M53 mit der Vaonis Stellina

Aus der Serie "schlecht abgelichtete Kugelsternhaufen mit der Vaonis Stellina" - hier der M53.


Das "Einfangen" war ein ziemlicher Krampf. Um den Blick auf den Westhorizont zu bekommen, musste ich mit Stellina in die Tiefen unserer ungemähten Wiese wandern.

Zum besseren Verständnis meines Martyriums:

die Wiese ist eine Ausgleichsfläche - d.h. sie darf - ausser von unseren landschaftspflegenden Eseln - nicht bewirtschaftet werden. Dort stehen die Disteln und Brennnesseln meterhoch.

Spätestens nach 3 Schritten hat man eine Nacktschnecke in den Gartenschlappen und eine Pferdebremse im Nacken.

Eigentlich hätte ich eine Machete benötigt, aber ich musste ja Stellina mit Stativ durch den Urwald schleppen. Um in der Dunkelheit nicht ins Straucheln zu kommen, musste ich natürlich die Kopflampe einschalten.

Zeitgleich musste ich das Atmen einstellen, denn innerhalb von wenigen Sekunden war mein Kopf in einer Traube von Insekten verschwunden. Gut für die Natur - das Konzept der Ausgleichsfläche scheint zu funktionieren.

Schlecht aber, wenn man eine Stellina trägt und sich nicht wehren kann. :cursing:


Stellina hat sich leider geweigert, den M53 "plate-zu-solven". Ich habe 5 Mal den Standort gewechselt, denn das Objekt steht recht tief und ich hatte eine kleine Baumreihe in ca. 100m Entfernung im Verdacht.

Die Ausrichtung auf den darüberstehenden M3 hat jeweils sofort funktioniert. Jedenfalls - beim 5. Versuch war ich dann endlich "auf dem Objekt" und habe Stellina einfach laufen lassen.

Nach nur 139x10s war leider schon Schluss - ab da waren die Einzelframes überzogen mit den roten Positionslichtern einer Windmühle des Windparks nebenan. :rolleyes:


Die kurze Belichtung hat natürlich nicht für ein tolles Ergebnis gesorgt und ich musste bei der Bearbeitung auch wieder etwas "auf die dunkle Seite der Macht" ziehen, um Rauschen und Gradienten zu kaschieren.


Egal: es ist ein Messier - Objekt! Also Schwamm drüber und ab damit in mein Sammelalbum!


Aufnahmedaten:

Datum: 24./25.07.2022

Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 139x10 Sekunden = 23 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

Kommentare 2

  • Muß zum Glück derzeit nur mit Mücken kämpfen und jedes mal schaffst es eine, ins Wohnzimmer zu huschen, wenn ich mal kurz draussen am Teleskop bin und mir dann um den Kopf zu schwirren.

    Bei Deiner hohen Wiese würde ich auf Zecken aufpassen! =O


    Bei mir hat es gestern leider nur (endlich mal) zum Finden des Fokus gereicht. Hatte zum 2. mal versucht, den SVBony 80/560 mal mit Flattener/Reducer ins Nachtlicht zu stellen und Fokus zu suchen. War gestern so windig, dass sich das Wolkenbild permanent änderte, bis es dann plötzlich 100% bedeckt war. Da war dann die Übung beendet.


    Grüße

    Hartmut

    • Hi Hartmut,


      Zecken sind das kleinere Problem - meistens sammelt unser Kater die für uns ein! ;) Zum Glück sind wir auch kein FSME-Risikogebiet.

      Aber diese kleinen, stechenden Biester sind schon übel. Und "Großtiere" haben wir auch: Rehe, Hasen, Fasane,...

      Neulich Nachts konnte ich in der ferne Wolfsgeheul hören. It's a jungle out there !

      :frog: :rabbit_face: :wolf: :mosquito: :deer:


      Viel Erfolg mit dem Svbony & CS ohne Wolke und Mücke, Jochen