Frage zu Fernglas 20x80 - ist das was für mich?

  • Hallo zusammen,


    Ganz kurz zu mir

    Enrico, 37 Jahre, seit über 15 Jahre nenne ich ein 200/1200er Dobson mein eigen mit dem ich visuell beobachte aber auch schon einige Fotos (insbes. Mond) machen konnte.

    Kamera mäßig bin ich mit ner Z7 II von Nikon gut ausgestattet.


    Heute geht es mir um das beigefügte Angebot für ein Fernglas 20/80

    Mein Ziel ist abends den Himmel zu beobachten, den Mond am liebsten auch mal die Andromeda ohne dass ich mein 30 KG-Dobson rumschleppen muss

    Ggf. Mit ner Liege/Isomatte auf den rücken legen und einfach nur schauen


    Nun ist mir klar, dass ich eine Art von Stativ brauchen werde


    Konkrete Frage: ist das teil dafür zu gebrauchen? Es erscheint mir recht günstig - habe ähnliches auch schon für 500+ gesehen


    TS2080LE TS Optics 20x80 Porro Fernglas LE


    Lieben Dank und Grüße aus dem schönen Bayernlande ;)

    Enrico

  • Hallo Enrico,

    bei einem solchen Fernglas kommen nochmal Kosten auf dich zu, um das Glas stabil über einem Beobachtungsstuhl/liege zu halten.

    Das könnte leicht ein Mehrfaches der Fernglaskosten verschlingen. Es ist eben, wie in der Teleskop-Astronomie: Wichtiger als das Gerät darauf, ist die Montierung darunter.

    Ein starkes(!) Fotostativ sollte aber für einen ersten Test am Nachthimmel reichen. Ggf. vom Rückgaberecht Gebrauch machen.

    Ich würde auf jeden Fall bei den T-Speziallisten anrufen. Sie schreiben ja ausdrücklich , daß das Angebot erklärungsbedürftig ist!

    Bei TS ist es rund 50€ teurer. Vielleicht erklären sie warum?

    Grüße

    Dietrich

  • Ich habe von diesen einfachen Achromaten schon einige durch von TS. Wenn man bereit ist mit der nur äußerst mäßigen Abbildungsleistung der Optik zu leben, bekommt man wahnsinnig viel Öffnung für's Geld. Bei Einsatz an lichtschwachen Objekten wie Orionnebel, Andromeda oder offenen Haufen sind diese Ferngläser am besten im Einsatz und empfehlenswert.

    Wichtig ist auf Parallelität des Strahlengangs zu achten. Die Fertigungstoleranzen sind leider hoch.

    Teleskop-Spezialisten sind jedoch ein seriöser und guter Laden, da kann man ruhig mal anfragen, ob das Glas auf grobe Fehler in der Ausrichtung gecheckt werden kann.


    Viele Grüße

    Johannes

  • Hey Ditrich,


    Danke für den Hinweis+Tipp.

    Ggf. Bin ich da zu blauäugig - ich hab mir das so vorgestellt wie bei einem anderen foristen (ich finde den thread gerade nicht)

    Der lag aufm rücken und ein 3-bein-stativ hatte er so über sich gehalten dass alle 3 beine am boden waren 1 sehr kurz, 2 sehr lang ausgefahren so dass das Fernglas quasi direkt vor seinem gesicht hing


    So hätte ich mir das -für den anfang- mal vorgestellt - ist das realistisch?

    Die Telefonberatung werde ich morgen auf jeden fall gleich in anspruch nehmen


    LG

  • Nee ich habe das auch schon versucht. Mit einem Fotostativ und dem Fernglas drauf kannst Du nur Objekte unter 45 Grad Höhe gut beobachten, sonst musst Du in Dein Stativ und unter das Fernglas kriechen und bekommst Genickstarre. Absolut untauglich. Nicht ohne Grund kosten aufwändige Fernglasstative fast 1000 Euro und haben sehr ausladende Konstruktionen a la

    Omegon Pro Kolossus Parallelogramm-Fernglasmontierung mit Halbsäule und Stativ
    Großfernglas-Montierung: Sterne beobachten so leicht wie noch nieStabile Fernglasmontierung in Parallelogramm-Konstruktion für einfaches und intuitives…
    www.apm-telescopes.net


    Wombat

  • Sodala

    Also telefonische Beratung hat ergeben,

    Dass dieses Modell wohl -auch aufgrund des Preises und der Prismen- schwer bis garnicht verschickt werden kann ohne dass es dejustiert wird.

    Der Herr hat quasi davon abgeraten und mich auf TS bzw. TE verwiesen

    Hier habe ich quasi das gleiche gefunden - einmal Porro und einmal TripleT


    Teleskop-Express: TS-Optics 20x80 Fernglas mit zwei Triplet Objektiven und Stativadapter


    Ist es generell so, dass diese dinger lieber vor ort direkt abgeholt werden sollten anstatt über versand bestellt?


    LG

    Enrico


    PS: ich werde mich von TS auch mal beraten lassen - merke nämlich, dass ich grooooße Lücken im Verständnis der ganzen Materie habe

  • Hallo Enrico,


    ich empfehle Dir, Optiken immer selber abzuholen - wenn es irgendwie möglich ist.

    Warum?

    1)

    Du vermeidest das Risiko eines Transportschadens; das Versandrisiko trägt zwar der Händler, aber Du mußt den Schaden dokumentieren und nachweisen.

    2)

    Gerade bei Ferngläsern kannst Du direkt mehrere Geräte vergleichen und auf evtl. Dekollimation oder verschobene Prismen u.ä. überprüfen.


    ich habe meine astronomischen Optiken immer selber abgeholt. Meine Händler liegen aber auch alle im Umkreis von va. 150 km. Da ist das gut machbar.


    VG Wolfram

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Frage zu Fernglas - ist das was für mich?“ zu „Frage zu Fernglas 20x80 - ist das was für mich?“ geändert.
  • Hallo,


    ich habe einen TS 20x80 Triplet, bin auch sehr zufrieden damit. Es ist auch justierbar. Man darf diese Optiken allerdings nicht mit teuren Markengläsern vergleichen. War ein schönes Glas bei Komet Neowise.



    salü+cs, volker

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Volker und alle FG-Spechtler,


    bei den offerierten recht günstigen Gläsern ist regelmäßig zu erkennen, daß das Gehäuse zusammengesetzt ist.

    Aus Kostengründen wird hier oft das gleiche Prismengehäuse für die unterschiedlichsten Komponenten verwendet, so auch z.B. für Gläser mit 50 mm oder auch 100 mm Öffnung.

    Jetzt dürfte man erwarten, daß bei den großen Gläsern das Gesichtsfeld merklich beschnitten wird durch zu kleine Prismenkörper.


    Wie ist den da Deine/Eure Erfahrung?


    VG Wolfram

  • Hallo Wolfram,


    einen direkten Vergleich zu größeren/kleineren Gläsern habe ich nicht. Die Prismen scheinen aber ziemlich genau zu einem 20x80 zu passen, auf keinen Fall sind sie zu klein (keine Vignettierung, AP ist ok).


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • hallo,


    gib mal unter Astro- Forum (oben links) als Suchwort (oben rechts) "Fernglas" ein, da finden sich viele Meinungen, u.a. :



    Gruß...


    Alex

  • Hallo Enrico...

    Ich habe für meine Beobachtungen mit dem Fernglas ein Omegon 25x100 Nightstar , ein Omegon 15x70 Brightsky sowie 4 Carl Zeiss Ferngläser in verschiedenen Größen.

    Für die beiden großen Ferngläser nutze ich eine Orion Monsterparallelogram Montierung - kann ich echt empfehlen! Das Beobachten vom Liegestuhl aus ist echt angenehm und durch die Parallelogram Montierung ist es auch möglich das verschieden große Beobachter durch das Fernglas schauen können ohne dabei die Objekte aus dem Gesichtsfeld zu verlieren - das ist gerade bei Beobachtungen mit Kindern ein echter Vorteil. Auch mit den beiden Omegon-Ferngläsern bin ich sehr zufrieden. Sicherlich gibt es bessere Ferngläser als die Omegon aber vom Preis-Leistungsverhältnis her und "nur" für gelegentliche Beobachtungen war ich von der Abbildungsqualität bei den ersten Beobachtungen positiv Überrascht.


    Gruß Thomas

  • Hallo zusammen...


    Selbstbau kommt nicht in Frage, Enrico, z.B. ?

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    lg

    Winni

  • Hallo Enrico und Fernglasfreunde,


    zum FG und der verbauten Optik moechte ich nichts kommentieren,

    die Kriterien sind stets anspruchs- und anwenderspezifisch.

    Logisch, dass gute Instrumente auch kostspieliger sind ... .


    In Bezug auf die Montierung einen Vorschlag in Richtung 'Economy'

    jedoch ohne signifikante Nachteile im Vergleich zu kommerziellen

    Produkten.

    ( OK - diese sind vielfach gut und sehen besser aus ! )


    Die im Bild gezeigte Loesung ist hier seit ca. 16 Jahren im Einsatz,

    sieht zwar derb aus aber funktioniert immer. Vertraegt auch mal

    einen deftigen Regen.

    Ich setze sie oft bei sog."Public Viewing" ein. Dabei erfreut sich

    das 'Ding' ziemlicher Beliebtheit: Einfach zu bedienen und das Ziel

    ist schnell anvisiert.

    Auf ein weit ausgespreiztes Dreibein-Rohrstativ (zur Stabilitaet)

    wurde bewusst verzichtet da Anstoesse fast unvermeidbar sind und

    das Himmelsobjekt sofort aus dem Bild ist.


    Das ECO-Konstrukt wiegt ca. 22 kg,

    Materiakosten heute (? keine Ahnung ) vielleicht 30 Euro.

    Ein Tag Bastelzeit reicht (sofern alle Werkzeuge da sind) und die

    wenigen, einfachen Schweissarbeiten sind auch kein Hindernis.


    Stay well, CS und Gruss,

    Steve


  • Hallo Enrico,

    Mein Ziel ist abends den Himmel zu beobachten,...... ohne dass ich mein 30 KG-Dobson rumschleppen muss

    Ggf. Mit ner Liege/Isomatte auf den rücken legen und einfach nur schauen

    ....ich frage mal ob nicht vielleicht ein kleineres, handgehaltenes Fernglas (z.B. 10x50), für deine Zwecke, eher in Frage käme?

    ....größeres Sehfeld, keine (sperrige?) Montierung nötig u. deshalb vielseitiger einsetzbar.


    ...'s is nur so'n Gedanke von mir...

  • Hallo allerseits,


    gesetzt war:

    Mein Ziel ist abends den Himmel zu beobachten,.....ohne dass ich mein 30 KG-Dobson rumschleppen muss

    :/ ...die hier genannten ,,Monster- u. Kolossus Parallelogramm-Montierungen" wiegen mit Gegengewicht, Dreibein ohne Fernglas zwischen (ca.) 20 u. 22 kg.....plus 20x80 Glas ca. 23-25kg....!


    ...vielleicht könnte der TO da nochmal ....?

  • Wow

    Toll dass hier so viel los ist und danke für viele tolle Vorschläge

    Die selbstbauteile sind stark - und grundsätzlich auch zu machen (ich bastle gerne)

    Korrekt erfasst hat taukappe dass ich eigentlich für dasFG keinen Mega Aufwand betreiben, sondern auch „schnell mal“ mit ner isomatte + fotostativ losmarschieren möchte


    Nen 15*70 hatte ich auch überlegt

    Hauptziel wäre den Mond und (ich weiß zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel) die Andromeda zu bestaunen

    Nach einiger Recherche im Netz habe ich für mich den Schluss gezogen dass es für Andromeda schon nen 80er sein muss

    Und mit 20fach bekomme ich sie wohl noch ganz drauf


    Morgen ist übrigens beratungstermin bei TE


    LG

    Enrico

  • Hallo,


    ich hatte früher ein Marine-Glas 7×50 und einen alten Vixen 15×70, wechselte dann später zum TS 20×80 Triplett. Ist schon ein Unterschied z.B. bei Andromeda oder M 33, auch die etwas höhere Vergrößerung gefiel mir z.B. bei Sternhaufen. 90er oder 100er Gläser waren mir zu schwer. Einen 20×80 fand ich als guten Astro-Kompromiss. Komet Neowise war der Hammer, Mondauf- und -untergänge sowieso. Auch der tiefstehende Merkur in der Dämmerung ist immer wieder schön.


    Wenn die Objekte höher stehen, hab ich so einen Liegestuhl und kippe das Fotostatv, ziehe das Glas dann an mich. Das dritte Stativbein verlässt dabei den Boden. Klingt jetzt vlt schlimm, klappt aber ganz gut. :slightly_smiling_face:


    Es ist schön, den schweren Dobson mal zu Hause zu lassen, ich kenne das...


    salü+cs, volker :hot_beverage:

  • Ich bastle gerne ...

    Ich habe mir kürzlich mir das hier zugelegt für mein 25 Jahre altes Fujinon 16x70: Fernglasmontierung


    Das ist so 'ne Art Mini-Parallelogramm-Monti, sie funktionniert sehr gut, ist solide, hält gut auf dem Neigekopf des Fotostativs und man riskiert jedenfalls nicht mehr, dass einem das doch schwere Fernglas (fast 2 kg) durch Verkippen des Neigekopfes ein blaues Auge beschert.


    Es bleibt jedoch das Problem, dass man im Liegestuhl irgendwie unter das Stativ "kriechen" muss und aufstehen und den Liegestuhl versetzen muss, wenn man die Beobachtungsrichtung auch nur ein bisschen verändern will.


    Jetzt habe ich aber herausgefunden, dass man "die Stange" auch quer zum Stativ stehend befestigen kann (die eigentliche Fernglashalterung = der Winkel lässt sich auch um 90° gedreht aufsetzen) und man dann das Stativ (in ganz niedriger Position mit eingezogenen Beinen) NEBEN die Liege stellen kann. Das hat auch noch den Vorteil, das man das Fernrohr horizontal schwenken kann und man durch den "Hebel" mehr Bewegungsfreiheit bei der Richtungsänderung am Himmel hat (etwas "Hin- und Herrutschen auf der Liege geht immer und den "Kopf Verschieben" auch).


    Ich muss aber ein zusätzliches Loch (mit Gewinde) mehr in der Mitte der "Stange" bohren (die sind alle nur auf einer Seite) und mir bei Decathlon ein zusätzliches 1 kg Hantelgewicht besorgen.


    Ich stelle mal einen Bastelbericht mit Bildern hier ein, wenn ich fertig bin :) .

    4 Mal editiert, zuletzt von AR_Nr2 () aus folgendem Grund: Ich bin einfach zu blöd um Links zu setzen (auf dem Handy; auf dem Komputer kein Problem)

  • Da bin ich sehr gespannt AR_Nr2 ;)


    Specht: Habe gesehen dass es das 20x80 auch als Triplet gibt, zu dem tendiere ich gerade


    @all: Aktuell nenne ich ein 8x60 mein Eigen - eigentlich darf ich garnicht von „Instrument“ sprechen in Anbetracht dessen was es so alles auf dem Markt gibt, denn das Ding habe ich vor x jahren für 30 Euro beim Aldi gekauft - damals noch ohne jeden Hintergedanken daran das Ding mal oberhalb des Horizonts zu verwenden.

    Interessant dabei ist, dass ich bei dem Teil null Farbfehler z.B. beim Mond erkennen kann. An der Qualität kann es ja unmöglich liegen, die ist ja faktisch schrott. Ist der Grund die geringe Vergrößerung bzw. Öffnung?


    LG

  • Es ist erstens die geringe vergroesserung und zweitens die sehr grosse austrittspupille, die am tag nicht annaehernd ausgenutzt wird... Das heisst bei 8x60 knapp 8 mm... Bei tag geht die pupillr auf etwa 2mm auf dh du beobachtest mit einem 8 x 16 fernglas. Wenn man ein f/4 objektiv annimmt dann hat man ein f/15 objektiv und das ist dann praktisch farbrein.

    Felix

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