Fernglas für die astronomische Beobachtung

  • Hallo zusammen,


    dank des "Black Fridays" habe ich mich auch einmal nach Ferngläser für die Astronomie umgeschaut.

    Kann man zum Beispiel mit sowas:

    Celestron 71018 SkyMaster 20 x 80 Fernglas

    etwas anfangen.


    Vielen Dank für die Hilfe

    Stefan

  • Meine sind vergütet. Meins hat merklich Farbfehler, kommt mir aber nicht drauf an. Wirkt sich bei Deep Sky und terrestisch wenig aus. Hab's nur noch kaum in Benutzung, weil ich das größere auch hab. Was für mich extrem wichtig war, ist geringes Gewicht. Ich habe die bei einem Astrohändler gekauft, bei A. waren damals haufenweise Klagen über dekolimierte Gläser.


    Gruß

    Szephan

  • Hallo!

    Ja, diese Gläser haben einen starken Farbfehler.
    Ich habe mir auf Grund des Preis-Leistungs-Verhältnisses aber dennoch eines gekauft, in meinem Fall 15x70.

    Dabei habe ich 4 zum Testen bekommen und eines davon behalten.
    Celestron, Bresser, Omegon und TS.
    Natürlich nicht repräsentativ, da ich je nur ein Glas hatte, aber da war das Celestron das mit Abstand (!) schlechteste (sehr starke Unschärfe abseits des Zentrums, stärkster Farbfehler) und das TS am besten.
    Daher hab ich dann das TS behalten.

    Hier ein kurzes Review zum TS 15x70 von mir:

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    Ich denke, dass es bei den 20x80 ähnlich sein wird.

    Grüße, Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo,


    ich habe ein TS 20x80 Triplet für Astro und bin damit ziemlich zufrieden. Das Glas ist justierbar und für seine Größe sehr leicht. Das war mir wichtig.


    TS 20x80 Triplet auf meinem Recycling-Stativ


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Die Gläser sind nicht vergütet ! Farbfehler ?

    Vergütet sind sie:

    SkyMaster 20x80

    aber das hat nichts mit dem Farbfehler zu tun. Bei der Beurteilung des Farbfehlers immer den Preis bedenken...


    Für die Größe brauchst du halt schon ein ordentliches Stativ.


    Fachhändler ist beim Fernglaskauf empfehlenswert, damit im Reklamationsfall nicht einfach irgendwas anderes geschickt wird, sondern möglichst zumindest das Austauschgerät überprüft wird.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Ich entschied mich für ein gebr. Revue 20*80 aus den 80ern nach dem Motto "alt = besser", was bei etlichen Produkten bekanntlich stimmt. Beschweren kann ich mich nicht, Mängel finde ich nicht und es ist innen justierbar. Ich muss nur bei Zenitbetrachtungen mit Auflegen der Muscheln nachschärfen, aber das müsste bei allen normalen Gläsern sein.


    Viell kann ein Kenner dieses Gerät einschätzen ?


    Foto: Es ist in Natura gefühlt 3 cm länger:




    Falls sich jemand für das Justieren des Fernglases Revue 20*80 interessiert, ich verfasste bei einer Nachfrage dazu eine Anleitung --> persönliche Nachricht.



    ahoj


    Alex

  • Habe seit 20 Jahren ein geradsichtiges 16x70.

    Würde heute nur noch mit rechtwinkligem Einblck kaufen, da geradsichtig sehr schwierig im Zenit (auch mit Stativ; Stativ geht nicht hoch genug im Stehen und im Sitzen muss man eine Stuhl finden der unter die 3 Beine des Stativs passt).

  • Hallo Stefan,


    ...bin einfach neugierig. :)


    ...was erhoffst du dir eigentlich von diesen, von dir angefragten, Gerätschaften?

    ...soll das eine Ergänzung zu deinem 10-Zöller werden?

  • Hallo Alfons,


    neugierig ist immer gut 8o


    nein, eines dieser Gerätschaften soll das Dobson ersetzen. Ich spiele mit dem Gedanken, den "Klotz" wieder zu verkaufen. Einfach viel zu aufwendig für einen Einsteiger (zumindest für mich X/ )

    Wobei ich auch schon von diesen beiden wieder weg bin. Spektiv zu alt und Fernglas, mmmh, weiß ich noch nicht ?


    Viele Grüße

    Stefan

  • Gerade gesehen: dieses hochqualitative Japan-Revue hab ich auch, gekauft im Mai 1994 für 549 DM bei Foto-Quelle. Es ist für seine 2,5 kg noch recht gut freihändig im Hellen zu nutzen, für Astro braucht es jedoch ein Stativ. Die Gläser sind nach 30 Jahren immer noch sauber, auch innen. Ich montiere es auf einem ungefähr gleichalten SABA-Videostativ. Bin nach dreißig Jahren immer noch zufrieden damit und benutze es oft parallel mit dem Teleskop, wenn ich auf der Terrasse oder im Garten die Astrolage peile.

    Mond geht sehr gut damit und man erkennt auch sehr gut Orion- und Andromedagalaxie, Jupiter und seine Monde zeigen sich auch noch erkenntlich, bei Saturn wird es allerdings schon eng.


    Ich denke, du hast da einen guten Kauf gemacht :thumbup:


    Gruß


    RalfD

  • Hallo Stefan,

    ....eines dieser Gerätschaften soll das Dobson ersetzen.

    ....das werden sie nicht können...! (allein wegen der Öffnung)

    Ein Fernglas ist meines Erachtens eine Ergänzung zum Teleskop, kein Ersatz....


    Aber....wenn's dir einfach nur um's "schnell mal gucken" geht, dann würde ich dir erst mal zu einem Handfernglas in der Größe 10x40 o. 10x50 raten.

    .....größere Felder als im Teleskop, aufrechte u. seitenrichtige Abbildung machen die Orientierung am Himmel (zumindest anfänglich) wesentlich einfacher.


    (M)eine Meinung.

  • Hallo Alfons,


    deine Meinung ist komplett richtig und stimme dem voll zu. Ich orientiere mich jetzt tatsächlich an ein 10X50. Ich glaube, das von Bresser gefällt mir ganz gut.


    Natürlich kann ein Fernglas das Dobson nicht ersetzten. Technisch war es auch gar nicht so gemeint. Ich meinte nur bei mir zuhause, vom Handling.

    Es gibt bei Youtube ein Video über jemanden, der dazu rät am Anfang kein Teleskop zu kaufen. Meiner Meinung hat er vollkommen recht. Ich habe es nicht geglaubt und als Anfänger möchte man in die Zukunft investieren. Aber ich bin mit solchen Geräten ,wenn man niemanden an der Seite hat, vollkommen überfordert ( ich rede jetzt wirklich nur von mir und jemanden, der am Anfang voller Euphorie war ! :rolleyes: Vielleicht zu viel Euphorie und Erwartungen)


    Gruß

    Stefan

  • Servus Stefan


    Es gibt bei Youtube ein Video über jemanden, der dazu rät am Anfang kein Teleskop zu kaufen. Meiner Meinung hat er vollkommen recht. Ich habe es nicht geglaubt und als Anfänger möchte man in die Zukunft investieren.

    das wird auch hier oft etwas kontrovers diskutiert. Viele Einsteiger kommen hierher in den Astrotreff und fragen nach, welches Teleskop für sie sinnvoll sei. Ich bin einer von denjenigen, die da gerne erstmal zu einem Fernglas raten. Da aber meist der Wunsch nach einem "richtigen" Teleskop groß ist, ist das irgendwie nie eine wirkliche Option für den, der sich beraten lassen will.


    Das Fernglas ist ja nichts anderes als ein kleiner Doppelrefraktor mit Amiciprisma, also seitenrichtiges und aufrechtes Bild. Die Öffnung sammelt viel mehr Licht als das Auge und das große Gesichtsfeld bereitet einfach Freude. Ich habe "nur" zwei Teleskope (andere haben ganze Fuhrparks), einmal ein 8-Zöller und einmal ein 22-Zöller. Und trotzdem beobachte ich auch immer wieder mit meinem 8 × 42-Fernglas (seltener mit meinem 20 × 80-Fernglas) und trotzdem auch gerne mit dem bloßen Auge (auch da geht mehr, als man erstmal denkt).


    Deinen Dobson würde ich aber an deiner Stelle erstmal behalten. Mit dem Fernglas kannst du den Himmel erkunden und viele Objekte entdecken. Beispiel: schau dir NGC 7789 in der Cassiopeia mit einem Fernglas an. Das ist Herschels Spiralhaufen bzw. Carolines Rose. Leicht mit einem Fernglas und jeder noch so einfachen Sternkarte zu finden. Du wirst einen auffallend großen Nebelfleck sehen. Vielleicht ist er auch schon granuliert. Es bleibt aber erstmal primär ein Nebel. Du wirst überrascht sein, wie groß er ist, es vielleicht mit dem bloßen Auge versuchen (und, sage ich mal, dabei scheitern). Im Fernglas aber... sieht cool aus.

    Jetzt kennst du den Fleck, weißt genau, wo er ist und kannst dann an einem anderen Abend ganz bewusst den Dobson aufbauen. Dann mit dem Fernglas nochmal die Position checken, den Dobson passend ausrichten und dann reinschauen. Und siehe da, du wirst einen unbeschreiblich schönen offenen Sternhaufen sehen und kannst dich von den vielen Sternen bezaubern lassen.


    Behalte den Dobson für solche Momente. Arbeite dich mit dem Fernglas ein und wenn dann ein von dir im Fernglas gesehenes Objekt a) leicht aufzufinden ist und du b) neugierig bist, wie genau das im großen Dobson aussieht, dann nutzt du deinen "Fuhrpark" idealerweise.


    Mein Plädoyer: kauf unbedingt ein Fernglas und behalte zudem den Dobson.

    Mein Tipp: nutze dann vor allem das Fernglas und reize es aus. Und nimm den Dobson ab und zu bewusst dazu - dann freust du dich beim Aufbau schon auf das Ergebnis und bist vom Aufwand nicht genervt, Im Gegenteil, es kribbelt beim Aufbau, was du dann sehen wirst.


    Leider wird von einigen das gute alte Fernglas wegen "zu geringer" Öffnung gering geschätzt. Dabei ist es ein geniales Grab & Go-Gerät. Ich habe viele Stunden mit Fernglas bewaffnet nachts unter freiem Himmel verbracht. Und ich tue das immer noch.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Beitrag von Lucifugus ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Hallo Stefan,

    Kennst du das Pentax SP 20x60 ?

    ...nein, das kenne ich nicht.


    ....ich kann dir aber sagen das 20-fache Vergrößerung handgehalten eigentlich nicht machbar ist...weil du es nicht ruhig halten kannst.

    ...das müßte (sollte) dann auf einStativ


    ...7, 8, 10 u. (vielleicht noch) 12- fach ist freihändig noch relativ wackel/zitterfrei zu halten.

  • Hallo Christoph,


    ich finde deinen Beitrag sehr gut. Vielen Dank dafür.


    Ich glaube einem euphorischen Anfänger ist es sehr schwierig ein Teleskop auszureden. Man möchte da hinschauen, wo gefühlt jeder hinschauen möchte. Möchte das auch sehen.

    Man verabschiedet sich ganz schnell vom fotografischen, alleine schöne von den Kosten. Aber visuell, denkt man, ist doch kein Problem. Teleskop hinschieben, durchgucken und fertig. So hab ich mir das halt vorgestellt. Da hüpfe ich von einem Stern zum anderen und ratzfatz hab ich den Nebel gefunden. Andere sehen ihn ja auch. 8o

    Aber da kommt die Orientierung... ist das jetzt der richtige helle Stern vom Orion ? Moment, das ist ja um 180° gedreht. Wohin muss ich jetzt ? Dobson etwas nach oben...ups zuviel. Wo ist jetzt der Stern hin ? Wieder zurück zum Anfang ;(

    Ich übertreibe jetzt, aber mir ist es so gegangen. Das Hobby ist sehr technisch und wissenschaftlich, dass darf man nie vergessen.

    Ich denke nun, der Weg übers Fernglas ist der Richtige. Orientierung ist wirklich alles ... zumindest für mich. Das muss ich lernen. Und die Spontanität . Man greift das Fernglas und wenn dann halt die Wolken aufziehen, ist das nicht schlimm. Fernglas einfach wieder wegpacken und gut ist. Das ich den winzigen Nebel nicht sehe, ist dann auch nicht schlimm, den hätte ich auch mit dem Dobson, zumindest am Anfang, eh nicht gesehen.


    Ich denke, ich werde deinen Vorschlag beherzigen, das Dobson gut abgedeckt aufbewahren (kann ich immer noch verkaufen) und mir ein schönes, gutes, kleines Fernglas zulegen.


    Danke dir nochmals,


    Liebe Grüße

    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Du hast hier schon viele gute Antworten auf Deine Fragen erhalten.

    Ich sehe es auch wie meine Vorredner. Ein Fernglas ist gewiß kein Ersatz für die teleskopische Beobachtung, sondern als Ergänzung dazu sinn- und spaßvoll und kann als eigenständige Beobachtungsdisziplin gelten.

    Ich selber sehe die Freihandbeobachtung bereits ab 10x kritisch, weil der Wahrnehmungsverlust durch das mitvergrößerte Gewackel sehr deutlich wird. Deswegen wird dafür regelmäßig empfohlen, das Glas auf ein Stativ zu setzen!

    Das alleine reicht noch nicht, wenn die Körperlage nicht stabil ist. Daher sollte man auch eine Sitzgelegenheit haben.

    Je weiter man sich in Richtung Zenit bewegt, umso unbequemer wird die Kopfhaltung, was die Halswirbelsäule ohne Unterstützung mit einem mehr oder weniger diskreten Knirschen und Knacken quittiert. Das ist ungesund und ermüdet sehr schnell. Von entspannter Beobachtung kann dann nicht mehr die Rede sein.

    Wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, gibt es Ferngläser oder Binos mit 45, 60 oder sogar 90 Grad Einblick. Die Geräte sind sehr empfehlenswert, aber auch relativ bis sehr teuer.


    Ich habe mir vor etlichen Jahren eine Parallelogramm-Montierung gegönnt, die auf ein Fotostativ gesetzt werden muß.





    Die Blickrichtung geht auch mit einer Verstellung der Einblickhöhe nicht verloren und man kann sich quasi unter das Gerät setzen, ohne mit irgendwelchen Stativbeinen oder Säulen in Konflikt zu kommen.

    Zenitnahe Beobachtung sind mit Geradeinblick immer beschwerlich. Aber so bis ca. 75 Grad kann ich auch mit diesem Setup noch kommod beobachten. Daher kann ich diese Monti nur empfehlen.


    Und für Deine teleskopische Beobachtung nimm Dir Zeit und Geduld. Mit einem Peilsucher und geringer Vergrößerung im Teleskop sollte das Auffinden von Objekten erfolgreich möglich sein.


    Der Blick durch's Teleskop ist durch nichts anderes ersetzbar...


    VG Wolfram

  • Hallo Wolfram,


    danke auch für deine Hinweise


    Eine Parallelogramm-Montierung kommt für mich preislich leider nicht in Frage. Außerdem scheint es die momentan eh nicht (mehr) zu geben oder kaum zu geben.

    Wie oft benutzt Du denn diese Montierung ?


    O.k., dass mit dem erschwerten Zenith - Beobachten sehe ich auch ein. Mmmh, so langsam "beißt sich die Katze hier in den Schwanz".


    Vielleicht sollte ich das Hobby generell noch einmal überdenken ? Bevor ich noch mehr Geld investiere. Ich habe so das Gefühl hier steht bald ein 10" Dobson zum Verkauf ^^


    Liebe Grüße

    Stefan

  • Nimm ein 10x40 oder 10x50 Fernglas, das kannst Du immer auch anderweitig gebrauchen ! War auch schon durch das 8x56 Dachkant versucht, weiss aber nicht, ob das zu schwer wird (zittern); das 12x56 scheint mir jedenfalls zu viel für freihändig.

    Und kauf Dir das das da dazu (antiquarisch; findest auch bei amazon); aber nur das von Widmann und Schütte ! Es gibt viele neuere Versionen, die sind schlechter (viel Graphik und weniger Info, also nicht so komplett).

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