Einsteiger Teleskop bis ~200€ - gebraucht oder neu

  • Hallo,


    ich möchte mich ein zunächst einmal vorstellen. Ich bin Johannes, 28 und (noch) Student. Ich bin auf das Thema Astronomie gekommen, weil ich einen Bausatz für ein funktionsfähiges Papier-Teleskop wiedergefunden habe, den ich mit 10 oder 12 Jahren geschenkt bekommen habe. Den hab ich in der letzten Zeit aufgebaut (was man nicht alles tut um nicht lernen zu müssen ;)) und das sowie die Chance auf Polarlichter in Norddeutschland neulich haben mein Interesse für das Thema überhaupt erst erweckt.

    Vorab:
    Ja, ich habe den Thread "Mein aller erstes Teleskop bis 300,- Euro" gelesen. Da mein Budget aber noch mal etwa 100€, also 1/3 geringer ist, wollte ich ein separates Thema dafür erstellen, in dem ich meine Recherchen mal ein wenig darlege und nach einer Einschätzung frage.
    Mir ist auch völlig bewusst, das man für 200 € nicht all zu viel bekommt. Aber das ist der einzige Weg, wie ich mir das überhaupt leisten kann. Ganz zu schweigen davon, dass ich um ein neues Hobby "nur" mal auszuprobieren weder deutlich höhere Summen investieren will noch das überhaupt könnte, wenn ich wollte.

    Große Vorerfahrungen habe ich bisher keine. Aber das finde ich ist auch der Spaß an der ganzen Sache: Das Erkunden, Ausprobieren und mal gucken was passiert. Deshalb hab ich mich auch bewusst davon abgehalten, groß was an Videos zu gucken, was sich mit der Materie beschäftigt.
    Meine Recherchen habe ich darauf beschränkt herauszufinden, worauf man bei einem Teleskop technisch achten soll.

    Von einem uralten, leider kaputten billig-Refraktor Teleskop (Astrolon glaub ich; die Stellschraube zum Scharfstellen ist kaputt...) habe ich noch (vermutlich ebenso billige) Okulare: 4 mm, 12,5 mm und 20mm. Der Metall-Teil unten, mit dem die Dinger in das Teleskop gesteckt werden, ist 3,0 - 3,1 cm im Durchmesser. So ein Rohr mit Linse drin, 1,5x Barlow Linse, vermute ich (?) ist auch noch dabei. Wie gesagt: vermutlich ohnehin schlechte Qualität, aber Haben ist besser als Brauchen, schätze ich, und wenn sie zufälligerweise passen sollten, ist das sicher kein Nachteil. Ist sowas genormt?

    Letztlich, bevor ich zu meinen Recherchen komme: Mein Plan ist es, primär aus meinem Fenster in der Dachschräge heraus zu beobachten. Mir ist klar, dass das nicht unbedingt ideal ist und mein Sichtfeld deutlich beschränkt. Ich schließe auch nicht aus, das Teleskop mal mit aus zu nehmen und irgendwo in die Pampa zu fahren, wenn ein konkreter Anlass dafür bestehen sollte oder ich einfach Lust darauf habe.
    Aber da ich kein Auto habe, wollte ich das, um realistisch zu bleiben und weder euch noch mir etwas vorzumachen, mal erwähnt haben.

    So, jetzt aber zum eigentlich Thema:
    Ich gucke sowohl bei neuen Produkten als auch im Gebrauchtmarkt, insb. ebay Kleinanzeigen. Gebrauchte Produkte, deren Funktionalität nicht garantiert wird, möchte ich mir persönlich angucken und abholen, um da nicht kaputten Schrott zu kaufen.

    Schnell noch zu meinen (angestrebten) Anwendungsbereichen: Mich interessieren insbesondere Nebel und Galaxien. Planeten und so sind natürlich auch interessant, aber mich reizt halt vor allem das, was jenseits davon liegt.
    Zudem möchte ich das natürlich ein mal so beobachten, mit meinen eigenen Augen, zum anderen möchte ich auch mit entsprechender Halterung mein Handy davor hängen und ggf. das ein oder andere nicht all zu schlechte Foto machen. Als "Astrofotografie" würde ich so ein Setup jetzt noch nicht bezeichnen, aber naja. Wenn ich schon nur etwa 200 € für ein Teleskop aufbringen kann, ist ne DSLR oder spezialisierte Astrofotografie-Kamera natürlich erst recht nicht auch noch drin.

    Und noch mal, sicherheitshalber: Es klingt als würde ich die eierlegende Wollmilchsau geschenkt bekommen wollen. Dass das so nicht geht; dass es sowas nicht gibt, ist mir bewusst. Ich bin mir völlig darüber im Klaren, dass bei diesem sehr geringen Budget starke Limitierungen vorliegen und die Qualität nicht großartig sein wird. Die Frage ist halt: Wo habe ich mit dem Budget die wenigsten Limitierungen, wo bekomme ich am meisten Nutzen heraus?

    Dabei bin ich auf meinen derzeitigen Favoriten gestoßen:
    Dieses Bresser Teleskop ist für etwa 200,-€ gebraucht verfügbar. Viel Zubehör bei, insbesondere Sonnenfilter. Aber: Ich hab hier im Forum gelesen, dass es wohl Bedenken mit der Halterung /Montierung gibt. Es wurde viel diskutiert und teils davon abgerate, teils nicht. Daher auch meine Unsicherheit. Wie kritisch wäre das in Anbetracht dessen, dass ich wie erwähnt vermutlich größtenteils von Drinnen durch's Dachschrägenfenster beobachten würde?


    Dieses Omegon Teleskop habe ich für etwa 150 - 190 € gefunden und sieht auch wie eine gute Option aus.

    Dieses Skywatcher Heritage N 100 /400 habe ich leider nicht gebraucht gefunden, sondern nur neu. Es reizt mich aber dennoch, weil es eben so kompakt und (angeblich) schnell und ohne viel Vorbereitung zu bedienen ist. Denn ich sag's wie's ist: Wenn ich son Ding einfach "mal eben so" irgendwo hin ausrichten und durchgucken kann, ohne da jedes mal ne viertel Stunde aufbauen und vorbereiten muss, erhöht sich die Chance, dass ich beim Hobby dabei bleibe. Einfach deshalb, weil ich gerne mal in ner Lernpause bspw zur Entspannung herumgucken möchte. Auch das einigermaßen Platzsparende ist ein großer Vorteil für mich, da ich auch nicht die größte Wohnung habe. Sprich alles mit Stativ müsste ich für jede Nutzung vermutlich auf- und abbauen.
    Auch dieses National Geographic N 114/500 würde ich da mit meinen, da sich die Bauart ja ziemlich gleicht.
    Was mich daran irritiert: Die Angaben bzgl. des Anwendungsbereiches decken sich nicht. Das Zweite Teleskop (N 114/500) hat bei "Nebel und Galaxien: Nicht empfehleswert", während bei dem Ersten (N 100/400) "Nebel und Galaxien: Ja" steht, undsogar im Beschreibungstext explizit damit geworben / es erwähnt wird, dass die Beobachtung von DeepSky Objekten möglich sei.
    Was hat es damit auf sich? Ich hätte das N 114/500 als leistungsstärker eingeschätzt. Also wieso soll das gerade hierbei nicht empfehlenswert sein, wenn das Gerät mit geringer Lichtaufnahme bereits dafür geeignet sein soll?

    Welches der beiden wäre da eurer Einschätzung nach besser? Angesichts der maximalen sinnvollen Vergrößerung würde ich ungerne unter 200 gehen. Ich kann es zwar ohne Refferenzwerte (bspw mein Papier-Teleskop hat max. 30-fach; nicht durch barlow-Linse upgradebar, weil alles aus Papier und sechseckig ist) nicht einschätzen, aber denke mal, dass die Option auf mehr immer gut ist.


    Wegen dem SkyWatcher Heritage 130p bin ich noch am Hadern. Es ist mir eigentlich zu teuer, aber ich habe hier im Forum gelesen, dass es sehr gut für Einsteiger sein soll. Die 40€, die es mein Budget übersteigt, ließen sich verschmerzen, wenn das, was man dafür erhält eben so deutlich besser ist, als alles andere. Gebraucht leider auch nichz so nah dran zu finden, dass ich das abholen könnte. Und gebraucht, wenn ich Versand zahlen muss vmtl auch nur unwesentlich günstiger als das nagelneue Produkt. Auch hier ist das (einigermaßen) Platzstparende und der schnelle, simple Aufbau natürleich ein riesiger Pluspunkt.

    Wie sieht's in der Gesamtbetrachtung aus: Welches würdet ihr nehmen? Zur Entscheidungsfindung würde ich die Frage der Montierung erst mal ausklammern, weil wohl beides seine Vor- und Nachteile hat.

    Es geht - wie gesagt - vor allem um einen vernünftigen, günstigen Einstieg ins Hobby. Wenn das Ganze zu meiner neuen Leidenschaft wird und ich dann (später) das nötige Geld habe, dann bin ich durchaus auch bereit und in der Lage mehr zu investieren.

    Wenn ihr andere Vorschläge habt, lasst mich sehr gerne davon wissen. :)

    Liebe Grüße und vielen Dank für eure Zeit. :)

  • Servus,


    von dem Bresser und erst Recht von dem Omegon solltest du die Finger lassen. Da ist jeweils die Montierung zu schwach, beides sind Wackeldackel.


    Die kleinen Dobson sind da deutlich stabiler montiert. Allerdings wird das mit Beobachtungen durch das Dachschrägenfenster kaum funktionieren, wobei das grundsätzlich keine gute Lösung ist.


    Zum Heritage 130- das hätte auf jeden Fall die größte Öffnung und würde dir damit auch mehr zeigen als die kleineren, die 40€ mehr würde ich da schon investieren

  • Danke für die schnelle Antwort. Das hatte ich fast befürchtet.

    Was ich bezüglich des Dachschrägenfensters vergessen hatte zu sagen: Das Ding kann ich öffnen, und zwar auch so, dass es etwa auf Brusthöhe "mitten im Rahmen" in den Angeln hängt und sone Art Tisch bzw. ne Fläche parallel zum Boden bildet, wo ich so ein kleineres Teleskop vermutlich durchaus drauf abstellen könnte.

    Ich weiß jetzt nicht ob es dabei um um das Glas im Weg geht oder um den eingeschränkten Bereich. Aber wenn's ein generelles Problem wegen des Glases ist: da kann ich ja einfach auch raus gehen.

    Eine andere Sache, die ich nicht verstehe: Schadet es beim Heritage 130 nicht, dass der Tubus nur "halb" ist? Ich hatte immer den Eindruck, es sei gerade wichtig, dass das gesamte Gerät umhüllt und einigermaßen von Licht aus anderen Quellen abgeschrimt ist. Irgendwie muss es ja funktionieren. Aber hat das "Fehlen" der Ummantelung auf der Hälfte des Gerätes irgendwelche Nachteile - beispielsweise dass man darauf angewiesen ist, besonders wenig Umgebungsbeleuchtung / Lichtverschmutzung zu haben? Im Vergleich mit voll ummantelten Teleskopen, meine ich.

  • Hallo Onauc,


    hast du auch den Thread gelesen Visuelles Teleskop für knappes Budget ?

    Julius (Galahad) wollte auch nicht mehr als 200€ ausgeben und hat am Ende über ein Aktionsangebot den Bresser Messier 5" gekauft.

    Mit etwas Geduld und kontinuierlichem durchforsten von verschiedenen Online-Shops könnte das dann auch für dich preislich passen.


    Ich meine das auch in dem Thread "Mein aller erstes Teleskop bis 300,- Euro" auch der Bresser erwähnt wurde, aber da der TE mehr Prio auf Gewicht und Kompaktheit legte, hat er dann den Heritage genommen.


    Mein Tipp:
    Spare noch ein bisschen bzw. warte auf ein Aktionsangebot (KEIN Rückläufer !) und hol dir einen 130mm Tisch-Dobson-Newton.
    Mit der Öffnung wirst du über einige Jahre Freude haben.


    Ein Beobachtungsbericht von Julius gibt es inzwischen auch: Mein erster Deep Sky Beobachtungsabend 13.02.2023.


    Viele Grüße


    Alexander


    Nachtrag zu deiner Frage die du anscheinend ein paar Sekunden vor meiner Antwort gestellt hast:

    beispielsweise dass man darauf angewiesen ist, besonders wenig Umgebungsbeleuchtung / Lichtverschmutzung zu haben?

    Man sollte am besten kein Umgebungslicht und wenig Lichtverschmutzung haben, den die Lichtverschmutzung wirkt sich auf das aus was du sehen kannst (die lichtschwachen Objekte "saufen ab") und das Umgebungslicht könnte die Dunkeladaption verhindern.


    Aber für den Heritage 130P gibt es einige Bastellösungen, die eine besseren Streulichtschutz ergeben als das was verbaut ist.

    Schau mal auf Youtube, da gibt es jede Menge Verbesserungen.

  • Hallo Johannes,


    beim Newton als Dobson montiert bekommt man das größte Seherlebnis fürs Geld, vor allem bei Deep Sky. Aber beim Newton ist der Einblick vorne zur Seite heraus. Wie willst du damit aus dem Dachschrägenfenster beobachten?


    Mit einem kurzen Refraktor würde nur das Linsenobjektiv vorne aus dem Fenster herausgucken, der Einblick ist hinten und du hättest einen größeren Aktionsradius. Die schlechte Abbildungsleistung dieser kurzen Linsenteleskope spielt hier keine Rolle, da du aus dem offenen Fenster heraus so große Luftturbulenzen haben wirst, dass ohnehin keine hochauflösenden Beobachtungen möglich sind. So etwas gibt es häufig günstig gebraucht zu haben, weil die Leute nach kurzer Zeit die Freude und Geduld verlieren.


    Diese Empfehlungen "geeignet für" sind in aller Regel nichts weiter als verwirrendes Marketing Geschreibsel.


    Wie sieht es mit deinen Bastelambitionen aus? Vielleicht kannst du das vorhandene kaputte Teleskop mit Papphülsen oder ähnlichem zum funtionieren bringen?


    Ich habe übrigens als Jugentlicher auch von der Dachbodenluke aus angefangen zu beobachten, allerdings mit einem selbstgebauten 50 cm langen Pappfernrohr und einem 10x50 Fernglas, montiert mit einer Schraubklemme + Kugelkopf an der Dachluke. Auch das wäre vielleicht eine Option für dich?

  • [...]
    Eine andere Sache, die ich nicht verstehe: Schadet es beim Heritage 130 nicht, dass der Tubus nur "halb" ist? Ich hatte immer den Eindruck, es sei gerade wichtig, dass das gesamte Gerät umhüllt und einigermaßen von Licht aus anderen Quellen abgeschrimt ist. Irgendwie muss es ja funktionieren. Aber hat das "Fehlen" der Ummantelung auf der Hälfte des Gerätes irgendwelche Nachteile - beispielsweise dass man darauf angewiesen ist, besonders wenig Umgebungsbeleuchtung / Lichtverschmutzung zu haben? Im Vergleich mit voll ummantelten Teleskopen, meine ich.

    Hallo Johannes,


    erstmal herzlich willkommen hier!


    Ich habe auch so ein "halbes" Teleskop, den 150er Heritage, mein Cabrio :)

    Klar sollte man den - wie jeden Gitterrohrdobson - gegen Streulicht abschirmen.

    Manche stülpen eine Art "Strumpf" über die Konstruktion, ich habe mir einen schwarzen DIN-A4 Bastelbogen gekauft,

    den ich jeweils in Richtung Lichtquelle mit einer oder zwei Wäscheklammern fixiere. LowTech, funktioniert.


    Das hilft dann aber nur gegen Lichtstrahlen, die direkt in den Strahlengang des Telekskops, also z.B. auf den Fangspiegel, fallen.

    Unter Lichtverschmutzung versteht man eher die diffuse Aufhellung des gesamten Nachthimmels durch Strassenbeleuchtung, Werbung etc.

    Dagegen hilft kein Strumpf und keine Wäscheklammer, sondern allenfalls - bedingt - ein entsprechender Filter.

    Aber wenn ich Deine Rahmenbedingungen richtig verstehe, wird das zumindest anfangs nicht der limitierende Faktor Deiner Himmelsbeobachtungen sein.


    Viel Spaß mit den Sternen und

    CS Jochen

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4

  • Hallo Johannes,


    da schließe ich mich meinen Vorschreibern doch an.

    Die Links von Alex zu lesen würde ich dir auch wärmstens ans Herz legen!


    ...noch 'n Tipp aus meiner Erfahrung heraus: ...eigentlich ALLE...nein..ausnahmslos ALLE(!) neuen Teleskopkombinationen "mit Stativ" als Unterbau, in deiner angedachten Preisklasse, kann man eigentlich gar nicht bis sehr eingeschränkt zufriedenstellend nutzen.

  • Hallo,


    ich hab vor ein paar Wochen mit dem Heritage 130p begonnen und hab mir aus Moosgummi eine Streulichtblende gebaut. Okularauszug mit Teflonband bisserl straffer gemacht und Fang-Spiegelrand mit Edding verdunkelt.

    Funktioniert super und ich bin bei jeder Gelegenheit im Garten. Ersten DeepSky-Objekte konnte ich schon sehen.

    Die Bilder sind vom optimieren, ist noch nicht der fertige Zustand.

    Das Beobachten macht mir so viel Spaß, dass ich gerade dabei bin ein 8Zoll Dobson zu kaufen. :)

    Evtl. Geb ich das dann gebraucht ab. Wie gesagt, ist aus diesem Jahr.

  • Hallo Johannes,


    für stellenweise 270 EUR neu (ich weiß, noch außerhalb Deines Budgets - Preiswecker stellen!) ist der Bresser Polaris 102/460 m.E. der beste Einstieg (nutze den in einer meiner Festersternwarten, mit normalem zweiflügligem Fenster). Hat mit dem 130er Newton vergleichbare Lichtstärke und viel Zubehör.

    Harmoniert sehr gut mit der Montierung und dem (nicht ausgezogenen!) Alustativ wegen des geringen Gewichts und der kurzen Bauweise. Und ist auch im Rucksack mit Öffis transportabel für Exkursionen. Ohne Stativ auf Holzplatte montierbar in Deiner Fenstersternwarte.

    https://www.bresser.de/Astrono…Adapter-Sonnenfilter.html

    Gruß,

    Peter

  • Vielen Dank für eure Antworten! :)

    Ich antworte mal in einem Beitrag, um hier nicht herum zu spammen.

    Den ersten Thread habe ich tatsächlich vorher nicht gesehen. Aber sehr gut, denn das klingt ja quasi wie genau die Situation, in der ich mich auch befinde. Im Grunde ist sehr vieles ähnlich. Nur habe ich es, fürchte ich, mit mehr Lichtverschmutzung zu tun (kleine Stadt, Flughafen und Autobahn in der Nähe).

    Der Thread hat meinen Fokus auch direkt auf das geleiche Produkt gelenkt: das Bresser Messier 5" - N 130/650.

    Nicht nur finde ich es optisch sehr schön (dieses Weiß wirkt irgendwie so "professionell" und "Nasa mäßig") ; das Gerät als Hingucker im Raum stehen zu haben ist auch sehr schön. Gefällt mir deutlich besser, als hochglanz schwarz lackierte Geräte o.ä. und hilft vermutlich auch dabei, wenn's stockdunkel ist das Ding noch einigermaßen zu sehen.

    Die technischen Daten überzeugen mich natürlich auch: Es bewegt sich in dem Rahmen den ich für ideal, aber in den meisten Fällen deutlich zu teuer gehalten habe.
    Was den Preis angeht bin ich bei diversen Vergleichsportalen für 199,99€ fündig geworden - passt also perfekt ind Budget. Einerseits tut es mir zwar leid, das Gerät (voraussichtlich) nicht bei einem spezialisierten Händler zu kaufen - i.d.R. unterstütze ich gerne so lokale sowie spezialisierte Läden wie möglich und lasse mich das auch durchaus ein bisschen mehr kosten... Aber wenn das Gerät bereits ~40€ teurer ist und dann auch der Versand nicht gratis ist... Das sprengt dann einfach den Ramen.

    Vom SkyWatcher Heritage 130P rücke ich damit zum einen deshalb ab, weil mit das Bresser optisch einfach deutlich besser gefällt. Zum anderen, wenn es sich ohnehin empfielt, da einen Schutz aus Schaumstoff zu bauen, warum dann nicht einfach das Gerät nehmen, was bereits einen geschlossenen Tubus hat? Wie gesagt - bei mir in der Umgebung ist laut Lichtverschmutzungskarte leider nicht wenig Lichtverschmutzung vorhanden. Ich denke, dass ist da die bessere Wahl.
    Letztlich ist das Heritage bei - soweit ich das einschätzen kann - quasi gleicher Leistung dennoch etwas günstiger.

    Falls ich etwas übersehen habe bzgl. der Leistung lasst es mich bitte wissen! :)
    Was ich bei dem Vergleich der beiden Produkte etwas seltsam finde ist, dass das Heritage 130P überall Lob und Zuspruch erntet, während man über das Bresser quasi gar nichts findet. Bei gleichwertigen Produkten finde ich das etwas komisch.

    Danke für die Einschätzung. So etwas wie das mit den Luftturbulenzen aufgrund geöffneten Fensters (ich nehme an weil draußen = kalt; drinnen = warum und warme Luft entweicht nach außen?) hatte ich gar nicht auf dem Schirm.

    Über das konkrete "Wie" der beobachtung habe ich mir ehrlich gesagt bisher nicht viele Gedanken gemacht, bis das "Womit" des Beobachtens geklärt ist. Aber ja, klar, guter und sinnvoller Einwand.

    Bezüglich des alten Teleskopes und daran Herumzubasteln: Ich habe es ausprobiert "per Hand" einzustellen: der Auszug, mit dem man das Okular justiert ist auch per Hand rein- und rausschiebbar. Aber weil es - wie gesagt - meiner Einschätzung nach ein billiges "Kinderteleskop" ist, wackelt alles, ist unpräzise und besonders der Auszug ist sehr hakelig. Ich habe Versuche unternommen da Sterne oder den Mond scharf zu stellen, und das geht schon... mit viel, viel langwierigem hin und her und ständigem Verrücken (weil der ganze Akt nicht wenig Kraft erfordert). Also absolut kein schönes Erlebnis, da frustrierend und sehr selten nicht völlig schlechte Ergebnisse.

    Was Bastelambitionen angeht: Ja, kann ich mir grundsätzlich vorstellen. Aber mehr so als lustiges Nebenprojekt und nichts, worauf ich mich jetzt groß verlassen würde. Ich würd mich nämlich nicht als begabten Handwerker bezeichnen. Die Ambition ist durchaus da... die Fähigkeit nicht. :D

    Danke für die Erläuterung. Ganz vermeiden lässt sich das bei mir leider nicht. In so ~ 30 Minuten bin ich irgendwo, wo laut Lichtverschmutzungskarte sehr wenig Umgebungslicht ist. Das wäre dann die Option für besondere Anlässe oder vorausgeplante Zeitpunkte, an denen ich mir vornehme etwas besonderes zu beobachten.

    Mit den Filtern muss ich mich noch mal gesondert auseinandersetzen. Solange ich nichts habe womit ich beobachten kann, ist das denke ich mal eher nachrangig.

    Danke für die Einordnung.

    Dazu eine Frage: Ich kann das Teleskop, was ich aktuell am ehesten in (Bresser Messier 5") aus dem mitgelieferten Mount herauslösen und später (ggf.) auf ein Mount schrauben, welches dann auf den Polarstern ausgerichtet wird, richtig? Alles andere fände ich etwas merkwürdig.

    Das klingt gut. :)
    Ich bin wie gesagt noch etwas unentschlossen, welches Gerät genau ich jetzt nehmen möchte. Ich muss mich noch mehr damit auseinandersetzen, bevor ich eine Entscheidung treffen kann.
    Aktuell tendiere ich ehrlich gesagt eher zum Bresser. Der feste Tubus sagt mir, glaube ich, eher zu. Aber ich muss mich mehr informieren.

  • Hallo Johannes,


    eine Frage: Ich kann das Teleskop, ........ aus dem mitgelieferten Mount herauslösen und später (ggf.) auf ein Mount schrauben, welches dann auf den Polarstern ausgerichtet wird, richtig?

    Ja, das ist richtig.

  • Hallo Johannes,


    Was ich bei dem Vergleich der beiden Produkte etwas seltsam finde ist, dass das Heritage 130P überall Lob und Zuspruch erntet, während man über das Bresser quasi gar nichts findet. Bei gleichwertigen Produkten finde ich das etwas komisch.

    der Skywatcher ist schon sehr lange auf dem Markt erhältlich. Ich meine er kam 2012 auf den Markt.

    Ich meine Skywatcher war der erste der versucht hat so eine Konstruktion & 130mm Öffnung am Markt zu platzieren.


    Damals gab es große Diskussionen in verschiedenen Foren wegen der Spiegelqualität, der Stabilität und dem OAZ den man für den Preis bekommt.

    Es war also von der Firma Skywatcher schon ein gewisses Risiko so eine Konstruktion anzubieten !

    Letztendlich hat sich der 130P aber am Markt durchsetzen können, auch weil sein Hauptspiegel ordentlich verarbeitet war/ist.


    Der 5" Bresser als Tischdobson kam erst viel später auf den Markt, ich meine so 2017 oder 2018.

    Da war der Skywatcher Heritage schon der "Platzhirsch" und die Bresser Konstruktion "nicht mehr aufregend".


    Was die Bresser Qualität angeht, kann ich leider nicht viel sagen.

    Es gibt einige die schimpfen darauf, was darauf hindeutet das zumindest zwischenzeitlich die Qualität nicht in Ordnung war.

    Wirklich negatives vom 5" Bresser habe ich aber nicht gehört oder gelesen.


    Sein OAZ ist eben hochbauend und deshalb sollte entweder ein größerer Fangspiegel verbaut sein (mehr Obstruktion = weniger Kontrastübertragung) oder aber die Feldblende wird nicht zu 100% ausgeleuchtet (Vignettierung = Abdunkelung zu den Rändern hin). Bleibt diese Vignettierung unter einem Blendenwert von 0,5 so ist es visuell nicht so ohne weiteres sichtbar.

    Er ist größer (man kann ihn ja nicht zusammenschieben) und schwerer wegen dem Volltubus.


    Beide Teleskope haben also Vor- und Nachteile.
    Wenn dir der Bresser besser gefällt und du dich mit dem Volltubus wohler fühlst dann nehm den !


    Hast du eigentlich Conrad in deiner Antwort von Post #10 gemeint ?


    Hast du dir den Beobachtungbericht auch durchgelesen ?


    Viele Grüße


    Alexander

  • Hallo,


    ich habe eine Frage zum Messier Dob 5" F/5.

    Wenn ich mir die Bilder so ansehe, dann fällt mir der lange lustige Okularauszug (OAZ) negativ auf.


    Dazu eine kleine Überschlagsrechnung.

    Wenn die angenommene Höhe des OAZ 60 mm - 70 mm (65 mm) beträgt, das kommt in diesem Segment häufiger vor.

    Der Außentubus hat einen Durchmesser von 160 mm, eine angenommenen Wandstärke von 10 mm und ich nehme eine Fokuslage von 20 mm über dem OAZ an.


    Ich habe also eine mittlere Fokuslage von 65 mm + 75 mm + 20 mm = 160 mm.


    Wie funktioniert das mit einem 31,75 mm OAZ mit vielleicht ~ 40 mm Durchlass?

    Wird da nicht der Strahlenkegel abgeschnitten, d.h. die Öffnung von 130 mm gar nicht genutzt? Das heißt für mich im Endeffekt, kleinere Öffnung wahrscheinlich bei ~ 100 mm - 110 mm. Ich habe kein Millimeterpapier.


    Ich rechne mit den obigen Daten weiter, um den Fangspiegel zu berechnen. Dann komme ich auf einen Fangspiegel von mindestens 42 mm (32 mm + 10 mm Ausleuchtung, kleine Achse) + ~ 4 mm Fase/Rand. Dann bin ich bei 46 mm.


    Mit Wohlwollen bei der Öffnung erhalte ich also ein Gerät, das technisch nur eine Öffnung von 110 mm nutzt und eine Abschattung der Fläche durch den Fangspiegel von ~ 42 % hat. Die Abschattung durch den dicken Fangspiegel (wahrscheinlich 3 mm), das OAZ-Rohr im Strahlengang kommen noch dazu.

    Vielleicht können die wirklich erfahrenen Kolleginnen und Kollegen etwas dazu schreiben. Habe ich einen Denkfehler?


    @Johannes

    Das liest sich ziemlich grausam, deshalb möchte ich vorerst keine Empfehlung für dieses Teleskop aussprechen.


    Also ich würde die 200 € erst mal auf die hohe Kante legen und sparen, bzw. die Idee von Stathis aufgreifen und mir ein Fernglas zulegen. Damit habe ich damals auch angefangen.

    In der Umgebung nach einem Astroverein oder Gleichgesinnte und so weiter suchen.

    Bei Heritage hättest du das beschriebene Problem nicht, aber Basteln kommt für dich nicht in Frage.

    Im 21. Jahrhundert sind die Hersteller nicht mehr in der Lage, solide, visuell ausgelegte Kleinnewton zu bauen. Da kommt oft nur so komisches Zeug wie oben heraus. Warum das so ist? Darüber kann man nur spekulieren und ist ein anderes Thema.


    Brauchbar und passabel finde ich bisher nur die beiden Heritage (130p/150p). Ich will das Teleskop jetzt aber auch nicht bejubeln wegen der Bastelei.


    Auf jeden Fall alles Gute, freundliche Grüße und CS


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Brauchbar und passabel finde ich bisher nur die beiden Heritage (130p/150p).

    der 5" Bresser hat einen Fangspiegel von 47mm. Das ergibt eine Obstruktion von 36%.

    Der 130P hat, laut Stathis Reviewbericht, einen Fangspiegel von 39,5mm. Das ergibt eine Obstruktion von 30%

    Der 150P hat auch drei Streben wie der Bresser 5" und der 6". Die Dicke dürfte gleich sein.


    Der 130P hat eine Halterung die aber richtig dick ist und der Bresser drei Streben.

    Auch hier dürfte der Heritage 130P ein paar Prozentpunkte besser sein.

    Nach meiner Schätzung:

    Heritage 130P = 32%

    Bresser 5" = 40%


    Ob man die 8% Unterschied tatsächlich sieht ?


    Mein 130PDS  hat auch einen Fangspiegel mit 47mm, weil er fotografisch ausgelegt ist und eine 2" OAZ hat.

    Ich kann mit ihm trotzdem gut visuell beobachten.


    Viele Grüße


    Alexander

  • Hallo Alex,


    die theoretischen ~ 36% gelten für 130 mm Öffnung. Allerdings schneidet der Bresser in meiner Skizze am OAZ den Strahlenkegel ab, so dass wir keine 130 mm Öffnung mehr zur Verfügung haben. Eher 100 mm oder 110 mm (Rechteck über Dreieck)

    Also wird aus dem 5" F/5 ein 100/110 F/5,9


    Annahme vom Bild, die Höhe des eingefahrenen OAZ beträgt 65 mm + 20 mm + 75 mm = 160 mm.


    Der Fangspiegel bleibt jedoch derselbe.

    47 mm x 100% / 110 mm = ~ 43% Abschattung nur durch den Fangspiegel.


    Ich schaue morgen nochmal in myNewton, war bisher nur ne Skizze. Solche langen OAZ's an den Kleinnewton sind in meinen Augen für die reine visuelle Beobachtung ziemlicher Murks.


    In deiner Rechnung fehlt übrigens die Abschattung der Fangspiegelspinne (wahrscheinlich 3 mm) und des OAZ- Rohrs im Tubus. Wird also noch schlimmer.


    VG


    Thomas

  • Hallo Johannes,


    du sagst, gebraucht wäre auch Ok?


    Dann wäre mein Vorschlag dieses Angebot hier als Tipp für dich. Ich finde, das ist ein schönes Angebot.

    Allein schon wegen dem Holzstativ, das bringt Stabilität. Sieht gepflegt auf den Bildern aus, sogar die alte OVP

    ist noch dabei. Lt. Text auch 1,25" OAZ. Dazu noch ein 32mm Plössel Okular besorgen, dann kann man schon mal klein

    anfangen.



    Viele Grüße,


    Michael

  • Au ja,


    so ein Klassiker - für 100 Euro und reicht völlig aus. Ich habe mit so was von ca. 1986 bis ca. 2006 beobachtet. Ohne weitere Zukäufe .... und der war auch damal gebraucht gekauft, für 200 D-Mark (neu aus dem Katalog etwa 600-700 DM), und war schlimmer dran! Das 5mm Okular war kaputt und das Gegengewicht hatte keine Klemmschraube mehr. Dennoch war ich glücklich seinerzeit...


    Wenn so etwas in Abholreichweite ist - wäre ich dafür. Unter den oben beschriebenen Umständen. Aber bitte aufpassen, es sollte genau so ein altertümliches Gerät sein und nicht die vielen neumodischen 114er Newton Setups. Sie stehen auf noch dünneren Storchenbeinen als dieses hier (was natürlich auch nicht super stabil ist, aber für den preis völlig im Rahmen).


    Ich meine, so was neumodisches hier (bitte nicht! kaufen):

    https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/teleskop-national-geographik-114-900-reflektor/2379422104-242-6279


    CS,

    Walter

  • Hallo Walter,


    richtig, deshalb habe ich das rausgesucht. Sollte deutlich stabiler sein. Wenn die Spiegel noch ok sind, dann ist das ein guter Einstieg bei schmalem Budget. Die Omegon und co würde ich nicht empfehlen wollen.


    Viele Grüße,

    Michael

  • Allein schon wegen dem Holzstativ, das bringt Stabilität.

    ...ein Holzstativ ist nicht zwangsläufig stabiler als ein Metallstativ...

    Ein Stativ sollte in erster Linie ausreichend u. richtig dimensioniert sein, egal ob aus Holz o. Metall...


    ....und die beiden oben genannten Stative u. Montierungen (aus EKA) sind BEIDE (für so'n langen Tubus) nicht ausreichend stabil, weil nicht ausreichend dimensioniert.

  • Danke für die Antworten. So schnell komme ich ja kaum hinterher. :D

    Vielen Dank für den Vorschlag. Ich habe die Antwort leider vor meiner Antwort nicht gesehen; die kam wohl, als ich gerade am Schreiben war. :P

    Refraktoren habe ich bisher kategorisch ausgeschlossen, weil es so gut wie überall, wo ich nach Einsteiger-Geräten geguckt habe (insbesondere auch YouTube-Videos) hieß, dass Reflektoren ideal sein. Refraktoren, habe ich herausgehört, sollte man eher anstreben, wenn man genügend Geld für ein apochromatisches hat. Bei gleichem Preis, so hieß es, bekäme man mit einem Reflektor ein deutlich besseres Seh-Erlebnis. Jedenfalls wohl dann, wenn man sich unter ≈ 500- 750€ bewegt.

    Ist das richtig oder ist das übertrieben? Wie gesagt, insbesondere wenn es um Deep-Sky-Objekte geht.

    Dieses Bresser sieht nämlich auch gut aus, soweit ich das beurteilen kann. Insbesondere die Tatsache, dass es relativ kompakt ist, sodass man es sogar ggf. im Rucksack mitbekommt, ist natürlich auch ziemlich Reizvoll.
    Insbesondere dann, wenn es, wie du sagst, von der Lichtstärke her mit einem 130er Reflektor vergleichbar ist.


    Das reizt mich jetzt schon, vor allem weil ich mitbekommen habe, dass (Apochromatische) Refraktoren für Astrofotografie wohl sehr beliebt / bevorzugt sein sollen.

    Mit Astrofotografie habe ich mich nur ganz Anfänglich beschäftigt. Das ist grundsätzlich durchaus auch so ein bisschen die Richtung, in die es bei mir langfristig gehen soll. Aber da ich den Eindruck bekommen habe, dass man da unter 1500,-€ nur für Teleskop + Mount (ohne Kamera, die da noch nicht mit im einberechnet ist) gar nicht anfangen braucht, habe ich es auch ganz schnell gelassen mich damit zu beschäftigen.

    Daher mal die Frage: Wäre das Bresser Polaris-I oder irgend ein anderes, vergleichbares Refraktor-Teleskop besser dafür geeignet Fotos mit meinem Handy (!) zu machen, als ein vergleichbares 130er Dobson?
    Das Handy mit dem ich (zunächst zumindest) fotografieren würde ist ein iPhone 14 Pro. Also meiner Einschätzung nach, ohne jetzt Fotograf zu sein, von dem was man von Handys an Fotos erwarten kann am oberen Ende der (aktuellen) Nahrungskette.

    Denn das Geld für das Polaris würde ich bei entsprechend besserer Leistung durchaus zusammen bekommen und würde es wohl auch investieren, wenn 1. visuelle Beobachtung vergleichbar ist, 2. Fotos (potenziell zumindest; liegt ja auch immer am Fotografen... ^^) besser werden und 3. die Portabilität besser ist (was ja auf jeden Fall gegeben sein dürfte). Dauert nur länger.


    So und jetzt mal ne ganz verrückte, rein hypothetische Überlegung, die so eigentlich nicht geplant war / ist:

    Würde man für sagen wir 500.-€ (bis zu 600,-€, sofern die Leistung dann deutlich besser ist als bei 500,-€) ein Setup bekommen, mit dem man schon solide Astrofotografie betreiben, aber zugleich noch gut visuell beobachten kann?
    Wichtig fände ich dabei, dass es mehr oder weniger "modular" wäre.
    Meine Grundidee wäre ein gutes, apochromatisches Refraktor-Teleskop, was dauerhaft nutzbar und Kernbestandteil ist. Ein simples, manuelles Mount, was dann ggf. irgendwann mit der Zeit gegen ein gutes, go-to Mount ausgetauscht wird (habe gelesen, dass das Mount teils genau so teuer oder deutlich teurer ist, als das eigentliche Teleskop).
    Dann noch sämtliches Zubehör (Sucher, Okulare, Handy, Adapter, etc.).
    Das Ganze eben so, dass nach und nach alle Teile nach und nach durch bessere, high-end Teile ersetzbar sind... Aber schon von Anfang an Nutzbar ist. Später ne spezialisierte Astrofotografie-Kamera noch dazu...
    Müsste nicht von Anfang an perfekt sein, aber etwas, was man nach und nach immer weiter Ausbauen kann, was dann zum Ende hin richtig gut wird. So ein kleiner "Allrounder", mit leicht stärkerem Fokus auf Bildern.

    Wäre so etwas grundsätzlich denkbar?


    Hallo Johannes,


    Ja, das ist richtig.

    Perfekt. :)

    Ich muss die Antwort hier in mehrere Teile aufteilen.

  • Alles klar, danke dir. Das klärt einiges auf. :)


    Die Berichte habe den Thread sowie den Beobachtungsbericht gelesen. Das war auch sehr interessant.


    Ich meinte Ursprünglich Conrad, ja. Aber man kann das Gerät bei Bresser auf der Website kaufen, wo es 239,-€ kostet, aber noch mehr Zubehör hat, v.a. ein Sonnenfilter. Und man erhält einen Gutscheincode für 10% Rabatt beim ersten Einkauf, sodass man bei 215,-€ wäre. Versand kostet's auch nicht. Alles in Allem denke ich wäre das für einen minimalen Aufpreis durchaus die bessere Wahl.



    Das ist interessant. Worauf man so alles achten muss... Aber deshalb fragt man ja bei den Profis nach. :)


    Das wäre vor einem Kauf natürlich wichtig zu wissen, wenn ich das alles richtig verstehe und interpretiere.


    Die Bastelei wäre jetzt nicht so die furchtbar große Tragödie. Meine Aussage, dass mir die Fähigkeiten zum Basteln fehlen war eher darauf bezogen, mein altes, kaputtes Astrolon Refraktor-Teleskop zu reparieren. Aber das Ding wackelt wie ein Lämmerschwanz, wenn man es ausrichtet ist immer zu viel Spiel da, trotz Justierung, sodass ich das Gerät ein gutes Stück höher einstellen muss, weil es ohnehin absackt.


    Ich gucke mal auf YouTube. Aber ich sollte im Zweifel wohl in der Lage sein, eine einfach Blende / Ummantelung gegen Streulicht herzustellen.


    Noch mal zurück zur OAZ-Längen Thematik: Hieße das, dass ein längerer OAZ besser für Fotografie geeignet wäre? Denn mein Plan ist durchaus, auch Fotos zu machen (zunächst einmal mit dem Handy, wie gesagt) - soweit das in dem Budget eben möglich ist. Also geht's mir nicht um ein Teleskop für reine visuelle Beobachtung.

    Ich kann das leider nicht einschätzen.


    Zu den anderen Beiträgen zu dem Thema mache ich mal keine separaten Antworten, weil mir das technische Wissen dazu ohnehin fehlt.



    Vielen Dank für den Vorschlag. Das konkrete Angebot ist leider zu weit weg von mir. Ich bin in der Nähe von Hannover und das wären ≈ 200 Km pro Strecke. Ich habe an so etwa 100 Km pro Strecke gedacht.


    Aber ja, gebraucht ist auf jeden Fall eine Option. Worauf ist denn zu achten, wenn ich nach "älteren" Teleskopen gucke? Ein Holzstativ wegen der Stabilität und sonst ähnliche Werte wie die modernen, also bspw ne ≈ 5" Öffnung etc.

    Gibt es da sonst noch was besonders zu beachtendes?


    Danke. Geht es denn bei "genau so einem" altertümlichen Gerät gerade um die Marke, oder eher um das Holzstativ?



    Ein paar Zitate musste ich übrigens wegen des Zeichenlimits kürzen... :D


    Liebe Grüße an euch alle. :)

  • Hallo Johannes,


    nochmal zum BRESSER Polaris:

    1. Das ist kein Apochromat sondern ein 2-Linser mit ED Glas, also ein Achromat
    2. Die Montierung dieses Komplettpakets kann mit einer Nachführung in Rektaszension nachgerüstet werden (habe ich nicht im Einsatz)
    3. Der Tubus hat eine kurze(!) Standardmontageschiene und ist auf allen gänggen Montierungen (später) auch verwendbar
    4. Ich benutze ihn nicht mit Handy, sondern mit eine Astrocamera z.B. SV305 (IMX290 basierend)
    5. EAA (Electronically Assisted Astronomy) NICHT Astrofotografie ist seine Domäne (ist ja Achromat - aber für EAA reicht die Nachbearbeitung mit Win10 Fotoeditor, um unerwünschte Farben zu reduzieren)

    Deine Alternative (und ein Upgrade was Öffnung und added value angeht) wäre dann (wie bei mir vor ca. 3 Jahren auch) die Anschaffung des Skywatcher StarDiscovery WIFI GOTO Newton 150/750 für ca. 650 EUR neu. (Wie auch das Polaris werden StarDicovery Systeme selten gebraucht angeboten, obwohl in hohen Stückzahlen verkauft. Was m.E. für deren Nutzen beim Anwender spricht):

    https://teleskop-austria.at/SWN1507DiscW

    https://www.youtube.com/watch?v=mhhs65AWdCk


    Für detaillierte F ragen zu meinen Empfehlungen bitte PN. Wir können uns dann gerne dazu auch telefonisch austauschen.

    Gruß,

    Peter

    PS: Bei 500 EUR Preisrahmen wäre da noch der Einstieg in die "Robo-Teleskope" (mein Exemplar ist noch unterwegs) ...

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    https://dwarflab.com/en-de/products/dwarf-ii-smart-telescope

  • Hallo


    Mit Astrofotografie habe ich mich nur ganz Anfänglich beschäftigt. Das ist grundsätzlich durchaus auch so ein bisschen die Richtung, in die es bei mir langfristig gehen soll. Aber da ich den Eindruck bekommen habe, dass man da unter 1500,-€ nur für Teleskop + Mount (ohne Kamera, die da noch nicht mit im einberechnet ist) gar nicht anfangen braucht, habe ich es auch ganz schnell gelassen mich damit zu beschäftigen.

    nur um die Dinge auseinander zu halten:

    Für visuelles beobachten im Einsteigerbereich ist ein 130mm Newton ein guter Einstieg ohne zu viel Geld in die Hand nehmen zu müssen.


    Das könnte man wie folgt erweitern:

    • Mit dem Smartphone und einer Halterung kannst du kurzzeitbelichtete Fotos durchs Okluar machen.
      Eventuell kannst du auch ein Video von mehreren Minuten von einem Planeten machen, falls du von Hand so gut nachführen kannst und daraus ein Bild stacken.
    •  Du kannst das Setup auf eine selbstgebaute EQ-Plattform stellen. Damit wären längere Belichtungszeiten möglich. Sowohl mit einer Kamera huckepack als auch mit einer Astrokamera im OAZ.
      Die Stacking und Bearbeitungssoftware ist auch Freeware. Die Bildfeldrehung würde da nicht das Problem sein, sondern eher die Genauigkeit.
    •  EAA kannst du damit auch betreiben
    • Mittels Smartphone und einer App kannst du zudem eine vereinfachte Art "Push-To" montieren. Wo die Objekte sind zeigt dein Smartphone GROB mit einem Pfeil an. Dorthin musst du den Tubus drehen. Danach über Sucher das Objekt in die Mitte bringen und durchs Okular noch einmal zentrieren.
    • Man muss die EQ-Plattform alle 40 bis 60 Minuten neu "aufziehen"

    Willst du gleich mehr Komfort, dann brauchst du eine Montierung mit Goto.
    Nach dem Ausrichten (muss man händisch und genau machen !) werden die Objekte angefahren, dann muss man eventuell noch ein wenig nachstellen und es wird automatisch nachgeführt.

    Alt-AZ- Goto wird durch die Bildfelddrehung limitiert.


    Eine preiswerte Alt-AZ Goto wäre z.B. der SkyWatcher 130P AZ-Go2 und würde noch unter 500€ liegen.

    Die Kombi hätte den Vorteil gegenüber der Star Discovery eines 2" OAZ, sprich du kannst bei 30mm-Okularen ein deutlich größeres sGF wählen. Mit 1,25" bist du da auf 52° limitiert.

    Und man kann es justieren. Ob der Backfokus so groß ist das du eine DSLR adaptieren kannst, kann ich dir leider nicht sagen.


    Und eines sollte auch klar sein.
    So eine günstiges Goto hat natürlich auch seine Grenzen was Genauigkeit beim Anfahren und Nachführen der Objekte angeht.

    Es könnte auch sein das sie lauter ist, insbesondere bei den hohen Frequenzen.


    Und wenn du ganz perfekte Astrofotos machenn willst, dann brauchst du eine geguidede EQ-Goto-Montierung die ca. die doppelte Tragkraft hat wie der Tubus + Zubehör wiegt.

    Da bist du dann im 4-stelligen €-Bereich.


    Viele Grüße


    Alexander

  • Hallo Johannes,


    Zitat/Frage:

    "Danke. Geht es denn bei "genau so einem" altertümlichen Gerät gerade um die Marke, oder eher um das Holzstativ?"


    Es geht darum, daß Du mit auch mit 100 Euro ein schönes Teleskop haben könntest. Besser als ein analoges modernes 114er Setup frisch online bestellt für 200+irgendwas Euro. Marken gab es in den 90ern einige. Das waren sogenannte Kaufhaustleskope, Quelle, Otto etc. wenn Dir das noch was sagt. Optiker/Brillenläden hatten so was regulär in jeder halbwegs anständigen Städtchen im Schaufenster stehen. Ursprung war Japan und Labels gab es einige. Bookmarke Dir einfach dieses Angebot oder Foto als Referenz und wenn eine Anzeige in der Nähe kommt für ein 114/900 Newton, dann vergleiche ganz genau die Fotos, insb. die Montierung.


    Wenn insbesondere das Stativ und die Mechanik bei so einer Kleinanzeige übereinstimmen, das Teleskop so aus vor 2005 stammt, dann wird es etwas in dieser Qualität sein.

    Bei heutigen (modernen Setups) sind die Optiken zwar genau so gut, mit neuem 1,25" Okularasuzug versehen für heute kaufbare Okulare, aber mit einer deutlich schwächeren

    Kombination Stativ/Montierung - egal ob Holz oder heute ja Alu.


    Aber ich sehe Du bist jetzt auf dem Weg zu 500-600 Euro und mehr Öffnung. Dann hat sich das mit den 114er Newtons aus den 80/90ern wohl eh erledigt.


    CS,

    Walter

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