Uranus versteckt sich ganz weit draussen

aber für das Tchibo Torpedo ist das kein Problem, wenn das der gute Friedrich Herschel wüsste.


Uranus wurde erst lange nach Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn im Jahr 1781 von Friedrich Herschel als entdeckt. Der in Hannover geborene Friedrich Herschel war eigentlich Musiker und betrieb die Astronomie zunächst als Hobby. Zusammen mit seiner Schwester Caroline verbrachte er so viele Nächte wie möglich unter dem Nachthimmel. Über ihre Beobachtungen führten die beiden sorgfältig Buch und verzeichneten die Sternpositionen in Sternkarten mit Koordinatensystem.


Nachdem er die verfügbaren Beobachtungsgeräte für unzulänglich empfand, baute er seine Beobachtunggeräte selbst. Dabei entstand auch ein 6 Zoll Spiegelteleskop mit 210 cm Brennweite. Mit diesem Teleskop entdeckte er 1788 Uranus als kleines blaues Fleckchen und war sich zunächst nicht sicher ob es sich um einen Stern oder Planeten handelt. Nachdem sich das Objekt aber durch einen Objektivwechsel vergrössern lies, wohingegen ein Stern weiterhin punktförmig hätte bleiben müssen, war der siebte Planet entdeckt. 1785 baute er das bis dahin weltgrößte Teleskop mit einer Länge von 12 Meter, einem Spiegel von 1,2 Metern Durchmesser und einer noch nie dagewesenen Lichtstärke.

https://www.heise.de/imgs/18/3/5/9/7/3/7/1/Lossy-page1-3705px-Herschel_s_Grand_Forty_feet_Reflecting_Telescopes_RMG_F8607__cropped_-ece74332169b5845.jpg


Das Ergebnis hat mich dann doch überrascht, mehr als die legendäre Voyager 1 Aufnahme der NASA am Valentinstag 1990, "the pale blue dot", habe ich nicht erwartet.

https://ichef.bbci.co.uk/news/976/cpsprodpb/64DB/production/_110891852_pia23645_hires.jpg.webp


Eine Belichtungszeit von fast 2 sec. und ein Gain von 290 sind für Planetenaufnahmen schon bemerkenswert und haben die Barlowlinse sicherlich hilfreich unterstützt.


Teleskop: Bresser Venus 76/700 (Tchibo Torpedo)

Zwischenlinse: Barlow 3.5x

Kamera: Zwo Asi 120 MC


Aufnahmesoftware: Sharcap@Windows

Aufnahmeformat: 1280 x 960 AVI


Gain: 290

Exposure: 1,936s

Frames: 102 (15% verwendet)


Ausrüstung: DIY Mini-Dobson auf DIY Polhöhenwiege auf DIY Stativ

Bearbeitung: Autostakkert


Eine Nachbearbeitung war nicht notwendig, in Autostakkert hat es auch nicht viel besser ausgesehen.

64599-uranus-3x-as-700-jpg

Kommentare 2

  • Respekt für die Öffnung.

    Da sieht man wieder : Viel hilft nicht immer viel.

    Weiter so

    • Danke für die Blumen, ich war selbst überrascht und hatte eigentlich weder an diesem Abend noch irgendwann vor, mit dem kleinen Tchibo den äußeren Planeten zu nahe zu treten, weil ich mir nicht viel versprochen hatte. An diesem Abend waren meine DS-Objekte im Südosten noch nicht erreichbar, also konnte ich ein wenig experimentieren.


      Das weiße im inneren der Cyan-Kugel ist, glaube ich, weniger ein Oberflächendetail, sondern mehr dem hohen Gain und den Belichtungswerten geschuldet.


      lg


      Peter.