Beiträge von KanaTschi im Thema „Vallis Alpes und ein Hauch von Rille mit dem Tchibo 76/700“

    Habe nochmal nachgedacht. Das Bild ist ein Zufallsprodukt, ich hatte Glück und genau um den Zeitraum herum aufgenommen in dem eine solche Albedostruktur möglich ist.

    Wenn man bei Stellarium in der Zeit vorwärts oder rückwärts geht, sieht man, daß der beste Zeitpunkt so zwischen 1:00 und 2:00 ist. Danach verändert sich der Einfallswinkel.


    Dann habe ich noch ein Bild zur Gegenüberstellung mit Gimp zusammengebaut. Hier sieht man, daß die Rille oben, bevor das Tal wieder schmäler wird, genau dort einen

    Knick macht und endet, wie im Beispielbild. Auch der Verlauf stimmt so weit man das beurteilen kann.

    astrotreff.de/index.php?attachment/11564/


    Der nächste Zeitpunk hierfür müste um den 14. oder 24. November sein. Beim 14. November bin ich mir aufgrund der Mondstellung aber nicht so sicher.

    astrotreff.de/index.php?attachment/11565/


    Hab ich ich mir schon mal im Kalender notiert.


    astrometer aka Jörg

    Was optimale Beobachtungsbedingungen angeht habe ich gestern wieder etwas dazugelernt. Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und deshalb gut dunkeladaptiert, habe dann zuhause kein
    Licht angemacht (war so nicht geplant, hat sich so ergeben) und mein Torpedo auf Jupiter gerichtet. Nachdem dieser ja der Erde mittlerweile schon ein wenig enteilt ist, mache ich das bei dieser Entfernung zur Erde nicht mehr, weil ich mir nicht viel davon verspreche. Aber gestern habe ich die Ringe visuell so gut gesehen wie sonst nur bei der größten Annäherung, bei der ich meißt aufgrund der Videoarbeit nicht gut dunkeladaptiert bin.


    cs


    Peter

    Niklo aka Roland


    Also ich habe heute mal gegoogelt und war überrascht, wie wenig ich über eine Albedostruktur gefunden habe, dabei dacht ich diese Struktur ist etwas ganz normales im Bereich der
    Fotografie, weit gefehlt. Auch über die Breite der Rimae Plato konnte ich weder in meinen Mondbüchern noch im Web etwas brauchbares finden.

    Nachdem Rimae Plato gut zu erkennen ist, wenn auch nicht aufgelöst, könnte man weitere Rückschlüsse ziehen.


    Eine Albedostruktur wird häufig im Zusammenhang mit Marsbeobachtungen genannt.

    "Bei den Albedo-Strukturen handelt es sich um Bereiche auf dem Mars die das Licht der Sonne unterschiedlich stark reflektieren."

    Die Mars-Opposition 2020
    Von Christian Roßberg und Bernd Scharbert Dieses Jahr im Herbst bietet sich eine besonders gute Gelegenheit den Mars zu beobachten. Zum einen lässt er sich die…
    vsda.de


    Für den Mond habe ich im Zusammenhang mit der Rille im Alpental noch im schwarzen Forum etwas gefunden.

    "...da ich wie bereits beschrieben nur eine schmale, dafür aber helle Albedostruktur sah, hängt es mit Geräten bis etwa 10 Zoll Öffnung stark vom Sonnenstand ab, ob man die Rille erkennt.

    Hätte ich nicht gewusst, dass eine Rille im Alpental ist, hätte es von der Erscheinung im Achtzöller her auch ein positives Relief sein können.

    Mit kleinen Geräten ist die Rille vermutlich nur wenige Stunden pro Lunation bei günstigem Sonnenstand entwender als helle oder dunkle Albedostruktur (im Schatten) zu sehen."

    Zentrale Rille im Alpental
    Hallo Mondbeobachter, ich höre bzw. lese immer wieder widersprüchliche Angaben, ab welcher Öffnung die zentrale Rille im Alpental eindeutig visuell…
    forum.astronomie.de


    Eine schöne Definition habe ich hier noch gefunden.

    "Frisch gefallener Schnee hat einen hohen Albedo. Albedo ist ein Maß für das Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden, also nicht selbst leuchtenden Oberflächen."


    Eine weitere Definition, allerding über ein Albeo feature, findet sich auf Wikipedia

    "Ein Albedo feature, (deutsch Albedomerkmal) ist ein Bereich auf der Oberfläche eines Planeten oder eines anderen Körpers im Sonnensystem, der im Kontrast, farblich oder über Unterschiede der Oberflächenhelligkeit (Albedo), zu den angrenzenden Gebieten steht."

    Albedo feature – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Ein schönes Bild von Ralf 03sec habe ich auch gefunden. Dort wird der Krater Dionysius als Albedostruktur gezeigt (auf ca. 7.00 Uhr bis 7:30)


    Eigentlich war die Rille an diesem Abend gar nicht mein Ziel, ich habe ohne Barlow 4 Einzelvideos für eine Mondmosaik aufgezeichnet und weil die Bedingungen nicht schlecht waren und schlechtes Wetter angekündigt war, wollte ich noch meine 3 Barlow Linsen ausprobiert um eine Gefühl dafür zu bekommen, wann ich welche Barlow (2x, 2.25x und 3x) benutze. Nach dem Stacken wollte ich das Ergebniss beurteilen und damit eine Einschätzung treffen, dabei ist mir eben diese Rille aufgefallen.

    Vielleicht sollte ich den Titel von "Vallis Alpes und ein Hauch von Rille mit dem Tchibo 76/700" in "Vallis Alpes mit ohne Rille mit dem Tchibo 76/700" ändern


    Grüße


    Peter

    Hallo Roland, Hallo Jörg, Hallo Ralf


    Danke für eure Antworten und dafür, daß Ihr mit den Kopf wieder zurechtgerückt habt. Das war jetzt also nur ein kurzer Triumph in dem ich mich sonnen konnte, wäre ja auch zu schön

    gewesen um wahr zu sein und etwas unsicher war ich mir auch, weshalb ich bereits von einer Albedostruktur als einzig vernünftige Erklärung geschrieben habe. In meinem Reiseatlas Mond

    wird die Rille mit ca. 1000 Meter Breite angegeben, Pi mal Daumen im Kopf überschlagen ergibt das für den Mond ungefähr 0,60 Bogenminuten. Damit ist die Rille also schwerer abzubilden

    als die Cassini Teilung mit 0,70 Bogenminuten.


    Roland

    Ja, das Bild ist wirklich Sch....e und wird der Optik des Torpedos nicht gerecht. Wie ich schon schrieb, finde ich das Bild auch nicht gut und wenn ich nicht die Rille vermutet hätte, wäre ich

    auch nicht auf die Idee gekommen das Ergebnis zu zeigen. Mit der drei fach Barlow war es auch ein ganz schönes Gewaber auf der Vorschau und ich hatte das Gefühl da kommt nichts

    gutes dabei raus. Aus Erfahrung weiß ich aber, daß die Nachbearbeitungsprogramme oft noch etwas brauchbares daraus hervorzaubern. AS3 konnte die Videos oft gar nicht bearbeiten

    und bleibt schon bei der "Surface Image Stabilization" hängen. Deswegen muß ich das Video entweder über Avidemux oder PIPP konvertieren, damit AS3 damit etwas anfangen kann.


    Ralf

    Wie bereits geschrieben bin ich durch einen Beitrag in einem anderen Forum ebenfalls auf die Idee einer Albedostruktur gekommen. Nach Wikipedia ist Albedo ein Maß für das Rückstrahlvermögen

    und da die Region um Montes Alpes in dieser Nacht stark überschienen war, schien mir dies eine vernünftige Erkärung zu sein. Einen oder zwei Tage später wären die Bedingungen evtl. besser gewesen, aber da waren hier bei uns in Bayern Wolken angesagt, und vielleicht hätte es dann auch keine Albedostruktur gegeben. Nach Stellarium waren die Bedingung ziemlich identisch wie auf meinem verkleinerten Mondmosaik gezeigt.

    astrotreff.de/index.php?attachment/11447/


    Ich habe das Bild aus meiner obigen Barlow Übersicht als Grafik gespeichert, die 3x Barlow Ansicht ausgeschnitten und um Faktor zwei mit Gimp skalliert. Wie geschrieben handelt es sich um das ungeschärfte Rohbild aus AS3, also Haken sharped disabled, d.h. Schärfungsefekte wie Artefakte sind darin nicht enthalten. Bei genauem Hinsehen ist auch hier eine Struktur zu sehen, was wiederum unsere Theorie einer Albedostruktur unterstützt. Im Vergleich zum Bild im Mond Reisführer erscheint die Rinne auf meinem Bild etwas breiter, dieser Effekt könnte auf das diffundieren der Ränder zurückzuführen sein, der die Rinne dann etwas breiter erscheinen läßt.

    astrotreff.de/index.php?attachment/11415/


    Jörg

    Nachdem ich manuell mit Polhöhenwiege nachführe benutze ich PIPP bereits um das Bild zu zentrieren. Dies führt im Ergebnis von PIPP dazu, daß das Bild nicht mehr einfach wegdriftet

    sondern z.B bei Planetenaufnahmen hin und her springt. Hinsichtlich der verwendeten 3x Barlow habe ich in meinem zweiten Beitrag überlegungen angestellt, daß sich bei einer Pixelgröße der

    Kamera von 3,75 µm eine Brennweite von rechnerisch 1425 mm ergibt, die ich mit der 3x Barlow bei weitem übersteige. Zur Beurteilung habe ich deswegen im zweiten Beitrag eine

    Vergleichsübersicht der verwendeten Zwischenlinsen gepostet.


    Auch dein Hinweis auf eine dejustierte Optik liegt im Bereich des möglichen. Der Tchibo wurde ja komplett zerlegt und neu aufgebaut, siehe meinen Bericht zum Tuning der Optik.

    Dabei habe ich auch den Fehler gemacht HS und FS zusammen auszubauen weshalb ich bei der Justierung keinen Bezugspunkt mehr hatte und eine Komplettjustierung machen mußte. Heute würde ich zuerst den FS ausbauen und beim Einbau dann auf den HS justieren im Anschluss den HS ausbauen und wieder auf den FS justieren. Aus Fehler wird man klug, lernt aber auch etwas.


    Außerdem muß ich gestehen, daß ich in dieser Nacht faul war und Kippfenster Astronomie im Dachzimmer betrieben habe, d.h. die entweichende warme Luft und die kalte Umgebungsluft

    dürften sich ganz schön ausgetobt haben im und um den Tubus. Der Tubus selbst war aber ausgekühlt. Eigentlich wollte ich im Tubus schon lange für eine Entlüftung sorgen, aber nachdem ich solange an meiner Ausrüstung rumgebastelt habe, steht jetzt die Beobachtung an erster Stelle.


    Grüße


    Peter

    Nachträglich noch eine Betrachtung zur eingesetzten 3 fach Barlow. Die Pixelgröße meiner Zwo Asi 120 MC liegt bei 3,75 µm, daraus ergibt sich ein Lichtsammelwert von 18,75 errechnet aus 5 x Pixelgröße der Kamera, daraus wiederum ergibt sich eine Brennweite von 1425 mm, die ich mit der 3 fach Barlow bei weitem überschreite. Deshalb hier noch kurz eine Gegenüberstellung, von oben nach unten 1x, 2x, 2.25x und 3x Barlow. Diese Bilder sind Ausschnitte aus den ungeschärften Rohbilder, von AS3, also ohne Sharped Option von AS3, und helfen mir zu beurteilen mit welcher Barlow die Aufnahme gemacht wurde, was besonders bei 2x zu 2,25x ohne direkten Vergleich nicht leicht möglich ist. In der Orginalgröße (100%) kann man schon bei 1x das Alpental erkennen.


    kh

    Peter


    astrotreff.de/index.php?attachment/11358/

    Zugegeben, schön ist das Bild gerade nicht und wird es auch nicht in meine Tchibo Galerie schaffen, aber trotzdem möchte ich es zeigen, da, so glaube ich zumindest, ein Hauch von Rille im Alpental als feine Albedostruktur zu sehen ist. Eigentlich sollte das mit 3 Zoll und einem Auflösungsvermögen von 1,81" (Rayleigh), also Objekten kleiner 3420 Meter auf dem Mond, nicht möglich sein, aber die Cassini Teilung mit 0,7" sollte für Öffnungen kleiner 8 Zoll auch nicht sichtbar sein und trotzdem gibt es viele Fotos hier im Forum davon.


    Visuell kann dies auf den Unterschied zwischen Wahrnehmung und Auflösung zurückgeführt werden, aber eine Astrokamera verbessert ja nicht das Auflösungsvermögen des Teleskops sondern mildert ab einem Lebensalter von größer 50, höchstens die Folgen, die mit dem Nachlassen der Austrittspupille verbunden sind.


    Aufgenommen wurde das Bild mit dem 3 Zoll Tchibo, ASI 120 MC und 3x Barlow. Im Gegensatz zur Planetenfotografie stellt beim Mond die Orientierung auf der Oberfläche ein zusätzliches Probleme dar, um das zu betrachtetende Objekt überhaupt zu finden, dies vor allem wenn, wie bei meinem Newton, alles seitenverkehrt, der betrachtete Ausschnitt sehr klein und das Gewaber groß ist Deshalb habe ich sicherlich mehr als zwei Stunden nur damit zugebracht mich auf der Mondoberfläche überhaupt orientieren zu können.


    Das Seeing war nicht berauschend und bei dem Gewaber mit der 3x Barlow war es trotz Fokussiermotor schwierig ein scharfes Bild zu bekommen. Zudem waren zum günstigsten Zeitpunkt, also kurz bevor wieder die ganze Region um Montes Alpes überstrahlt wird, drei Nächte Wolken am Himmel und ich mußte nehmen was ich krieg. Eigentlich wollte ich noch auf bessere Bedingungen warten bevor ich das Ergebnis aus fünf Abenden und 200 GB Material zeige, aber für die nächsten Tage ist sauere Gurken Zeit angesagt und wahrscheinlich bewegen sich die Verbesserung, falls überhaupt möglich, eh nur noch im marginalen Bereich, obwohl ich das Gefühl habe, daß noch etwas mehr geht, wenn alle Bedingungen optimal sind und darauf ist man als Besitzer kleiner Öffnungen mehr angewiesen als mit großen Öffnungen.


    kh

    Peter


    astrotreff.de/index.php?attachment/11357/


    PS: Nachdem ich das Bild hochgeladen habe, glaube ichr beim Betrachten sogar ein paar der kleinen Krater in Plato zu erahnen, aber soviel zu Wahrnehmung und Auflössungsvermögen.