Welches Teleskop für Einsteiger

  • Servus Sven,


    das kenne ich:


    Ich bin mobil mit DSLR unterwegs.

    Ich nutze (aktuell) den Laptop nur für PHD2.

    Da wird das Objektfinden schon etwas spannender, gerade wenn man schwache Objekte hat.

    Ich bin ja auch mit DSLR unterwegs und nutze den Laptop nur zum Einnorden, PHD2 habe ich bisher noch gar nicht genutzt. Lichtschwache Objekte zu finden ist da manchmal schon sportlich, ich weiß. ;)


    Ich will auch niemandem seinen Spaß am visuellen nehmen, ich bin halt anders, bringt mir persönlich halt nix.

    Ich gehöre auch zu denen die (wenn ich es mir leisten könnte) auch "nur" Remote-Online-Teleskope nutzen könnte und Spaß daran hätte.

    Keine Sorge, bei mir jedenfalls kam es nicht so an und ich wollte auch nicht so klingen, als würde ich dir das unterstellen.

    Und ja, Remote-Teleskope, warum nicht? Mal selber Omega Centauri fotografieren und dafür nicht in den Süden reisen, warum nicht? ;)


    Aber wenn, wie hier, dann die Endscheidung mit:


    [...]


    getroffen wurde mit EAA an zu fangen finde ich eher verwirrend und weniger zielführend.

    Sehe ich genau so.


    Jeder Jeck ist halt anders.

    Exakt, und das ist auch gut so! (auch, wenn es hie rin Bayern keine "Jecken" gibt *hihi)


    Möge der Neumond klaren Himmel mitbringen,


    in diesem Sinne liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • ... Beobachte ich live, also visuell, habe ich kein Platesolving. Ich muss wissen, wo genau das Objekt sein müsste (GoTo trifft nicht immer so exakt). Ich muss Geduld aufbringen. Und wer per Dobson per Hand Starhopping machen will, muss den Himmel erstmal kennenlernen.

    Hallo Christoph ...

    Die zitierten Dinge, wie jedoch auch alle andere von Dir niedergeschriebene Anmerkungen insgesamt, sind mit die wichtigsten Punkte welche auch mich atronomisch bewegen.


    Nur vollautomatisch auf " etwas " zu warten wäre mir viel zu wenig bzw. war auch nie mein Ding.


    Alles was ich elektrisch finden kann bin ich auch in der Lage von Hand zu finden, sofern es meine Ausrüstung und der Himmel ermöglicht.

    Dieses ist der Anspruch welchen ich an mich selber habe.

    Ich glaube vielen fehlt eine solche " Denkweise " :/ , was ich jedoch auch nicht verurteile ...


    Gruss

    Marco

  • Hallo Forum!


    Ich bin der typische EAAler und einer der auch seinen 10" f/5 Dobson samt EQ Plattform genauso gerne benutzt und aufbaut. Der Dobson hat zusammen mit der EQ Plattform sein dauerhaftes Zuhause in meinem Firmenlieferwagen. Ich muss mich also nur ins Fahrzeug setzen um zu meinem Beobachtungsplatz im Süden von München zu fahren. Ich brauche gut 30 Minuten um zu einen für Münchner Stadt Verhältnisse perfekten Bortle 4 Platz zu kommen. Dort kann ich die Milchstraße über mir genießen und perfekte Astronächte verbringen. Meine Frau und ich lieben es. Mit dem Dobson genießen wir mit viel Hingabe stundenlang Mond, Planeten, Doppelsterne und Sternhaufen. Und auch mein Dobson hat eine Starsense Navigation per Smartphone.


    Mit meinem EAA Setup bin ich Zuhause in vier Minuten einsatzbereit, und kann bei Bortle 5 alle Arten von Deep Sky Objekten wie Nebel, Galaxien etc. in Farbe genießen. Aber auch Mond und Planeten wenn es sie mal wieder zu sehen gibt.


    Für mich und meine Frau ist es ein großer Spaß wie zum Beispiel gestern IC410 zu entdecken ...



    ... und im Laufe der fast sechzig Minuten Beobachtung herauszufinden warum der Nebel auch Kaulquappen Nebel heißt etwas ganz besonderes. Unser EAA Ziel ist es nicht möglichst viele Objekte an einem Abend zu sammeln, sondern jedes einzelne Objekt im Detail kennen zu lernen und in einer Art und Weise zu sehen wie es nie und nimmer mit visueller Astronomie möglich ist. Vor allem in Farbe! Mit welchen Newton könnte ich die Kaulquappe im Nebel ernsthaft finden?


    (Dass ich beim IC410 beim erstellen des Flats einen Fehler gemacht habe und deshalb auch für EAA Ansprüche ein nur dürftiges Souvenir dieses Abends abspeichern konnte, ist für uns nicht schlimm, sondern nur Ansporn es das nächste Mal besser zu machen.)


    Für uns ist EAA ein Ausgleich für unsere anstrengende Arbeit. Nur ist die Freizeit wie bei Vielen eng bemessen und in den wenigen Nächten an denen es klaren Himmel und keinen Vollmond hat, will ich keine Zeit für unnütze Dinge verschwenden. Als technik-affiner Mensch kann ich nicht verstehen, warum soll ich mich aus welchem Veständnis heraus auch immer ohne Goto stundenlang mühen ein Objekt erst schwierigst zu lokalisieren, dann nicht sicher sein, ob es wirklich das richtige ist und dann visuell ohne elektronische Unterstützung etwas in mausgrau mit wenig Kontrast ausschließlich nur erahnen zu können.


    Ich finde es schon wichtig, dass einem Anfänger bewusst ist, dass er mit welchem Teleskop er auch immer visuell ins Universum schaut, er ausschließlich das Weltall nur in S/W erkunden kann. Dass er ohne moderner Goto-Technik sich jedes Objekt erst mühsam erkämpfen muss, um dann oft nicht sicher zu sein ob er es überhaupt gefunden hat und häufig eine ganze Nacht auch gar kein einziges Erfolgserlebnis haben wird. Viele geschätzte KollegInnen hier aus dem Forum mit viel Astro- und Lebenserfahrung mögen darüber schmunzeln oder über Goto lästern. Für Euch ist es natürlich ein leichtes viele oder auch jedes Objekt mit minimalen Zeitaufwand umgehend finden zu können, Dafür habe ich großen Respekt. Aber warum sollte dies heute in 2022 jemand ernsthaft noch erlernen und tun wollen? Welchen Sinn hätte dies? Ich für mich lasse die Begründungen die Notwendigkeit zuerst vermeintlich nötige Grundkenntnis unbedingt mühsam und schmerzhaft erwerben zu müssen nicht gelten. Ich halte dies Angesicht der heutigen technischen Möglichkeiten für antiquiert und überholt. Ich denke viele Anfänger sind damit schlicht weg überfordert und geben deshalb nach kurzer Zeit frustriert und ernüchtert dieses interessante Hobby auf. Schade!


    Ich denke einem Anfänger muss es so leicht wie irgend wie gemacht werden. Dann hat er Freude daran, entwickelt weiteres Interesse und wenn es Spaß macht dann steigt er sicher tiefer ein. Es stehen ihm dann alle Möglichkeiten offen sein Wissen zu erweitern und selbst zu entscheiden wie er weiter macht.


    Die Empfehlung von Peter für einen Anfänger zumindest EAA zu überdenken, halte ich für einen richtigen und wertvollen Hinweis.

    ein 6 Zoll Newton f/5 (150/750) entspricht vom Lichtsammelvermögen einem 3- bis 4-mal größerem Teleskop - wenn man ihn für Electronically Assisted Astronomy (EAA) einsetzt. Diesen Aspekt des zusätzlichen Freiheitsgrades in Ergänzung zur rein visuellen Beobachtung solltest Du bereits jetzt berücksichtigen.

    Klar muss man für so eine Lösung etwas mehr Budget in die Hand nehmen, aber was nützt das kleine Budget einem, wenn man es nach fünf Nächten in den Keller stellt.


    Ich fände es gut wenn man Anfänger umfassend und ergebnisoffen über alle heutigen Möglichkeiten informiert und nicht nur über die seit vielen Jahrzehnten-bewährten Lösungen. Keiner hier hat einen Bildungsauftrag. Jeder darf und sollte seine eigene Meinung und Einstellung vertreten und jeder Rat hier ist sicher auch immer ehrlich gemeint.


    Was ich nicht verstehe, warum moderne, zeitgemäße Technik oft nur negativ, nicht hilfreich und schlimmer noch oft als nicht funktionell und nicht sinnvoll dargestellt wird. Das ist nach meinem Verständnis nicht im Sinne eines Forums Mitgliedern die Fragen haben und um Hilfe bitten wirklich zu helfen.


    Ich denke die Ratsuchenden hier haben es verdient einen umfassenden Überblick bekommen zu können.


    MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Moin,


    tschuldigung der nicht ganz ernstgemeinten Nachfrage:

    Ist EAA sowas wie Vegran sein oder so? :winking_face:

    Nichts gegen dich Ewald (oder dich Peter), aber hast du gelesen was alles geschrieben wurde?


    Im 5. Post wird klar gesagt:

    Zitat

    Vorerst sind will ich keine Fotos machen also nur visuell.


    Ich stimme prinzipiell zu, dass man auch die möglichkeit von EAA und Astrofotografie Neueinsteigern bekannt gemacht werden,

    Aber 1. wollte der Fragensteller max. 400€ ausgeben; 2. hat er dann geschrieben "nur visuell"; 3. Kommen die EAA Posts nach dem er sich "final" entschieden hat.

    Ich finde an EAA kein bischen negatives, aber nach der ENDscheidung noch was ganz anderes in den Raum zu werfen macht keinen sinn.

    Ich fühle mich, wie wenn jemand einen Herzinfakt hat und auf der Suche nach einem Arzt meldest sich ein Physiker und sagt "Nein Arzt bin ich nicht, aber Physiker".

    Was für ein Sinn steckt da hinter?

    Ich habe auch nicht geschrieben: "Oh Dobson... garnicht gut... gehen keine Astrofotos mit" :exploding_head:


    Wie schon geschrieben, ich will niemand ärgern, aber mich interessiert schon aus welchem Grund am Ende ohne Bezug auf die Ursprungsfrage EAA vorgeschlagen wird

    und jetzt so getan wird, als ob jemand was gegen EAA hat... :face_with_rolling_eyes:

    In meiner Welt ist es einfach nur unverständlich warum man das macht.

    Mit der/den Fragen des Fragestellers hat das nichts zu tun.



    Danke für eure Infos (die hoffentlich kommen), Sven :face_blowing_a_kiss:

  • Hallo zusammen,


    Ich stimme prinzipiell zu, dass man auch die möglichkeit von EAA und Astrofotografie Neueinsteigern bekannt gemacht werden,

    Aber 1. wollte der Fragensteller max. 400€ ausgeben; 2. hat er dann geschrieben "nur visuell"; 3. Kommen die EAA Posts nach dem er sich "final" entschieden hat.

    das scheint des Öfteren das Problem zu sein, dass man im Verlauf eines Threads die Ursprungsfrage und die Ursprungsvorgaben aus den Augen verliert.

    Da beziehe ich mich auch mit ein, denn im Eifer der Diskussion passiert es halt das man vom 10-ten ins 100-ste kommt.

    Dagegen hilft, die erste Fragestellung noch mals lesen und sich gegebenenfalls zu korrigieren.


    Ob nun die Herangehensweise an das Beobachten über EAA, klassische Astrofotografie oder rein visuell ist, sollte in der Tat jedem selbst überlassen sein

    und

    natürlich sollte man die Verschiedenen Möglichkeiten aufweisen.


    Aber dann bitte auch mit allen Informationen.

    Ja, GoTo ist Stand der Technik, mag es auch nicht mehr missen, aber bitte nicht als Selbstläufer verkaufen. Erwähnen das es das System teurer und komplexer macht. Das Vorarbeiten geleistet werden müssen, die Grundwissen voraussetzen.

    Ja, EAA ist eine feine Sache, betreibe es ja parallel zur visuellen Beobachtung, da aber bitte auch erwähnen das es einen irgendwie gearteten Rechenknecht braucht. Eine passende Kamera zum Teleskop. Software mit der ich mich erst mal auseinandersetzen muss.

    usw. usw.

    Nicht jeder ist gleich aufgeschlossen zu Technik, Software... ... ... tut sich da schwer... ... ...


    Kurz aus meiner 20-jährigen Tätigkeit in der IT.

    Wie oft habe ich gehört "ja, ich kenne mich mit Computern aus", aber dann nach kurzer Zeit festgestellt habe das es nicht weit her ist. Da fehlt es an den Grundlegendsten Dingen.

    Die Witze die da kursieren sind nicht aus der Luft gegriffen. Das Meiste selbst erlebt.


    Aber andersherum besteht auch die Gefahr, das man sich als alter Hase, dazu zähle ich mich noch nicht, Dinge, nicht mit Absicht, vergisst, weil sie einem einfach selbstverständlich sind.

    Wenn ich z.B. meine parallaktische Montierung aufbaue, ohne freie sich nach Norden auf dem Balkon, kommt automatisch der Kompass mit. Da denke ich gar nicht drüber nach.

    Wenn ich ihn mal vergesse, kommt auch vor, dann eben noch mal rein laufen oder eben ohne Kompass. Wenn dann aber ohne Kompass, muss ich mich nicht darüber wundern, dass das GoTo nicht so ordentlich läuft wie mit.


    Die elektronischen Helferlein haben bei mir auch Einzug gehalten, keine Frage.

    Aber die Dinger muss ich auch beherrschen.

    Plate-Solving, feine Sache, aber als Einsteiger?? Was ist das?? Kann man das Essen??

    Da muss man einfach erklären was es ist oder darauf hinweisen sich da bitte drüber zu informieren.


    Ja, es gibt Menschen die fuchsen sich da rein. Direkt klassische Astrofotografie oder auch EAA.

    Aber das Groß, wenn ich so die Einsteiger-Threads verfolge, haben schon Probleme mit dem grundsätzlichen.

    "Meine Sterne sind so verschwommen..." ähh... fokussieren.

    "Mein GoTo fährt ins Nirvana..." ähh... Dateneingabe... Alignment...


    Wenn Dinge vorgeschlagen werden, bitte erklären und nicht nicht nur die Vorzüge.

    Ja, EAA in Farbe, sehe Objekte die rein visuell nicht zu bekommen sind... ... ...

    Da bitte erklären, dass es durch die Kamera kommt.

    Ja, Setup in knapp 10 Minuten Start bereit, da aber bitte sagen das Starsense, Plate-Solving, MotorFokuser... ... ... genutzt werden.


    Das alles kostet Geld und kollidiert in den meisten Fällen mit dem Budget.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • .... Aber das Groß, wenn ich so die Einsteiger-Threads verfolge, haben schon Probleme mit dem grundsätzlichen.

    Dieses ist ( mit ) einer der entscheidenden Punkte. Eventuell sogar der wichtigste.

    Es fehlt oft absolut das astronomische " Basiswissen ".

    Genau so auch ein grundsätzliches Wissen um Fotografie.

    Astronomie und Fotografie ist ( zumindest für mich ) mehr als nur Apps am Smartphone nutzen zu können ...

    Leider wird im Internet aber genau dieses immer mehr als Vorgehensweise beschrieben.

    Gruss

    Marco

  • Dan_,

    Gegenfrage: Hast du schon einmal durch ein Teleskop durchgeschaut?


    Wir reden hier sonst über Dinge, die Du selbst nicht beurteilen kannst. Mein Tipp: Besuche im Frühling eines der Teleskoptreffen, sprich die Leute Nachmittags an, stell das Auto abseits ab, und schau als Gast dann nach Dämmerung durch die verschiedenen Teleskope. Ab Mitternacht kannst du dann die Heimreise antreten oder gar ne Nacht zelten bzw. im Auto schlafen. Und irgend jemand wird dir am nächsten Morgen auch nen frischen Kaffee anbieten.
    Was du brauchst: Warme Winterklamotten für die Nacht im Freien, sowie Getränke/Futter, welches man zur Not auch vor Ort "schnorren" könnte. ;)
    Ein Sonderfall ist z.B. die lange Nacht der Museen in Hamburg, wo sich - wenn sie diesjährig wieder stattfindet - auf der Bergedorfer Sternwarte einige Amateurastronomen wieder bereit machen werden, ~1000 Besuchern zu zeigen, was der Himmel zu bieten hat.

    Und lass dich nicht vom Wetter abschrecken. Selbst wenn es bewölkt ist, lernt man auf so einem Treffen vor Ort mehr über Teleskope als hier durch 100 Antworten. Dauerregen muss aber nicht sein.


    Ups ... hat sich wohl überholt. Falls du mit dem Dob nicht weiter kommst, ist mein Tipp immer noch aktuell.

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