Welches Teleskop für Einsteiger

  • Hallo!

    Ich würde mir gerne ein Teleskop zulegen da mich das Thema Astronomie interessiert und auch sehr fasziniert. Nun stellt sich die Frage welches Teleskop in frage kommt. Ich würde gerne Deep sky und Planeten beobachten. Wo ich wohne ist es eine Bortle 4 Kategorie. Budget würde ich bis 400€ gehen. Habe mir schon das, Skywatcher Teleskop N 130/900 Explorer EQ-2, Bresser Dobson Teleskop N 150/750 Messier DOB, Omegon Teleskop N 150/750 EQ-3, BRESSER Pollux 150/1400 EQ3 angesehen und bin mir dann doch nicht sicher welches die beste Wahl wäre. Oder gibt es noch eine oder andere besser Wahl?
    Ich danke im
    voraus!

  • Hallo Dan_,


    willkommen hier im Forum!


    Frage: Willst Du es erstmal bei nur visuell belassen, oder muß Foto sein. Für Visuell wäre ein Dobson am wirtschaftlichsten, sogar besser ein N200 ...


    Für fotographisch ist Dobson eher nicht brauchbar.


    Bresser Pollux würde ich von vorneherein ausschließen, weil katadioptisch. Newton katadioptisch lehne ich ab.

    Mit Deutschen Montierungen habe ich wenig Erfahrung, alle angegebenen scheinen mir sehr labil und wackelig. Außerdem hat keine eine elektrische Nachführung, soweit ich das kapiere. Für Foto daher ebenfalls nicht geeignet. Mit einer Deutschen Billig-Montierung und deren Teilkreisen habe ich noch die ersten Objekte gefunden, kompliziert, aber machbar. Realistische Verwendbarkeit wurde aber kürzlich im Forum verneint. Also kein Alleingrund für eine Deutsche Wackelmontierung! Bei einer solchen Montierung, anfangs richtig eingerichtet, hättest Du den Vorteil einem einmal eingestellten Objekt mit nur einem Drehregler leicht folgen zu können.


    Frage an Dich, kennst Du Dich etwas am Sternhimmel aus? Besorge Dir eine Drehbare Sternkarte! Mittels Smartphone-App könntest Du bei klarem Himmel auch sofort schon versuchen ein paar Sternbilder visuell zu identifizieren.


    Etwas einfacher ginge es (aber auch mit 2-3 bekannten Sternen) auf vermutlich Wackelstativ mit sowas https://www.astroshop.de/teles…synscan-wifi-goto/p,57364


    Ich, für meine Person, würde einen 200mm Dobson kaufen, auch wenn's erst einen Monat später sein sollte. Einfach aufzubauen, intuitiv zu benutzen, mit 8" oder 200mm Öffnung die meiste Öffnung für's Geld. Die Geschmäcker sind aber verschieden.


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Dan,


    willkommen im Forum. Astronomie ist ein spannendes und abwechslungsreiches Hobby und mit einem eigenen Teleskop macht es natürlich noch mehr Spaß. Der Teleskop-Kauf ist keine einfache Sache, denn die Wahl des Teleskops hängt nicht nur vom Geldbeutel, sondern auch von den Rahmenbedingungen (natürlich die Himmelsqualität, aber auch der Aufstellungsort - Terrasse, Balkon, Garten, deine verfügbare Zeit, deine Vorkenntnisse etc.) ab. Mit einem Budget von € 400,- bist du an der unteresten Grenze, denn du musst nach dem Kauf eines Teleskops auch in zusätzliche Ausrüstung (Okulare, Filter usw.) investieren - das eilt aber nicht.


    Im Forum gibt es einen sehr guten Überblicksartikel zu dem Thema "Basiswissen für Einsteiger": lies dir die Beiträge am besten einmal aufmerksam durch.


    Außerdem kann ich dir auch diese Seite mit einem Konfigurator empfehlen.


    Mit deinem verfügbaren Budget ist sicherlich ein Dobson eine gute Wahl. Damit kannst du dich einmal mit den Beobachtungstechniken und der Orientierung am Himmel beschäftigen. Der Appetit kommt mit dem Essen! :)


    Viel Spaß und lass uns dann an deiner Kaufentscheidung teilhaben.


    Christian

  • Hallo Dan,


    willkommen im Forum.


    gerne Deep sky und Planeten beobachten

    der viel gesuchte Allrounder, den es leider so nicht gibt.

    Wer dem recht nahe kommt, ist der, von meinem Vorschreiber, erwähnte Dobson als 200/1200. 200mm Öffnung und 1200mm Brennweite.


    Wo ich wohne ist es eine Bortle 4 Kategorie.

    gar nicht so übel.


    Budget würde ich bis 400€ gehen.

    das ist leider der Knackpunkt.

    Drei der von Dir ausgesuchten Teleskope sind, wie flatratte / Stephan schon schreibt, parallaktisch montiert.

    Leider ist es bei diesen Sets so, dass die Montierung, also Stativ mit Achsenkreuz drauf, in fast allen Fällen zu schwach sind für die darauf gepackten Teleskope.

    Newton-Teleskope, sind alle vier, parallaktisch montiert in den Größenordnungen verlangen nach einem stabile Unterbau. Was aber leider nicht in Dein Budget passt.

    Beim Bresser Pollux kommt leider dazu, dass dies ein katadiopter (s. Stephan) ist. Heißt, im Okularauszug (OAZ) ist eine Barlowlinse fest verbaut, über der die 1400mm Brennweite erreicht werden. Dadurch ist der Tubus auch kürzer. Bei Newton ist es so, das Baulänge = ~Brennweite entspricht.

    Was man speziell über dieses Teleskop liest ist, dass es sehr schwer zu justieren ist. Und eben die wackel Montierung dazu.


    Der Dobson ist ein Tisch-Dobson. Heißt das Teil muss auf einen stabilen Tisch, Kiste etc. drauf gepackt werden. Ansonsten ist die Beobachtungshaltung doch recht unkomod.


    Wie Stephan denke ich auch in Richtung 200/1200 Dobson in einer g'scheiten Rockerbox.

    Aber mit 400,- € Neu wirst Du Dich schwer tun.

    Evtl. Gebrauchtmarkt.


    Noch ein paar grundsätzliche Überlegungen:

    - soll es transportabel sein?

    - Aufbewahrungsort?

    - soll es rein visuell bleiben?

    - Nachthimmelkenntnisse?

    - Grundkenntnisse vorhanden über Teleskope, Montierungen etc.?

    ... ... ... ... ...

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Danke für die Ratschläge!

    Vorerst sind will ich keine Fotos machen also nur visuell.


    Muss nicht großartig transportabel sein, da ich es nur vom Zimmer auf den Balkon oder in den garten/einem nahe liegenden Feld transportieren werde. Es wird auch in meinem Zimmer stehen als Aufbewahrungsort.


    Generell noch nicht viele Kenntnisse aber ich bin drauf und dran die mir anzueignen. Hab mich bisschen in das Thema Teleskope eingelesen und werde dies auch weiter machen aber ist für den anfang alles etwas viel, vor allem wenn es um Okulare geht.


    Denke ich werde mich für ein Dobson entscheiden. Ist es ein großer Sprung von 150 auf 200 oder reicht 150 für den Anfang und den Einstieg?

    Ist das Skywatcher Dobson Teleskop N 150/1200 Skyliner Classic DOB eine gute auswahl?



    Gruß
    Dan

  • Hallo Dan,

    Vorerst sind will ich keine Fotos machen also nur visuell.

    halte ich für eine vernünftige Vorgehensweise erst rein visuell zu starten.


    Muss nicht großartig transportabel sein, da ich es nur vom Zimmer auf den Balkon oder in den garten/einem nahe liegenden Feld transportieren werde.

    dann spricht auch nichts gegen einen 200/1200 Dobson.

    Wobei Transportabilität auch immer "Geschmackssache" ist.


    Hab mich bisschen in das Thema Teleskope eingelesen und werde dies auch weiter machen aber ist für den anfang alles etwas viel, vor allem wenn es um Okulare geht.

    da solltest Du dran bleiben und Dir weiteres Wissen aneignen.


    Ist es ein großer Sprung von 150 auf 200 oder reicht 150 für den Anfang und den Einstieg?

    Je mehr Öffnung um so mehr siehst Du natürlich.

    150mm Öffnung hat ein Lichtsammelvermögen von ca. 460-fache zum menschlichen Auge.

    200mm Öffnung ca. 841-fache.


    Das mit dem "Ausreichen" ist so eine Sache.

    Hängt davon was Du erwartest, was Du beobachten willst, Deinen Bedingungen etc. usw..

    Viele verfallen dem Öffnungswahn.


    Grundsätzlich kannst Du mit jedem Teleskopsystem starten, wenn das System in sich stimmig ist. Teleskop zur Montierung passt, Okulare zum Teleskop... ... ...

    Jedes Teleskop hat seinen Himmel, also seine "bevorzugten" Objekte die beobachtet werden können.

    Heiß nicht das man mit Teleskop A nur Objekte X beobachten kann. Es gehen auch die anderen Objekte, aber eben mit "Abstrichen".

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Natürlich kannst Du auch kleiner anfangen. Nur je größer ein Newton, desto geringer ist die Obstruktion im Verhältnis zur Öffnung. Ein 200mm Dobson wäre in meinen Augen halt schon ein Dauergerät, wie es viele verwenden.


    Ich hab' eben Spaß mit einen 76'er Dobson, nur würde ich das blaue 'Quietsche-Entchen keinem Anfänger empfehlen - und schon garnicht als Alleinteleskop. Aber Spaß macht selbst so ein Ding! :P


    Gruß

    Stephan

  • 150mm Öffnung hat ein Lichtsammelvermögen von ca. 460-fache zum menschlichen Auge.

    200mm Öffnung ca. 841-fache.

    Das ist natürlich ne menge. Was währen euere Empfehlungen mit 200mm Öffnung? Und was währen Empfehlungen mit 150mm Öffnung?

    Gruß

    Dan

  • Servus Dan,


    mit 200 mm Öffnung kannst du visuell schon sehr viel beobachten. Viele (auch ich) haben diese Teleskopgröße. Und als Dobson sollte das in deinem Finanzrahmen gehen, auf alle Fälle gebraucht. Es kann aber schnell passieren, dass man vom visuellen Anblick enttäuscht ist, wenn man die vielen Fotografien vor Augen hat. Visuell ist das meiste unbunt und bei Galaxien und Nebeln der kontrastoft sehr schwach. Dann braucht man Erfahrung, das zu sehen und zu erkennen, was zu sehen ist.


    Planeten erscheinen bei 1200 mm Brennweite auch kleiner, als man denken würde. Und will man mit Okularen und Barlow hochvergrößern, dann erreicht man bald die maximale sinnvolle Vergrößerung. Ich selber schaue mir Planeten mit meinem 8-Zöller kaum an (höchstens man zum Sightseeing, wenn z. B. Saturn schön steht), weshalb ich da vielleicht etwas negativ befangen bin. Mich interessieren die Sterne mehr ^^.


    Letzten Endes musst du dir überlegen, ob dir die Geldinvestition zum Ausprobieren des Hobbies gerechtfertigt erscheint. Ich selber hatte, als ich den Wiedereinstieg in die Astronomie begann, erstmal mit Fotos mittels Kamera und Stativ (ohne Nachführung) begonnen, mir dann später eine kleine mechanische Nachführung gegönnt und parallel erstmal mit dem Fernglas beobachtet. Wenn ich mir das Datum der ersten Fotos anschaue (23.4.2020), dann habe ich mir nach etwa smehr als einem Jahr später erst mein Teleskop geleistet (wobei das aber auch deutlich mehr gekostet hat, weil ich ja auch Astrofotografie weiterhin betreiben will und nicht nur visuell unterwegs bin). Hätte ich nur visuelle Beobachtung vor gehabt, hätte ich mir für das gleiche Geld einen deutlich größeren Dobson gekauft.


    Was ich damit sagen will: dich hetzt niemand. Du kannst auch erstmal reinwachsen und bei anderen mal durch ein Teleskop schauen, zum Beispiel bei einem Teleskoptreffen als Gast dabei sein oder über eine Volkssternwarte in deiner Nöhe (da sind immer Amateurastronomen vor Ort, die auch gerne Tipps geben). Wenn du aber das Geld investieren willst (zum Ausprobieren), dann würde ich dir ebenfalls einen Dobson mit 8 Zoll empfehlen, weil der schon ordentlich Licht sammelt und immer noch vom Gewicht her leicht zu tragen und schnell aufzubauen ist.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hab noch ein bisschen mich umgeschaut und bin auf das Skywatcher N 150/1200 Skyliner Classic DOB gestoßen und finde es für den preis garnicht mal so schlecht und sonst was ich so im internet darüber gefunden habe ist es nicht gerade schlecht würde dann noch ein 6mm okular dazu kaufen. Was ist eure Meinung dazu?


    Denke als einstieg in das Hobby reicht es fürs erste und wenn es mir gut gefällt kann ich mal eins mit 200mm Öffnung zulegen.

    Es kann aber schnell passieren, dass man vom visuellen Anblick enttäuscht ist, wenn man die vielen Fotografien vor Augen hat. Visuell ist das meiste unbunt und bei Galaxien und Nebeln der kontrastoft sehr schwach

    Habe mich dementsprechend schon gut informiert und weiß so ca was auf mich zu kommt^^



    Gruß Dan

  • Servus Dan,


    ganz ehrlich würde ich dir immer noch raten, statt der 150 mm Öffnung lieber gleich 200 mm zu nehmen. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo zusammen,


    ganz ehrlich würde ich dir immer noch raten, statt der 150 mm Öffnung lieber gleich 200 mm zu nehmen. ;)

    der Gedanke kam mir auch als Erstes ;).


    Ein GSO Dobson in 200/1200 kostet 499,-€.

    Vielleicht noch zwei, drei Monate sparen :/?

    Die Sterne laufen nicht weg.


    Für einen Dobson, nicht nur dafür, kann ich noch folgende Bücher empfehlen:

    - Deep Sky Reiseatlas - Karten zum Auffinden von Objekten mit Telradkreisen

    - Deep Sky Reiseführer - Zeichnungen von Himmelsobjekten mit Angaben des benutzten Instrument

    Beide zusammen ergänzen sich prima.


    Telrad:

    ein fast unverzichtbares Auffindinstrument für einen Dobson.

    Da muss es auch nicht das Original sein. Der Omegon Radiant ist einiges günstiger.


    6mm Okular ist eine gute Wahl.

    Da bist Du bei 200-fach Vergrößerung.

    4mm oder 5mm wäre unter Hiesigen Bedingungen auch noch möglich.

    Bei 4mm bist Du bei 300-fach. Da kann der Einsatz aber schon seltener ausfallen.


    Bei dem Sky Watcher Dobson sind ja zwei Okulare dabei. Erwarte Dir nicht zu viel von denen. Für den Start und erste Übungen reichen die aber alle mal.


    Grundsätzlich zu Okularen:

    - eines zum Auffinden um die 30 bis 40mm in 2"

    - eines für die mittlere Vergrößerung 17mm bis 24mm

    - eines für hohe und höchst Vergrößerung, 4mm bis 7mm

    Die Lücken dazwischen bei Bedarf auffüllen.


    Alles andere, Filter, Barlow etc. spare Dir für später auf.

    Das bringt dann die Erfahrung mit sich was Du dann noch benötigst.


    Was vielleicht zeitnah anzuschaffen wäre, wäre ein Mondfilter. Mondbeobachtung kann schon mal recht blenden ausfallen.

    Das musst Du aber selbst feststellen wie deine Empfindlichkeit ist.


    So genug der Information. Sacken lassen ;).

    Lies Dich weiter ein, informiere Dich.

    Übereile nichts. Wie gesagt die Sterne sind aller Voraussicht nach noch einige Zeit da.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Naja, ich würde sie gerne mal wieder sehen um das bestätigen zu können.

    letzte Woche waren sie noch da ;) .

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Ihr habt mich überzeugt! Wird ein 200/1200. Werde dann aber nur vorerst die beiliegenden Okulare benutzen und dann sobald es möglich ist neue bessere kaufen.

    Danke für euren tips und das teilen eurer Erfahrung!

    Gruß

    Dan

  • Hallo Dan,


    ein 6 Zoll Newton f/5 (150/750) entspricht vom Lichtsammelvermögen einem 3- bis 4-mal größerem Teleskop - wenn man ihn für Electronically Assisted Astronomy (EAA) einsetzt. Diesen Aspekt des zusätzlichen Freiheitsgrades in Ergänzung zur rein visuellen Beobachtung solltest Du bereits jetzt berücksichtigen.

    Lies Dich bitte hier ein:

    https://agenaastro.com/article…ent-for-deep-sky-eaa.html

    https://www.amazon.com/Astroph…9098306?tag=astrotreff-21

    Der Einstieg mit einer Lösung für Planeten und DeepSky kostet Dich (Neupreis) ca. 800 EUR betriebsfertig (Smartphone & PC als vorhanden vorausgesetzt). Das ist mehr als das oben angegebene Budget - ist aber m.E. die derzeit sinnvollste Lösung für den stressfreien Einstieg, bei dem auch Deine Beobachtungserlebnisse sofort mit anderen geteilt werden können.

    Und noch wichtiger: Das System kann aufgebaut (zum "Schnellspechteln") auf Balkon oder Terrasse getragen oder platzsparend für Exkursionen im Auto oder auf dem Fahradanhänger verstaut werden.

    Beispielhaft von Skywatcher (auch ähnlich/baugleich von ORION, Celestron, Meade ...):

    https://www.teleskop-spezialis…OTO-MONTIERUNG::3749.html

    Astrokamera SVBONY SV305 (Sony CMOS IMX290):

    https://www.amazon.de/Svbony-A…WFT3J28?tag=astrotreff-21

    Gruß,

    Peter

  • Servus Peter,


    ich habe ja nichts gegen EAA und sehe das wirklich sehr neutral. Aber dein erster Satz suggeriert eine Fehlvorstellung, finde ich:


    ein 6 Zoll Newton f/5 (150/750) entspricht vom Lichtsammelvermögen einem 3- bis 4-mal größerem Teleskop - wenn man ihn für Electronically Assisted Astronomy (EAA) einsetzt. Diesen Aspekt des zusätzlichen Freiheitsgrades in Ergänzung zur rein visuellen Beobachtung solltest Du bereits jetzt berücksichtigen.

    Zum einen hat das nichts mit EAA zu tun und nichts mit 6 Zoll vs. mehr oder weniger. Selbst mein 200mm-Teleobjektiv kommt runter bis zur 17. Größenklasse, wenn ich damit ne Stunde lang Licht sammle. Und bei 2,5 Stunden wohl bis zur 18. usw. Das ist der Unterschied zwischen Langzeitlichtsammeln und visuellem Spechteln, also Lichtsammeln mit dem Auge.


    Was du dabei vergisst: die Auflösung sinkt auch mit mangelnder Öffnung. Schaue ich mir Fotos von Offenen Sternhaufen mit meinem Teleobjektiv an (und da ist es egal, ob ich live stacke oder später daheim stacke), dann sind die Sterne eng beisammen und groß. Bei meinem 8-Zöller weit weg und nadelklein, wenn ich beide Bilder in gleicher Winkelauflösung anschaue.


    Du hast also nur das Lichtsammelvermögen eines größeren Teleskops, wenn du längere Zeit Licht sammelst. Und so, wie ich Dan verstanden habe, will er visuell arbeiten und kein Licht auf Vorrat sammeln. EAA ist natürlich immer eine Möglichkeit. Statt ins Teleskop schaut man auf das Display des Handys oder das Tablet. Das ist super, wenn man mehreren gleichzeitig etwas vorführen will. Aber als Einstieg in die Faszination Weltall ist doch sowas wie das erste Fernglas oder der erste echte Blick durchs Okular unersetzlich. Un dbei letzterem hilft die Öffnung, genug Detailauflösung hinzubekommen.


    EAA liefert Farben im Bild, visuell hingegen zaubert nadelfeine Sterne bei Sternhaufen und das Erlebnis, was es heißt, dunkeladaptierte Augen nutzen zu können. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    ich will Dir bzgl. Deine Einschätzung keinesfalls widersprechen. Aber im Eingangspost ging es (wie so häufig) wieder einmal um "most bang for the buck". Deshalb meine ausführlicher Hinweis, EAA auch schon jetzt anzuschauen.

    Gruß,

    Peter

  • Hallo Dan,


    ich hoffe, dass Dich Peter's Einschub nicht zu sehr verwirrt hab. Traditionell ist die Frage ja "visuell" oder "fotografisch". EEA ist ein relativ neues Zwischending, das einen elektronischen Bildsensor ausnutzt, um ein vorbearbeitetes Bild auf einen Bildschirm z.B. vom Mobiltelefon zu zaubern.


    Der Vorteil ist, dass Du bei gleicher Oeffnung mehr siehst (und das in Farbe), da die Augen keine besonders hohe Effizienz haben. Auch unter Stadtbedingungen werden Objekte sichtbar, die visuell kaum erkennbar sind, speziell Nebel. Gruppenbeobachtungen z.B. von einem Balkon in der Grossstadt sind so moeglich. Auch koennen beispielsweise koerperbehinderte Menschen mit einer solchen Technik besseren Zugang zum Himmel erreichen.


    Nachteilig ist, dass Du zwar ein Livebild siehst, aber der Liveeindruck beim Blick durchs Teleskop, Auge in Auge mit dem Objekt, fortfaellt. Das macht fuer viele visuelle Beobachter aber gerade den Reiz der Beobachtung aus, etwas "mit eigenen Augen" zu sehen. Wie Leute, die ins Konzert gehen, anstatt es sich von zuhause aus im Fernsehen anzuschauen - auch wenn die Fernsehuebertragung durch Nahaufnahmen Blickwinkel der Kuenstler zeigt, die man aus der 43. Reihe nicht sehen kann. Es geht ums "dabei sein". Auch wird bei gleichem Budget durch die Notwendigkeit einer Nachfuehrung und der Elektronik das Teleskop kleiner ausfallen, was den Vorteil der EEA teils wieder wettmacht. Es gibt da ein paar kleine Fertigsysteme, die aber wahrhaft astronomische Preise haben.


    Die EEA ist ein relativ junger Zweig, Astronomie zu machen. Wenn Dich das Thema interessiert: WIr haben hier auf dem Astrotreff ein EEA-Unterforum wo Du Dich einlesen kannst.

  • ... Das macht fuer viele visuelle Beobachter aber gerade den Reiz der Beobachtung aus, etwas "mit eigenen Augen" zu sehen. Wie Leute, die ins Konzert gehen, anstatt es sich von zuhause aus im Fernsehen anzuschauen - auch wenn die Fernsehuebertragung durch Nahaufnahmen Blickwinkel der Kuenstler zeigt, die man aus der 43. Reihe nicht sehen kann. Es geht ums "dabei sein"....

    Hallo ...

    Ein der besten Vergleiche welche ich bisher zu dieser Thematik lesen konnte ! :thumbup:

    Gruss

    Marco

  • Hallo zusammen,


    ich weiß auch nicht, ob man einen Einsteiger mit EAA "belasten" soll.

    Ich habe , wie meine Vorschreiber, auch nichts gegen EAA. Für mich ist es ein "Begleiter" zur rein visuellen Beobachtung geworden.

    Ich finde beides spannend und beides hat sein Vorzüge wie auch Mankos.

    Für mich ist es kein "all heil Mittel".


    Aber für einen Einsteiger, mit knappen Budget, wohl nicht das, um in das Beobachten einzusteigen.

    Egal wie der Einsteiger anfängt, Dobson, parallaktisch mit oder ohne GoTo, Alt/AZ mit oder ohne GoTo, Spiegel, Refraktor, Katadiopter... ... ...

    er hat auf jedenfall reichlich zu lernen und muss sich mit völlig Neuem auseinander setzen.

    Je mehr Technik/Elektronik ins Spiel kommt, s. GoTo (was man da so liest... uih... uih... uih...), um so komplexer wird die Geschichte, Computer, Software, Steuerung... ... ...


    Ich glaube, und da schließe ich mich ein, diejenigen die schon einige Zeit mit dem Beobachten verbracht haben, vergessen gern welche Stolperfallen da auf einen warten.

    Oft denke ich mir bei dem ein oder anderen Thread "ooohh... man... so schwer ist das doch nu auch nich" oder so ähnlich. Aber dann bremse ich mich (fast ;)) immer und versuche es vernünftig und einfach zu erklären.

    Auch übergeht man oft Dinge, die einem in "Fleisch und Blut" übergegangen sind und erwähnt sie gar nicht, da sie für einen selbst, selbstverständlich sind.


    Oft hilft einfach "einen Schritt zurück zu gehen" und daran zu denken wie es bei den eigenen Anfängen war.


    ich freu mich auch wie Schnitzel, wenn ich meine elektronischen Helferlein, so ans laufen bekomme, wie ich mir das vorstelle, aber ich habe auch keine Probleme mehr damit z.B. mein GoTo ordentlich einzurichten, das es das macht was es soll.

    Aber an dieser Stelle ist der Anfänger ja noch gar nicht. Die Routine fehlt, die Erfahrung fehlt... ... ...


    Das Beobachten, die Hobby-Astronomie ist eher ein Marathon als ein Sprint.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • N'Abend,


    ich bin rein Fotografisch unterwegs, seit dem Start.

    Ich bin aber auch jemand, der sagt, mache A oder B aber nicht direkt beides, es ist an manchen Punkten gegensätzlich oder wenigstens stark unterschiedlich.

    Mit einem Dobson Sterne betrachten ist "einfach", Objekt finden und Fokus finden...

    Aber dann noch das Technische paralle auf zu bauen und auch ein zu arbeiten...


    Dann lieber direkt in die Astrofotografie einsteigen, da kann man dann (bei passendem Budget) sich mit Technik die sache vereinfachen und weiß,

    das der Weg erstmal sehr steil ist was die Lernkurve betrifft.


    EAA finde ich gerade für Gruppen sehr praktisch, das macht man aber meist nicht am Anfang.

    Man muss erstmal Druckmittel gegen die anderen sammeln, damit sie mitgucken... :face_with_tears_of_joy: :rolling_on_the_floor_laughing:

    Für mich ist EAA ein elektronisches Okular, was auch seinen Sinn hat aber bei einem Budget von 400€... Dobson und Go!


    Nacht, Sven

  • Mit einem Dobson Sterne betrachten ist "einfach", Objekt finden und Fokus finden...

    Servus Sven,


    hier möchte ich dir widersprechen ;-). O.k., ich habe selber keinen Dobson, weil ich auch fotografiere (und A und B betreibe, also auch visuell sehr gerne unterwegs bin), insofern mache ich es mir noch einfacher und lasse die Objekte sogar finden (GoTo). Aber einfach finde ich das Beobachten nicht. Im Gegenteil. Das richtige, indirekte Sehen zu üben ist nicht so einfach, finde ich, jedenfalls nicht für Einsteiger. Auch das Gefühl dafür zu bekommen, bei dem schwachen Kontrast dann doch Staubbänder in einer Galaxie sicher zu erkennen. Oder mit Geduld dann doch Einzelsterne aufblitzen zu sehen...


    Da finde ich das Fotografieren einfacher. Die Fotos macht die Kamera, das Stacking übernimme meine Software (APP), die mir auch Lichtverschmutzung wegrechnet (wenn diese nicht zu extrem ist), die Gradienten entfernt, Vignettierung beheben kann (oft) und Sternfarben kalibriert. Zudem habe ich bei Fotos ja Zeit. Ich kann, wenn eine Bearbeitung schwierig ist, die später beenden.


    Oft lese ich hier, dass manche ihr Teleskop komplett fernsteuern, das System autark die Nacht lang belichten lassen und selber dabei friedlich schlafen, um dann zu sehen, ob das Autoguidung durch Wolken behindert wurde oder nicht. Hier ist natürlich aufwendig, das System zum Laufen zu bringen (wie immer, bei technischem Aufwand). Aber es ist halt "nur" Technik.


    Beobachte ich live, also visuell, habe ich kein Platesolving. Ich muss wissen, wo genau das Objekt sein müsste (GoTo trifft nicht immer so exakt). Ich muss Geduld aufbringen. Und wer per Dobson per Hand Starhopping machen will, muss den Himmel erstmal kennenlernen.


    Jeder lebt sein Hobby anders aus, klar. Mit besipielsweise geht es um Entspannung und Forschergeist gleichzeitig. Entspannung, weil ich nur für mich beobachte oder fotografiere. Forscher- bzw. Entdeckergeist, weil ich auf den Fotos so vieles entdecken kann. Widefileds sind ja iregndwie Wimmelbilder und auch bei Fotos mit viel Brennweite findet man interessante Strukturen. Und visuell gibt es sowieso immer was zu entdecken. Und wenn man erstmal anfängt, die Beobachtungen zu dokumentieren (Text und / oder Skizzen, Zeichnungen), dann steigt man erst richtig tief ein.


    Ohne visuelle Abende wäre mir das Hobby auf Dauer vermutlich zu mechanisch. Der Live-Charakter würde mir fehlen. Und eben auch dieses Erlebnis, was eine gute Dunkelanpassung mit unseren Augen anstellen kann, was man dann alles sieht, was man vorher nicht gesehen hat.


    Dann lieber direkt in die Astrofotografie einsteigen, da kann man dann (bei passendem Budget) sich mit Technik die sache vereinfachen und weiß,

    das der Weg erstmal sehr steil ist was die Lernkurve betrifft.

    Ich misse die rein visuelle Zeit, die ich vor der Fotografie hatte, absolut nicht. Und irgendwann kommt ein großer Dobson ins Haus... Nur Fotografie wäre nichts für mich. Aber zum Glück ist die Welt vielfältig. Jeder so, wie er mag und jeder ist anders (was gut so ist). Vielleicht kommst du irgendwann aber auch auf den visuellen Geschmack. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Na, EAA ist ja mal ganz spannend, aber dann? Guggt man in die Threads, da ist es eher Spielerei mit Computer! Probiert habe ich das übrigens auch mit meinem C4 GT damals. Also ganz naiv bin ich in der Hinsicht nicht.


    Wenn jemand neu einsteigt, empfinde ICH es für vorteilhaft die Objekte mal mit eigen Augen gesehen zu haben und sich nicht vorwiegend mit Elektronik-Gedöns zu beschäftigen. Was habe Ich von noch so tollen Blidern, wenn ich das Objekt nicht sehen kann oder gesehen habe. Brauche dann doch ein visuelles Teleskop für nebenher ... oder hauptsächlich?


    Für einen Wettbewerb, wer macht und bearbeitet das beklatschteste Foto, ist ein Dobson eher ungeeignet - stimmt! Spannende Sache, feine Ergebnisse, aber nicht jeder ist gewillt da mitzumachen. Und oft erkennt man nachher die Betonung auf dem bildhaften Eindruck und weniger Bezug auf die physikalischen Zusammenhänge.


    Dan wird schon kaufen, was auch immer ... mit genug Informationen. Er kann ja notfalls auch fragen oder selbst nachlesen. Ich glaube nicht, daß man ihn in irgendeine Richtung bearbeiten sollte.


    Gruß

    Stephan

  • Hi Christoph,


    das es nicht so easy ist wie es sich anhört weiß ich selber.

    Aber Dobson vs EQ ist dann schon ein Unterschied.

    Ich bin mobil mit DSLR unterwegs.

    Ich nutze (aktuell) den Laptop nur für PHD2.

    Da wird das Objektfinden schon etwas spannender, gerade wenn man schwache Objekte hat.


    Ich will auch niemandem seinen Spaß am visuellen nehmen, ich bin halt anders, bringt mir persönlich halt nix.

    Ich gehöre auch zu denen die (wenn ich es mir leisten könnte) auch "nur" Remote-Online-Teleskope nutzen könnte und Spaß daran hätte.


    Es ging mir auch darum, dass wenn man einsteigen möchte, erstmal eins macht, egal welches.

    Zweitens, das ein Budget mit 400€ am Anfang angesagt wurde, was eigentlich ein muss zum Dobson ist.


    Ich bin auch nicht derjenige, der Objekt XY auf seiner Karte hat.

    Ich gucke am Abend bevor ich rausgehe in Stellarium, was für die mögliche Zeit gut am Himmel steht und los.

    Ich bin da sehr speziell, ich weiß, mir geht es um die Datensätze.

    Mit mehr Zeit würde ich dann eher Python lernen um mir meine eigenen Programme für die Bilder zu schreiben.


    Angefangen habe ich weil ich Astrophysik toll fand und meiner Tochter für 40€ ein 114/900er zufällig erstanden habe.

    Sie fand es weniger spannend, ich fand es "farblos", daher einstieg in die Astrofotografie.

    Jeder Jeck ist halt anders.


    Aber wenn, wie hier, dann die Endscheidung mit:


    Ihr habt mich überzeugt! Wird ein 200/1200. Werde dann aber nur vorerst die beiliegenden Okulare benutzen und dann sobald es möglich ist neue bessere kaufen.

    Danke für euren tips und das teilen eurer Erfahrung!


    getroffen wurde mit EAA an zu fangen finde ich eher verwirrend und weniger zielführend.


    Ich wollte nur klarmachen, mit dem Dobson machst du nichts falsch.


    Dann bald mal wieder passendes Wetter... Neumond kommt, Sven

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!