Beiträge von Stathis

    Gestern Nacht klarte es mit dickem Mond aber guter Transparenz auf. Die Supernova SN2024gy in NGC 4216 schätze ich mit Vergleichshelligkeiten aus Stellarium Web (Gaia Daten) auf 15,77 mag (+/-0,1). Somit ist sie in den letzten 2 Wochen noch mal um 0,2 mag schwächer geworden:



    ASTAP gibt mir im ungestreckten Rohstack für die SN 16,5 mag, was nicht sein kann, alle Vergleichsterne werden im Vergleich zu den Gaia Helligkeiten aus Stellarium Web um 0,5-0,9 mag zu schwach angezeigt. Kann jemand erklären, woran das liegen kann? Von wo holt ASTAP seine Helligkeiten her?

    Eure Fehlermeldungen kann ich nicht nachvollziehen (AMD Ryzen 7, keine separate Grafikkarte, 8 GB alten 2400MHz RAM, Win 10), bei mir läuft es - was mache ich falsch? ;).

    Hier noch ein Vergleich am Planetary LoTr 5 links ursprüngliche Version, rechts komplett neu bearbeitet mit GraXpert Denoise AI 1.0.0 mit Stärke 0,6 (Dauer genau 2 Minuten, dabei volle Auslastung der integrierten GPU):



    Mir gefällt das Tool so richtig gut. Großes Lob an diejenigen, die das gebaut haben und es uns zur Verfügung stellen - ihr seit klasse!


    p.s.: Mit der AI Gradientenentfernung kann ich mich hingegen immer noch nicht anfreunden. Sie funktioniert gut, jedoch kriege ich mit RBF und manuell gesetzten Samples noch bessere Ergebnisse als mit der AI Automatik. Ich habe oft heftige Gradienten durch stadtlichtverseuchten Bortle 8 Himmel + Laternen.

    Vielen Dank für die Rückmeldungen und zahlreichen Sternchen.

    Ronny, ich weiß nicht mehr, warum er mir visuell so schwer erschien, laut den Notizen war der Himmel gut.


    Ich habe es noch mal mit der neuen GraXpert Version 3.0 mit DeNoise AI bearbeitet, schaut so aus:



    Im Anhang der direkte Vergleich, links ohne, rechts mit GraXpert Denoise AI 1.0.0. Die neue Version gefällt mir substantiell besser: Glatterer Hintergrund, glatterer Nebel, ohne dass Details verloren gehen. Man könnte noch stärker strecken.

    Wie Michael finde ich die StarSense Astronavigation als solche gut, jedoch in Kombination mit den Celestron Dobsons zu teuer, siehe meine Meinung dazu hier. Siehe auch schöne Adaption von MünchenBeiNacht.

    Wenn man mit den 203mm geteilt durch 7mm bekommt man die minimale Vergrösserung von 29.

    Ja richtig, das ist jedoch nur ein grober Richtwert für die Minimalvergrößerung. In der Praxis würde ich das nur unter sehr dunklem Himmel empfehlen, und auch nur, wenn die eigene Augenpupille nachts auch wirklich bis 7 mm auf geht (siehe Größe der Augen Pupille). Meist ist es sinnvoller, bei 5-6 mm maximaler Austrittspupille zu bleiben. Bei einem 8 Zoll f/6 landet man bei ca. 30-35 mm Okularbrennweite.


    Es ist:

    Vergrößerung = Objektivbrennweite / Okularbrennweite.

    Austrittspupille = Objektivdurchmesser / Vergrößerung = Okularbrennweite / Öffnungsverhältnis-Zahl

    Beispiel: 1.200 mm Spiegelbrennweite / 10 mm Okularbrennweite = 120- fache Vergrößerung. Das ergibt eine Austrittspupille von 203 mm /120- fach= 1,7 mm, eine schöne Allround Vergrößerung für viele Objekte. Schau dir hierzu auch die einschlägigen Einsteigerseiten an.


    Das wichtigste Okular zu Beginn ist das Übersichtsokular mit großem wahren Feld am Himmel, um die Objekte leichter zu finden. Für einen 8 Zoll f/6 würde ich eine Brennweite von ca. 30-35 mm und ein scheinbares Gesichtsfeld (SG) von 60-70° vorschlagen, z.B. die Erfle Derivate für ca. 90-130 Euro mit 2 Zoll Steckmaß (Beispiel 1, Beispiel 2). Es gibt natürlich bessere und deutlich teurere Übersichtsokulare, soviel Geld würde ich jedoch erst in die Hand nehmen wollen, wenn ich genau weiß was mir am besten taugt. Außerdem sind langbrennweitige Ultraweitwinkel- Okulare mit 80° SG und mehr in der Regel sehr schwer und können den Dobson aus dem Gleichgewicht bringen. Okulare sind eine sehr individuelle Entscheidung. Insgesamt würde ich zu Beginn maximal 3 Okulare anschaffen und dann schauen, wie sich die Vorlieben entwickeln.


    Zentnerweise Lesestoff:

    Deepsky Brothers

    Astronomie Einsteiger-Ecke

    http://www.teleskop1x1.de/okular.asp

    astrozoom.de Theorie und Praxis

    Okulartipps von Mintaka

    Okular Abstufungen von Peter Surma

    Okularberatung von ICS

    Ja, in Hartmuts Vergleich ist das entrauschte Bild deutlich stärker gestreckt, daher erscheint es verrauschter.


    Ich habe auch Graxpert 3.0.0 heruntergeladen und damit rumgespielt.

    Hier ein erster Test an der Superthin Galaxy NGC 3044, 76x2 min mit 10" f/4 + ToupTek2600C Kamera unter Stadtbedingungen (Bortle 8). Gestackt mit DSS, das 32 bit Autosave.tif mit Graxpert Denoise AI 1.0.0 mit Default Stärke 0,5 laufen lassen (Dauer ca. 1 Minute, ca. 2 Minuten), dann in Siril Hintergrundabzug, Streckung, Farbsättigung.


    Links ohne, rechts incl. Graxpert Denoise AI 1.0.0, dabei versucht möglichst gleich zu strecken, 200% Darstellung.:



    Meine bisherigen Entrauschungstools waren Siril Salt and Pepper, Darktable Astro- Entrauschen und RawTherapee, oft im Mix angewendet, jedoch immer sehr zurückhaltend, da sonst Details verloren gingen und mir der Hintergrund schnell zu blockig/ unnatürlich aussah. Mit dem neuen Grapert Denoise AI sehe ich eine deutliche Wirkung, ohne dass irgendwelche Details verloren gehen. Ich habe sogar den Eindruck, dass die schwächsten Sterne etwas deutlicher hervortreten und der Hintergrund erscheint mir schön natürlich.


    Dieser erste Test gefällt mir richtig gut, ich werde es auf jeden Fall weiter verfolgen und genauer vergleichen. Was meinen die anderen?


    Vielen vielen Dank an die Software Macher.

    Der Baader MPCC (baugleich mit Celestron Label) ist ein einfacher 2- linsiger Korrektor, der auf Ross zurückgeht (Ross- Korrektor, siehe Buch Telescope Optics von Harrie Rutten Kapitel 14.4. oder Telescope-optics.net, Sub-aperture lens correctors). Die Vorgängerversion war lange Zeit üblich in der analogen Fotografie. Er korrigiert die Coma, führt jedoch sphärische Aberration (SA) ein, auch auf der Achse. Das wurde damals akzeptiert, da das relativ grobe Filmkorn diese Fehler nicht auflösen konnte. Visuelle Tests an meinem 17,5" f/4,5 Dobson zeigten die SA jedoch deutlich, ich hatte ihn für meinen damaligen visuellen Einsatz für unbrauchbar eingestuft.


    Heutige Digitalkameras mit ihren kleinen Pixeln lösen diese Fehler auf, je höher das Öffnungsverhältnis (kleinere f/-Zahl) des Newtons, um so stärker fällt es auf und mindert die Auflösung. Eine bessere Korrektur bietet der Baader RCCI (3- Linser), oder der GPU= Skywatcher (4- Linser).


    Mehr Lesestoff dazu:

    Cloudy Nights: Coma Corrector Comparison

    Coudy Nights: MPCCIII vs. Paracorr II Comparison

    Worldwide coma correction exercise

    GYULAI Komakorrektor F4 - runde Sterne bis f/4

    Komakorrektor Empfehlungen

    Hallo Yorick,


    Hattest du wirklich Bortle 2, oder nur laut Light Pollution Map, und in Wirklichkeit durch Mond, Zirren oder Dunst vielleicht viel schlechter?

    Welches Okular (Gesichtsfeld) hast du beim Aufsuchen verwendet?

    Welche Galaxien hast du versucht?

    Welche anderen Deep Sky Objekte hast du bereits geschafft zu sehen?

    Beherrscht du das Indirekte Sehen?

    Mit welchem Kartenmaterial bzw. Apps hast du gesucht?

    Hast du die Objekte wirklich nicht gesehen oder lediglich nicht gefunden? Bei Anfängern ist meistens letzeres der Fall. Wie Peter schon geschrieben hat, musst du die Stelle mittels Starhoping und Vergleich mit der Karte genau am Himmel festnageln, nicht einfach nur ziellos in der Gegend rumstochern und hoffen, dass dich das Objekt zufällig anspringt.


    Schau mal auch in Freunde der Nacht, Messier mit dem Fernglas. Alle diese Objekte gehen ab Bortle 4 Himmel auch im 100 mm Dobson, man muss sie nur finden. Probiere erst mal die helleren, wie oben bereits empfohlen.


    Klugscheissmodus an:

    Uwe65: M1 ist kein PN, sondern ein Supernovaüberrest.

    PeterSurma: M51 ist im Canes Venatici - ok, ist im Hinterhof von UMa

    Hallo Andi,


    dein Leo Triplet gefällt mir gut: Ich finde selbst bei der kleinen Darstellung Sterne bis 17 mag, das ist recht ordentlich für einen 150 mm Newton und knapp 1 Stunde Gesamtbelichtung mit DSLR! Wie gut ist dein Himmel? Auch die Entwicklung gefällt mir: Hintergrund schön neutral, gradientenfrei (wie hast du das sogar ohne Flats so gut hinbekommen?), 10% Hintergrundhelligkeit, also nicht zu dunkel, Galaxienkerne nicht ausgebrannt, Galaxien mit guten Details, schöne Sternfarben..., nur die Galaxienkerne sind für meinen Geschmack ein klein wenig zu rot.


    Auf der kleinen Darstellung sehen die Sterne bei den 30 s Einzelaufnehmen selbst ohne Guiding rund aus, prima! Wenn die Montierung so ruhig läuft, könntest du zum guiden auch etwas länger belichten, z.B. 3 s und müsstest damit auch mit der unempfindlicheren Farbkamera genug Guidesterne einfangen, wenn dein Himmel nicht gar zu schlecht ist. Das ist jetzt von mir grob geschätzt, ich kenne diese Kamera nicht. Vielleicht können andere mehr zum guiding mit Farbkameras sagen.


    Ich guide Teleskope mit bis zu 1,20 m Brennweite (testweise auch 1,60 m) mit dem ZWO 30/120 mm Mini Guidescope, was ja deinem angedachten SVBony Sv 165 entspricht. Siehe auch meine Erfahrungen mit größeren Guidescopes. Als Kamera habe ich die ZWO ASI 120MM Mini, also eine Mono Kamera. Ich guide eine alte Losmandy G11 ohne GoTo über den ST4 Guideport mit PHD2 Guiding. PHD2 findet mit dieser Kombination bei 1 bis 1,5 Sekunden Belichtungszeit meist auch unter meinen Stadtbedingungen (Bortle 8), genug Sterne für das Multistarguiding und ich kriege runde Sterne mit RMS~0,7" Guidinggenauigkeit (in Horizontnähe schlechter durch das Seeing). Lediglich bei Mondnähe, Zirren oder an manchen Stellen weit abseits der Milchstraße findet PHD2 nur wenig Sterne und das Guiding verschlechtert sich deutlich.

    Natürlich kann man mit einem sehr kleinen Sensor auch mit "kurzer" Brennweite Planeten filmen. Aber erwarte da bitte nicht zuviel.

    Er könnte doch z.B. eine 3x oder 5x Barlowlinse verwenden, um mit den 3,75 my Pixeln eine hinreichende Abtastrate für Planeten zu erhalten? Ich kenne mich mit Planetenfotografie nicht aus, da müssen andere was sagen. Zur Zeit stehen die Planeten Mars, Jupiter und Saturn ungünstig, das wird erst ab ca. August wieder besser.

    Hallo Andi,


    Full Well Capacity (FWC) = Sättigungsladung/ Pixel: Der Wert gibt an, wie viele Elektronen ein einzelnes Pixel maximal aufnehmen kann. Je höher der Wert, um so größer ist der mögliche Dynamik Umfang (= Fähigkeit, helle und dunkle Bereiche gleichzeitig aufnehmen zu können). Details siehe z.B. hier, oder hier. Große Pixel haben in der Regel eine höhere FWC als kleine Pixel. Der größere Eimer kann mehr aufnehmen bis er voll ist. Siehe auch Einfluss der Pixelgröße von CMOS- Kameras bei Deep Sky


    Quantuum Efficency (QE) = Quanteneffizienz = Quantenausbeute: Wirkungsrad der Kamera, mit dem die Photonen in Elektronen (Kamerasignal) umgewandelt werden können (siehe z.B. hier). Die Angaben beziehen sich fast immer auf den Monochip als solchen ohne den potentiell vorgeschalteten Bayermatrix- Filter oder weiterer Filter. Bei Farbkameras ist durch den vorgeschalteten RGGB Filter die effektive QE wesentlich geringer als bei Monokameras. Daher finde ich bei Farbkameras Angaben von QE=75% irreführend, bzw. man muss genau definieren, auf was sich die 75% beziehen. Siehe Interpretation der relativen Quanteneffizienz.


    Was kommt dir an dieser Kamera interessant vor? Nach welchen Kriterien? Wofür willst du sie hauptsächlich nutzen? Mit welchem Setup? Die ASI 224 MC hat einen sehr kleinen Farbchip von 4,9x3,7 mm. Je nach Setup (Guidescope? Offaxis- Guider?) kann es schwieriger werden, genügend Sterne zum Guiden zu finden. zum guiden sind die Mono Sensoren besser geeignet.



    p.s.

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    Ich habe noch zwei superdünne Galaxien anzubieten.


    NGC 4019 in Coma Berinices, 2,91'x0,34' groß und 14,1 mag hell, in Gesellschaft mit etlichen weiteren Galaxien. Daher zeige ich das volle 1,3°x0,86° Feld mit dem 10" f/4 Newton und ToupTek 2600 Farbkamera. Es herrschten Schleierwolken teilweise dicker Mond, daher brauchte ich über 10,5 Stunden in 2 Nächten, damit sie sich einigermaßen aus dem Stadtsumpf herausschält. Die Sterngrenzgröße liegt bei 19,4 mag. Details siehe Bild. Klick aufs Bild zeigt eine größere Version auf meiner Webseite:



    UGC 7321 ebenfalls in Coma Berinices, 13,1 mag hell und mit 5,54'x0,36' extrem dünn, da passt nicht mal ein Bulge hinein. Hier waren die Bedingungen besser (laut ASAP im Mittel 18,1 mag/arcsec^2), die Sterngrenzgröße liegt bei 20,1 mag. Ebenfalls fast 10 Stunden in 2 Nächten belichtet. 49'x36' Crop:



    Die UGC 7321 hatte ich bereits mit einem 80 mm ED-Apo auf unzureichender Star Adventurer Montierung aufgenommen. Laut diesem wissenschaftlichen Paper ist sie ca. 30 MLJ entfernt, und typisch für viele Superthins: Viel Wasserstoff, wenig entwickelt, keinen sphärischen Kernbereich (Bulge). In Simbad ist sie als "Emission-line Galaxy" gelistet.


    Vor vielen Jahren visuell mit 24" Dobson notierte ich (siehe auch meine Zeichnung mit Norden unten und Osten Rechts) :

    Zitat

    UGC 7321 im Coma Berenices. 24" f/4,1 Dobson auf 900 m Höhe fst: 6m1 (Bortle 3) Seeing 3: Wieder eine sehr lange dünne Nadel (ca. 5' lang) in O-W ausgerichtet. Im 15 mm Panoptic (167x) diffuse homogene Zigarre, leicht direkt zu halten. Im 9 mm Nagler (280x) sehr kleiner Kern in der Mitte, der direkt in den Körper übergeht, also kein abgehobener Kernbereich (Bulge). Ost- Ende etwas spitzer, östlich vom Kern etwas Struktur in der Mitte. West- Ende diffuser und etwas breiter.

    Eine der schärfsten kosmischen Holzlatten wo gibt!

    Aufgrund ihrer geringen Flächenhelligkeit braucht sie visuell einen guten Himmel. Die Astrotreff Suche bringt weitere Berichte von Ben, Norman, Tim, Uwe..., aber ein Foto habe ich nicht gefunden.

    Hallo Christoph, ja richtig! Koposov spricht in der Original Enddeckungsveröffentlichung noch von losen Kugelsternhaufen mit drastischer Massensegregation (Erläuterung des Begriffes siehe Mass segregation), im obigen Artikel Reinvestigating the clusters Koposov 1 and 2, steht hingegen:

    Zitat

    On the basis of their size, present day stellar MFs, and location, we find it probable that the clusters are not heavily stripped globular clusters but, rather, they may be open clusters removed from the Sagittarius dwarf by tidal stripping of that galaxy.

    Dies wird durch spätere Untersuchungen bestätigt, siehe z.B. Stellar mass segregation as separating classifier between globular clusters and ultrafaint dwarf galaxies.


    Auf Biankas Bild finde ich schwächste Sterne bis 18,8 mag, auf dem Bild von Eike bis 19,7 mag (Laut Stellarium Web mit Gaia Daten). Nach dem SDDS und dem 4,3 m DCT Teleskop Bild und dem zugehörigen HR-Diagramm liegen die meisten Haufenmitglieder bei ca. 22 mag und schwächer. Da fehlt noch Öffnung... oder Belichtung ^^.

    Hallo Robin,


    17 mag Galaxien mit dem 20" Dobson, da musstest du ja echt jedes Photon einzeln auswringen, deepest Deep Sky Observing, wow!


    PGC 1981854= A2261-BCG muss ein wahrer Riese sein, um in dieser Entfernung noch sichtbar zu sein.

    In Cloudy Nights habe ich diesen Artikel gefunden: 3 billion light year galaxy club? Interessantes Projekt.

    Das HST Bild von Abell 2261: Monster Galaxy May Have Been Stirred Up By Black-hole Mischief

    Im vorläufigen Paper Discovery of a dormant 33 solar-mass black hole in pre-release Gaia astrometry steht, welches Objekt es ist.

    Simbad sagt hierzu: LS II +14 13 -- High Proper Motion Star = Gaia DR3 4318465066420528000

    Position: RA: 19h39m18.7s, DE: +14°55'54" (J2000.0), ein Stern mit 11,3 mag Helligkeit im Sternbild Adler, knapp 7° NNW von Altair.


    Wer beobachtet das schwerste und nach Gaia BH1 von der Erde aus gesehen nächste stellare Schwarze Loch?

    Hallo Bianka, hallo Eike, hallo alle,


    was für ein Extremobjekt, ihr seit ja echt sportlich unterwegs! Ich habe noch nie zuvor davon gehört.

    Was genau ist jetzt der Kugelsternhaufen? Ich finde die Galaxie LEDA 1768640, die auch bei Bianka beschriftet ist, dann NO davon die Galaxie WISEA J075817.55+261521.5 (Aladin Lite aufrufen und WISEA J075817.55+261521.5 in das Suchtarget kopieren). Um diese WISEA herum sehe ich in der SDSS- Ansicht einige schwache Sternchen in lockerer kugelförmiger Anordnung, ähnlich wie das Cala Alto Bild. Soll das der Kugelhaufen sein? Simbad Koposov 2 zeigt genau auf diese Stelle.


    Unter Simbad Koposov 2 finden sich zahlreiche Quellen, z.B. Reinvestigating the clusters Koposov 1 and 2, inclusive Bilder mit dem 4,3 m Teleskop.

    Bernd hat sich auch dort versucht, siehe Koposov-2 von Bernd Gährken mit dem 80 cm der VSW München

    Hallo Christian,


    interessante Objekte hast du wieder vorgestellt, danke für's zeigen.

    Das Doppel supermassive Schwarze Loch OJ 287 hatte ich auch bereits mit dem 24" beobachtet.


    Auf M60-UCD1 hatte Matthias Kronberger auf dem DSM 2023 berichtet und ich hatte es daraufhin in meinen SN2023hrs Aufnahmen identifiziert. Die 14,2 mag müssen ein Schreibfehler sein. Der in Wikipedia zitierte Originalartikel spricht von 17,4 mag(g) und SDSS J124335.96+113204.6 sagt 17,5 mag(g).

    Hallo Christian,


    ja, der Schmalbandfilter reißt es bei solchen Objekten raus. Dieser Filter dunkelt bei mir aus der Stadt den Himmelshintergrund um ca. Faktor 30-45 ab, das sind fast 4 mag/arcsec^2 Unterschied, du weißt, wie viel das ist.


    Hier die reinen 113x2 min = 3,8 Stunden ohne Filter. Sie zeigen nur einen ganz zarten Nebel und dafür richtige Sternfarben, da ja das volle Spektrum enthalten ist:



    Und hier die reinen 374x2 min = 12,5 Stunden mit dem OIII / H-alpha Dualband Filter. Dramatisch viel mehr Nebel, da man durch den dunklen Himmelshintergrund das Bild viel stärker strecken kann, dafür wesentlich schwächere Sterne mit komischen Sternfarben, da das Kontinuum fehlt:



    Bei schwächeren PNs würde bei diesen Bedingungen ohne Filter gar nix gehen, oder man müsste belichten, bis der Arzt kommt.


    Stimmt, der Zentralstern scheint etwas aus der Mitte. Das kennt man ja bei alten, stark expandierten PNs, die mit dem Gas und Staub der Umgebung interagieren. Dieser liegt jedoch in der Hydra und somit weit abseits von potentiellem Gas und Staub der Milchstraßenebene. Vielleicht kommt das durch die leicht unsymmetrische Helligkeitsverteilung?

    Bin immer wieder sehr positiv überrascht, was man aus der Stadt bei diesen Bedingungen so alles machen kann.

    Mich hat das anfangs auch sehr gewundert. Etwas vereinfacht erkläre ich mir das mit dem Signal zu Rausch Verhältnis (Signal to Noise Ratio=SNR):

    - Bei der visuellen Deep Sky Beobachtung erhöhen wir das SNR durch mehr Öffnung und dunkleren Himmel. Hinzu kommt natürlich die Beobachtungserfahrung, um mittels indirektem Sehen selbst enorm schwache Details herauszukitzeln.

    - Bei der Deep Sky Fotografie kommt noch die Belichtungszeit als dritte Einflussgröße hinzu. Schlechteren Himmel kann man hier durch mehr Belichtungszeit kompensieren. Das Ganze hat aber seine praktischen Grenzen, da das Himmelsrauschen sich nur mit der Wurzel der Belichtungszeit verbessert. Wenn ich das SNR verdoppeln will, muss ich 4 mal so lange belichten. Wenn ich 1 mag = Faktor 2,512 tiefer kommen will, muss ich 6,3 mal so lange belichten, das wäre in diesem Fall 100 Stunden, uff!


    Anders herum betrachtet, bin ich immer wieder erstaunt, wie gut unsere Deep Sky trainierten Augen sein können. Auge + Hirn kann nur ca. 1/15 sek. "belichten", und doch schaffen es gewisse Leute ;), Weiße Zwerge in M44, oder ultrakompakte Zwerggalaxien bei M60 zu erkennen. Tagsüber wiederum können wir mit unserer 1-2 mm Öffnung erstaunlich scharf die Gazelle im Busch, oder die Spurrille bei Tempo 80 Berg runter auf dem schüttelnden Fahrrad erkennen. Unsere Bio-Signalverarbeitung ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Ok, ich schweife ab ins Philosophische :exploding_head: .

    Ich habe wieder einen Abell Planetary den Widrigkeiten der Stadtlichtverschmutzung, und teilweise dickem Mond + hartnäckigen hohen Wolkenschleier abgetrotzt. Es ist der für Abell-PN Verhältnisse mittelhelle Abell 33 in der Wasserschlange mit einem Durchmesser von 4,5'. Durch die zufällige Konstellation mit dem 7,2 mag hellen Stern HD 83535 am Rand des Nebels trägt er den Namen "Diamantenring Planetary". Insgesamt kamen 3,8 Stunden RGB + 12,5 Stunden mit Dualbandfilter zusammen, ich zeige einen Crop von 39'x29':



    Abell 33 konnte ich bereits im 10 Zoll Reisedobson unter durchschnittlichem Landhimmel (Mallorca auf dem Feld) visuell erkennen, siehe Beschreibung. Mit seinen 2 dunklen Flecken erinnert er mich an eine schwächere Version vom Eulennebel M97, ist jedoch 30% größer als dieser. Der Zentralstern WDS J09392-0247A wird mit 15,9 mag angegeben und gilt als weiter Doppelstern (siehe Wide binaries in planetary nebulae with Gaia DR2). Er kommt auf dem Bild schön blau daher - wie es sich für einen PN Zentralstern gehört.


    Bilddaten:

    Teleskop: Getunter TS-UNC Newton 250/1000 + TS-GPU Komakorrektor.

    Montierung: Losmandy G11

    Kamera: ToupTek 2600 Color @ Gain 100 für RGB und Gain 300 für die Filteraufnahmen, Kühlung auf -10°C.

    Guidecam: ASI 120MM mini

    Guiding: ZWO 30/120 mm mini Guidescope + ASI 120MM mini Guidecam, PHD2

    Bedingungen: Stadthimmel, Laternen, teilweise Mond, oft Schleierwolken. Im Schnitt SQM= 17,7 mag/arcsec^2, Bortle 8, fst 3,7 mag.

    - 113x2 min in 2 Sessions ohne Filter für die Sterne.

    - 374x2 min in 4 Sessions mit Antlia ALP-T Zweibandfilter (je 5 nm Bandbreite für OIII+Ha) für den Nebel.

    Belichtungszeit Total: 16h14m.

    Darks, Himmelsflats während der Dämmerung.

    Aufnahamesoftware: SharpCap

    Bearbeitung: Stacking mit DSS, Hintergrundabzug + Farbkalibrierung + Hystogrammstrecken mit Siril. Feintuning (Farbanpassung, Rauschreduzierung) in RawTherapee.

    Die Filteraufnahmen mit Starnet++ die Sterne entfernt. In Gimp beide Ebenen mit "Bildschirm" = "Screen"= "Negativ Multiplizieren" kombiniert. Im gesamten Prozess keine Schärfungsalgorithmen, lediglich Rauschreduzierung.

    anscheinend bin ich einer der ganz wenigen, der das Bildfeld nach dem Platesolving rotiert.

    Damit bist du eher in der Minderheit, jedoch bei weitem nicht allein. Ich hatte zu dem (für mich wichtigen) Thema sogar eine Umfrage gestartet, siehe Wie sollen Bilder orientiert sein?


    Ich orientiere meine Bilder, wenn irgend möglich, entlang der Ra/Dec Koordinaten und setze auch einen Richtungspfeil ins Bild.


    Für deinen Fall konnte ich mir einen Schnellkupplung/ Rotationsadapter zwischen Filterrad und Kamera vorstellen, z.B so was oder so was (auf die passenden Gewinde achten). So könntest du das Filterrad nach oben setzen, damit es nicht anstößt, und könntest trotzdem die Kameraorientierung frei wählen. Hättest du noch viel Backfokus frei?

    Jetzt hat es tatsächlich aufgeklart und ich habe bei der Supernova SN2024gy nachgeschaut. Ganz frisch (10:04:2024, 21 UT) aus der Farbkamera mit UV/IR- Fenster ohne weitere Filter. Ich schätze mit Vergleichshelligkeiten aus Stellarium Web (Gaia Daten) 15,55 mag (+/-0,1):



    ASTAP gibt mir 16,1 mag, was ich jedoch nicht glauben kann, da es die Vergleichshelligkeiten der umliegenden Sterne alle ca. 0,5 mag schwächer anzeigt als die Gaia Helligkeiten.


    p.s. Hier die SN2024gy AAVSO Lichtkurve

    Hallo Sergej, spannendes Projekt, ich lese natürlich laufend mit. Kurt hatte vor vielen Jahren so einen unverspiegelten Solar Newton auf dem ITV und der zeigte extrem scharfe Bilder.


    Einen Unterschied zwischen mit oder ohne Rillen beim Granittool hatte ich eigentlich nur bei großen Tools ab 40 cm feststellen können.


    Das Festsaugen in der Mitte passiert immer dann, wenn die Scheiben noch nicht sphärisch sind und nicht gut aufeinander passen. In diesem Szenario bildet sich beim überfahren Mitte über Mitte ein Vakuum in der Mitte, was zum festsaugen neigt. Einfach weiter schleifen mit etwas weniger Überhang, bis sich die Scheiben besser angleichen. Bei den feineren Körnungen kann es auch saugen, wenn man die bereits ausgeschliffene Charge noch lange "weiterquält".


    Dein Sphärometer ist nur von 0,01 mm Genauigkeit, außerdem ist deine Basis ziemlich klein und aus Plastik - das ist alles sehr ungenau. Wenn du die Brennweite bzw. Krümmungsradius (ROC) genauer treffen willst, empfehle ich die Reflexmethode. Im K80 Stadium kann ich den ROC auf ca. +/- 10 cm, bestimmen, bei K180 noch deutlich genauer, jedenfalls ähnlich genau, wie ich es mit meinem 0,001 mm Sphärometer mit 100 mm Basis messen konnte. Dazu sollte der Spiegel allerdings bereits einigermaßen Sphärisch sein, sonst misst man alles mögliche zwischen Mittenkrümmung und Randkrümmung.


    Die Prüfung auf Sphäre und Kontakt ist viel genauer mit dem guten alten Eddingtest (siehe Feinschliff unter "Prüfen auf Kontakt").

    Meine Güte, was für ein grandioses Bild! Das soll nur ein Zwischenstand sein?


    Ich würde mir eine größere Version als die 1830px Breite wünschen, das Bild müsste doch mindestens 3000px vertragen? In der Galerie kann man auch größere Formate hochladen und hier verlinken.


    Abell 6 hatte ich mit dem 24" Dobson visuell erhaschen können und gezeichnet, das war nicht gerade einfach (siehe auch alten Beitrag Simeiz 22 + schwere Abells). HFG1 wurde ebenfalls schon visuell gesichtet, jedoch nicht von mir (siehe Große Planetaries in der Cassiopeia von Reiner und Uwe).


    Haben die großflächigen H-alpha Regionen auch eine Bezeichnung? Ich konnte keine finden.

    Hallo Christian, feine Bilder hast du uns mitgebracht!


    Kannst du abschätzen, um wie viel besser dieser Standort gegenüber dem bei dir zu Hause ist? Könnte man z.B. mit ASTAP ermitteln.


    Zur Identifikation nehme ich SkySafari pro, oder Stellarium Web oder Simbad Database, oder Aladin. In Simbad finden sich oft auch Angaben zur Rotverschiebung z, woraus man die kosmologische Entfernung (Hubble Flow) ableiten kann und meist auch Links zu wissenschaftlichen Papers.


    Siehe z.B. die Mrk 1262 = UGC 5869 = PGC 32119 am unteren Bildrand. Simbad gibt eine Helligkeit von 14,4 mag (g) an und "Active Galaxy Nucleus Candidate",was typisch ist für Markarian Galaxien mit kompaktem Kern und UV- Überschuss. Die Rotverschiebung z=0.02189 ergibt nach dem Edward L. Wright. Tool eine Entfernung von (Lichtlaufzeit) 303 Mio. Lichtjahren, also ca. 10x so weit weg wie M95+M96.


    Du hast sogar die 2MFGC 8391 drauf, die Edge On mit noch höherer Rotverschiebung, die durch den östlichen Spiralarm von M96, durchblinzelt, wow!


    Du hast lediglich eine 1.500px. breite Version hochgeladen, ich gehe in der Galerie meist auf 3.000 px zum besser rein zoomen zu können. Auf deinem Bild finde ich Sterne bis ca. 20 mag, nicht schlecht für 2 Stunden mit 8 Zoll! Eine größere Version müsste sogar noch etwas tiefer zeigen?

    Ich sehe auch einige verdächtige rote und blaue Pixel, wo keine Sterne sind. Ich denke, das sind Hotpixel. Sind die nicht durch die Darks oder Kappa-Sigma Stacking Methode verschwunden?


    Ich vermute, dass du mit Mittelwert oder Median gestackt hast, weil ich außer den Hotpixeln auch 2 süße kleine echte Asteroiden Strichspuren finde (mit Unterbrechung durch deine 2 Belichtungen?). Siehe mit ASTAP Asteroid annotierte Version zentriert auf 2024/04/06, 23hUT, mit (4246) Telemann (was für ein cooler Name!) und (28342) Haverhals. Gratuliere:




    M95+M96 war im letzten April Objekt des Monats, siehe OdM April 2023, M95+M96

    Ich hab's auch mit DSS versucht: In den Einzelframes werden 2-9 Sterne erkannt (Sternerkennungsschwellenwert auf 2%), trotzdem meckert er mit "zu wenig Sterne" und stackt nur ein Bild. Hartmuth, wie hast du geschafft, dass er bei dir stackt? Hat er wirklich alle 48 Stk. gestackt? Update: Ah, doch nur ein Bild gestackt, beruhigt mich, dass du auch nur mit Wasser kochst :) .


    JogiNet, Hättest mal mit einem Teleskop aufnehmen sollen statt mit Spielzeugroboter ;) .


    Dann in ASTAP: Meckert wegen zu wenig Sternen, kann nicht platesolven. ABER es gibt dort unter Alignment "Manual Alingment", bei dem man den Kometenkern auf jedem Frame markieren muss. Der Komet hüpft in den Einzelframes lustig hin und her, und doch funktioniert es! Hier ein Siril Autostretch des 48x10s Summen .fits:



    Und hier in Siril nach beschneiden, Hintergrundabzug und manuellem Stretch:



    Das rohe Summen .fits, so wie es aus ASTAP kommt, siehe Anhang

    Hallo Jens, hallo alle, interessantes Thema!


    Ich konnte keine Fehler in deiner Herleitung finden. Statt der Kalibrierung mit einem Luxmeter kann man auch die Sterne selbst zur Kalibrierung verwenden. So macht es ASTAP, wie Alex bereits erwähnt hat. Soweit ich das verstehe, wird dabei die Intensität von Sternen und Hintergrund auf gleiche Weise errechnet und in Beziehung gesetzt. Bei Oversampling wird das Sternlicht ja ohnehin ebenfalls auf mehre Pixel verteilt.


    Hier ein Beispiel aus meiner Belichtungsreihe vom 06.04.2024, dunstiger Stadthimmel:

    - In ASTAP laden eines Rawfiles und des Masterdarks (in meinem Fall .fits File einer Touptek 2600C an einem 10" f/4 Newton ohne Filter). Am besten ein Bild mit viel Hintergrund und wenig ausgedehnten Nebel oder Galaxie verwenden).

    - Platesolven lassen

    - Unter Tools, SQM Report based on Image klicken

    - Eingabe von Höhe und Breite des Standortes


    Aus Standort, Zeit (aus dem Bildheader) und Ra./Dec Koordinaten des Bildes wird die Höhe über Horizont und daraus die AirMass berechnet und auf AirMass=1 normiert. Aus den nun bekannten Sternmagnituden wird deren Intensität (ADUs auf dem Bild) mit der des Himmelhintergrundes verglichen und daraus der SQM in mag/arcsec^2 ermittelt. Das sieht in ASTAP SQM Measurement so aus:



    Statt ein Dark mit reinzuladen, kann man auch den Offset (=Pedestal) direkt eingeben.

    Ich habe das Tool inzwischen an diversen Beispielen ausprobiert (mit Mond, bei Dunst, mit Stadion Flutlichtern, ohne Mond bei guter Transparenz, hoch am Himmel, tief am Himmel), es kommen konsistente Ergebnisse heraus, die sich ganz passabel bei Vergleich mit einem Unihedron SQM deckten. Lediglich einmal bei Aufnahmen unter gutem Landhimmel kriege ich Werte um 26 mag/arcsec^2 heraus, was natürlich nicht sein kann. Ich habe noch nicht verstanden, woher dieser Fehler kommt.


    Ich hoffe, ich trage hiermit keine Eulen nach Athen und dass es nicht zu Offtopic für deinen Ansatz ist.