Hallo Leute,
auch ich möchte mal eben kurz vorher einen Kommentar loswerden: Diese vielen selbsternannten Enthüller absonderlichster Verschwörungen gehen mir tierisch auf den Senkel. Warum? Weil sie scheinbar nicht in der Lage sind Gegenargumente sachlich anzunehmen und leider oft mit Maschen a la "ihr seid alle manipuliert" ankommen. Dieser gesamte Verschwörungsfirlefanz ist ein völlig absurdes Hirngespinst und die Leute, die dem anhängen, kann man leider nur als ignorante Narren bezeichnen. Am traurigsten ist aber, dass sie dadurch den Mut, den jene Pioniere aufbrachten, völlig ins Lächerliche ziehen und damit auch über die Opfer spotten (etwa von "Apollo 1"), was unvergleichlich niederträchtig ist. Diese Menschen sind einfach nur erbärmliche Neider und gönnen niemandem etwas. Auf Astronomie.de habe ich (wie schon viele andere) auch noch mal kurz die "Argumente" zusammengefasst. Mit wenigen Sätzen kann der Quark auch ohne großes Fachwissen abgearbeitet werden:
"Schatten"
Auch auf der Erde verlaufen Schatten so gut wie nie parallel. Wenn die Landschaft nur ein wenig hügelig ist, können sie schon beachtlich auseinanderlaufen. Beobachte deine Umgebung mal aufmerksam.
"Beleuchtete Astronauten"
Schon mal an den Mondboden gedacht? Auch wenn das Albedo im Vergleich zu anderen Körpern bescheiden ist, so reflektiert der Mondboden doch eine beachtliche Menge an Licht und schwächt harte Kontraste ab.
"Wehende Fahne"
Auf dem Mond gibt es (fast...aber so dünn, dass die Bezeichnung übertrieben ist) keine Atmosphäre, somit keinerlei Wind. Absolut richtig. Genau deswegen hängt die Fahne an einer Querstange, um nicht schlaff zu Boden zu zeigen. Wenn du dir die Bilder genau anschaust, dann siehst du, dass zuerst eine Art Fassung in den Boden gerammt wurde, in die schließlich die Stange, an der die Fahne hängt, gedreht wurde. Durch diese Drehbewegungen entsteht der Eindruck des Schwingens. Da keine Reibung mit Luft vorhanden ist, schwingt die Fahne noch relativ lange nach. Der frappierendste Gegenbeweis ist übrigens eine Szene, in der ein Astronaut nur Zentimeter an der Fahne vorbeiläuft, sie sich aber keinen Milimeter von der Stelle bewegt. DAS wäre in keinem Studio der Welt machbar, auch nicht für die NASA.
"Keine Sterne"
Das wohl lächerlichste Pseudoargument, das man bringen kann. Sorry, aber das musste sein. Jedes Aufnahmemedium hat einen begrenzten Dynamikbereich. Das erlebst du, wenn du nachts unter einer Laterne stehst und in den Himmel schaust: Du wirst keine Sterne sehen können. Genau so ist es, wenn du (unter der Lampe stehend) ein Bild anfertigst: Durch die geringen Belichtungszeiten im Bereich von wenigen Hunderstel Sekunden (die Bilder sollen ja scharf werden) können keine Sterne abgebildet werden, da sie so lichtschwach sind, dass der Film in diesem kurzen Zeitraum nicht belichtet werden kann.
"Mikro-Meteoriten-Killer"
Dieses Tatsache ist schwerer von der Hand zu weisen und die NASA musste eingestehen, dass die Anzüge zwar vor den allerkleinsten Partikeln schützen, bei größeren Brocken jedoch versagen würden. Glücklicherweise ist die Wahrscheinlichkeit eines Treffers (fast) vernachlässigbar gering, deswegen hat man sich nicht allzu große Sorgen gemacht.
"Strahlenbelastung"
Kritiker behaupten, die Strahlenbelastung im All hätte die Astronauten töten müssen, speziell auch beim Durchflug durch den Van-Allen-Gürtel. Die Belastung dort ist tatsächlich vergleichsweise hoch, jedoch wurde das Gebiet in kurzer Zeit durchquert und die Strahlenbelastung für die Astronauten war kalkulierbar. Probleme hätte erst ein längerer Aufenthalt gemacht, alleridngs gehts hier nicht um wenige Minuten, sondern Wochen...Zusätzlich war bei der Landung "zunehmender Halbmond", und gemäß den Ausdehnungen der irdischen Magnetosphäre dürfte sich der Mond knapp drinnen befunden haben, was vor den gröbsten Einflüssen schützte. Kann jemand dies bestätigen? Mit der Ephemeridenrechnung fange ich gerade erst an
"Landekrater und Stichflamme"
Das simple zuerst: Im Weltall gibts keine Luft und natürlich auch keinen Sauerstoff. Wie soll dann eine Stichflamme an den Triebwerken zu sehen sein? Einen Landekrater gibt es nicht, weil das Triebwerk Sekunden vor dem Kontakt mit dem Boden eben wegen der Mondstaubproblematik abgeschaltet wurde. Interessant ist übrigens, dass diese Mondpartikel, wenn du die Bilder präzise analysierst (etwa beim Laufen auf der Oberfläche) perfekte ballistische Bahnen fliegen wie dies nur in einem Vakuum möglich ist.
"Mondgestein"
Die fast 400 kg an Mondgestein, welche die Apolloastronauten zurück zur Erde brachten, wurden an Institutionen auf der ganzen Erde verteilt. Alle kamen unabhängig zu dem Schluss, dass dieses Gestein nicht irdischer Herkunft sein kann, speziell auch, weil es klare Indizien starker Bestrahlung (durch die kosmische Strahlung) zeigt. Außerdem ist die Zusammensetzung auf der Erde völlig unbekannt. Sollen alle diese Menschen Lügen? Lächerlich.
Abschließend vielleicht noch einige Worte: Fast jeden Tag finden Abstandsmessungen mit dem Mond statt. Dabei wird ein Laserstrahl zum Mond geschickt und kommt nach gut 2,6 Sekunden wieder zurück. Wie ist das möglich? Richtig, Apollo 11 hat einen Reflektor auf der Oberfläche platziert, ein nicht von der Hand zu weisender Beleg. Außerdem hat die LRO-Sonde zum 40.Jahrestag die Landeplätze fotografiert:
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=88977
Huch, die könnten ja auch manipuliert sein...? Das, was mich am meisten an den sogenannten Verschwörungstheoretikern nervt und geradezu anwidert, ist die Tatsache, dass sie den Menschen eine unglaubliche Boshaftigkeit in die Schuhe schieben, die jeder Beschreibung spottet. Wie sollte die NASA über Jahrzehnte Zehntausende Menschen inklusive ihrer Familien still gehalten haben? Selbst bei wenigen klappts schon nicht. Hätten die Sowjets damals nur den leisesten Hauch einer Ahnung gehabt, dass die Mondlandung nur ein Fake war, sofort hätten sie es an die große Glocke gehängt und alles getan um den Westblock zu entlarven. Man flog nicht zum Mond, um der Wissenschaft zu dienen (glücklicherweise beschränkten sich die Missionen nicht aufs bloße Einrammen von Fahnen in den Boden), sondern um den ideologischen Feind im Ostblock in die Schranken zu verweisen. Geld machts nunmal möglich. Es wäre billiger wirklich zum Mond zu fliegen als all den Kram mit den damaligen Mitteln zu verfilmen. Und wenn sie tatsächlich gefilmt hätten, wie hirnverbrannt muss man sein um anzunehmen, dass derartige Profis solche primitiven Fehler machen? Wie naiv kann man sein. Bei diesem Thema frage ich mich immer wieder zwangsläufig: "Gibt es intelligentes Leben auf der Erde?". Es ist einfach nur traurig.
Was ich noch empfehlen kann, ist folgendes Video:
http://www.br-online.de/br-alp…-2002-ID1208353913709.xml
Bei den Verschwörungstheorien rühren die sogenannten Ungereimtheiten nicht von tatsächlichen Fehlern seitens der "Verschwörer" und ihrer "Verschwörung" her, sondern haben stets ihren Ursprung in der oft katastrophalen Sachkenntnis der sogenannten Enthüller.
Viele Grüße und CS,
Marcel