Wie kann ich den Saturn finden?

  • Hallo Jerrrry,


    viele Brillenträger nehmen lieber ein längerbrennweitiges Okular und kombinieren dieses mit einer Barlowlinse. Bei vielen einfachen Okularen nimmt mit kleinerer Brennweite der Augenabstand immer mehr ab. Schließlich kommt man mit Brille nicht mehr nahe genug an das Okular heran. Da hilft ein Okular mit größerer Brennweite. Die gewünschte Vergrößerung holt man sich mit der Barlowlinse.


    Gruß


    Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: jerrrry</i>
    ... macht es eigtl. Sinn ein 5mm Okular zu kaufen? Das Ergebnis müsste dann doch das gleiche wie das 10mm mit der zweifach Barlow sein, oder täusche ich mich da?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mit einer Barlow verliert man u.U. etwas an Bildschärfe und Gesichtsfeld im Vergleich zu einem Okular, welches die Zielbrennweite hat. Der Farbfehler wird sicher auch nicht besser.


    Im Ergebnis heißt das, dass das Vergnügen nur so schön ist, wie das schwächste Element. Eine 08/15-Barlow-Linse macht jedes Okular (auch die teuersten) halt zu einem 08/15-Okular.


    Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: jerrrry</i>
    ... macht es eigtl. Sinn ein 5mm Okular zu kaufen? Das Ergebnis müsste dann doch das gleiche wie das 10mm mit der zweifach Barlow sein, oder täusche ich mich da?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jerrrrrrrrry,


    merke je mehr zusätzliches Glas zwischen Teleskop-Öffnung umso mehr hast Du mit den daraus resultierenden Problemen zu kämpfen.
    Das bezieht sich natürlich nicht auf den Unterschied zwischen den 6-linsigen Naglern und einem zweilinsigen Kellner.


    Will sagen, verzichte lieber auf eine Barlow um damit ein Okular zu sparen, du gewinnst vielleicht ein paar wenige Euros (ne Schachtel Kippen oder ein Bierchen oder auch zwei) und büsst dafür deutlich an Abbildungsqualität ein.
    Auch eine gute Barlow kostet ihr Geld.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Eigentlich bedarf es keiner Erwähnung: Eine schlechte Barlow bringt ein schlechtes Ergebnis. Das trifft z.B. für die Billig-Barlows zu, die vielen Billig-Teleskopen beiliegen.
    Jedoch auch hier gibt es optisch sehr hochwertige Produkte, die dann natürlich ihren Preis haben.
    Bei manchen Okularen ist die Barlow bereits in die Optik integriert. So kann es vorkommen, daß man die Kombination Okular/Barlow bereits verwendet, ohne es zu wissen. Ich besitze einige Hyperions, die nach diesem Prinzip aufgebaut sind. Viele hochwertige und teure Okulare kann ich wegen des zu kleinen Augenabstands nicht verwenden, da ich auf eine Brille angewiesen bin.


    Gruß


    Kurt

  • Okay,
    dann werd ich mir mal noch ein 5mm gönnen... Obwohl so ein Okular ja mehr kostet als das komplette gebrauchte Teleskop. [V]


    So, sofern es heute Nacht die Bewölkung zulässt, werd ich mich mal auf die Suche nach M95 und M96 machen. Für Tips bin ich natürlich wie immer offen. Bis jetzt weiss ich , dass die zwo grob zwischen Saturn und dem Löwen liegen [:D]

  • Du wirst Dich noch sehr wundern, was das Hobby noch so kostet, wenn man es ernsthaft betreibt! Ich bin jetzt mittlerweile bei ....,.. Euros und die höchste Stelle ist weit mehr als 1 !
    Gruss
    Gerhard

  • Wenn ich das Hobby auch noch "ernsthaft" betreiben möchte, bekomme ich sicherlich bald die rote Karte gezeigt...[;)]



    So, alles vorbereitet, klarer Himmel, das Teleskop steht draussen...

  • Wie macht ihr das eigtl.?
    Ich hab mich jetzt zw. Saturn und dem Löwen orientiert und bin dann zwischen den zweien imaginäre Bahnen "abgefahren". Wofür sind die Skalen an der Montierung? Das muss doch irgendwie anders gehen als aufs Geratewohl und dann nen Gl+ckstreffer landen. Das Laptop mit Stellarium am laufen hatte ich dabei, war also sicher dass ich halbwegs richtig war...

  • Hallo Jerrry,


    wenn ich mir dein Bild so ansehe dann solltest du mal die Montierung wenigstens so halbwegs richtig einstellen [;)]


    Die Dec-Achse steht viel zu flach. Da sollte seitlich über dem Montierungskopf eine Skala sein und auf der sollte für z.B. für meinen Standort in Nordbayern ein Wert von knapp über 50° eingestellt sein.


    Bei der Stellung die du aktuell hast musst du ja immer in beiden Achsen nachführen- passt die Deklination annähernd reicht es zumindest für einige Zeit das du nur die RA-Achse nachführen musst.


    Gruß
    Stefan

  • Nach langer Astronomieabstinenz (ca. 5 Jahre) habe ich heute mein eingemottetes Vixen 114/900 Newton ausgepackt und einfach mal auf meinem Balkon in Mitten Ottobrunns (südöstlich von München) aufgestellt. Saturn war auch gleich gefunden (steht gerade ca. Az/Alt 255°/23°- also fast im Westen). Schöner Anblick mit 2fach Barlow + 25mm Super-Plössl (72fach Vergrößerung). Konnte sogar einwandfrei Titan gleich unterhalb des Rings erkennen. Habs auch mit 2fach Barlow + 10mm (180 fach Vergrößerung) probiert, aber da ich mit Hand nachführe, war mir das zu stressig.

  • Hallo Jerrry!
    Starhopping mit Laptop find ich auch etwas schwierig...hast Du mittlerweile den Karkoschka? Damit und einer Rotlichtlampe sollte es wesentlich einfacher gehen.
    Alternativ druckst Du Dir eine Aufsuchkarte mit Cartes du Ciel aus.
    Empfehlenswert ist auch das Buch "Der Starhopper", Oculum Verlag.
    Da steht genau drin wie es geht.
    Die Skalen an Deiner Monti würde ich nicht verwenden, sind in der Regel zu Ungenau.


    CS Christoph

  • Der Atlas ist bestellt, aber noch nicht da.
    (==&gt;)stefan-h: was meinst du mit dec Achse? Ich stell das Teil einfach in den Garten und such dann drauflos. Einstellen tue ich es so, damit ich nur mit dem langen Stellrad horizontal nachführen muss. Sobald es wieder reinkommt , stell ich es so ein dass es möglichst wenig Platz wegnimmt.
    edit: Achja, in der USA Bucht habe ich halbwegs bezahlbare Okulare gefunden..

  • Hi jerrrry,


    auf deinem Bild hängt das Gegengewicht fast senkrecht nach unten und die RA-Achse steht annähernd waagrecht (nicht Dec wie ich falsch anmerkte [:I]).


    Die sollte parallel zur Erdachse ausgerichtet sein, also entsprechend mit dem Winkel des Breitengrades deines Standortes.


    Da ich nicht weiß wo du wohnst- z.B. Aachen = 50°48, Augsburg = 48°24, Bremen = 53°06.
    Den für dich passenden Wert (aus Navi oder Google Earth) stellst du an der Polhöhenskala ein und richtest damit die RA Achse eben parallel zur Erdachse aus.


    Beim Beobachten die Montierung dann so stellen das die Verlängerung der RA Achse zum Polarstern schaut, dann löst du deine Klemmen, stellst durch verdrehen an beiden Achsen ein Objekt ein, klemmst wieder und musst beim Beobachten dann nur noch in RA nachführen (mit kleinen Korrekturen in Dec wenn nicht ganz auf Polarstern ausgerichtet ist).


    Die Einstellung solltest du auch nicht jedesmal verdrehen, mit Stativ drunter nimmt die Montierung auch so nicht mehr Platz weg. Die Stellung auf dem Foto dagegen ist sehr gefährlich- das Gewicht vom Tubus und das Gegengewicht hängen auf der gleichen Seite- da besteht Kippgefahr für den ganzen Aufbau [B)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Jerrrry,


    schau dir doch mal den Artikel und die entsprechenden Abbildungen an. Vielleicht wird dir dann Stefans Beschreibung etwas klarer.
    Du brauchst nur den ersten Abschnitt "Parallaktische Montierung" und die Abbildungen dazu anschauen.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Montierung


    Wenn dann beim Beobachten die Polachse ungefähr zum Polarstern zeigt, hast du es wirklich einfacher.


    Gruß, Anke

  • Also diese Anleitung zur Montierung muss ich mir nochmal in aller Ruhe zu Gemüte führen...[V]


    Aber ich kann solche Objekte (M95,M96) schon mit dem vorh. Gerät sehen, oder liege ich da falsch? Ich mach mich jetzt erstmal schlau, auf welchem Breitengrad Seligenstadt liegt und dann warte ich auf diesen hoffentlich augenöffnenden Atlas. Echt Blöd das bei dem Teleskop keine Anleitung dabei war!




    Aus meiner Ecke kommt hier keiner , der mir mal ein bißchen was an dem Gerät erklären kann?[:D]

  • Hi Jerrry,
    gaaaaanz ruhig bleiben, so schwer ist das alles nicht!
    Wenn die Sichtbedingungen stimmen, sollte mit Deinem Gerät schon was gehen.
    Die Polhöhe kannst Du grob auf 50° stellen und dann Richtung Polarstern ausrichten, das reicht fürs visuelle.


    CS Christoph

  • hi jerry,


    was christoph mit "polhöhe" meint ist das "knick" gelenk (das gelenk dass am nächsten am stativ liegt und eine skala mit 0-90grad drauf hat) an der montierung. stelle den winkel so ein dass der zeiger dort auf 50 grad zeigt. dass ist so ungefähr der breitengrad auf dem deutschland liegt.


    wenn du das gemacht hast stelle das teleskop samt montierung so auf dass dieser knick nach norden zeigt, das kann man mit einem kompass machen oder wenn man einen guten himmel hat auch anhand des nordsterns(=polarstern). fachleute nennen diese prozedur auch "einnorden".


    was hast du nun davon ?
    du hast die "drehachse" deines teleskops nun parallel zur erdachse ausgerichtet. die erdeachse steht nämlich in deutschland nicht lotrecht zum horizont sondern leicht schräg.
    wenn die erdachse 90grad zum horizont stehen würde würden sich die sterne auch horizontal über den himmel bewegen, sprich die dinger würden keinen keinen bogen machen sondern eine gerade linie. durch die gekippte erdachse gehen sonne und andere sterne irgendwann auf, ziehen bogenförmig über den himmel und gehen wieder unter. am nordpol der erde hingegen steht man direkt in der drehachse der erde. deshalb wandern dort die sterne nicht bogenförmig sondern parallel zum horizont. das muss lustig aussehen ! am äquator der erde steht man hingegen lotrecht zur drehachse, die sterne sollten dort vor einem aufgehen, sich über einen hinüberbewegen und hinter einem wieder untergehen.


    wenn du die montierung wie oben beschrieben eingestellt hast verhält die sich aber so als würdest sie (wie in echt nur am nord bzw südpol der erde) genau in der erdachse stehen. dh für die montierung wandern die sterne jetzt in einer horizontalen linie und nicht mehr im bogen, du gleichst durch diese einstellung die leicht gekippte erdachse aus !
    sprich du kannst nun einen stern, wenn du einmal seine höhe (="deklination") die ganze nacht lang im okular beobachten ohne dass er dir nach oben oder unten rauswandert. seitlich wird er dir aber trotzdem rauswandern, weil sich zu allem übel die erde noch einmal am tag um diese erdachse dreht. diese erddrehung musst du immer ausgleichen, indem du nur an einem rädchen deiner montierung drehst. manche montierungen haben da ein motörchen drin, die die montierung genau in der drehgeschwindingkeit gegen die erddrehung verstellen. diese glücklichen hobby astronomen können wirklich einmal ein himmelsobjekt einstellen und sich dann die ganze nacht gemütlich hinsetzten und das objekt beobachten ohne irgendwas nachstellen zu müssen.
    anders ist es zb bei der dobson montierung. die ist recht simpel, die kann nur hoch/runter (altitude) und links und rechts (azimut) und zwar zum erdhorizont. die jungs müssen also ständing in der höhe verstellen (um den bogenverlauf des sterns nachzufolgen) und nach rechts (weil sich die erde linksrum dreht. die dobsons machen also bei der objektverfolgung eine zickzack bewegung beim nachführen. deshalb können die dobsonauten nicht fotografieren, weil sie sonst bei langzeitbelichtung eine treppenförmige strichspur des objekts hätten.


    nun gut, braucht man eine anständig eingestellte deutsche (=parallaktische) montierung so genau einstellen ?
    ja, unbedingt und hochgenau wenn man fotografieren will,
    nein: wenn einem diese erddrehung erdachsen geschichte völlig wurscht ist. dann sollte man aber astronomie auch nicht sein hobby nennen und sich vielleicht lieber noch dümmer saufen.
    jein: wenn man nur beobachten will und die objekte schnell wechselt (so wie du wahrscheinlich). ich kann aus eigener erfahrung sagen dass ich meinen leichten 114er öfters mal einfach am rohr packe und ihn mitsamt montierung einfach so hingestellt habe dass ich das objekt sehen konnte und dann einfach höhe und "breite" nachgestellt hab, gerade bei geringeren vergössungen war mir das egal wiel das objekt dann recht lange im okular bleibt. aber bei hohen vergösserungen ist es schon bequem wenn dieses knickgelenk mit 50 grad halbwegs richtung norden zeigt, weil man das objekt wesentlich einfacher im okular behält.


    allerdings musst du unbedingt dieses knick gelenkt auf 50 grad einstellen. das macht das nachführen schon leichter ausserdem sieht das absolut bescheiden aus wenn das teleskop so auf einer deutschen montierung hängt. mein gott, wenn das jemand sieht.


    soweit alles kapiert ?
    christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: kszysiu</i>
    <br />ausserdem sieht das absolut bescheiden aus wenn das teleskop so auf einer deutschen montierung hängt. mein gott, wenn das jemand sieht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Christian,
    das ist ein schöner Beitrag, den man nur jedem Beginner für das Verständnis der Erd- und Himmelsmechanik nahelegen kann. Besonders gefallen hat mir allerdings Dein letzter Satz [:D][:D](insbesondere nachdem ich mir Jerrrys Foto nochmals angesehen habe).


    Nix für Ungut, Jerry. Wenn solche Fehler nicht passieren würden, wären hier auch solche Erklärungen nicht zu finden. Aber ich gehe sowieso davon aus, dass der Autor das Gerät fotografiert hat, BEVOR er alles mit zittrigen Fingern den Saturnringen entgegenfiebernd justiert hat.[;)]
    Wie lange kann man denn übrigens bei beispielsweise dieser Montierung nur durch manuelles Nachführen auf einem Objekt bleiben? Fängt man möglichst weit im Süden an, wenn man eine längere Sitzung vorhat? oder besser in der ersten oder zweiten Hälfte?
    Gruss
    Peter

  • mahlzeit peter,


    wie gesagt wenn die monti eingenordet ist und man die höhe (=deklination) des objektes einmal eingestellt hat kann man das ding von seinem aufgang im osten bis zu seinem untergang im westen beobachten. man muss halt immer noch die erddrehung ausgleichen. hat man dafür einen motor braucht man gar nichts mehr zu tun ausser durchs okular zu kucken. wenn man keinen motor hat muss man manuell durch drehung der erde (in 24h macht die 360grad ) in der "breite" (=stundenachse oder rektaszension) nachstellen.
    es kommt auch darauf an welche vergrösserung man wählt. bei hoher vergrösserung (man überblickt dadruch nur einen mini himmelsauschnitt, das nennt sich dann "echtes gesichtsfeld") wie man sie zb an planeten verwendet merkt man wie schnell die erde sich dreht, weil das objekt recht schnell aus dem okular verschwindet, weil der himmelsausschnitt klein ist. deshalb sind okulare im hochvergrösserungsbereich mit grossen scheinbaren gesichtsfeldern bei den dobsonauten gerade so beliebt. das objekt hat die selbe grösse, man sieht nur mehr drumrum. das scheinbare gesichtsfeld kann man sich so vorstellen:
    nimm ne klopapierrolle mit ca 4cm durchmesser und kucke dir dadurch einen baum an. vielleicht geht die ganze baumkrone rein. nimm ein regenabflussrohr mit 10cm durchmesser an, der baum ist genauso gross wie durch die klopapierrolle, man sieht aber noch wiese neben dem baum. grösseres scheinbares gesichtsfeld durch das regenwasserrohr.


    okay. jetzt sagst du wo sollte man für eine längere beobachtung anfangen. im süden ?
    das mit dem süden hast du falsch verstanden. alle wollen einen südbalkon weil im süden die sonne am höchsten steht und dadruch mehr licht und wärme an kommen als morgens wenn die sonne noch flach am osthorizont steht.
    nachts ist das ähnlich. planeten haben im süden ihren höchsten stand, dadurch muss ihr licht durch weniger luftschichten durch. je mehr luftschichten desto mehr lustunruhe und dreck in der luft. also schlechtes bild. deshalb beobachtet man die objekte am liebsten im süden, da sie dort am höchsten stehen.


    so funktioniert das:
    wir hocken alle IN einer kugel diese grosse kugel ist der sternenhimmel, nicht die erdkugel. wir sitzen AUF der erdkugel, nicht in ihr !) die sich die sich dreht. halbiert man diese kugel am äquator kriegt man eine nordhalbkugel und eine südhalbkugel.


    jetzt stell dir vor dass die drehachse der grossen kugel nicht durch deinen aufrechtstehenden körper geht sondern schräg hindurch, also in etwa so als würdest du mit dem ganzen körper schräg an einer wand lehnen.
    deine augen kucken also schräg nach oben wenn du dich dabei in der wandangelehnten position befindest ("südblick", also der höchste punkt), drehst du dich jetzt nach rechts und behälst deine schräge achse bei dreht sich dein kopf nach hinten unten (nach westen (sternen untergang) und dann nach norden, sprich genau 180grad weg von der ausgangsposition), drehst du dich weiter nach rechts kommt dein blick wieder über osten (sternen "aufgang") in die ausgangslage nach süden.


    so, dein blick beschreibt jetzt also einen kreis.
    was ist jetzt mit den bildern in der kuppel die nahe der drehachse liegen (also die genau über deinen kopf in der schrägen haltung) ?
    die hast du immer im blick ! die gehen nie unter, man nennt das die zirkumpolaren sternbilder.
    was ist mit den sternen die nahe am äquator (knapp drüber liegen) ? die gehen auf und unter !
    weil die sich ganze sache schräg dreht kannst du sogar unter den den äquator kucken. was ist dort ? die hochgelegenen sternbilder der südhalbkugel! (wir glotzen ja eigentlich in die nordhalbkugel des himmels hier in d!)


    okay, das war jetzt hart.
    der erdäquator bei 0 grad. der polarstern steht in der himmelskugel bei 90grad, wir wohnen in d auf dem 50. breitengrad auch bezüglich der himmelskugel.
    wir hier auf der erde können nur vom horizont (scheinbare 0 grad für uns auf der erde) bis gerade noch oben (scheinbar 90grad für uns auf der erde) kucken, also 90grad überblicken.
    wenn wir hier in d auf der erde nach gerade oben kucken stehen die sterne im zenit (scheinbar 90grad über uns), die in wahrheit auf der himmelskugel aber bei nur 50 grad stehen !). wenn wie auf der erde unseren erdhorizont ins all kucken, sehen wir eigentlich schon die südhalbkugel der himmelskugel ! wir kucken wenn wir zb auf meer schauen also 40grad unter den horizont des äquators !
    so das war jetzt noch härter.


    kurz: horizontnahe sterne auf der "schräg gelageten" himmelskugel gehen wie sonne und planten (die sind nämlich auch horizonznahe) im osten auf, stehen im süden am höchsten und gehen im westen unter. im norden sind sie nie zu sehen weil sie da unter unserem erdhorizont liegen.


    bis bald,hab kein bock mehr.
    christian

  • Muchos gracias, Christian. Mir war schon klar, wie die Sterne laufen, Dein Beitrag ist trotzdem klasse!
    Ich wollte nur wissen, ob es Einflussfaktoren für die Beobachtung in Abhängigkeit von der azimutalen Stellung gibt. Das heisst sieht man die Objekte besser wenn sie auf- oder untergehen. Es ist klar, dass die Luftschicht in West und Ost dicker wird, aber z.B. die Sonne ist am Rand ja auch grösser. Ist das vernachlässigbar in der Astrobeobachtung?
    Aber vielleicht sollte ich das einfach mal ausprobieren.
    Meine Frage bezüglich der Nachführung bezog sich auch mehr auf die Genauigkeit. Im Prinzip verstehe ich paralaktische Montis so, dass man ein Stellrad hat und dies per Motaor oder manuell einfach mit Erdrotataionsgeschwindigkeit mitdreht. Richtig? Oder gibt es da irgendwann Ungenauigkeiten, bei denen die Objekte unten oder oben auswandern, also nachjustiert werden muss?
    Tschüsskes
    Peter

  • Erstmal danke für deine Erklärung!
    Also bis jetzt habe ich das Teleskop immer einfach rausgestellt und dann da draufgehalten wo ich den Saturn vermutet habe. Hat soweit ja ganz gut funktioniert. Allerdings, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist die Einstellung die ich gerade benutze völlig fürn A.....
    Bitte um Berichtigung : Momentan ist dieser "knick" in meiner Blickrichtung und die ist in meinen bisherigen Situationen Richtung Süden. Wenn ich das richtig verstanden habe, muss der Knick nach Norden zeigen, entgegen meiner blickrichtung, d.h. das mein Tubus falsch auf der Montierung sitzt, richtig? To do: Den Knick Richtung Norden, den Tubus um 180 Grad drehen damit er zu meiner Blickrichtung passt und weiter mein Glück versuchen.


    Der Karkoschka ist gestern angekommen, also einfach zu verstehen ist anders...[:D]

  • Hallo!
    (==&gt;) Peter: Weiß nicht ob ich Deine Frage jetzt richtig verstehe,
    die Größe von Himmelskörpern in Horizontnähe ist nur scheinbar (psychologischer Effekt) vergrößert. Und nein, die Nachführgeschwindigkeit bleibt immer gleich, das ist ja das geniale an einer par. Monti...wenn man jetzt mal von der Eigenbewegung (z.B. Mond) absieht. Ist in der Regel aber zu vernachlässigen.
    (==&gt;)Jerrry: Bevor ich mich hier jetzt auch in ellenlangen Erklärungen versuche, schau Dir doch mal die Bilder bei den Deep Sky Brothers an, den Link hab ich oben gepostet, die erklären doch mehr als tausend Worte! Die Stundenachse muß auf den Polarstern zeigen!
    Zum Karkoschka: Das Ding ist halt voll mit Info´s. Einfach mal die Erklärungen durcharbeiten, oder auch zweimal. Du wirst schon sehen wie hilfreich das Buch ist!


    CS Christoph

  • Hi Christophe. Ja, Du hast mich im Prinzip richtig verstanden. Danke für die Antwort. Da ich noch nie eine par. Monti benutzt habe, galten meine Bedenken (oder besser die Nachfrage) der Qualität des Bestecks von Jerrrry. Praktisch gefragt: Wenn es Jerrry gelingt, die Polachse halbwegs auf Polaris zu stellen, kann ich dann 1 Stunde oder mehr nur durch Nachführen EINES Stellrades auf dem Objekt bleiben (was zum Beispiel für Fotos wichtig wäre*).
    Die Horizontfrage ist mir jetzt bei nochmaligem Nachdenken über Deine Antwort klar. Hatte mal wieder etwas flach darüber sinniert.
    Merci!
    Peter


    * EDIT: ich weiss jetzt, dass das mit den Fotos auf einem anderen Blatt steht. Das brauchen wir hier, denke ich nicht weiter diskutieren [8D]

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