Wie sieht der Himmel auf einem Planeten in M13 aus

  • Man stelle sich einen Planeten vor, dessen Zentralgestirn sich im Kugelsternhaufen M13 befindet. Was sehen die Lebewesen auf diesem Planeten tagsüber/nachts? Extrem viele helle Sterne? .. auch tagsüber?


    Wie groß sind denn die Stern-Abstände in so einem KH? ... im Randbereich? .. im Zentrum?


    Würde spechteln dort Spaß machen, oder wäre ständig irgendein -5m Stern im Weg?


    Oder ist der Unterschied zu unserem Himmel gar nicht so groß, weil die Abstände der Sterne immer noch extrem groß sind?


    [:D]


    Gruß
    Christian

  • Hallo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oder ist der Unterschied zu unserem Himmel gar nicht so groß, weil die Abstände der Sterne immer noch extrem groß sind?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kommt denke ich drauf an, wie weit dein Standpunkt von den <b>Sternen</b> weg ist.
    Angenommen die Sterne in Umgebung sind genauso groß, wie unsere Sonne, dann müsste man sich weiter von <b>diesen</b> weg befinden als die Sonne vom Neptun entfernt ist. Vom Pluto aus erscheint unsere Sonne wie ein kleiner Stecknadelkopf.
    Leider weiß ich auch nicht, wie weit die Sterne im Zentrum voneinander entfernt sind. Vielleicht ein paar AU's?

  • Das habe ich mir auch schon manchmal vorgestellt. Wie sähe im Zentrum der Milchstraße (nicht ganz im Zentrum, das ist ja bekanntlich das schwarze Loch) oder einem dichten Kugelsternhaufen ein Sternenhimmel aus. Wie gross wäre der mittlere Abstand. 0,1 bis 1 Lj. etwa? Das läßt sich sicher so pi mal daumen ausrechnen.
    <font size="1">Edit: Flüchtigkeitsfehler (AE sollten natürlich Lj. sein; Bereich vergrössert).</font id="size1">

  • (==&gt;)Newtons Bemerkung über Pluto. Wie hell wäre es auf der Erde, mit einer Beleuchtungsstärke eines Plutos. IIRC hat die Sonne etwa eine Helligkeit von -19m, das ist so ca. die Mitte zwischen Vollmond und der Sonne, wie wir sie sehen. Also vielleicht eine Helligkeit, die einsetzender Dämmerung entspricht? Oder wolkenverhangenem Himmel?

  • Hallo Christian,


    der Sternenhimmel dürfte auf einem Planeten in M13 wohl dichter als unser sein. Aber der Abstand der Sonnen liegt durchaus im Bereich von Lichtjahren. Laut dem Lexikon der Astronomie (Spektrum Akademischer Verlag) ist die Sternendichte in einem KSH vermutl. 1000 mal grösser als in unserer näheren Umgebung. Das heisst also etwa ein 10 mal kleinerer Abstand der Sterne zueinander. Unser nächster Nachbarstern ist 4 Lichtjahre entfernt. Übertragen auf die Sterndichte in einem KSH wäre er also 0,4 Lj weit weg.


    CS Heinz

  • Hallo Heinz,
    bei einem 1/10 des mittleren Abstands im Vergleich zu uns, hast Du allerdings die hundertfache Leuchtstärke einer jeden Sonne und das insgesamt bei der tausendfachen Sternenanzahl. Insgesamt also eine Helligkeit, die 100.000 mal so hell ist wie bei uns zur Nacht. Das ist praktisch diffuses Tageslicht.


    Eine "Wega" würde etwa mit -5mag (Heller als Venus) leuchten und davon gäbe es 1000 am Himmel. Nur die 1000 "Wegas" zusammen sind so hell wie ein Vollmond (-12,5mag). Von den vier noch helleren Fixsternen (Sirius u.a.) noch gar nicht gesprochen. Der Nachthimmel wäre also mit "Vollmonden" vollgepflastert.


    Das unter der Annahme, dass die Leuchtkraftverteilung der Sonnen sich nicht von unsere Umgebung unterscheidet. Wenn man aber daran denkt, dass es durchweg alte Sonnen sind, kein interstellares Gas dazwischen liegt, können die Werte stark von meiner Überschlagsüberlegung abweichen.

  • Hallo Kalle,


    recht haste. Die Gesamthelligkeit als Kombination aus Sternendichte und hellerem Leuchten hatte ich nicht berechnet. Das dürfte doch einen ziemlich überladenen und hellen Nachthimmel geben.


    CS Heinz

  • Hallo zusammen


    eine interessante Frage, hat mich auch schon lange interessiert.


    Da Francesco sagte, dass er sich vorgestellt hat wie es in den nähe des Zentrums der Milchstraße aussehen würde, frag ich mich jetzt könnte, wenn grad ein Objekt dabei ist, ich über mehrere Jahr(-zehnte)e sehen wie etwas in das schwarze Loch gesogen?

  • Moin Christian,


    ein immer wieder interessanter Gedanke.


    Aber nicht nur für Nachtschwärmer.
    Nach Friedrichs Animation sind dann ja einige Sterne wohl so nah, von dem fiktiven Planeten aus,das sie als Scheibchen für "Sonnenbeobachter" sichtbar wären.
    Sollten andere Sterne dann auch Flecken und Protuberanzen wie unsere Sonne besitzen hätten die Tagesbeobachter dieser Liste wie Cai-Uso, Arno, Harald etc. reichlich zu tun[:D].


    Gruß
    Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Fintel</i>
    <br />...
    Sollten andere Sterne dann auch Flecken und Protuberanzen wie unsere Sonne besitzen hätten die Tagesbeobachter dieser Liste wie Cai-Uso, Arno, Harald etc. reichlich zu tun[:D].
    ...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist wohl war [;)]


    Aber noch etwas: Wie sieht es mit Gravitationseinflüsen der Sterne untereinander aus. Nach dem Motto:


    "Willkommen auf Arnanois in M13. Unsere Jahresdauer schwankt zwischen 2 und 54 Erden-Jahren. Die Umlaufbahn um unsere Sonne ist bananen-förmig und der Planet ist regelmäßig alle 190 Jahre unbewohnbar, weil wir dann zu nah an die benachbarte Doppelsonne herankommen. Ansonsten wünschen wir einen schönen Aufenthalt. Und noch etwas: Bitte alle zwei Monate (was auch immer dann Monate sind :) ) alle Gartenmöbel an den Boden ketten, da unsere Planeten-Achse gerne zum umkippen neigt."


    Mahlzeit!

  • Hallo,
    (==&gt;) Brennus: Ich denke, das Bild stimmt nicht ganz mit der Realität überein. Irgendwo (gut, vielleicht nicht auf dem Bild zu sehen) muss ja auch das Zentrum sein. Vielleicht sieht es dann da aus wie ein überdimensionaler Sternhaufen (ist es ja praktisch auch) oder wie eine deutliche Erhellung - wie die Milchstraße.
    Gruß und CS, Marius

  • Hallo!


    Auch auf die Gefahr hin, dass ich totalen Quatsch schreibe - jeder fängt mal an... ;)
    Die Position des fiktiven Planeten (besser gesagt seiner Sonne) im Kugelsternhaufen ist wirklich sehr interessant.
    Unsere Sonne liegt ja relativ weit ausserhalb in einem Spiralarm der Milchstrasse. D.h. wir sehen einen Großteil der Sterne nur als kleine Punkte weil wir relativ ab vom Schuß sind - unsere Galaxie betreffend.
    So wie ich das verstanden habe ist ein Kugelsternhaufen eine enge Ansammlung von Sternen - alles relativ kompakt.
    Meines Erachtens nach müsste ja auf einem Planeten im Zentrum immer Tag sein. Ich kann mir auch nicht vorstellen
    Zitat: "Was sehen die Lebewesen auf diesem Planeten tagsüber/nachts?"
    dass auf einem solchen Planeten Lebewesen - wie wir sie kennen - existieren könnten, da andauernd eine Sonne scheint und irgendwelche Wettereffekte (Thema Wasser, Wolken, Regen usw.) garnicht stattfinden würden.
    Ausserdem plädiere ich auch auf die Aussage von Dir zum Thema Gravitation. Wahrscheinlich ist man im Winter 1,40m groß und im Sommer 2,50 weils einen auseinanderzieht ;)


    Also, ne sehr interessante Frage...


    LG


    Björn (der mal wieder sein Teleskop benutzen möchte)

  • Hallo, Björn, das mit der schwankenden Gravitationskraft ist nicht richtig. Die meisten Sonnen dort im KH wären weiter vom Planeten entfernt als unsere Sonne von uns. Bedenke nun den schon relativ schwachen Einfluss des nahen Mondes auf deine werte Körpergröße und dann denselben Effekt hinsichtlich der Sonne! Ich konnte noch nirgends lesen, das jemand seine Körpergröße nach Tageszeiten sortiert angegeben hätte... [;)]

  • Hab weitere Bilder entdeckt:


    "A solar system in the outskirts of the globular cluster Omega Centauri": http://www.geocities.com/hwy37/omega_centauri.jpg


    "Scene from a planet in a globular star cluster": http://www.geocities.com/hwy37/globular.jpg


    "Natural arch on a ringplanets moon in a globular cluster": http://www.geocities.com/hwy37/arch.jpg


    Übersicht aller Bilder: http://www.geocities.com/hwy37/spaceart.html

  • Naja zu Beginn steht geschrieben:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">These images are entirely from my own imagination, but I've tried to create some realistic scenes based on actual environments in known Space, concerning general astrophysics, existing objects, <b>relative brightness</b>, realistic athmospheric effects etc. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Selbstverständlich kann man die Lichtverhältnisse in einem GC nur schwer schätzen. Jedoch finde ich, dass diese Bilder von der Ausleuchtung her weitestgehend "natürlich" scheinen. Das find ich halt, diese Meinung muss man natürlich keineswegs teilen!

  • Hallo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Können sich überhaupt in einer solchen Umgebung Planeten bilden?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, meine ich gelesen zu haben, dass es sehr alte Sterne sind, die in den Kugelhaufen herumschwirren. Mit anderen Worten, die Sonnen haben einen deutlich geringeren Metallgehalt.
    Daraus kann man Schlussfolgern, dass Planeten wie die Erde wohl kaum möglich sein dürften. Verhinderte Sonnen (also große Gasplaneten) wird es dagegen wohl geben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">schwankenden Gravitationskraft<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Man müsste es mal in einem Rechner simulieren, wie stabil Umlaufbahnen von Planeten (über zigtausende Jahre) sind, wenn die Sterndichte so groß ist. Ich glaube, für eine evolutionäre Entwicklung fehlt die Stabilität innerhalb der Sonnensysteme. Auch dürften Nova-ähnlliche Eruptionen in unmittelbarer Nähe ziemlich tödliche Wirkungen für alles haben, was kreucht und fleucht.
    Anders gesagt: Ich gehe nicht bei Sturmflut in die Nordsee zu schwimmen...


    Gruß

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