feste Aufstellung für 300mm Doppeldobson

  • Hallo,


    die vergangenen
    Jahre seit Juni 2020 haben mir gezeigt, dass mein Traumgerät, der
    300 mm Doppeldobson von NOCTUTEC, wohl besser stationär aufgestellt
    gehört.


    Hierzu habe ich eine
    Anfrage bei einem Bekannten. Dieser Prozess ist allerdings erst am
    Beginn,

    der Hof, auf dem die
    Hütte meines Gerätes gebaut würde, ist noch nicht „dingfest“/
    übernommen.


    Da es sich um einen
    längeren Prozess mit offenem Ausgang handeln könnte, bin ich am
    Sondieren möglicher Alternativen.


    Habt ihr Ideen zur
    Realisierung?


    Da ein Fundament von
    Nöten ist, wären die Bauvorgaben sicherlich sehr limitierend.

    Edit: Es ist eine EQ-Plattform dazugehörig, welche ich nur ungern vor jeder Nutzung einscheinern würde, daher die Idee mit Fundament


    Vielleicht macht es
    Sinn, auf einem „zukunftssicheren“ Privatgelände/ Hof, etc zu
    bauen?


    Falls dies in
    Betracht kommt, was muss ich beachten? Ist ja dann nicht mein
    Gelände...


    Neben den
    astronomischen Bedingungen kommen rechtliche Fragen auf, die wohl
    vertraglich geregelt gehören.


    Auch mögliche
    Nutzungsbeteiligung unter bestimmten Voraussetzungen wäre ein Thema.


    Der Standort sollte
    maximal 25km von 37213 Witzenhausen entfernt sein.


    Vernünftiges Seeing
    wäre von Vorteil, sowie möglichst dunkler Himmel. Zur Orientierung:
    Habe bisher im Umfeld zT guten Bortle 4 Himmel/ bis ca 21.5 SQM-L
    erreicht.


    Als Behausung
    dachte ich an eine Rollhütte von Domeparts.


    Auch wegen der besonderen Bedingungen beim Dobson (klassische Rolldachhütte passt eher da nicht)


    Bin dankbar für
    Anregungen.


    Gern auch über: maiko83(att)web.de


    Clear Skies,


    Maiko


  • Hallo Maiko,


    imposantes Geraet!


    Aber brauchst Du fuer einen Dobson wirklich ein Fundament? Koennte das Geraet nicht auf ein paar schweren Gehwegsplatten ruhen, die bei Bedarf wieder entfernt werden koennten? Da Du ja weder einnordest noch lange Belichtungen machst, sondern das Geraet rein visuell verwendest, muss der Untergrund zwar fest, aber nicht unbedingt ein Fundament sein. Ich habe das mit einigen Sternwarten so gemacht: Die Sternwartenwaende wurden an die Gehwegsplatten geduebelt, und die Mitte, auf der das Fernrohr ruht, kinematisch vom Fussboden getrennt. Eine solche Sternwarte ist auch zweimal umgezogen, war also hinreichend mobil.


    Ich teile Deine Ansicht, dass eine abfahrbare Huette bzw. ein abfahrbarer Kasten fuer einen Dobson die beste Wahl ist, um die Horizontsicht zu erhalten. Auch kann ein solcher Kasten sehr klein sind, da er ja nur das Teleskop in Parkstellung umschliessen muss. Er muss sich nur weit genug wegfahren lassen, um rund ums Teleskop genug Freiraum zu haben, um den Horizont in jeder Richtung beobachten zu koennen.


    Der Fussboden koennte dann ebenfalls aus Gehwegsplatten bestehen, mit einer Luecke zu den Gehwegsplatten, auf denen der Dobson ruht. So uebertragen sich Trittschwingungen nicht. Die Schienen sollten Rillen im Boden sein, um nicht andauernd darueber zu stolpern. Im geschlossenen Zustand kann eine solche Konstruktion dann an den schienenseitigen Gehwegsplatten verankert werden, um das System vor Wind und unautorisierten Zugriff zu schuetzen. Vier Ketten mit Vorhaengeschloessern beispielsweise koennten das bewerkstelligen. Alternativ koennte ein Schienensystem verwendet werden, das ein Abheben der Huette nicht erlaubt. In diesem Fall muss dann nur eine weitere Verankerung eingelassen werden, um die Huette daran festzuschliessen.


    Der Vorteil einer solchen, nicht einbetonierten Konstruktion waere die Mobilitaet. Als nicht permanente Struktur koennte das mit der Genehmigung besser klappen, und bei Bedarf kann das Gebaeude entfernt und woanders wieder aufgebaut werden - beispielsweise, wenn sich die Lichtsituation aendern sollte.


    Die Domeparts-Rollhuette kenne ich nicht. Ich wuerde wahrscheinlich etwas selber bauen. Je nach Standort und exponierter Lage wuerde ich statt Holz auf einen nicht brennbaren Werkstoff zurueckgreifen, z.B. eine Metallkonstruktion. Wenn Du diese mit Schrauben ausstattest, die innen ueber Stopmuttern gesichert sind, dann kann auch keiner von aussen das Teil aufschrauben. So habe ich das bei meiner Schiebedachhuette geloest, die ein Metalldach und gemauerte Waende hat. So kann dann auch das Vandalismusrisiko minimiert werden. Immerhin laesst sich eine solche Huette ja so gestalten, dass sie sich gut in die Landschaft einfuegt und nicht als besonders wertvoll heraussticht, wie z.B. eine Kuppel.

  • vielen Dank schon mal! Hilfreiche Anregungen dabei... ich vergaß zu erwähnen, dass der Doppeldobson mit einer EQ-Plattform genutzt wird. Also permanent eingnordet sein müsste, hab das im Startbeitrag ergänzt... Ginge dies auch mit den erwähnten Gehwegplatten, oder verändert sich da, je nach Bodendynamik, immer mal wieder was? Einscheinern jedesmal wäre ne Notlösung;-) Ach ja, meine handwerkliche Begabung ist auch überschaubar, von daher die Fertiglösung... die Vandalismus - und Diebstahltips sind wichtig, auch hierfür danke.

  • Hallo Maiko,


    wenn Du eine EQ-Plattform nutzt, sollte die Verbindung in den Grund natuerlich langzeitstabil sein. Auch sind Schwerpunktsverlagerungen bei der Verwendung einer EQ-Plattform eher moeglich. Waehrend eine gut eingelassende, dicke Bodenplatte wahrscheinlich ausreicht, ist ein Punktfundament in diesem Falle wohl die bessere Loesung. Doch auch dieses muss nicht massiv sein. In alten Buecher liest man immer wieder, ein Fundament sollte 80cm tief sein und auch sehr gross ausfallen. Selber habe ich meine Fundamente selten tiefer als 50/60cm gemacht, schon allein wegen des steinigen Untergrundes. Ich hatte da bislang keine Probleme mit. Und kleinere Fundamente lassen sich gegebenenfalls schneller entfernen. Obwohl, wenn Du die Sternwarte beim Bauern baust, wird der sicher technische Moeglichkeiten dafuer haben, sollte ein Rueckbau mal notwendig werden. Immerhin kann der Rollkasten auf Gehwegsplatten montiert werden, sodass z.B. eine riesige dicke Betonplatte nicht notwendig ist. Die Platten werden einfach auf ein dichtes Sandbett gelegt, eventuell mit einer Folie darunter gegen Wildwuchs.


    Was das leidige Vandalismusproblem betrifft, haengt das von vielen Faktoren ab. Ist es eine dunkle Lage, weit weg von Strassen oder Fusswegen, ist die Wahrscheinlichkeit dafuer geringer als wenn das Teil von oeffentlichem Grund aus deutlich sichtbar ist. Oft ist es ja eine spontane Entscheidung z.B. der Dorfjugend, mal ein Feuerchen zu legen oder etwas umzuwerfen. Das kenne ich recht gut von unserem Dorf. Die Strohballen, die nahe an der Strasse liegen, brennen zuerst ... und deswegen wuerde ich auch lieber Metall als Werkstoff nehmen.

  • vielen Dank nochmal! Also Punktfundament als Untergrund für das Gerät/ Rollhütte, Schienenstrang (immerhin 5 Meter lang!) einfach Gehwegplatten. Gibt es auch Fertiglösungen für Rollkästen in Metall?

  • Hallo Maiko,


    eine Fertigloesung ist mir nicht bekannt. Aber ich weiss, dass alles, was "Astro" ist, gleich deutlich mehr kostet als Produkte fuer andere Verwendungen. Dies liegt hauptsaechlich an den Stueckzahlen, die gefertigt werden. Wir fristen halt ein Nischendasein. Das ist es auch, was mich von einer Kuppel abhaelt: Fuer Selbstbau sehr kompliziert zu erstellen, und als Fertigprodukt nicht erschwinglich - vor allem in interessanten Groessen jenseits von 3m. Fuer die meisten Amateur wird die Schiebedachhuette die erschwinglichste Loesung bleiben, beispielsweise als "getunte" Gartenhuette von der Stange, wo einfach das Dach modifiziert wird. Also ein Massenprodukt (Gartengeraetehaus), das dann fuer unsere Zwecke modifiziert wird.

    Bei einem Rollkasten faellt mir spontan kein Massenprodukt ein, das modifiziert werden koennte. Es gibt wohl solche Kaesten fuer Fahrraeder und Motorraeder, aber da wird das Zweirad reingerollt und nicht die Kiste abgerollt. Auch sind solche Konstruktionen meist aus Kunststoff. Dein Teleskop ist nur leidlich mit den Ausmassen eines Zweirades vergleichbar. Von daher gibt es wahrscheinlich kein Produkt von der Stange, das sich einfach modifizierten laesst.

    Vielleicht kannst Du einen Metallbauer (Schlosser, Spengler etc) dazu bringen, Dir zu helfen und eine passende Huelle nach Deinen Skizzen anzufertigen. Wenn ich es selber machen wuerde, waere es wohl ein geschweisstes Gerippe aus Winkelprofilen mit einer Verkleidung aus angeschraubten Platten, z.B. aus verzinktem Stahlblech. Bei meinen derzeitigen Sternwarten habe ich die Dachkonstruktion etwa so ausgefuehrt, wobei die Platten Dachprofile sind, die 0.7mm Dicke haben (das ist begehbar!) und verzinkt und kunststoffbeschichtet sind. Verschraubt mit den Metallschrauben plus Stoppmuttern, sodass sie sich nicht von aussen abschrauben lassen - die Mutter loest sich ein bisschen, dreht sich dann aber mit.


    Alternativ koennten die Platten auch geschweisst werden. Dann muessen sie aber nachtraeglich mit Schutzfarbe verzinkt werden (engl. "Cold Galvanising", ein Zinkspray als Vorstrich). Einige dieser Farben sind auch schweissbar, da leitfaehig. Mit meinem Einhell-Billigschweissgeraet fuer Einsteiger habe ich aber am besten erst den Stahl verschweisst und dann spruehverzinkt.

  • Hallo Maiko,


    also für eine eigene Rolldachhütte muss man kein Handwerker sein (ich habe es auch geschafft ^^).

    Selbst die kleinste Hütte von DomeParts kostet mehr, als mein Eigenbau inkl. allem Zubehör.

    Vielleicht hast Du meinen Baubericht dazu schon gesehen?


    Fragen gerne.


    Bin gespannt, wie Du dich entscheidest.


    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    frohes Neues. Hab mal reingeschaut in deinen Bericht. Meine erste Frage: Was hat der ganze Prozess vom Graben durch den GaLa bis zum Beton in Waage bei deiner Hütte gekostet? Wie's ausschaut, könnte die Fundamentsitutaion bei mir ähnlich sein... wobei ich gerade überlege, ob es möglich wäre, alles außer den kleinen Bereich unter der EQ-Plattform - als Punktfundament - mit Gehwegplatten zu machen....


    Viele Grüße,


    Maiko

  • Hallo Maiko,


    hier habe ich genauer die Kosten aufgelistet.

    Aber die Kosten vom Graben durch den GaLa bis zum Beton in Waage waren ca. 1.700€ inkl. Material, Beton inkl Lieferung, Maschinenbenützung usw.

    Deutlich günstiger, mit Punktfundamente und Beton in Eigenleistung hat es Peter ( PeterBez) gemacht. Schau mal hier.


    Grüße

    Andreas

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