Transport großer Volltubus --> Umbau zum Gitterrohr

  • Hallo Uwe,

    hört sich so an, dass Du das Teil zuhause nicht nutzen kannst. Falls das so ist, dann könntest Du Dir ja in der dunkleren Umgebung und nicht allzuweit weg ein Beobachtungs-Plätzchen mit Unterstellmöglichkeit suchen, vielleicht auf einem Bauernhof.


    Gruß Jürgen

    Ich wohne in Dresden am Stadtrand. Das Umgebungslicht ist selbst in er tiefsten Nacht so hell, dass die Beobachtungsmöglichkeiten umso schlechter werden, je lichtstärker das Teleskop ist. So richtig Sinn macht die Beobachtung also nur nahe am Zenit oder zur Stadt abgewandten Seite.
    Ich habe aber nur 40 min Fahrt bis zu einem wirklich dunklen Platz im Erzgebirge.

    Danke für den Hinweis.

    Ein 12“-Volltubus ist aus praktischer Sicht kein Instrument für den regelmäßigen Transport. Das ist zumindest meine Meinung. Andere können das natürlich ganz anders sehen.

    Inzwischen sehe ich das ganz genauso. Ich hatte es damals aus Unwissenheit gekauft, auch weil ich in das Gerät so verliebt gewesen bin. Dabei hätten mich die Worte des Verkäufers schon wach rütteln müssen. Er hat aus genau dem gleichen Grund verkauft, weshalb ich jetzt umbauen will oder eine Möglichkeit suche, das Ding besser transportieren zu können.

    Ich habe den Tubus tatsächlich noch nie gewogen. Aber es sind sicher 25 kg eher mehr. Mein erster Gedanke war auch eine reguläre gepolsterte Dachbox. Die haben aber fast ausschließlich das Problem der Stromlinienförmigkeit. Sprich die Tonne passt am Ende nicht rein, auch wenn die Maße auf den ersten Blick vielversprechend aussehen.

    Auf das Dach bekomme ich den Tubus schon. Ich bin recht sportlich und mit 39 Jahren auch (noch) nicht zu alt dafür. :D

    Diese Gedanken bewegen mich halt auch. Die Vorteile des Reisedobsons liegen auf der Hand. Zudem ich das Gerät sicher jeden Urlaub oder Wochenendausflug mit Übernachtung dabei hätte. Die Kinder würden sich auch freuen. Selbst meine Frau schaut da gern mal mit durch. Ich hoffe einfach, Hofheim kann mir ein gutes Angebot machen.

  • Hallo Uwe,


    ich habe da noch eine Idee.

    So ein Volltubus hat ja auch, gerade an aufgehellten Standorten, wegen der Stör- und Streulichtabschirmung und zusätzlich, wenn man mit so einem großen Teleskop auf Planeten geht, wegen der Möglichkeit einer saugenden Lüftung, durchaus


    Du könntest eventuell den langen Tubus auch teilen. Man müsste mal Bilder vom Teleskop sehen!?

    Geteilt passt das dann in Dachboxen oder Kofferräumen schon deutlich besser und je nach Ausführung sind die Kosten für den Umbau sehr gering.


    Ich selbst verlängere schon seit Jahren Volltubus-Newtons von der Stange, deren Fokus fast immer 100 bis 180 mm über dem Tubus liegt, um eine visuell bessere Fokuslage zu erreichen und einen deutlich kleineren Fangspiegel verwenden zu können.


    Hier mit einem passenden Stück KG Rohr


    8Zoll-Baustelle.jpg


    Hier findet vom Blechtubus nur noch der Mittelteil verwendung, Aufgesteckt sind passende Hartpapierrohre /Krüppax, die man in allern gewünschten Durchmesseren und Wandstärken bekommen kann.


    kopievonhptubus-004.jpg


    Damals habe ich den Mittelteil wegen der passenden Rohrschellen und der Verwendung von Krüppax-Reststücken drin gelassen und konnte das Teleskop mit den verschiebbaren Rohren an den Einsatz eines Binoansatzes anpasen.

    Für Dich käme so was dann als Mittelteil in Frage.


    Findet man kein passendes Einsteck- oder Aufsteckrohr kann man auch aus flachem, dünnem Walzblech eine Einschiebröhre biegen und mit Poppnieten zusammenheften. Als Schablone zum Anpassen des Durchmesseres dient der Tubus selbst. Das biegt sich in der bei Dir geforderten Größe problemlos, ich habe das schon mit einem 8-Zöller gemacht. Der Einsatz muss halt relativ lang werden damit das stabil wird, 200 mm Überstand nach jeder Seite sollten schon sein Eine Seite wird dann fest vernietet und die andere Seite abnehmbar gestaltet, eventuell mit Schnellspannern oder Rohrschellen gesichert.


    Letztlich ist die Sache mit den beiden Rohrstücken hinten für die Spiegelzelle und vorne für den OAZ und den Fangspiegel auch eine Variante für halboffene Bauweise. Den Mittelteil kann man über einen verlängerten Rohrschellenkäfig mit mehreren Verbindungsstangen/-Schienen.


    Ein Nachteil bleibt, leichter wird das alles nicht, nur eben besser transportabel.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Diese Option hatte ich erwogen aber verworfen, weil das immer noch viel zu viel Ladekapazität im Auto schluckt, wenn ich die Familie dabei habe.

    Beim Volltubus hat eine rel. hohe Wandstärke und ist aus Glasfaser gefertigt. Auch hier hat der Erbauer definitiv nicht gespart! Hie rdie Säge anzusetzen, treibt mir die Tränen ins Gesicht. :/


    Andere Option: Ich motte das Gerät ein und stelle es später wirklich mal stationär auf. Wir suchen gerade nach Haus oder Wohnung am Standrand.

    Für jetzt/unterwegs kann ich mir ein f/5 Reisedobson kaufen. Die Okulare sollten dann ja passen, weil gleiche Öffnung + Brennweite. An einen APO Refraktor dachte ich auch aber da passen sicher meine Okulare nicht mehr: https://www.teleskop-express.d…nfo.php?products_id=11846


    Explore Scientific 30 mm 82° AR, 2"

    Explore Scientific 14 mm 100° AR, 2"

    Explore Scientific 9 mm 100° AR, 2"

    Explore Scientific 6,7 mm 82° N2, 1,25"

  • Hallo Uwe,


    Ich würde in dem Fall ganz klar zwischen dem 12"-(Haup-) Gerät und einem Schnellspechtel / Urlaubsgerät differenzieren. D.h. das Zweitgerät sollte deutlich kleiner und kompakter sein: wenn als Newton dann 6" als Volltubus oder maximal 8" als zerlegbaren Gitterrohrdobson.


    Wenn Du auch einen Apo in Betracht ziehst, dann nimm aber nicht den von Dir verlinkten Photoapo mit 6 Linsen ;) Sondern eher einen ED- oder SD-Zweilinser im Bereich 4-5" Öffnung, das passt dann besser zur visuellen Nutzung. Da diese Apos dann in der Regel um die f/7 - f/8 liegen, hast Du APs von ca. 1mm bis 4 mm abgedeckt, was ich erstmal in Ordnung finde. An den Rändern ergänzen kann man, muss man aber nicht zwingend.


    VG

    Andreas

  • Danke für den Tipp. Ich warte noch auf Antwort von Hofheim Instruments. Dann kann ich eine Entscheidung treffen.


    Du meinst dann so etwas in der Richtung? https://www.teleskop-express.d…-mit-2-5--RAP-Auszug.html

  • Danke für den Tipp. Ich warte noch auf Antwort von Hofheim Instruments. Dann kann ich eine Entscheidung treffen.


    Du meinst dann so etwas in der Richtung? https://www.teleskop-express.d…-mit-2-5--RAP-Auszug.html

    Ja genau. Gerade in diesem Segment gibt es viel Auswahl, das von Dir verlinkte Gerät wäre durchaus eine interessante Wahl.


    VG

    Andreas

  • Hallo Uwe,


    wenn Hofheim zusagt ist es sicher interessant, die Volltubuskomponenten für später einzulagern.

    Bei der langen Brennweite wäre es für die Hofheim Variante sogar eine Überlegung, die Spiegelzelle aus dem Volltubus zu implantieren (hinten schwer ist da gar nicht so ungünstig), um bei Bedarf schnell zwischen Volltubusdobs und Reisedobs hin und her wechseln zu können.


    Beim Refraktor würde ich nicht unter 4 Zoll gehen. Der 110/770 könnte eine gute Wahl sein.


    Kleine Volltubus Newtons/Dobsons bis f/6 und mit f/5 sind entweder konsequent fotografisch ausgelegt oder günstig und für visuelle Nutzung mit vielen Schwächen "gesegnet". Das fängt schon damit an, dass da vielfach deine 2 Zoll Okulare nicht an den OAZ passen und wenn doch deren Gewicht ein Faktor ist.

    Da wäre ich dann auch beim zerlegbaren Reisedobson mit mindestens 8 Zoll Öffnung.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Wobei mich auf dem Land stationär 16 oder 18" reizen würden. Da ich jetzt aber noch nicht weis, wohin es uns verschlägt, ist erst einmal behalten die Devise. Kaufe ich tatsächlich einen ED-APO für unterwegs, dann lagere ich den Dobson auch ein. So oder so behalte ich das gute Stück. Der ED-APO und der Umbau kommen wohl preislich ungefähr aufs Gleiche hinaus. Mindestens eine EQ5 so in der Liga benötige ich dann ja auch noch.


    Ist der Umbau durch Hofheim möglich und ohne schädliche Kompromisse machbar, würde ich diesen Weg jedoch vorziehen.


    Das Thema mit dem Transport des Volltubus ist damit auch abgeschlossen. Danke für eure vielen Ideen und eure Zeit.

  • just my two cents:


    Ein Volltubus mit 1,50m auf dem Dach (~30 kg) ... da wird schon das Draufheben zu einer 2-Mann-Arbeit. Allein schafft man das kaum.


    Ein Anhänger der gewichtsmäßig leer ist. Da täte ich eine alte Matratze als Unterlage nehmen und den Reifendruck auf ~1,5 bar absenken.

  • Hallo Namensvetter,


    ich habe seinerzeit auch für einen Volltubusdobson entschieden, wegen der Mobilität habe ich mich aber auf 10" beschränkt. Ein Volltubus steht ruck-zuck und man kann beobachten. Aufbauaufwand hält vom rausfahren ab. Daher ist die Rockerbox gewichtsoptimiert und die Höhenräder dienen als solide Griffe für den Tubus. Es ist ein Carbontubus und das setup kommt insgesamt auf 16 kg. Mit den gr. Höhenrädern kann man den Tubus perfekt greifen und tragen


    Rockerbox und Rohrschellen sind von Dieter Martini, der Tubus von TS.


    Für den Autotransport habe ich mir eine klappbar Lagerung gebaut. Einfach Restholz passend geschnitten und mit 4 Scharnieren verbunden. Damit steht die Transportwiege nicht im Weg, wenn ich sie nicht nutze und kann zusammengeklappt gelagert werden.


            


    Diese Lösung habe sofort gebastelt, nachdem ich EINMAL den Tubus auf er Rückbank transportierte (das will man nicht zweimal machen). Die Auflage für den Tubus ist mit Filz ausgekleidet. Das ganze passte seinerzeit in einen Opel Meriva (altes Modell) bei umgeklappter Rückbank (Tubuslänge 150cm), aktuell geht es bequem in den Mazda CX5. Eine großzügige Heckklappe schützt schon für orthopädischen Komplikationen.

    Bei der Variante "Dachtransport" hätte ich erheblich "Blutdruck". =O


    Viele Grüße

    Uwe


    P.S.: Für's schnellspechteln nutze ich auch kleine Apo's: 90/600 auf einer EQ3-2 und einen 70/420 auf Kurbelstativ mit kl. Fluidneiger. Beides wiegt wenig (letzterer fast nix) und die beiden machen schon Spaß, wenn mal schnell ein Wolkenloch herhalten muss, oder ich mir in der Woche nicht die Nacht um die Ohren schlagen will/kann. Dann sind die kleinen dran und 2-5 Himmelsziele. Der 70iger ist übrigens eine schöne Ergänzung zum Dob. mit dem Dob gehts an die Details mit dem 70iger in die Sternfelder. Nach meiner Meinung sollte man beides berücksichtigen. Das kann mind. soviel Freude machen wie die "nach oben offene Öffnungs-Skala", die gerne mal für "Beben" im Portemonaie heran gezogen werden kann :whistling:

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe65 ()

  • Hallo Uwe,


    hattest Du mal die Gelegenheit in das Buch "the Dobsonian Telescope" von David Kriege rein zu schauen? Wenn nein, frag mal in Deinem Bekanntenkreis herum ob es jemand hat, das ist wirklich sehr lesenswert.
    Darin wird u.a. sehr anschaulich die Evolution der Dobson-Teleskope abgehandelt, und ein fundamentaler Schritt in dieser Entwicklung war der Übergang vom Volltubus hin zum Gitterrohrtubus. Die Amis haben damals für die ersten Dobsons vorzugsweise dickwandige Papprohre zweckentfremdet , die eigentlich als Schalung für zylindrische Betonsäulen produziert wurden. Für einen 16Zöller mit f/5 hat so ein Papprohr alleine dann schon mal locker 35-40kg auf die Waage gebracht, und da kamen die Einbauten dann noch hinzu...


    Bei allen Vorteilen, die ein Volltubus hat, macht dieser ab einer bestimmten Größe einfach keinen Sinn mehr, weil die Nachteile beim Transport alle anderen Vorteile bei Weitem überwiegen.

    In Deinem Fall macht er m.E. auch in der Größe 12" keinen Sinn mehr.

    Egal ob Anhänger oder Dachgepäckträger, beides sind Lösungen, die gravierende Einschränkungen mit sich bringen, und zwar bei jeder Benutzung.

    Den Umbau zum Gitterrohr- Tubus machst Du einmal, und dann ist das Transport- Thema erledigt.

    Daher mein Rat:
    Sieh zu das Teleskop in einen Gitterrohr- Dobson umzuwandeln, alles Andere macht in Deiner Situation wenig Sinn.


    Gruß Ulli

  • Herr Martini hilft mir und baut für meine Optik. Das Problem ist somit gelöst. Was ich mit der Rockerbox und dem Glasfasertubus mache, werde ich sehen. Vermutlich bleiben auch Spiegelzelle und Fangspiegelspinne übrig.

  • Herr Martini hat ganze Arbeit geleistet.



    Jetzt wird nur noch innen und außen beschichtet/lackiert. Ich glaube, das war wirklich die beste Entscheidung, diesen Weg einzuschlagen!

    Die Spiegelzelle inkl. dem leeren Volltubus und die Orion UK Rockerbox werde ich dann später auf dem Marktplatz einstellen.


    LG

    Uwe

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Transport großer Volltubus“ zu „Transport großer Volltubus --> Umbau zum Gitterrohr“ geändert.

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