Euer digitaler astronomischer Nachlaß

  • Das zuweilen krampfhafte Ringen, im Hobby-Tun hier eine "Aussergewöhnlichkeit" erblicken zu wollen

    Niemand redet von einer Aussergewöhnlichkeit. Aber ich habe es mit dem Begriff der Sinnlosigkeit nicht so sehr.

    Was wäre die Konsequenz einen solchen Denkens? Alles den Profis überlassen? Alles Tüfteln in den Garagen dieser Welt bleiben lassen? Dann würdest Du sicher nicht vor dem Computer sitzen, vor dem Du jetzt sitzt.

    Das kann man sicher so machen - aber auch die Gazelle in Uganda sieht in der Natur viel beeindruckender aus als im Hochglanz-Bildband und ich empfehle jedem, sich die mal anzusehen (Check :check_mark_button: ). Ich meine sogar, mit so einer Denke entwickelt sich die Welt nicht weiter. Wenn keiner mehr was macht und alle zuhause bleiben, weil andere es sowieso besser hinbekommen, dann können wir den Laden auch dicht machen. Und abgesehen von der wissenschaftlichen Komponente: wenn ich NASA Bilder ansehe, dann konsumiere ich diese (nur). Wenn ich mir aber mit der zur Verfügung stehenden Technik selber so etwas erarbeite, dann ist das doch wie mit der Gazelle. Du kannst eine fertiges Industrie-Brot im Supermarkt kaufen oder selbst eins backen. Der Unterschied ist (nach etwas Übung) deutlich.


    Meine 2ct...


    Gruß, Jochen


    PS:

    Der entdeckte PN: nun Glückwunsch zum EINZELfall,

    Nein, Peter / pete_xl hat bereits 2 PNs entdeckt - durch technisch hervorragende Bilder und viel Akribie. Vom Balkon aus. Und ich bin fast sicher, dass da noch mehr kommt.

  • Du kannst eine fertiges Industrie-Brot im Supermarkt kaufen oder selbst eins backen. Der Unterschied ist (nach etwas Übung) deutlich.

    Ja und gerade das ist ein weiteres schlechtes Beispiel.


    Das Brot in den Supermärkten ist in der Tat ein Trauerspiel. 43 Sorten, aber keins davon ist geniessbar. ICH gehe da zum PROFI, dem Bäcker, der das den ganzen Tag macht, um mein schmackhaftes, gut "durchdachtes" Brot unter vielleicht 10 Sorten, zu erwerben. Das eigene Zusammenrühren zuhause wird auch nie das Level erreichen, würde ich eher unter "Zeitverschwendung" einordnen.


    Aber gut, den Typus "Heimwerker", dem das "ich habs gemacht" mehr zählt als alle handwerkliche Unzulänglichkeiten und die Dürftigkeit der Ausführung, ist ja auch so ein zeitgenössisches Spezifikum. Jedem das Seine, aber ein selbstkritischer Blick vom "Resultat her" würde ich immer wieder empfehlen.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Nun, Deine Sichtweise ist auch ein nachvollziehbarer Standpunkt.


    Allerdings wäre unter der Prämisse des Erkenntnisgewinns auch eine Himmelsscheibe von Nebra bedeutungslos.


    Ist sie aber nicht, weil sie uns eine Menge zu Fertigkeiten und Kultur ihrer Schöpfer lehrt.


    Und mit der Amateurastronomie ist es genauso.

    Allein die freiwillige Beschäftigung mit Naturwissenschaften in der Freizeit sagt viel über eine Kultur aus, auch wenn sie meistens nicht dem direkten Erkenntnisgewinn der Wissenschaft dienen kann.


    Sie ist nicht selbstverständlich. Auch und gerade nicht in unserer globalen Gegenwart.


    meint


    matss

  • Guten Abend


    Wieder einmal mehr ein Trauerspiel hier..

    Wir merken: Beobachtungsberichte, Fotos sowie so, backen, Heimwerken ist alles Sinn- und Wertfrei ^^


    Ich hoffe wirklich sehr für dich, dass du etwas mit Sinn für dich gefunden hast, sonst ist das Leben doch arg traurig!


    Vielleicht müsste man zuerst definieren was unter Sinn und Wert verstanden wird und anerkennen, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.


    CS, Seraphin

  • Das eigene Zusammenrühren zuhause wird auch nie das Level erreichen, würde ich eher unter "Zeitverschwendung" einordnen.

    Du solltest es probieren - man kann da fantastische Sachen zaubern! ;)


    Aber gut, den Typus "Heimwerker", dem das "ich habs gemacht" mehr zählt als alle handwerkliche Unzulänglichkeiten und die Dürftigkeit der Ausführung,

    Ich finde diese EInstellung sehr negativ. Meine "Handwerkereien" (und die vieler anderer Bastler/Heimwerker auch) weisen ganz sicher weder Unzulänglichkeiten noch Dürftigkeit auf.

    Ja, ich kann wegen jedes tropfenden Wasserhahns den Klempner rufen. Kostet aber dann auch Geld. Also entweder ich habe soviel davon, dass mir das egal ist, oder ich lege halt selber Hand an.

    Und das sage ich als Handwerker...


    Gruß, Jochen

  • Hallo Diskutanten,


    Letztlich ist das hier am Ende ja eine philosophische-religiöse Diskussion letztlich über den Sinn oder die Sinnlosigkeit des Lebens geworden.

    Das wird seit den alten Griechen breit und auch intelligent diskutiert und da kann man in dem Themenforum Astrotreff sicher nichts grundsätzlich neues mehr beitragen.


    Klar ist, die Dokumentation eigener Gedanken, Bilder, Gedichte, wissenschaftlicher Arbeiten etc. über den eigenen Tod hinaus ändert den Lauf der Welt nicht und sind möglicherweise nur wertvoll für die eigenen Nachkommen für einige Zeit, bis irgendjemand das dann doch entsorgt, weil er keinen Bezug mehr z.B. zum UrUropa hat. Wenn die Erde in einigen Jahren untergeht (mit der Klimawandel kann es angeblich ja schnell gehen, wie viele meinen) geht wohl das gesamte Wissen (also auch das Prof-Wissen) der Menschheit im Feuersturm der brennenden Erde unwiderbringlich verloren und es würde irgenwo neu anfangen müssen.


    Aber macht es Sinn, deswegen in Nihilismus zu verfallen und alles als sinnlos zu deklarieren? Deswegen finde ich solche im Grunde depressive Argumente für die Menschheit kontraproduktiv und daher eher bedenklich. Wie will man damit Kinder motivieren?

    Als vollkommen nichtreligiöser Mensch gefällt mir im Alter immer mehr der christliche Spruch "und wüßt ich, die Welt würde morgen untergehen, so planzt ich heute noch einen Baum", einfach weil er positives Denken in den Vordergrund stellt.


    Also ich sehe das Astrohobby mit Astrophotos und Beobachtung wie matss und JogiNet auch als kulturelle Leistung an, die einen gewissen Wert in sich haben. Es ist ein kultureller Wert in sich, dass der Mensch sich soweit entwickelt hat, dass normale Bürger sich heute hobbymäßig Kenntnisse aneigen können, die vor 20 Jahren nur Spezialisten hatten, und sich heute Dinge im Weltall mit eigener Kraft und Fähigkeiten anschauen, sich daran freuen und ihren Enkelkindern z.B. zeigen können. Das löst das Grundproblem der eigenen Sterblichkeit sicher nicht, und man wird sich mit seinen Astrowerken posthum nicht länger im Gedächnis halten.


    Aber es macht jetzt Spaß und man ist von der Straße weg und freut sich. Positive Stimmung in einer Welt, die immer depressiver wird und taditioneller Werte immer mehr ablehnt. Ich habe z.B. in meinem wissenschaftlichen Leben viele per-reviewed Arbeiten, Buchkapitel, Bücher geschrieben und weiß, dass die nach einigen Jahren komplett veraltet sind und keinen mehr interessieren werden. Hätte ich das wegen dieser vor vornherein ausweglosen Perspektive sein lassen sollen?


    Also, wer seine Astrobilder dokumentieren möchte, kann das doch gern tun dürfen undsollte sich nicht durch solche negativen Kommentare ala CHnuschti davon abhalten lassen.


    CS Peter







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    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo zusammen,


    es gibt nun mal verschiedene Meinungen zu dem Thema, und es scheint mir illusorisch, den jeweiligen Verfechtern diese mit Argumenten auszureden. Jede(r) muss (und sollte) nach seiner Fasson selig werden. Mit dieser Vielfalt zu leben, sollten wir wieder lernen. Ihr werdet CHnuschti seine Sicht der Dinge nicht ausreden können. Andersherum wird er es nicht schaffen, Euch von Eurer Sicht abzubringen. Es ist zwar schön, wenn Konsens erreicht wird. Aber in der Praxis ist das sehr unwahrscheinlich. Und wohl auch nicht erstrebenswert.


    CS, Jörg

  • Nochmals guten Abend


    Ich sehe das ganze ziemlich pragmatisch und das nicht für die Gesellschaft oder zuküntige Generationen oder wen auch immer, sondern pragmatisch für mich ganz alleine.


    Macht Amateurastronomie / Hobbystergucken / Astrofotografie Sinn? Natürlich! Und zwar für den der es macht. Der Sinn von einer Freizeitbeschäftigung ist es Spass zu haben, zu entspannen, auszuschalten usw. Haben meine Aufzeichnungen Wert? Für mich ja und für alle die die selbe Leidenschaft haben ebenfalls. Ich jedenfalls lese auch gerne historische Beobachtungsnotizen, auch wenn das da geschriebene zum Teil völlig überholt ist usw.

    Ob meine Aufzeichnungen "verloren" gehen nach meiner Zeit weiss ich nicht, aber wer weiss, vielleicht stehen meine Bücher irgendwann bei meinen Urururgrosskindern im Bücherregal und man blättert zwischen durch darin. Das ist zwar ein lustiger Gedanke, aber nicht mein Ansporn 😉


    Die selbe Diskussion hatte ich auch schon oft mit Musikern (und noch öfter mit nichtmusikern). Immer wieder hört man dass Musik keinen Sinn mache oder keinen Wert habe. Dabei ist es auch hier das selbe, jeder der Musik macht, weiss dass sie für einen selbst sehr grossen Sinn macht und enormen Wert hat. Und zwar egal ob von anderen oder die die man selbst erschafft. Wenn ich ein Konzert habe und da in paar hundert Leute feiern und spass haben, oder wenn ich leute im Publikum sehe die zu tränen gerührt sind, sollte da eigentlich jede Diskussion beendet sein. Ob meine Musik in Hundert oder mehr Jahren noch gehört wird oder nicht, ist doch ziemlich egal und ändert genau gar nichts daran ob sie Sinn macht und Wert hat oder nicht.


    CS, Seraphin

    P.S.: jetzt freue ich mich darauf meine sinn - und wertlosen Bilder von gestern zu entwickeln um euch dann dazu zu zwingen es euch anzusehen

  • Im Prinzip habt ihr wohl alle Recht, es kommt nur auf den Blickwinkel an.


    Aber ich habe es mit dem Begriff der Sinnlosigkeit nicht so sehr.

    Was wäre die Konsequenz einen solchen Denkens?

    Wir wissen, was Du meinst, aber im eigentlichen "Sinn" ist "Sinnlosigkeit" ein Segen. Hätte zB das Leben per se schon bei der Geburt einen vorgegebenen Sinn, dann wäre man nicht mehr frei, sich später einen zu wählen. Ich mag den Begriff daher, auch, was das Spielerische betrifft. Man muss da den Begriff wirklich mehrdimensional definieren.


    Alles den Profis überlassen? Alles Tüfteln in den Garagen dieser Welt bleiben lassen? Dann würdest Du sicher nicht vor dem Computer sitzen, vor dem Du jetzt sitzt.

    Ich finde, das Meiste müssen wir seit jeher den Profis überlassen, außer die persönliche Freude eines Hobbys - was auch immer es ist. Und ja und nein, wir würden wahrscheinlich auch vor Computern sitzen, aber ohne die Steve Jobs Story.


    Da muss man auseinanderhalten, ob ein unbedarfter in seiner Garage einen Nagel einschlägt oder ein begnadeter Programmierer in selbiger genau weiß, was er erfindet. Steve war ein ziemliches Genie, und wir sind es wohl nicht, die in unseren Garagen die Montierung erfunden haben, die sich endlich von selbst einnordet. :)


    Ich meine sogar, mit so einer Denke entwickelt sich die Welt nicht weiter.

    Ich denke, ich weiß was Du meinst, aber auch, was CHnuschti ausdrücken möchte. Im Prinzip wohl dasselbe mit um 180° versetztem Approach. Die allermeisten Dinge macht man wohl wahrlich für sich und seine Nächsten, und während man heute noch Cheops kennt, verblasst die Erinnerung an einen Cro Magnon samt seiner Felszeichungen bereits ein wenig. Die Zeichnungen nicht. Aber der Autor.


    Offenbar ein gutes Beispiel, dass alles also Überliefernswert ist, - ist es aber nicht. Bis auf wenige Ausnahmen. Der Umbruch für mich ist, dass wir mit Massenwaren (Skywatcher) Massenwaren (Nordamerikanebel mit 100% Magentasättigung) produzieren.


    Selbstdarstellungsportale als Resonanzkammern für Likes nutzen (böse gesprochen) denn YouTube & Co sind eine Qual, wenn sie von allen Individuen genutzt werden, der Inhalt steigt exponentiell, die Qualität verhält sich meist reziprok.


    Die Entwicklung der Welt liegt m.E. nicht an dieser oder jener Denke. Sondern am jeweilgen Rausch des Zeitgeistes. Macht ein Video eines hüpfenden Katern in YT-Shorts denn Sinn? Und für wen?


    Wenn ich mir aber mit der zur Verfügung stehenden Technik selber so etwas erarbeite, dann ist das doch wie mit der Gazelle.

    Genau so sehe ich es auch, und wohl auch 90% der Kollegen hier. Wir machen, was wir machen, weil WIR es wollen. Aus welchem Grund auch immer.


    Allerdings wäre unter der Prämisse des Erkenntnisgewinns auch eine Himmelsscheibe von Nebra bedeutungslos.

    Hat CHnuschti das gemeint? Abgesehen davon, dass ich ein Fan der Scheibe bin, ist die Beforschung der Vergangenheit meist etwas, dass uns in der Gegenwart nicht per se weiterbringt. Man muss Erkenntnisse auch nutzen können, nicht nur dokumentieren, wenn sie in der Zeitachse wirksam sein sollen. Siehe Klimaforschung. Zu wissen, wie die Scheibe damals tauschiert wurde und ob sie auch die Plejaden zeigt ist eine Sache, ob wir daraus etwas für uns ableiten können, das uns heute weiterbringt, eine andere.


    Und ja, in 1000 Jahren ist dieser Fund sicher vergessen. Aber de KI Archivare werden sich an sie erinnern. :)


    Ich finde diese EInstellung sehr negativ. Meine "Handwerkereien" (und die vieler anderer Baslter/Heimwerker auch) weisen ganz sicher weder Unzulänglichkeiten noch Dürftigkeit auf.

    Sie klingt negativ und auch genervt, aber ich werte es als Ausdruck einer Reserviertheit gegen die Überbewertung des persönlichen Tuns für Leute, die 100 Jahre nach uns leben.


    Ergo: ich denke, alle haben recht, es ist eine Frage des Blickwinkels.


    lg

    Niki

  • Es ist bei einigen wohl der Wunsch nach Anerkennung und "Unsterblichkeit". Aber Amateur bleibt Amateur. Es ist Hobby und Zeitvertreib. Ginge es mir nur um gute Bilder an sich, das machen schon so viele, da kann ich sie mir anschauen und mich daran erbauen. Da brauche ich keine eigenen noch dazufügen. Das mache ich nur für mein eigenes Vergnügen. Klar teile ich die Bilder auch hier, damit sich manch anderer vielleicht daran erfreuen kann. Aber ich habe hier keinen Anspruch auf "Ewigkeit", bin ich weg, sind es diese Bilder auch wieder und niemand wird denen nachtrauern. Ich halte es sogar für anmaßend, sich mit solchen Dingen auf den Thron der Unsterblichkeit setzen zu wollen.


    Bleiben wir doch mal bescheiden, in dem wir unsere Unbedeutsamkeit vor der Größe des Universums bewusst machen sollten. (Höchststrafe bei "Per Anhalter durch die Galaxis") Es scheint wohl eine Eigenart des Unwissenden Menschen zu sein, sich immer gern als Mittelpunkt und Zentrum des Universums sehen zu wollen und die Wissenschaft das seit Jahrzehnten/hunderten immer wieder nach unten korrigiert. Wir sind als Individuum einzigartig, im ganzen aber nicht. Daher kann ich für mich auch diesen Anspruch nicht erheben, die Nachwelt mit meiner Durchschnittlichkeit zu langweilen. Ich habe mir schon viele alte Astrofotos angeschaut, gleich ob Planeten oder Deep Sky, keines was selbst damals gradios war, reist mich angesichts aktueller Ergebnisse noch vom Hocker. Mein Leben ist zu kurz, die Welt nur aus dem Rückspiegel zu betrachten.

  • Es ist bei einigen wohl der Wunsch nach Anerkennung und "Unsterblichkeit".

    Also bei mir sicher nicht, so wichtig bin ich nicht. Ich könnte mir das Aufbewahren und Gemeinfrei-Stellen meiner "Werke" *** auch ohne Nennung des Autoren vorstellen - so wie bei den Höhlenzeichnungen. ;)


    Gruß, Jochen


    ***Edit: damit meine ich nicht nur das Astro-Zeugs sondern auch die Gazelle in Uganda

  • Ja, Caro's Beispiel erwähnte fachliche gut aufbereitete Erläuterungen, also eher die wissenschaftliche Komponente... bzw. die didaktische. Aber ich denke bei Stephan an viel mehr.

    Es geht doch primär um den Erhalt von besonderen Seiten / Dokumentationen für andere Astro interessierte Kollegen,oder?

    Zumindest würde ich dies so sehen.


    Denn es gibt durchaus Seiten, deren Verschwinden ein herber Verlust für uns hier und künftige Astros wären. Seiten mit toller Stimmung/ Atmosphäre wie die von Stephan.

    Seiten mit umfangreichen Zeichnungen und Berichten. Photos mag es Millionen geben, Zeichnungen nicht.

    Wenn jemand seine eigenen öffentlichen Seiten/ seine Dokumentationen nicht für erhaltenswert hält und das mehr für sich gemacht hat, ist's ja ok.


    Aber jede Seite im Netz,aus der die Leidenschaft und persönliche Note des Urhebers hervorgeht,und verschwindet,ist ein Verlust - finde ich. Eine Seite weniger,mit der man sein eigenes tun vergleichen kann, eine Seite weniger,in deren Schilderungen man schwelgen kann. Vor allem für zeitgleiche oder direkt nachfolgende Generationen.

    Dem entgegenzuwirken ist hier m. E. die Aufgabe/ Fragestellung. Nicht die nach dem wissenschaftlichen oder sonstigen Wert für die Gesellschaft in 100 Jahren.


    CS

    Norman

  • Letztlich ist das hier am Ende ja eine philosophische-religiöse Diskussion letztlich über den Sinn oder die Sinnlosigkeit des Lebens geworden.

    Das wird seit den alten Griechen breit und auch intelligent diskutiert und da kann man in dem Themenforum Astrotreff sicher nichts grundsätzlich neues mehr beitragen.

    Servus Peter, servus beisammen,


    es würde mich ehrlich gesagt freuen, wenn die Diskussion so geführt würde – in der Erkenntnis, dass es hier verschiedenste Meinungen gibt, die jeder für sich argumentativ unterfüttern kann. Mal wieder ein Thema, bei dem niemand für sich deklarieren kann oder sollte, recht zu haben. Aber auch so eine Diskussion kann interessant sein, da man so nachlesen kann, wie divers der hier aktive Teil der "Astroszene" ist bzw. wie divers die Einstufung der eigenen Leistunge ist.


    Für mich ist die Diskussion vor allem deshalb interessant, da ich einer derjenigen bin, die als (allerdings in meinem Fall akademisch ausgebildet) Hobby Forschung betreiben und die Ergebnisse auch in Fachzeitschriften publiziere. Es gibt Wissenschaftsbereiche, in denen Amateure noch immer große Beiträge leisten können. Für die einen werden die Ergebnisse irrelevant erscheinen, für andere nicht. Diese Wertungen sind halt das, was Diskussionen meist vergiftet.


    In der Astronomie gilt auch: die Anzahl der Amateure kann wissenschaftlich von Nutzen sein. Egal wie gut die Technik der Profis ist, sie werden es (so bald) nicht schaffen, z.B. von veränderlichen Sternen die Lichtkurven aufzuzeichnen, denn es gibt zu viele dieser Sterne und auch die Weltraumteleskope decken da nicht alles jederzeit ab. Lücken können Amateure ausfüllen. Oder wenn ich an die Amatuere denke, die Sternbedeckungen durch Asteroiden beobachten und dass durch die Summe der Meldungen und somit des Ausmessens der Schatten die Größe, die Form und teils auch Monde bis hin zu Ringen von Amateuren nachgewiesen werden können, dann sage ich nur "cool".


    Und ja, diese Daten werden ja gemeldet, gesammelt, ausgwertet, bleiben also erhalten. Aber darum geht es ja. Wo man dann die Grenze ziehen will, sei dahingestellt. Wenn aber Speicherkapazität und auch das Durchsuchen und Auswerten der Daten durch KI selbst bei größten Datenmengen möglich ist, dann kann auch ein nicht wissenschaftlich generiertes Foto interessant sein. Bei der Supernova in M101 wurde übrigens wirklich nach dem frühesten Fotis gesucht.


    Ich selber betreibe – wie wohl die meisten hier – die Astronomie als reines Hobby ohne wissenschaftlichen Anspruch. Trotzdem denke ich, dass beobachtungsberichte durchaus interessant sein können. Ich nutze Berichte anderer, um Anregungen zu bekommen, was ich anschauen könnte oder was mit meiner Optik möglich sein könnte. Ich schreibe selber auch Berichte, die dann anderen als Anregung dienen können oder eben auch nicht.


    Chnuschtis Meinung zur Sinnlosigkeit des Ganzen gestehe ich ihm natürlich vollkommen zu. Schade ist, dass er anderen deren Meinung nicht zugesteht, sondern eher negativst wertet. Wenn ichÄs richtig inzterpretiert habe, werden Fotos und Berichte seiner Meinung nach meist zur reinen Selbstbestätigung/Selbstbeweihräucherung und aus Egomanie online gestellt, wer selber etwas baut (Teleskope, Montierungen oder als Heimwerker) macht dies natürlich dilletantisch und jeder, der einen Wert in Beobachtungen / Fotos / Beschreibungen sieht, überschätzt sich maßlos. Nun, sowas finde ich traurig und mir tun solche Personen leid. Nihilismus an sich finde ich gerechtfertigt, als Aspekt auch wichtig. Aber andere niederzumachen, die den eigenen Nihilismus nicht in der Form folgen, finde ich verkehrt und vor allem unnötig.


    Und ja, auch wenn Amateure PN oder Sternhaufen entdecken, dann ist das wissenschaftlich nicht unbedingt weltbewegend. Aber wer hat das Recht, zu entscheiden, welche Entdeckung nun wichtig und welche unwichtig ist. Das sollte sich niemand anmaßen. Die Entdeckung der großen Wasserstoffwolke zwischen Andromedanebel und Milchstraße ist auch so ein Beispiel. Diese Entdeckung gilt allgemein als wichtig und wäre von Profis nicht gemacht worden, weil das Objekt schlicht zu groß ist, um von den teuren Geräten erkannt zu werden. Dass es erst visuell (!) entdeckt wurde, gezeichnet wurde und erst später nochmal per Langzeitbelichtung wieder entdeckt wurde, habe ich beim DSM erfahren, was noch spannender ist (dem visuellen Entdecker hatte man nicht gelgaubt, seine Skizzen entsprechen aber den Fotos).


    In dem Forschungsbereich, in dem ich tätig bin (Mykologie) verschwinden viele Daten von Amateuren in der Schublade und sind dann weg. Und auch hier ist die Masse der Amateure das, was die Summe der Beobachtungen wertvoll macht. Hier z.B. für Rote Listen (also als Datengrundlage für Natur- und Artenschutz). Beobachtungsberichte können Daten zur Lichtverschmutzung und der Transparenz der Atmosphaere machen.


    Wer komplett nihilistisch unterwegs ist, dem wird sowohl die Gefährdung / das Aussterben von Arten egal sein, genauso Umweltzerstörung oder Lichtverschmutzung. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man oder dass ich CHnuschti dazu bringen kann, seine Argumente zu überdenken. Und das muss er auch nicht und wie oben ja von Peter treffend formuliert wurde, ist das dafür der falsche Faden, das falsche Thema. Anderen ist es aber nicht egal und vielleicht werden detaillierte Beobachtungsbericht sogar mal wie von mir skizziert ausgewertet werden. Vielleicht auch nicht. Wer weiß? Daten, die gespeichert werden, kann man aber später immer noch löschen. Was man aber gleich wegwirft, ist unwiderruflich weg,


    Was ich mir aber erhoffen würde, ist, dass auch die, die eher pssimistisch denken oder fatalistisch, offener für andere Denkweisen sind und nicht immer denen, die ihre Freude an dem Hobby anderen mitteilen, die niedersten Beweggründe zu unterstellen. Rein destruktive bis beleidigende Beiträge finde ich einfach nur unnötig un nervig. Aber auch das werde ich / wird man wohl nichts ändern können. Ich bin aber sehr froh, dass hier nur wenige so destruktiv unterwegs sind.


    Und JogiNet – ich sehe in deinen Fotos weder überzogenen Narzissmus noch andere, egoistische bis egomanische Beweggründe. Ich bin froh, dass du so viele Fotos zeigst, denn ich schaue mir auch gerne mal das drölfzigste Foto eines Messier-Objekts an. :P


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,

    wieder einmal ein schöner Beitrag von Dir. Die große Wasserstoffwolke hatte ich bei meinen Aufzählungen vergessen, das ist ja ein ziemlich aktuelles Beispiel für amateurwissenschaftliche Entdeckungen.

    Das ist doch nicht nichts?

    Sogar meine (selbst-ge-heimwerkte und daher vermutlich unzulängliche) Meteorkamera dient der Wissenschaft, indem sie jeden Morgen Ihre Daten zum Global Meteor Network hochlädt:


    Zitat

    The science goals of the project are the following:


    • Providing the meteor community with real-time awareness of the near-Earth meteoroid environment by publishing orbits of all observed meteors from all around the globe every morning.
    • Observing meteor showers, computing their flux, mass indices and orbits to constrain meteor shower prediction models.
    • Observing meteorite-producing fireballs to increase the number of meteorites with known orbits (only ~50 circa 2021, more info: http://www.meteoriteorbits.info/) and help constrain meteorite source regions.


    Was ich mir aber erhoffen würde, ist, dass auch die, die eher pssimistisch denken oder fatalistisch, offener für andere Denkweisen sind und nicht immer denen, die ihre Freude an dem Hobby anderen mitteilen, die niedersten Beweggründe zu unterstellen. Rein destruktive bis beleidigende Beiträge finde ich einfach nur unnötig un nervig. Aber auch das werde ich / wird man wohl nichts ändern können. Ich bin aber sehr froh, dass hier nur wenige so destruktiv unterwegs sind.

    Das würde ich mir auch wünschen. Persönlich bin ich ein optimistischer Mensch und Nihilismus, Pessimismus oder Fatalismus kommen in meinem Weltbild nicht kaum vor.

    Ich toleriere aber andere Meinungen und Weltbilder und will auch niemanden missionieren, der anders lebt.

    Im Gegenzug möchte ich dann aber auch mein selbstgebackenes Brot nicht verunglimpft sehen (Walnüsse + Olivenöl - ein Traum! :star_struck: !).

    Also: "das taucht alles nix" zu verbreiten, weil es nicht ins eigene Weltbild passt finde ich unschön. Aber wer nihilistisch unterwegs ist, kann vermutlich gar nicht anders - sonst wäre er ja nicht nihilistisch unterwegs. ;)


    Gruß, Jochen

  • Leute,

    die Frage ist doch nicht, ob "Amateurdaten" einen Wert haben, so dass sich deren Erhalt lohnt.

    Nebenbei ... das lohnt sich, so wie es sich für Google und Facebook offensichtlich lohnt, dass sie Nutzerdaten sammeln. Die leben davon.


    Es geht hier doch darum, was man zu Lebzeiten machen sollte, um der Nachwelt seine Daten zugänglich zu machen oder nicht.


    Ich nenne hier mal ein paar Punkte, wie sie sich aus Sicht eines Erben ergeben:


    Laufende Verträge einer verstorbenen Person finde ich dadurch, dass ich Kontoauszüge eines Jahres durchstöbere und schaue, wer überall Geld abgebucht/eingezahlt hat (z.B. Haftpflicht 1x p.a., Rundfunkbeitrag 4x, Miete, AOK, Telefon monatlich usw.) Ich kann dann per Standardbrief die Vertragspartner darüber informieren, dass die Verträge beendet oder mit anderen fortgeführt werden.


    Passwörter sind regelmäßig Glückssache, war bei älteren Personen bislang nicht so relevant, weil die zur vor-digitalen-Zeit zählen. Ohne Kontozugriff funktioniert aber das Erstgenannte nicht. Also viel Spaß bei Onlinekonti.


    Auf einem Rechner muss man schon forensisch forschen, wenn man die Passworthürde meistert. Das geht los mit "zuletzt geöffneten Apps/Dateien" und dem Userverzeichnis. Oft sind im Browser die Zugangsdaten zu diversen Webseiten gespeichert.

    Ganz ehrlich ... Bezahldienste täte ich daraus noch herausfiltern und kündigen. Aber z.B. die Mitgliedschaft hier, wäre mir als Erbe ziemlich egal. Ohne explizite Hinweise des Verstorbenen würde ich da gar nichts machen.


    Auf dem Handy ist die Telefonliste von Interesse (hier die zuletzt geführten Telefonate), bei Whatsapp wird es schon schwierig ohne Passwort. Welche Freunde und Bekannte ich über den Tod informiere und welche nicht, entscheide ich danach, ob ich sie als Erbe kenne. Da kann also der beste Onlinefreund schon mal auf der Strecke bleiben, weil der die Todesanzeige in der örtlichen Zeitung sicher kaum liest.


    Okay, die Email-Accounts sind natürlich auf dem Rechner/Browser oder dem Smartphone auch noch von Interesse. Da täte ich mal ne Stunde stöbern. Vor allem im Hinblick auf Zugangsemails und auf der Suche nach Dauerschuldverhältnissen, die abgewickelt werden müssen.


    Alles, was darüber hinaus gehen soll, muss in einem Testament bzw. in einer Nachlass-Anweisung (ohne die Formalkriterien eines Testaments zu erfüllen) genannt werden oder zu Lebzeiten abgesprochen werden.

  • Chnuschtis Meinung zur Sinnlosigkeit des Ganzen gestehe ich ihm natürlich vollkommen zu. Schade ist, dass er anderen deren Meinung nicht zugesteht, sondern eher negativst wertet. Wenn ichÄs richtig inzterpretiert habe, werden Fotos und Berichte seiner Meinung nach meist zur reinen Selbstbestätigung/Selbstbeweihräucherung und aus Egomanie online gestellt, wer selber etwas baut (Teleskope, Montierungen oder als Heimwerker) macht dies natürlich dilletantisch und jeder, der einen Wert in Beobachtungen / Fotos / Beschreibungen sieht, überschätzt sich maßlos. Nun, sowas finde ich traurig und mir tun solche Personen leid. Nihilismus an sich finde ich gerechtfertigt, als Aspekt auch wichtig. Aber andere niederzumachen, die den eigenen Nihilismus nicht in der Form folgen, finde ich verkehrt und vor allem unnötig.

    Ach wie schön, dass man sich an "CHnuschti" soviel abarbeiten kann.


    Und ja, selbstredend intepretierst du alles falsch. Ich plädiere keinesfalls für die "Sinnlosigkeit" des Hobbys, bezweifle auch nicht die sagen wir Nützlichkeit von Beobachtungsberichte und dgl. für andere Amateure, bezweifle nur sehr stark dessen wissenschatlichen "Nutzen" an Ergebnissen für Nachfolger bzw. Allgemeinheit, ausser vielleicht in "sentimentalen" Umfeld/Verständnis. Das war doch mal das Thema, dachte ich? Auch gestehe ich selbstredend anderen ihre Meinung zu, erlaube mir allerdings, meine Meinung zu haben.


    Die Unterstellungen sind wirklich typisch für dich und auch andere, die ich im Bereich "betupfte Hobby-Astrofotografie" und sonstige Abneigungen ansiedele. Die daraus ein Negativismus / Nihilismus +/- in freier Assoziation hineinintepretieren, und unterstellen, den ich so gar nicht geschrieben habe, und den ich erst recht nicht habe. Die Wahrheit ist eher die, dass du und ein paar mehr mir und anderen eine Meinung nicht zugestehen könnt, und (wieder mal?) ad personam landen, wie Figura zeigt, was wohl "argumentieren" wieder mal zu ersetzen hat. Leider.


    Dann noch diese Abgehobenheit, auch noch meinen "Mitleid" zu äussern zu erst eben angedichteten Unterstellungen, über dessen Deutungshoheit man sich wähnt.


    Geradezu grotesk, deine Karikatur von mir als ein Subsummierter unter der Art von "Mr. Sch****egal, nach mir die Sintflut". Da benötigt es wohl ein gerüttelt Mass an (absichtlicher, meine ich) Lesart-Missdeutung, um auf so einen masslos pauschalen Trichter zu kommen. Um danach über "Destruktivität" und "negative Auslegung" zu dozieren ...


    Grässlich ...


    Aber das ist dann wohl wieder mal eher beredtes Zeugnis für dich ...

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

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  • Zum eigentlichen Eingangsthema noch soviel. Ich meine gelesen zu haben, dass die Datenflut der grossen Geräte JWST, Hubble, ESO usw., Sonden usw. schon heute nicht mehr zu bewältigen ist. Dass bereits eine Auswahl erfolgen muss, was man sich davon überhaupt ansehen soll auf "neue Erkenntnisse" hin. Auch gabs mal den Hinweis dass bereits KI eingesetzt wird, um im Datenwulst dort etwas "passendes" rauszufischen, das "händisch" gar nicht mehr zu bewältigen ist.


    Dass dann gerade im, nun ja, einfachen, Datenfundus der Amateure sich "besonderes" finden liesse ist m.E. noch weniger erwartbar, ausser eben allenfalls der seltenste "Einzelfall" der die Regel bestätigt.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

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    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Und ja, selbstredend intepretierst du alles falsch.

    Gut möglich. Ich kann auch nur interpretieren, was ich lese, da es ja wohl so bald zu keinem gemütlichen realen Gespräch bei einem Bier oder einem anderen Kaltgetränk kommen wird (schon aus geografischen Gründen).


    Dass du den wissenschaftlichen Wert von Amateurbeobachtungen als meist gering einschätzt, ist, vermute ich, für die meisten nachvollziehbar. Dass es hier neben dir auch weitere gibt, die ihre (und andere) Daten als eher irrelevant ansehen, ist auch klar (wurde ja auch entpsrechend geschrieben). Ich sehe beispielsweise meine eigenen Beobachtungen auch nicht als wissenschaftlich relevant an. Eher im Gegenteil, sie sind für mich eben mein Hobby. Und ich erkenne in meinen Daten auch keine erhaltungswürdigen, für die Nachwelt zu konservierenden Wichtigkeiten.


    Ich empfinde aber, im Gegensatz zu den Äußerungen anderer, die deine Meinung zum Wert der Beobachtungsdaten teilen, deine Schreibe als sehr oft destruktiv.


    Einerseits die Amateure-Astrophotographie, die sich unentwegt gegenseitig Bildchen um die Ohren schlägt. Gesehen werden will sie auf JEDEN Fall, bis hinunter zu den dürftigsten Bildern. Gleichzeitig sich aber dann kostbar geben mit Anspruch auf "Copyrights" usw., naja, ein zuweilen gar eitel erscheinendes Tänzchen, m.E..

    Sorry, aber ich weiß halt nicht, warum du so austeilst. Du unterstellst denen, die Fotos öffentlich zeigen, dass sie auf "JEDEN" Fall gesehen werden wollen, selbst, wenn sie in deinen Augen dürftigste Bilder zeigen. Ich sehe da Menschen, die von ihrem Hobby fasziniert sind und ihre Freude mit anderen teilen wollen, ihre Ergebnisse vorzeigen. Wenn manche darunter Aufmerksamkeit suchen und sich bestätigt sehen wollen, dann mag das so sein. Das trifft aber nicht auf jeden zu. Und selbst wenn, wo ist das Problem?


    Ich interpretiere das eben als eine herablassende Bewertung von Hobbysterngucker, die Fotos in Foren zeigen. Und das in einem Forum, das genau dieses Hobby auch unterstützt. Und Begriffe wie "eitel erscheinendes Tänzchen" sind gewiss nicht wertneutral.


    Die Unterstellungen sind wirklich typisch für dich und auch andere, die ich im Bereich "betupfte Hobby-Astrofotografie" und sonstige Abneigungen ansiedele.

    Das Attribut "betupft" verstehe ich in dem Zusammenhang nicht. Aber wie auch immer, dass du offenbar eine Abneigung gegen Astrofotografie hast, sei dir natürlich unbelassen. Wenn du aber immer und immer wieder so vom Leder ziehst, dann kann es eben auch mal zum Widerspruch kommen. Du teilst sehr deutlich aus, du wertest andere ab, aber wenn man dich kritisert, dann wirst du gerne sehr direkt. Und ja, das mag ad hominem wirken, aber diese Einstellung finde ich "schwierig". Lass doch denen, die gerne Bilder vorstellen, ihre Freude daran. Was stört es dich denn? Was triggert dich daran? Warum darf man sich nicht auch das hunderste Mal über einen schönen Ringnebel freuen?


    Da ich dich aber – und da bin ich mir sehr sicher – nicht durch Argumente davon abhalten kann, destruktiv zu schreiben, lasse ich das sein. Wenn du aber hier im Forum pauschal gegen andere Foristi austeilst, indem du ihnen Eitelkeit bzw. Narzissmus vorwirfst, dann geht mir das halt zu weit. Sollte ich dich da so missverstanden haben, dann kannst du gerne darlegen, was deine Schreibe sonst bedeutet. Wenn du das dann aber sofort mit Angriffen auf mich garnierst (was nicht das erste Mal der Fall ist), dann ist das wenig hilfreich, wenn du dich als konstruktiv und nur missverstanden darstellen willst. Deine in meinen Augen pessimistische Grundhaltung und dein in meinen Augen oft eher destruktiver Schreibstil steht dir völlig zu. Wenn du aber direkt oder indirekt beleidigend wirst, geht mir das zu weit. Dann kommt halt Kritik. Lass sie an dir abprallen oder denk über diese nach – liegt bei dir. Schaue ich mir aber deine Signatur an, die besagt, dass du der bist, der auf Anderer Zehen tanzt, anderen auf die Füße steigst, dann bestätigt das für mich eben eine provokante Grundhaltung, derer du dir bewusst bist. Für einen freundlichen und netten Umgang untereinander in einem Forum ist das auch nicht sehr hilfreich.


    Weitere Auslassungen gerne per PN, wenn dir danach ist.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • CHnuschti


    ich kann leider auch nichts anderes in Dein Geschreibe hineininterpretieren - vielleicht hast nur einen etwas unglücklichen Schreibstil?

    Es gilt wie immer: wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch hinaus. Und dass Deine Aussagen zum Teil beleidigend (oder zumindest herabwürdigend) sind, weißt Du sicher selber - soviel soziale Kompetenz traue ich Dir zu.


    bezweifle nur sehr stark dessen wissenschatlichen "Nutzen" an Ergebnissen für Nachfolger bzw. Allgemeinheit, ausser vielleicht in "sentimentalen" Umfeld/Verständnis. Das war doch mal das Thema, dachte ich?


    Ganz klar: nein. Das Thema war folgendes:

    In diesem Sinne: Macht euch vielleicht mal Gedanken, was von eurem Schaffen auch über euren Tod hinaus erhaltenswert ist und sprecht gegebenenfalls mit euren Angehörigen darüber, was damit geschehen soll. Jedes Jahr verschwinden Webseiten wie die von Stephan oder Festplatten voller exzellenter Astrofotos für immer im Nirvana, und in vielen Fällen ist es wirklich schade drum.

    Und wenn eine etablierte Astrophysikerin dazu aufruft, dann muss ja wohl was dran sein, dass die Bewahrung unserer Daten irgendwie Sinn macht... Was macht Dich zum Experten (ernstgemeinte Frage)?


    Gruß, Jochen

  • Und dass Deine Aussagen zum Teil beleidigend (oder zumindest herabwürdigend) sind, ...

    Also was jetzt ? Beleidigend oder herabwürdigend ?


    Als Till Eulenspiegel den Leuten den Spiegel (ihrer Eitelkeiten) vorgehalten hat, waren die auch nicht zufrieden !


    Bin argumentativ voll auf der Seite von CHnuschti (und Gerd und anderen).


    Was (von dem was man geleistet hat) nicht im Kopf / Gehirn gespeichert ist, ist nur dann wert - nach dem Tod des Erstspeichernden - aufbewahrt zu werden, wenn es - zumindest ansatzweise - schon zu dessen Lebzeiten im Gehirn eines anderen / Dritten gespeichert ist, weil dieser Dritte es für wichtig erachtet hat. Alees andere sind mehr oder weniger "Selfies".


    Die Digitalisierung hat die Speichermöglchkeiten (für "Selfies") wahnsinnig aufgebläht, ... da ist ist nur richtig, dass die aufgeblähte Speicherplatte mit dem Ersteller untergeht !

  • "Selfies"

    Ein Selfie ist ein Foto welchesnman von sich selbst macht, mit dem Ziel eine Erinnerung festzuhalten "da war ich mal". Solange wir also keine Möglichkeit haben zu DS Objekten hinzufliegen, wird es also auch auf Astroplattformen keine Selfies geben.


    Ich nehme an du meinst damit allerdings selbstdarstellung und das ist einfach eine falsche und verallgemeinernde Behauptung. Verwechselt nicht Meinung mit verallgemeinernden Behauptungen 😉

    Hat auch nichts mit Eitelkeit zu tun, somald aber jemand fremdes mir erklären will warum ich etwas mache, dann werde ich immer lachen und richtigstellen, weil wer kennt meine Beweggründe besser als ich?

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