Wie hat man früher (Brahe, Kepler) die Position der Sonne gemessen?

  • Liebe Forianer,


    eine Frage geistert immer wieder durch mein Gehirn: (und trifft ab und an auf ein Neuron 8o )


    Wie hat man in der frühen Neuzeit, als die großen Theorien über unser Planetensystem entstanden sind eigentlich die äquatoriale oder ekliptikale Position der Sonne gemessen?


    Ich stelle mir vor, dass man diese Position auch wissen musste, nicht nur die der Planeten. Wenn man allerdings die Planeten sehen kann, kann man meistens auch Sterne sehen, dann kann man sich eine Orientierung aufbauen. Bei der Sonne funktionierte das nicht.


    Hat man dann bei am Tag sichtbarem Mond den Winkel vermessen und dann in der Nacht den Winkel verglichen?

    Oder hat man sich auf damalige Uhren verlassen und geschaut was steht da 12 Stunden später, wo vorher die Sonne stand?

    Wie alt ist die Rektaszension bzw dieses Koordinatensystem?


    Würde mich interessieren, was ihr dazu wisst. Gerne auch als Link, falls das Thema schon mal da war.

  • Wie hat man in der frühen Neuzeit, als die großen Theorien über unser Planetensystem entstanden sind eigentlich die äquatoriale oder ekliptikale Position der Sonne gemessen?

    Wenn du eine Sonnenuhr bauen kannst, kannst du auch den täglichen Großkreis "messen" auf dem die Sonne scheinbar wandert.
    Um die Mittagszeit bestimmt man mit wiederholter Messung die höchste Höhe, zum Aufgang und Untergang den Azimut. Der Rest setzt eine funktionierende Uhr voraus, die es erst später gab. Käptn Cook reiste mit der ersten "guten" Uhr seinerzeit in die Südsee zu einem Venustransit. Die Daten brauchte man, um endlich den Abstand der Erde zur Sonne angeben zu können und damit auch die Entfernungen aller anderen Planeten. Bis dahin (= seit Kepler) waren die nur im Verhältnis zueinander (z.B. 3 zu 1) bekannt, aber nicht in Kilometer.


    Zu Brahes Zeiten gab es noch keine Teleskope, aber Abdeckscheiben (passend zur scheinbaren Größe der Sonne), damit man Richtung Sonne überhaupt schauen kann und Schattenstäbe (Sonnenuhren). Man maß Oberkannte und Unterkannte (bzw. erster Durchgangspunkt, zweiter Durchgangspunkt usw.) getrennt. Dazu kommt, dass man damals noch am ptolemäischen Weltbild (Epizyklentheorie) glaubte.

  • Hi Yoin,


    lies mal über Vitruv (1. Jhd vor Christus): https://de.wikipedia.org/wiki/Vitruv


    Die alten Griechen und somit die AstroLogen hatten ja die Geometrie oder besser die Trigonomie (Mathematik mit Dreiecken und Winkeln) zur Perfektion entwickelt, besonders Pythagoras und die seine Schule in Sizilien (Magna Graecia) . Pythagoras hat den ersten Parabolspiegel gebaut und damit die Segelschiffe angezündet, die Syrakus angegriffen haben und er und/oder seine Schüler waren es auch, die den Mechnismus von Antikythera entwickelt haben. Kann man bei Cicero "De re publica" nachlesen. Es gab mehre Exemplare des Mechanismus. (Die Römer haben, als sie die Magna Graecia erobert haben, natürlich die besten Sachen aus Sizilien mitgenommen und Cicero berichtet, wie ein "Experte" die Maschine bedient hat und alle Voraussagen (Mond-/Sonnenfinsternisse, Planetenschleifen usw.) eingetreten sind.


    Vitruv hat von den Erfahrungen der Pytagoreer profitiert und eine "Anleitung" zum Bau einer Sonnenuhr geschaffen. Griechisch "Analemma" (man macht jeden Tag zur selben Zeit ein Foto der Sonne und erhält - im Laufe des Jahres eine langezogene Acht) bedeutet übersetzt: "Anleitung" (zum Bau einer Sonnenuhr).

    Hier ist erklärt, wie Vetruv das gemacht hat: https://thu8an.blogspot.com/20…vitruviouss-analemma.html


    Alles AstroLogen. Der Begriff AstroNom existert erst (sagen wir mal) seit dem 18. Jahrhundert. ... Aber das exakte wissenschaftliche Arbeiten der AstroLogen interessiert heute keinen Menschen.


    Alles nur weil sie den den Fehler gemacht hatten, daran festzuhalten, daβ die Erde im Zentrum des Sonnensystems steht. Wie alle anderen Menschen auf der Erde auch. Nachdem heraus kam, daβ es anders war, wollte natürlich niemand mehr AstroLoge sein. Und jetzt lachen alle (vorallem die, die selbst auch an die Erde im Zentrum geglaubt haben) über die AstroLogen.


    Die alten Astrologen kannten die Himmelmechanik (und alles was damit zusammenhängt) viel besser als heutige (Hobby-) "Astronomen", besonders wenn letztere auf "Goto" setzen, was sie meistens tun !


    Ich denke, man muβ ein dickes Fragezeichen hinter die Astrologie-Vorurteile der ganz groβen Mehrheit der sogenannten (Hobby-) "Astronomen" setzten. Das hat zwar absolut nichts mit den Flacherdlern zu tun; aber die eben zitierte Mehrheit steht denen - was die Ignoranz (im Sinne von Unwissenheit) anbelangt - sehr nahe !


    Ich freu mich sehr, daβ Du Dich für diese Fragen interessierst !

    2 Mal editiert, zuletzt von AR_Nr2 () aus folgendem Grund: letzter Satz angefügt + Typos

  • [...]

    Ich denke, man muβ ein dickes Fragezeichen hinter die Astrologie-Vorurteile der ganz groβen Mehrheit der sogenannten (Hobby-) "Astronomen" setzten. Das hat zwar absolut nichts mit den Flacherdlern zu tun; aber die eben zitierte Mehrheit steht denen - was die Ignoranz (im Sinne von Unwissenheit) anbelangt - sehr nahe !

    [...]

    Wenn man von der AstroLogie die Esoterik abzieht, erhält man eine exakte Wissenschaft, ohne die es die heutige AstroNomie, in der Form, wohl auch nicht gäbe. Man muss und sollte die Vorurteile daher wirklich zur Seite schieben :thumbup:

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • [...]

    Vitruv hat von den Erfahrungen der Pytagoreer profitiert und eine "Anleitung" zum Bau einer Sonnenuhr geschaffen. Griechisch "Analemma" (man macht jeden Tag zur selben Zeit ein Foto der Sonne und erhält - im Laufe des Jahres eine langezogene Acht) bedeutet übersetzt: "Anleitung" (zum Bau einer Sonnenuhr).

    Hier ist erklärt, wie Vetruv das gemacht hat: https://thu8an.blogspot.com/20…vitruviouss-analemma.html

    [...]

    Auf der Halde Hoheward im Ruhrgebiet gibt es eine schöne Horizontalsonnenuhr.
    Halde Hoheward – Wikipedia

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Zitat von AR_Nr2

    Die alten Astrologen kannten die Himmelmechanik (und alles was damit zusammenhängt) viel besser als heutige (Hobby-) "Astronomen", besonders wenn letztere auf "Goto" setzen, was sie meistens tun !

    Die alten Astrologen haben ja auch von der Astrologie gelebt und mussten sich gut auskennen, sonst hätten die den Job nicht lange ausgeübt. Die GoTos sind da heute besser dran. Ich finde GoTo schon sehr praktisch und möchte es nicht mehr missen, obwohl ich Objekte i.d.R. auch ohne lokalisieren kann.

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

    :camera: Kameras:ZWO ASI 533 MC Pro Color, ZWO ASI533MM Pro, ZWO EFW 7*36mm, ZWO Filtersatz LRGBSHO

    :telescope: Montierung:Skywatcher HEQ5 Pro Goto    :level_slider:Autoguiding:ZWO SW Astrokamera ASI120MM Mini    :fireworks: Focuser:ZWO EAF
    :desktop_computer: Teleskop-Rechner: Dell Optiplex+Kubuntu+Indiserver :control_knobs: Teleskop-Steuerung:KStars+Ekos :sparkles:Bildbearbeitung:PixInsight, AstroPixelProcessor

  • Früher gab es außer Himmelsmechanik nicht viel über das Weltall zu wissen. Und nachts wurde es immer auch dunkel. Und dennoch war es nur die "Elite", die sich damit auskannte: Seefahrer und andere Gelehrte. Der normale Bürger hatte überhaupt keine Ahnung davon, weil er meistens noch nicht mal lesen konnte.

  • 'Astrologie' im Sinne von Örter-Vermessung war und ist natürlich Wissenschaft, aber alles andere nicht. Ich habe noch keinen heutigen Astrologen erlebt, der sich auf Örter-Vermessung bezog bzw. irgendwas diesbezüglich wußte.


    Auch Sterngugger, GOTO-Benutzer, Sternbildner etc. heutzutage sind nicht unbedingt Astronomen ... aber doch üblicherweise astronomisch interessiert, selbst viele GOTO-Benutzer! Aber heutige Astronomen und Kosmologen stehen nicht unbedingt ständig am Teleskop oder Teilchenbeschleuniger, sondern sitzen oft eher am Bildschirm.


    Und die Erwähnung 'Astrologie' hier im Thread habe ich für eine Provokation zum Lacher gehalten. :D

  • Ich freu mich sehr, daβ Du Dich für diese Fragen interessierst !

    Sowas interessiert mich sehr, wie man mit früheren Mitteln ungeheuer trickreich versucht hat, Erkenntnisse zu gewinnen.

    Ich hab auch mal versucht aus drei Positionen eines Asteroiden dessen Bahn zu berechnen, nachdem ich mir im Internet über das Wie nen Wolf gesucht hatte.

    Danke für die Links und für die Idee mit der AstroLogie.


    Eine Korrektur:

    Der mit den Brennspiegeln war Archimedes.


    CS!

    Thorsten

  • Astrologie und Astronomie waren früher eins. Erst später trennte sich die naturwissenschaftliche Himmelskunde vom pseudowissenschaftlichen Teil.


    Soweit ich gelesen habe, soll nicht Pythagoras sondern Archimedes von Syrakus aus, die römischen Schiffe mit Hohlspiegeln in Brand gesetzt haben.

    Obwohl das unglaubhaft ist.

    Hohlspiegel müssten bei einer Schiffsentfernung von geschätzt 100 m ,auch eine Brennweite in der Größenordnung haben und der Brennpunkt wäre dann aber ein großer Brennfleck mit nur geringer Hitzekonzentration.

    So wie ich es gelesen hatte, waren die Spiegel nur zum Blenden der Schiffsbesatzungen gedacht.

    Das Feuer wurde durch zeitgleich abgeschossene, hohle Tonkugeln erzeugt, die im Inneren brennbare Stoffe enthielten und vor dem Abschuss angezündet wurden.


    Gruß Armin

  • Hallo Armin,


    so etwas wurde schon ausprobiert mit vielen Spiegeln und einer ruhenden(!) Schiffsattrappe.

    Klingt nicht sehr tauglich für eine Schlacht. Alle die einen Spiegel halten müssen sich permanent einig sein, wo sie ihr Licht hinspiegeln müssen.


    Grüße

    Thorsten

  • Eine Korrektur:

    Der mit den Brennspiegeln war Archimedes.


    Hi Yoin,


    auf welcher Seite stehst DU ?


    Ok, jeder Mensch hat seinen Lehrer und seine Schüler ! Ist ja wurscht !

    Man muβ in Generationen denken und nicht "im heute".


    Die ganzen heutigen (nur) so-genannten Natur-"Wissen"schaftler tun nichts anderes als sich selbst zu beweihräuchern. "Quod erat demonstrandum" ist ein gutes Beispiel für das "im Kreis drehen" (und "in einer Parallel-Welt leben") zu erklären. Wenn QED erfüllt ist, ist die Welt noch in Ordnung. Wie morgens um 7 Uhr !


    Daβ die sich nicht mal täuschen, wie damals die Astrologen. ... Wer ist denn verantwortlich für die ganzen Katastrophen, die wir heute erleben, z.B. Klimawandel, Atomkraft-Sch..β. und so weiter. ... ... Natürlich genau diese ultra-spezialisierten Natur-(Schein-) Wissenschaftler.


    Nieder mit ihnen. Es lebe die "astrologische" Allgemeinbildung (nach Leibnitz) und die Geisteswissenschaften.


    Jetzt fällt diesen dekadenten "Wider-Natur"-Wissenschaftlern nichts mehr ein, ... und was tun sie ? ...

    Sie erfinden die KI !


    Hahaha, ... sehr lustig !

  • Daβ die sich nicht mal täuschen, wie damals die Astrologen. ... Wer ist denn verantwortlich für die ganzen Katastrophen, die wir heute erleben, z.B. Klimawandel, Atomkraft-Sch..β. und so weiter. ... ... Natürlich genau diese ultra-spezialisierten Natur-(Schein-) Wissenschaftler.

    :/

    Ähm, sorry. Auf diese Diskussion steige ich nicht ein.


    Die Frage war:

    Wie peile ich tagsüber die Sonne, damit ich nachher zwei Koordinaten habe?

    Wobei es mir tatsächlich auf die RA oder die ekliptikale Länge ankommt.


    Wer an welcher Katastrophe wie beteiligt ist, ist off-topic.


    Clear Heads!

    Thorsten

  • Hallo AR_Nr2,

    erst liest man Deine Einlagen mit Interesse, auch wenn man denkt - naja Archimedes war´s - , und dann solche Rohrkrepierer wie:


    " Die ganzen heutigen (nur) so-genannten Natur-"Wissen"schaftler tun nichts anderes als sich selbst zu beweihräuchern. "Quod erat demonstrandum" ist ein gutes Beispiel für das "im Kreis drehen" (und "in einer Parallel-Welt leben") zu erklären. Wenn QED erfüllt ist, ist die Welt noch in Ordnung. Wie morgens um 7 Uhr !

    Daβ die sich nicht mal täuschen, wie damals die Astrologen. ... Wer ist denn verantwortlich für die ganzen Katastrophen, die wir heute erleben, z.B. Klimawandel, Atomkraft-Sch..β. und so weiter. ... ... Natürlich genau diese ultra-spezialisierten Natur-(Schein-) Wissenschaftler."


    Erst mal, total am Thema vorbei, und zweitens, völlig unnötig.

    Wir sind alle nur Menschen, Wissenschaftler auch.


    Gruß Hans

  • Der Link ist echt interessant. Ich weiß zwar noch nicht, ob er zur Beantwortung meiner Frage führt, aber er führt zur Archäoastronomie, auch ein weites interessantes Feld.

    Hi Yoin,


    Ehrlich gesagt, ich weiβ nicht, was Du mit Deiner Frage nach dem "Peilen" genau willst.

    Bist Du ein Segler ?


    Die Sonne hat ziemlich genau 0.5° Durchmesser, wie der Mond ! Die "Identität" des Durchmessers zwischen den beiden sehr verschieden groβen Himmelskörpern resultiert aus Ihrer verschiedenen Entfernung.

    Die Erde dreht sich in 24 Stunden um sich selbst, das sind 360°. Da eine Weiterbewegung der Sonne um ihren eigenen Durchmesser somit ein 1/2 Grad am Himmel darstellt, braucht die Sonne also 720 "Eigendurchmesser-Einheiten" um einmal rund um die Erde zu laufen.


    Wie groβ ist jetzt die "Eigendurchmesser"-Einheit im "Zeit"-Maβstab (24 h = 360°) ?

    360/24 = 15°. ==> 1 h = 15°. Wir wollen aber die Zeit für 1/2 Grad. Also 60 Minuten / 30 "Einheiten" = 2 Minuten.

    Du brauchst also nur ein biβchen zu warten und auf die Uhr zu schauen (kann auch eine Sonnenuhr sein; Brahe, Kepler lebten ja 1600 Jahre nach Vitruv), und Du hast den Winkel !


    Aber jetzt frag mich nicht, wie die drauf gekommen sind, daβ die Sonne 0.5° Durchmesser hat. Keine Ahnung ! ... Das kann man aber sicher auch noch rausfinden.

  • Wenn man allerdings die Planeten sehen kann, kann man meistens auch Sterne sehen, dann kann man sich eine Orientierung aufbauen. Bei der Sonne funktionierte das nicht.

    Zu dem Punkt verweise ich noch auf eine Diskussion auf einem französischen Forum (man kann ja mit Google Translate übersetzen):

    Archéociel
    J'ai acquis le livre "Lascaux et le ciel de la préhistoire", isbn 9782954905242. Avec l'autorisation de son auteur je vous transmets son dernier message :...
    www.astrosurf.com


    Man hat in der Höhle von Lascaux Kochen mit Einritzungen gefunden, die den Mond darstellen. Unter einer Höhlenzeichnung von einem Stier. Mit den Plejaden und dem Orion-Gürtel. Es geht um den 19-jährigen Mondzyklus, den sogenannten Meton-Zyklus.


    Das setzt voraus, daβ die Menschen in der Höhle von Lascaux vor 23.000 Jahren, wuβten, wann Äquinoktien (Fühlings- und Herbstpunkt) und Solstizien (Sonnenwenden) sind.


    Die sogenannten "Naturwissenschaftler" und, ihnen auf dem Forum nachplappernd, die Hobby-Astronomen haben den Artikel der Archäologin natürlich in der Luft zerrissen.


    Ich habe dann eine Milchmädchenrechnung erstellt. Vor 23.000 Jahren stand die Sonne tatsächlich, durch die Präzession, die 25.800 Jahre dauert, - wie heute - im Stier.

    Also der Knochen und der Stier passen wirklich wunderbar zusammen.


    Nur, wie wuβten die Leute vor 23.000 Jahren, daβ die Sonne an der Sommersonnenwende im Stier stand ?

    Man sieht ja die Sternbilder am Tage nicht !

    Der - wohl - Naturwissenschaftler auf dem Forum, der einerseits meine Milchmädchenrechnung bestätigt hat, stellte dann andererseits aber genau diese Frage:


    "Le Taureau y était donc parfaitement invisible au solstice d'été. C'était une constellation d'hiver, à l'emplacement de nos Gémeaux actuels".


    Tja, also nochmals: wie wuβten die Leute vor 23.000 Jahren, daβ die Sonne an der Sommersonnenwende im Stier stand ?

    Einmal editiert, zuletzt von AR_Nr2 () aus folgendem Grund: ergänzt: an der Sommersonnenwende

  • Die werden halt zur wintersonnenwende geschaut haben welches sternbild um mitternacht kulminiert.

    Um Mitternacht festzustellen mussten sie ja nur das smartfon aufmachen.

    Uebrigens... Woher weiss man dass das Bild in der höhle das sternbild stier zur sommersonnenwende zeigt?

    Felix

  • Um Mitternacht festzustellen mussten sie ja nur das smartfon aufmachen

    Die Funklöcher waren damals so groß, dass es nur ein einziges gab. ;)


    Es gibt in der Höhle den Saal der Stiere, habe ich grad eben gelesen. Es gibt also viele Stiere in der Höhle, wenn jetzt einer davon von einem Punkt der Höhle in einer bestimmten Richtung steht, heißt das jetzt nicht unbedingt etwas. Die haben unser Sternbild Stier vermutlich auch gar nicht als Stier erkannt.


    Aber die haben alle früher einen viel besseren Himmel gehabt als wir heute. Jemand der sich mit dem Sternenhimmel auskannte, konnte dann sagen in welchem Bereich die Sonne steht, eben jener, der zwischen abends und morgens nicht zu sehen war. Eventuell hat man später als man messen konnte, dadurch die Position der Sonne geschätzt.


    Soweit mal meine Vermutung.


    Liebe Grüße

    Thorsten

  • Uebrigens... Woher weiss man dass das Bild in der höhle das sternbild stier zur sommersonnenwende zeigt?

    Chantal Jègues-Wolkewiez vertieft in ihrem Buch anscheind die schon einer früheren Forschung zu anderen Höhlen entwickelte These, daβ die - wohl Neandertaler - ihre Höhlen so ausgesucht hätten, dass die Eingänge in Richtung Sonnenwende zeigen. ganz so abwegig erscheint das ja nicht, wenn man an die spätere Steinzeit denkt, wo die Dolmen und Cromlechs in Marokko, Portugal, Spanien, Frankreich, England und Irland, und wohl auch die ägyptischen Pyramiden ja auch in die Rcihtung orientiert wurden.


    Ich schreibe "anscheinend", weil ich das Buch nicht gelesen habe. Es gab/gibt aber eine Doku bei Arte, die ich gesehen habe. Die wurde allerdings von den "Naturwissenschaftlern" noch mehr zerissen, als das Buch selber. Da Arte ein zweisprachig deutsch-französicher Sender ist, könnte es davon auch eine deutsche Version geben. Ich schau mal, ob ich die (wieder-) finde, Arte hat eine tolle Biblio-/Mediathek.


    ***


    Man muβ sich das mal vorstellen: da sitzen Neandertaler mitten in der Eiszeit (die ja erst um 10.000 vor Christus endete) in einer Höhle in der Dordogne und betreiben wissenschaftliche Astronomie. [Es gibt allerdings eine Theorie, daβ die Eiszeit schon früher endete, aber durch eine Naturkatastrophe (Meteoritenenschlag / Vulkanausbruch) dann nochmals "angeschoben"/verlängert wurde].


    Da kann man sich schon vorstellen, daβ die Naturwissenschaftler sauer reagieren. Da bricht denen ja eine Zacken aus der Krone, weil deren besondere Rolle in der Gesellschaft in Frage gestellt wird, wenn die Neandertaler auch wissenschaftlich arbeiten konnten ! :D :D

  • @AR_Nr2 : Was bringt Dich denn dazu, ständig gegen Wissenschaftler zu wettern?


    Ohne die Wissenschaft gäbe es dieses Forum gar nicht.



    Gruß Jürgen

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

    :camera: Kameras:ZWO ASI 533 MC Pro Color, ZWO ASI533MM Pro, ZWO EFW 7*36mm, ZWO Filtersatz LRGBSHO

    :telescope: Montierung:Skywatcher HEQ5 Pro Goto    :level_slider:Autoguiding:ZWO SW Astrokamera ASI120MM Mini    :fireworks: Focuser:ZWO EAF
    :desktop_computer: Teleskop-Rechner: Dell Optiplex+Kubuntu+Indiserver :control_knobs: Teleskop-Steuerung:KStars+Ekos :sparkles:Bildbearbeitung:PixInsight, AstroPixelProcessor

  • Man muβ sich das mal vorstellen: da sitzen Neandertaler mitten in der Eiszeit

    Die Höhle von Lascaux wurde allerdings von Menschen des Typs homo sapiens bemalt.

    Das soll jetzt nicht die Neandertaler abwerten, aber das ist Fakt.


    Ohne Wissenschaft und Ingenieure wären wir entweder noch in der Steinzeit oder es gäbe auch keinen Ausweg aus den Krisen dieser Zeit.


    Wo sind jetzt diese Popcorntüten?

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