Kinderferienprogramm

  • Hallo Zusammen,

    bin gerade dabei ein "Astronomienachmittag" für unser örtliches Kinderferienprogramm zu planen - Zielgruppe "Grundschulalter"

    vielleicht hat ja von Euch schon mal so was gemacht und kann mir ein paar Ideen beisteuern. Bisher bin ich bei Sternbildermemory, Mondkrater basteln (Mond am Teleskop sehen sollte ja auch tagsüber gehen) , Sonnensystem auf Sportplatz "begreifbar" machen - richtig gute Ideen fehlen noch

    Abends / Nachts steht dann Sternegucken zusammen mit den Eltern auf meinem Plan....

    Freue mich auf Eure Ideen...

    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Martin,

    Vielleicht ist das Kartenset "50 Sternbilder und Planeten" von Moses inspirierend. Da sind die Sterne haptisch hervorgehoben, leuchten im Dunkeln und es gibt Quizfragen.

    Meine Kinder (6 und 9) nutzen das auf Autofahrten gerne als kurzweilige Beschäftigung oder eben daheim im dunklen Zimmer.

    Viele Grüße

    Sarah

  • Hallo Martin,


    vielleicht findest Du hier ein paar Anregungen.


    Gruß Jürgen

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

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    :desktop_computer: Teleskop-Rechner: Dell Optiplex+Kubuntu+Indiserver :control_knobs: Teleskop-Steuerung:KStars+Ekos :sparkles:Bildbearbeitung:PixInsight, AstroPixelProcessor

  • Moin Martin,


    meiner Erfahrung nach kommen Luftballon-Raketen immer sehr gut an. Wenn man einen Luftballon aufbläst und ihn dann frei fliegen lässt, ist seine Flugbahn chaotisch. Nimmt man sich nun einen Strohhalm und ein Band zur Hilfe, kann daraus eine "zielgerichtete" Rakete werden. Der Strohhalm, oder Abschnitte davon, werden mittels Klebeband auf den Luftballon geklebt. Dann wird der der Strohhalm auf das Band aufgefädelt. Wird der Luftballon jetzt losgelassen, ist seine Flugbahn "zielgerichtet" am Band entlang. Voraussetzung ist natürlich, dass das Band straff gespannt wird.


    Das ganze ist kostengünstig und verhältnismäßig einfach umzusetzen. Vielleicht ist das ja etwas für dich.


    Gruß

    Marco

  • Moin Martin


    Für den Sportplatz hätte ich 2 Ideen, um die räumliche Vorstellung anzuregen. Für beide Sachen ist allerdings Sonnenschein Pflicht:


    Versuche einen Globus so hinzustellen, dass die Erdachse Richtung Himmelspol zeigt und Deutschland genau oben ist. Dann können die Kinder sehen, wo gerade auf der Welt die Sonne auf- oder untergeht und auch wo gerade Tag und Nacht herrschen. Bei längerem oder wiederholtem Draufschauen sehen sie auch, wie sich die Tagseite der Erde verschiebt.


    Die zweite Sache klappt nur, wenn auch der Mond am Taghimmel ist: Gib den Kindern einen Ball, möglichst mit aufgerauter Oberfläche. Wenn sie den dann am ausgestreckten Arm so halten, dass er den Mond verdeckt, hat der Ball vom Kind aus gesehen die gleiche Beleuchtung (Phase) wie der Mond. Damit werden die Mondphasen anschaulich.


    Ich wünsche dir viel Spaß mit den Kleinen.

  • Hallo,


    meiner Ansicht ist es lohnend, zumindest mit älteren Grundschulkindern den Umgang mit einer drehbaren Sternkarte einzuüben und dazu auch viel Zeit zu investieren. Wer als Kind am Nachtmittag diesen Umgang lernt und dann am Abend die Sternbilder selbst entdecken kann, die er schon am Nachmittag als potentielle Beobachtungsobjekte für den Abend gefunden hat, dann kann das ein prägendes Erlebnis sein.

    Voraussetzung ist dazu, dass man genügend drehbare Sternkarten hat. Ob man die Sternkarten dazu selber bastelt ? Naja, meins wäre es nicht und es besteht die Gefahr, dass die Bastelei die astronomischen Lernziele in den Hintergrund drängt.

    Sternkarten könnte man aber ausleihen. Wir an unserer Schule (Gymnasium in Bayern) haben einen Satz von 20 drehbaren Sternkarten und würden die sicher für eine solche Veranstaltung verleihen, wenn das angefragt werden würde. Und wir sind sicher nicht die einzige Schule, die das hat.




    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo Martin,

    vielen Dank für das Angebot, denke die bastelvariante ist besser als ausleihen, kann ich günstig vorbereiten und die Kids können sie mit nach Hause nehmen - ist dann Werbe-Multiplikator für's tolle Hobby

    Ich versuche das ja hier als lokale Gruppe in die breite zu bekommen, bisher VHS-Kurs, jetzt halt Nachwuchswerbung im Ferienprogramm....

    Gruß, Martin

  • Hallo,

    Gestern war es so weit, mein erstes "Asto-Kinderferienprogamm":

    Sonne-Mond-Erde: mit Tellurium Mondphase und Jahreszeiten erklärt

    Sonnenuhr gebastelt und groẞe Uhr auf Sportplatz gebaut

    Gesteinsplanetenweg auf Tartanbahn gebaut (für die Gasriesen war die Bahn zu kurz😅)

    In der Weitsprunggrube Mout Olympus aufgeschüttet und Mondkrater simuliert.

    Einge Sternbilder erarbeitet und gebastelt....

    Toll wie man die "kleinen" für Astronomie begeistern kann, als Abschluss dann abends mit Eltern noch gemeinsames Sternegucken am Teleskop war anstrengend aber tolle Aktion, kann ich nur weiterempfehlen!

    Gruß, Martin

  • Hallo,

    in der Sternwarte und dem Planetarium Neuenhaus führen wir in den Sommer- und Herbstferien das Ferienprogramm "Astromaus Tom" durch (im übrigen wurde die Figur Tom vor einigen Jahren von Schüler-/innen entwickelt) .


    Es stellt sich erst einmal die Frage, wie die Veranstaltung zeitlich ausgelegt sein soll (bei dir, wenn ich es richtig interpretiert habe, über einen Nachmittag und Abend). Wir bieten in den Sommerferien 15 Veranstaltungen mit insgesamt 450Plätzen an, die jeweils zwei Stunden dauern. Zielgruppe 7 bis 9 Jahre (um es methodisch und didaktisch einzugrenzen).


    Ziel: Möglichst viele Kinder (aber auch Eltern) mit Wissen, aber besonders mit ganz viel Spaß für das Thema zu triggern (Interesse haben die Kids eh). Häufig ergibt sich dann ein vertiefendes Interesse und unsere Jugendgruppe ruft.


    Wir starten auf der Erde, schauen wir Raketen fliegen (der Hinweis zu den Luftballonraketen kam ja schon - finden die Kids super ist lehrreich und leicht durchzuführen), führen ein paar Experimente durch (z.B. zum Luftdruck), überlegen , wie Astronauten "pinkeln", hören über drei Sternbilder (mehr als genug - wenn diese aufgefunden werden sollen) spannende Geschichten, schauen zur Sonne und jeder bekommt einen kleinen Meteoriten (das Überbleibsel einer Sternschnuppe natürlich ;-)).


    Wenn Zeit zum Recherchieren und Basteln vorliegt, kann auch wunderbar ein dreidimensionales Sternbild (oder Sternenkonstellation) nachgebaut werden. Sehr lehrreich! Recherche, Abstände der Sterne von der Erde, Sterne und Sternbild gehören zufällig zueinander - das Ganze dann noch begehbar gestalten. Mega!


    Und es gibt noch viel mehr...


    In diesem Sinne, Bildung und viele Grüße

    Christoph Lohuis


    Sternwarte und Planetarium Neuenhaus

  • Hallo Christoph,

    450 Plätze - das ist eine ganz andere "Hausnummer" - ich hatte jetzt ganz klein angefangen, bin "Einzelkämpfer" und hatte keine Ahnung wie ich das hinbekomme: ist meine Ideenauswahl passend, wie läuft das zeitlich, kann ich das Interesse der Kids wachhalten... Waren ganz viele in unbekannte, hatte 15 Plätze ausgeschrieben und zur Hälfte belegt - die zweite Aktion mit "nur" Beobachtungsabend war dann überbucht, leider war da dann das Wetter schlecht - beim angebotenen Nachfolgerin ist dann fast niemand gekommen....

    Durch die Abhängigkeit von Wetter ist das kaum planbar und schwer unters Volk zu bekommen - bin aber hartnäckig😁


    Grüße, Martin

  • Hallo Martin,


    besten Dank für deine Rückmeldung. Im Kontext des Wetters planen wir unsere Programme immer "wetterunabhängig" und die Beobachtung am Teleskop ist dann, wenn dieses mitspielt, der Punkt auf dem i.


    Was meiner Meinung am wichtigsten ist, die Kinder (aber die begleitenden Eltern) müssen Spaß haben und lachen - Spaß ist das wichtigste Element beim Lernen und Erlernen. Nicht trockenes Wissen ist relevant, sondern die Faszination am Universum. Dabei ist weniger häufig mehr!


    Beispiel Sternbilder: Zwei/drei Konstellationen, mit lustigen Geschichten, nicht immer alles bierernst und dann stellen die Kids ein paar Tage im eigenen Garten fest, dass sie den Großen Wagen erkennen und gegen die Großeltern eine Kugel Eis gewinnen, da Oma und Opa glauben, der Große Wagen sei ein Sternbild. Wenn das passiert, hast du bereits einen Volltreffer gelandet.


    Auf Basis von diesem Beispiel erstelle ich dann einen "Roten Faden" - zum Beispiel "Eine Reise von der Erde in den Weltraum". Bei den 6 bis 12jährigen liegt eh eine große intrinsische Motivation vor. Das Ganze nicht zu lang (maximal 1,5 Stunden mit Beobachtung 2 Stunden).


    Wie diese 1,5 bis 2 Stunden gefüllt werden, dazu gibt es ganz viele Ideen (theoretisch wie praktisch - einige Beispiele wurden in diesem Thread bereits genannt). Hierzu berate ich in unserer Region Schulen (bei der Planung von Unterrichtsreihen), bin aktiv in der Bildungsregion Grafschaft Bentheim und es sind immer wieder Referendare und/oder Studenten zu Besuch in unserer Einrichtung.


    Wir sind in der Sternwarte und dem Planetarium Neuenhaus auch lediglich ehrenamtlich unterwegs. Das Ferienprogramm haben wir über 20 Jahre entwickelt und in diesem Sommer hatten wir auf 450 freie Plätze knapp 1000 interessierte Kids.


    Beste Grüße

    Christoph


    Sternwarte und Planetarium Neuenhaus

  • Hallo,

    kleiner Nachtag zu meinem Astro-Kiderferienprogramm:


    ich mach seit fünf Jahren zweimal im Jahr an unserer lokalen Volkshochschule einen Astronomie-Eisteiger-Kurs; ist immer spannend ob genug Teilnehmer gemeldet sind und der Kurs dann auch stattfinden darf. Bisher hat das fast immer geklappt (4-6 Teilnehmer - eigentlich zu wenige, aber trotzem immer nette Runde). Mal eher philosophisch, mal eher technologisch - immer "lustig" was sich da für Leute zusammenfinden....


    Diesesmal 6 Teilnehmer; 5 davon sind auf Astronomie aufmerksam geworden durch die Kinder-Ferienaktion => Webemaßnahme hat zumindest etwas funktioniert....


    viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Martin


    Wir haben an unserer Schul-Sternwarte in Gudensberg mal einen Kurs im Planeten zeichnen gemacht. Es wurde draußen oder in einem langen Schulgang ein oder mehrere Fernrohre waagrecht aufgestellt und in 25 m Entfernung ein kleines Bild vom Jupiter angebracht. Jetzt mussten die Schüler den Jupiter zeichnen. Am Schluss gab es eine kleine Anerkennung für das beste Bild, das von der Zeichengruppe selber bestimmt wurde.

    Die Mädels lagen da fast immer vorne. :)


    Wäre vielleicht mal eine kleine Anregung für Dich


    viele Grüße

    Horst-Dieter

  • Hallo Martin,


    Ich find es richtig gut wie du dein Ferienprogramm gestaltet hast.:thumbup:


    Ich habe auch die letzten zwei Jahre ein Ferienprogramm Angeboten, allerdings nur als Beobachtungsabend.

    Ich beschränken die Teilnehmerzahl auf 5 Kinder + eine Aufsichtsperson, da es sonst zu wuselig um das Teleskop wird und ich nicht allen Fragen beantworten kann.


    Die 1,5 bis 2 Stunden die Christoph vorgibt kann ich bestätigen, ab da wird es unruhig in der Gruppe. Da ist es dann aber auch schon gegen 23:00 Uhr und die kleineren Kinder werden dann langsam müde.

    Bisher war auch immer ein Kind dabei welches total begeistert war und nicht gehen wollte. Dieses Jahr war es die Tochter einer Bekannten die von Saturn so begeistert/gefesselt war. Ich sage da dann immer ich bleibe solange wie ihr Interesse habt.


    Gruß und CS

    Thomas

  • Ich habe auch die letzten zwei Jahre ein Ferienprogramm Angeboten, allerdings nur als Beobachtungsabend.

    Ich beschränken die Teilnehmerzahl auf 5 Kinder + eine Aufsichtsperson, da es sonst zu wuselig um das Teleskop wird und ich nicht allen Fragen beantworten kann.

    Hallo Thomas,

    danke für die Rückmeldung - ja "nur" Beobachtungsabend habe ich auch "im Programm" ist dann halt immer schade wenn das Wetter nicht mitspielt, drum auch die Idee für Nachmittagsprogramm

    Teilnehmerzahl ist immer schwierig - ich hab das auf 15 Kinder + Begleitung begrenzt - ist dann aber "grenzwertig", beim Beobachten hab dann immer noch kleines 2. Telekop als "Beschäftigungstherapie" - bin aber nebenher noch Kindertrainer im Sportverein (Leichtathletik) da muss ich ca. 25 6-12jährige "im Zaum halten" - lass mich da nicht so leicht aus der Ruhe bringen :saint:

    Gruß, Martin

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