Woran hast du heute gebastelt?

  • hallo,


    wusstet ihr eigentlich, dass man uns nicht mehr Bastler nennt, sondern Maker,

    und dass wir nicht heimwerkeln, sondern makesomething,

    und je nach Tat, kommen noch recycling und upcycling hinzu,


    so nennen es jedenfalls die U35, wenn sie mal ausnahmsweise nichts neu kaufen, sondern kleben o.Ä. ^^ ^^


    ahoj,

    Alex

  • Wie waere es mit "Citizen Engineer" analog zum "Citizen Scientist"?


    Upcycling mache ich jeden Tag, wenn ich mit dem Fahrrad irgendwohin gefahren bin und recycle, also zurueckfahre. Mein Haus liegt ja auf einem Huegel. ;)


    Okay, zurueck ins Funkhaus ...

  • Hier am flachen Niederrhein mache ich mit dem Fahrrad wohl eher nur „Recycling“ ;)

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hier im Bergischen gehts immer auf und ab, da sind eher Cyclotrons angesagt, Neudeutsch wohl auch e-Bikes genannt... :/

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  • Hallo,


    ich habe ein altes Minolta-Tele MC 1:3.5 135mm für meine Canon EOS 550D umgebaut. Das Objektiv stand fast neuwertig in der Gebraucht-Vitrine des Fotohändlers:



    Einen Adapter für Minolta SR auf Canon EF hatte ich mir früher schon gebaut. Das kleine SR-Bajonett passte ziemlich genau in einen T2-Ring für Canon EF. Der Adapter hat keinen zusätzlichen optischen Weg, ich bastelte ihn aus einem alten Telekonverter und einem T2-Ring:



    Das Auflagemaß von Minolta ist mit 43.5 mm nur um 0.5 mm kürzer als bei Canon. Das Objektiv musste also etwas gekürzt werden. Zuerst trennte ich den Stift zur Blendenübertragung ab, da er zu weit ins Gehäuse reicht. Dann baute ich das Objektiv auseinander, entfernte alle Federn, Schrauben etc. So konnte ich das Bajonett um 1.0 mm kürzen:



    Ein herrliches altes Objektiv, noch ganz aus Metall! Alles wurde wieder nur von Hand mit Feilen, Schraubenziehern, Schleifpapier und einer Schieblehre gemacht. Dann wurde der Objektivkörper gegen die Späne abgeklebt und um 0.7 mm gekürzt:



    So, und dann nochmal alles zusammenbauen, fertig...



    Erste Probeaufnahmen dann gestern und vorgestern...


      


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Habe mir heute Sonnenfilterfolie ND5 bestellt. Wollte mir aus Holz oder 3D gedruckt einen Rahmen basteln.

    Frage. Die Folie einfach aufkleben bzw den Holzrahmen oder gedruckten Rahmen? Oder 2x Rahmen und dazwischen mit Schrauben einspannen?


    Gruß Play

  • Hallo play,


    hier hatte ich den Bau mit Karton mal beschrieben:


    Foliensonnenfilter für einen 12,5"-Dobson
    Hallo! Eigentlich bin ich mit dem Selbstbausonnenfilter für meinen 10"-Dobson ja ganz zufrieden (siehe hier). Nach etwa einer Stunde Beobachtungszeit merkt…
    forum.astronomie.de


    salü+cs, volker :hot_beverage:

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  • Hallo Play,

    Ich hab das bisher immer irgendwo dazwischen gespannt: Zylinder aus Pappe, Folie drübergestülpt und zweiten Zylinder drübergeschoben oder gewickelt....

    Hat damals super geklappt zur SOFI 1999 und hält immer noch (bin aber kein Sonnenbeobachter😅)

    Gruß, Martin

  • Ich habe heute das Objektiv des Prinz 550 60/910, den ich mir aus der Bucht gezogen hatte, einer Reinigung unterworfen.



    Das Objektiv hatte verrutschte Abstandsplaettchen und irgendwelche Klebereste, die das Objektiv von innen verschmierten.



    Also auseinandergenommen. Doch Vorsicht! Bei solchen Objektiven sind nicht nur Reihenfolge und Orientierung der Linsen wichtig, sondern auch der Drehwinkel. Und die Lage der Folienplaettchen. Also alles markieren.

    Zunaechst wurde der Vorschraubring entfernt, und dann das Objektiv auf ein gepolstertes Becherglas gelagert, sodass die Fassung nach unten abgezogen werden konnte.

       

    Dann wurden mit Bleistift Markierungen angebracht. Ein Dreieckspfeil in Lichtlaufrichtung, sodass Orientierung und Drehwinkel der Linsen reproduzierbar wieder hergestellt werden koennen. Auch die Lage der drei Plaettchen wurde notiert.

      

    Dann wurde geputzt: Lauwarmes Wasser mit einem bisschen Spuelmittel, und 99% Isopropanol. Da war viel hartnaeckiger Dreck drin, der wie Klebstoff aussah. Am Ende konnte ich jedoch alles entfernen. Der Bleistift ueberlebt dabei Attacken mit Wasser, Seife oder Alkohol.

    Ueberraschung: Die Frontlinse war doch mal verguetet! Die Reste einer simplen Blauschicht erscheinen am Rand. Wie damals ueblich, wurde nur die Frontseite des Frontelements verguetet - das war die Seite, die der Kunde im Ladengeschaeft sehen konnte. Das ist bei meinem Towa 60/700 genauso.


    Nach der Putzaktion war es ziemlich fummelig, die drei Abstandsplaettchen wieder einzubauen. Es konnte trotz Reinigung noch gut gesehen werden, wo sie sassen. Aber Wurstfinger in Gummihandschuhen kommen nicht gut. Also die drei Dinger mit einer Pinzette eingerichtet und schliesslich das Frontelement sachte aufgelegt, hierbei den Drehwinkel mit der Markierung bereits eingestellt.

     

    Schliesslich ging es wieder auf das Becherglas. Und hoch die Fassung! Und verschraubt.


    Hier die Inspektion nach der Reinigung:

      


    Sauber! Der Test an Mond und Jupiter zeigte auch eine brauchbare Abbildung. Der richtige Test wird noch mit vernuenftigen Okularen und an hochstehenden Sternen nachgeholt.

  • Moin Jürgen,


    ja, den habe ich auch - als Revue 4013 (ist der Kenko TA-910, hab da hier mal was geschrieben http://amateurastronomie.com/k…oren/KenkoTA910/index.htm ) ... diese Bastelei mit dem Objektiv hatte ich auch schon gemacht (dank total verdreckter Linsen - rausgenommen, gewaschen, wieder eingebaut, Linsenstellung zueinander falsch wieder eingebaut - Keilfehler. Wirkt sich so aus, das am hellen Objekt eine Seite ins grünblaue geht, die andere ins orangerote.

    Lösung: Trial & Error: Markierung via Bleistift, und dann solange probieren, über ca 30° Drehungen der Linsen zueinander diese Farbgeschichten an den Seiten minimiert werden. Dauert etwas, machte aber Spass und hat funktioniert. Und die Sache mit den Abstandsplättchen: Manche sind länger als über die Linsenkanten (bei Dir ja auch) und "lappen" dann in die Fassung. Hier half - zwecks Fixierung tatsächlich ein dünner Streifen Tesafilm, mit dem das "Überlappende" an der Linsenseite fixiert wird. Denn die Fassungsdurchmesser sind meisten eine minimalen Tel größer als der Linsendurchmesser. Und diese kleinen f15-Objektive sind da dankbar und recht unempfindlich.


    Viel Freude mit dem Lütten :-)!!


    Greetzles Hannes

  • Nachdem leider eine Bahtinov-Maske am 30/120mm Guiding-Scope (SVBONY 165) nicht funktioniert, habe ich mal eine Hartmann-Maske konstruiert.

    Die im 3D Druck erstellte Bathinov-Maske hat wohl zu breite Stege, sodass der Stern nur ein heller Blob ist mit zu breiten Linien.


    Ich hoffe, dass die Hartmann-Maske hier besser funktioniert. ( Funktion: https://www.astronomie-selbstb…stbau-atm/hartmann-maske/ )

    Das fokussieren am SVBONY 165 ist leider nicht ganz einfach, da die ganze Optik geschraubt und dann gekontert wird. Erst wenn man alles festgeschraubt hat, sieht man, ob es tatsächlich im Fokus ist.

    Das ist über PHD 2 schwer feststellbar anhand der schwankenden Werte, man hat dauernd das Gefühl, da geht noch mehr. X(


    Die Vorlage zur Konstruktion findet man hier: https://www.cloudynights.com/t…-for-refractors-and-dslr/

    (runterscrollen, da ist ein PDF-File zum Download an dem man sich bei einer Konstruktion bedienen kann)


    Zum Download und selber drucken hier mein Thingiverse-Upload: https://www.thingiverse.com/thing:6579821


    Habe das Ding eben erst gedruckt, ...ob es dann funktioniert...keine Ahnung. =O ^^ Die Kappe paßt "saugend" auf das Guiding-Rohr.


    Grüße

    Hartmut


    Bilder

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  • Tolle Sache. Bin mal gespannt ob du damit mehr gluck hast. Ich habe mein SVBony Gudesccope "ausgemustert". Nicht das es nicht funktioniert, aber ob mit oder ohne Maske, so sehr Scharf st es leider nicht. Hab nun das QHY Mini Guidescope. Kleiner, leichter zu fokussieren, und die Sterne sind knack-scharf.

  • Hallo Achim,


    grundsätzlich habe ich mit dem SVBONY 165 kein Problem beim Guiding. Ich setze bis jetzt schon 2 davon jeweils mit ASI120 seit Jahren erfolgreich ein.

    Bei der Inbetriebnahme des dritten ist es mir bei der Einstellung aber so auf den Nerv gegangen, dass ich mich dann doch heute an die simple Konstruktion gemacht. :)

    Ich konnte mit meiner Daumenpeilungseinstellung des dritten Guiders auch erfolgreich guiden, aber wie ich schon sagte, das muß besser gehen.

    Ich habe auch mal gelesen, dass man beim Guiding-Teleskop gar nicht 100% scharf fokussieren sollte, damit das Helligkeitszentrum noch gut ermittelt werden kann. :/


    Ich habe schon eine große Hartmann-Maske für einen 200er Newton, die war aber bisher nie zum Einsatz gekommen und da habe ich inzwischen auch einen Motor dran.


    Na ja, wir werden sehen,... hier ist erstmal wieder Sturm, Regen und Kälte zurück.


    Grüße

    Hartmut

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  • Nachdem leider eine Bahtinov-Maske am 30/120mm Guiding-Scope (SVBONY 165) …

    Hallo Hartmut,


    nur für den Fall, dass die Hartmann-Blende nicht wie erhofft funktioniert, mal eine Überlegung zur klassischen Bahtinovmaske an kleinen Optiken. Wahrscheinlich kommt da einfach zu wenig Licht durch. William Optics hat nicht umsonst die Maske für die RedCat aus durchsichtigem Kunststoff gemacht. Die Chinesen bieten solche Masken inzwischen für unterschiedliche Durchmesser an:


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    de.aliexpress.com


    Außerdem – und das ist vielleicht noch interessanter – sehr eng gerasterte, auf eine dicke Folie gedruckte Masken. Diese habe ich mit Fotoobjektiven getestet, und sie funktionieren sehr gut:


    25.82€ |Sharps tar Askar Bahtinov Maske für FMA230 oder für FMA180 Pro| | - AliExpress
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    de.aliexpress.com


    Von den Masken aus klarem Kunststoff kenne ich nur die RedCat-Maske, die ebenfalls wunderbar arbeitet.


    CS

    Jörg

  • Hallo Jörg,


    vielen Dank für die Info und Links! Die Masken oben sind aber leider auch für wesentlich größere Öffnungen produziert.

    Ich habe ja nur 30mm Öffnung.


    Durchscheinende habe ich mir auch schon gedruckt. Hier für mein EDPH II mit 61mm und das kleine mit 30mm. EIne durchscheinende für mein Unistellar mit 114mm Öffnung funktioniert auch einwandfrei und besser als die Teleskop beiliegende grobe.

    Das 61mm Teil funktioniert, das 30er nicht wg. der zu breiten Stege. Es gibt Maskengeneratoren, die sowas berechnen und da müßte das Teil so filigran sein, dass ich es nicht mehr mit meinem Filamentdrucker drucken kann.

    Evenetuell ging was bei einer 0,2mm Düse, aber das habe ich noch nie gemacht. Neben dem Austausch ist da noch eine andere Druckerparametriesierung notwendig und den Aufwand scheue ich.


    Grüße

    Hartmut


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  • Ich habe ja nur 30mm Öffnung…


    Es gibt Maskengeneratoren, die sowas berechnen und da müßte das Teil so filigran sein, dass ich es nicht mehr mit meinem Filamentdrucker drucken kann…

    Hallo Hartmut,


    30mm war mir klar. Ich hätte es mit einer dieser 45mm weiten Folienblenden (von Aliexpress) versucht, möglichst zentrisch davor gesetzt.


    Eine andere Lösung wäre das, was der Filamentdrucker nicht mehr schafft, mit dem Laserdrucker zu machen. Mit einem stinknormalen s/w-Drucker für Papier, der in der Regel auch auf Folien druckt. Wenn Du den nicht hast, kannst Du das auch für kleines Geld in einem Copyshop machen lassen.


    CS

    Jörg

  • Hallo Hartmut, das Guinding hat auch gekalppt, Ich hatte bisher auch 2 von den SVBony im Einsatz.

    Aber , Schaf ist anders, wie schon gesagt. Das kleine QHY mit dem nun eine SvBony ersetzt wurde, ist da um einiges schärfer, und seit dem Wechsel ist auch das Guiding einen Tick besser geworden. Keine dramatische Verbesserung ( 0.1 -0.2) aber , wie man so schön sagt, Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.


    Trotz allem werde ich mir die Maske auch mal drucken, und auch von mir vielen Dank für die Bereitstellung der Druckdaten :)







  • Hallo zusammen,


    nach langem mal wieder was soweit fertig gebastelt, dass ich einen Sneak-Peek zeigen kann. Ist noch lange nicht fertig, aber für erste Anwendungstests ist es jetzt stabil genug.

    Wie ihr hier sicher schon gelesen habt, entsteht bei mir ein optischer Tester mit Raspberry-Pi und HQ Kamera für die Bildaufnahmen.

    Nach vielen Versuchen und Misserfolgen/Problemen (also eigentlich nennt man das Vor- und Machbarkeitsstudie :P ) habe ich jetzt die Himbeertorte soweit, dass sie zuverlässig macht, was ich vorerst von ihr erwarte.

    Die Idee ist, dass der Raspi Headless (also ohne Tastatur/Maus/Bildschirm) betrieben wird. Er wird deshalb von einem (fast beliebigen) Rechner angesteuert, z.B. über VNC (virtual network computing). Das geht, ist aber für diesen Zweck eigentlich Overkill. Letztendlich sollte man den Optiktester hinstellen und einstecken müssen, der fährt dann hoch, startet das Testprogramm, das Befehle vom Remoterechner bekommt und das Resultat auf dessen Bildschirm pinselt.

    Das geht auch über einen Browser.

    Die Raspberri Pi Foundation hat mit dem neusten Betriebssystem (Bookworm) einen Apple gepuhlt: wir erfinden die Welt neu. Einige Tools und Libraries, die ich für die Anwendung verwenden will, laufen nicht mehr einfach so, die entsprechenden Entwickler dürfen da mit dem Wischmopp hinterherlaufen. Es hat also eine ganze Weile gedauert, bis ich das so zum fliegen bekommen hatte, dass ich auch am nächsten Morgen noch ein stabiles System vorgefunden habe. Nun, wie dam auch sei, jetzt liegt ein Raspi mit HQ Kamera vor mir, der (vorerst noch) über VNC angesteuert wird und wo ich eine Python Applikation starten kann.



    In etwa 100 Codezeilen macht diese folgendes:

    • sie initialisiert die Kamera.
      • Es werden zwei Kanäle geöffnet, eine mit niedriger Auflösung zum streamen über einen Webserver und eine mit RAW (12bit) für die Bilder.
      • Die Kamera ist so parametriert, dass sie (werd ich am Freitag an einem Spiegel testen müssen) *nie* in Sättigung geht sprich, die Bilder sind nicht überbelichtet
    • OpenCV wird eingebunden. Das ist eine mächtige Toolbox zur Bearbeitung von Bildmaterial. Viele der Funktionen laufen im Multimediaprozessor des Raspi und sind deshalb rasend schnell.
    • Flask wird eingebunden. Flask ist ein Framework für Webserver in Embedded Systemen.
    • Ein paar weitere Libraries werden eingebunden.
    • Der Webserver startet und kann dann im lokalen Netz über IP-Adresse:5000 (Port 5000) aufgerufen werden.

    Die Webseite präsentiert sich schmucklos aber praktisch so:



    Ein Vorschaubild zeigt in Echtzeit, was die Kamera sieht. Es wird als Schwarzweissbild angezeigt, Farben interessieren bei der weissen LED-Beleduchtung nicht.

    Und dann sind da noch zwei Köpfe.

    Das Backoffice des ersten Knopfs war eine ziemlich aufwändige Trial and Error Geschichte. DIe Idee ist, dass der Tester folgendermassen verwendet wird:

    • Spiegel platzieren. Theoretisch sollte er sich selbst ausrichten, das ist aber noch Zukunftsmusik
    • Messkopf X,Y und Z so ausrichten, dass (beim Foucaulttest) der Halbmond der Reflexion exakt richtig liegt. Nur ein Teil wird allerdings von der Klinge bedeckt, weil:
    • Objektiv fokussieren. Das hier verwendete Objektiv hat keinerlei Auto drin, Blende (muss eh offen sein) und Fokus müssen manuell eingestellt werden. Zweiterer ist natürlich abhängig vom Abstand zum Spiegel und muss deshalb jeweils nachjustiert werden.
    • Tester so justieren, dass Messungen gemacht werden können.
    • In regelmässigen Abständen Klinge justieren und Bilder aufnehmen

    Nun ist es nicht so einfach, auf einem relativ kleinen Vorschaubild ein je nach Poliergrad mehr oder weniger mattes, konstrastarmes Objekt genau zu fokussieren. Und dafür ist der magische Knopf Focus Peaking gedacht. Dann sieht das Bild nämlich so aus:



    Mit der sog. Canny-Funktion werden (im weitesten Sinn) über Kantenextraktion die Bereiche markiert, die im Fokus liegen. Nur dort sind nämlich die Kanten scharf. Das ist sehr genau, jedenfalls genauer, als wir benötigen. Letzendlich waren das dann nur drei Zeilen Code...


    Der zweite Knopf dient dazu eine Aufnahme bei voller Auflösung der Kamera abzuspeichern. Dabei wird der Rohdatenstream als 16bit Graustufenbild abgespeichert. Natürlich hat die Kamera keine 16bit Dynamikumfang, aber deutlich mehr als 8bit sind es schon. Gerade bei Foucaultgrammen mit grossen Helligkeitsunterschieden kann das schon eine Rolle spielen.

    Das Resultat ist ein relativ flaues Graustufenbild:



    Flau ist es aus zwei Gründen. Es gibt keine Optimierung des Dynamikumfangs, so dass sowohl Schwarz- wie Weisspunkt weit von 0 resp. 2^16 - 1 entfernt sind. Und zweitens können weder Bildschirme wie unsere Augen mit diesem grossen Dynamikumfang etwas anfangen. Die Auswertesoftware kann das aber und deshalb habe ich keinerlei Vorverarbeitung vorgesehen.

    Etwas aufgehübscht sieht es dann aber so aus:



    Na also, passt doch.


    Am Freitag werde ich mal ein paar Aufnahmen mit einem Spiegel machen und schauen, ob das dann immer noch so gut funktioniert. Die optische Bank leidet leider im jetzigen Zustand extrem unter Zugluft, es ist deshalb sehr schwierig, saubere Foucaultgramme hinzukriegen.



    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    habe noch zwei Sachen gebastelt.


    1. eine Halterung für Spiegel auf der optischen Bank. Die bisherige Lösung mit Gummibändern oder (schauder) Malerkreppband war einfach nicht mehr zeitgemäss.


    Ich habe, vorerst, zwei Halterungen gedruckt: für 115mm und für 150mm Spiegel. Hier die Variante für 115mm:


       


    Fertig mit Klebeband und anderen Off-Record Tools ;)


    Das zweite ist schon länger in meinem Kopf rumgeschwirrt. Zum Fase anschleifen eignen sich ja bekanntlich Diamant-Tools. Wir haben so ein Teil mitverschiedenen "Körnungen". Leider ist das ein ziemliches Trum und ausserdem ist die grobe Seite ziemlich zahn^^^diamantlos geworden. Per Zufall bin ich auf kleine Schleifplättchen gestossen, die zum Kantenschleifen von Skiern verwendet werden. Sie werden dazu in ein Tool eingespannt.


    Nun, ein solches Tool können wir uns ja, für den entsprechenden Rohlingdurchmesser angepasst, selber drucken. Hier eine Variante für 115mm:


    von oben:



    von unten:



    Mit Schleifplättchen:



    Und im Einsatz:



    Optimal ist das ganze noch nicht. Ich habe festgestellt, dass es sehr leicht kleine Muschelbrüche geben kann, wenn man das Tool etwas verkantet. Ich werde es deshalb nochmals umdesignen, so dass die Auflagefläche auf dem Rohling grösser ist.


    Es gibt diese Plättchen in verschiedenen Körnungen. Erst fängt man mit K200 an, dann kann man noch mit K400 nachschleifen. Das ganze dauert nicht sehr lange, bei diesem 115mm Spiegelchen keine 3min.


    Die Fase sieht dabei gar nicht schlecht aus:




    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Ein altes Stativ für die Vixen Super Polaris Montierung aus den 80er Jahren wurde an der Sternwarte hier schon 1991 mit kurzen Holzbeinen versehen und damit zum leichten aber extrem stabilen Reisestativ für die damalige Sofi-Reise gemacht: Reisekoffertauglich und nur 2,3kg schwer.


    Nun ist es für die Reisemontierung "Star Adventurer GTI" adaptiert worden: Ein Adapter aus Alu-Rundmaterial, hergestellt an den Dreh- und Fräsmaschinen der hiesigen Teleskopbauwerkstatt.

  • Wie, Ihr habt in der Sternwarte eine Teleskopbauwerkstatt, die Mitglieder benutzen duerfen?


    Genial ... nicht jeder hat Platz und Budget fuer Werkzeugmaschinen. Gute Idee! Hier in UK gibt es in den groesseren Staedten "Maker's clubs" oder so aehnlich, wo die Mitglieder nach Einweisung ebenfalls kommunale Maschinen nutzen koennen. Finde ich sehr gut.

    Interessante Gestaltung des Adapters, minimalinvasiv fuer den originalen GP-Adapter. Der Azimutpin bleibt erhalten.

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