alpha centauri

Hi Hermine,

willkommen im Astrotreff! Mit Fragen ist man hier immer richtig.

Beim Alpha Centauri System ist es so dass Proxima eigentlich der kleinste der drei ist, ein sehr leutschwacher und kühler "roter Zwerg". Es stimmt dass es noch lichtschwächere Objekte gibt, die braunen Zwerge. Aber auch diese kann man mit modernen Teleskopen entdecken, z.B. durch ihre Wärmestrahlung. Man hat auf diese Art den gesamten Himmel bereits mehrfach komplett "gescannt". Würde es in so grosser Nähe zum Sonnensystem derartige Objekte geben, hätte man sie beinahe sicher bereits gefunden. Sehr wahrscheinlich gibt es also nichts derartiges "zwischen" uns und Alpha Centauri. Gleiches gilt für "Planet X", dieser wäre noch viel leichter zu entdecken. Ihn gibt es jedoch einfach nicht. Was es gibt sind unzählige etwa 10 Kilometer grosse Kometenkerne in der sogenannten Oort-Wolke. Das ist doch auch schon sehr spannend!

Viele Grüsse,
Dominik

Hallo Hermine,

willkommen hier auf Astrotreff. Anbei ein Link auf eine Seite wo die nähere und auch weitere Umgebung unseres Sonnensystems dargestellt ist. Geht letztendlich bis zum Rand des sichtbaren Teils unseres Universums.

Trifft vielleicht nicht ganz deine Frage- aber bringt vielleicht ein wenig Verständnis zu den Größenverhältnissen. Einfach auf zoom out bzw. in klicken.

http://www.atlasoftheuniverse.com/12lys.html

Gruß
Stefan

Hallo Regina,

herzlich willkommen hier im Astrotreff!

Leider ist es so, daß zum Thema Planet X jede Menge Unsinn im Internet die Runde macht. Zum größten Teil hat der seinen Ursprung bei dubiosen Möchtegernwissenschaftlern und Katastrophenbeschreiern, die ihre Bücher verkaufen wollen. Das geht dann meist einher mit der Panikmache um den ominösen (und nicht stattfinden werdenden...) Weltuntergang 2012.

Um es kurz zu machen: Planet X gibt es nicht, zumindest nicht so wie du ihn dir vorstellst, als Brauner Zwerg. Ein Brauner Zwerg ist fast schon ein richtiger Stern, viel schwerer als ein Planet. Selbst wenn er nicht hell genug leuchtet, er hätte sich längst durch seine Schwerkraft bemerkbar gemacht.

Mehr dazu unter http://www.scienceblogs.de/ast…et-x-nicht-geben-kann.php und in den dort verlinkten Beiträgen.

Was es dort in den Außenbereichen durchaus gibt, sind noch jede Menge bislang unentdeckte Asteroiden. Um die muß man sich aber keine Sorgen machen. Erstmal sind sie im Vergleich zu einem echten Planeten winzig klein und zweitens bleiben sie da wo sie sind - wir hier auf der Erde kriegen sie also nie zu sehen.

Das gleiche gilt auch für den Raum zwischen uns und alpha Centauri. Klar ist dort jede Menge - Interstellare Materie, also extrem dünnes Gas (besser als jedes Vakuum hier auf der Erde) und Staub. Vielleicht auch ein paar größere Brocken, aber nichts vom Kaliber eines Sterns. Sterne sind nunmal ziemlich schwer, und ihre Schwerkraft muß sich bemerkbar machen. Und weil wir da aber nix messen, ist da auch nichts, so einfach ist das[:)]

Übrigens: Proxima Centauri ist so ziemlich das Gegenteil von "dem größten Stern". Er ist grade mal ein Zehntel so groß wie unsere Sonne und Millionenfach lichtschwächer. Eine ziemliche Funzel also, klein geraten für einen Stern. Eigentlich ist er ein ziemlich naher Verwandter von Braunen Zwergen. Und wie du siehst - Proxima Centauri hat man problemlos entdeckt. Das ist eigentlich der beste Beweis, daß uns in unserer unmittelbaren kosmischen Nachbarschaft kein Stern entgehen kann.

Viele Grüße,
Caro

Hallo Regina,

willkommen beim Astrotreff.

Den Planeten X halte ich für ein Hirngespinst von Leuten, die keine Ahnung von Astrophysik haben und sich lieber alter Mythologien als Quelle bedienen anstatt auf aktuelles Wissen zurückzugreifen.
Es werden vermtl. noch grosse KBO's (Kuiper belt objects) existieren, die noch nicht entdeckt sind. Es gibt ja ausser Pluto noch eine ganze Reihe bekannter Zwergplaneten. Aber der Hirnriss in Sachen Nibiru, Gegenerde und was es sonst noch für Unsinn im Internet verbreitet wird, entbehrt jeder vernünftigen Grundlage.
Als äussere Grenze des Sonnensystems wird die Oortsche Wolke angesehen, die einen Ausdehnung von 1,5 Lichtjahren hat. Da ist also gar nicht so viel 'leerer Raum' zu unserem Nachbarstern.
Und ich bin mir sicher, dass es schwierig sein wird, nicht leuchtende Objekte in so einer Entfernung zu entdecken. Andererseits sollte man sich fragen, ob es nach heutigen Wissensstand überhaupt möglich ist, dass sich in so weiter Entfernung zu einem Stern ein Planet bildet.
Siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/M…ll_der_Planetenentstehung

Gruss Heinz

Hi nochmal,

es ist sicher richtig dass man nicht _absolut sicher_ ausschliessen kann dass es weit draussen noch unentdeckte Begleiter der Sonne gibt. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist wie oben gesagt nicht gross, aber eben auch nicht null.

Das Problem wäre z.B. bei einem roten Zwerg in einem halben Lichtjahr Entfernung nichtmal ihn zu sehen, dafür würde ein mittelgrosses Amateurfernrohr reichen, sondern unter all den schwachen Sternen ausgerechnet seine Entfernung zu messen und damit zu wissen dass er nahe an der Sonne steht. Das Weltall besteht eben aus "unendlichen Weiten"...

Ich bin mir recht sicher das wurde in der der Alpha-Centauri Sendung so auch rübergebracht. Was ja auch völlig richtig ist, "absolute Sicherheit" gibt es in der Astronomie eher selten [;)].

DK

Dominik,
die schließen gemäß Lesch aus der ungleichmäßigen Verteilung langperiodischer Kometen auf die mögliche Existenz eines 10xJupiters in 0,5 LJ. Vielleicht nur 'eingefangen' oder Vagabund. Nix genaues weiß man nicht.

Gruß

Wie gesagt, gesunde wissenschaftliche Spekulation in allen Ehren. So ein Objekt *könnte* den Surveys entgangen sein, aber genauso kann die Verteilung der Kometenorbits ganz andere Gründe haben...

Hallo Regina,

nichts genaues weiß man nicht, trifft es eigentlich ziemlich gut. Wobei das nicht so ganz stimmt, denn es gibt gerade in Bezug auf die Frage ob in unserem Sonnensystem noch weitere unentdeckte Körper vorkommen können eigentlich ziemlich genaue Grenzen, wo sie nicht sein können.

Schau dir mal bitte http://www.scienceblogs.de/ast…planet-x-ist-weit-weg.php an. Dort berichtet Astrophysiker Florian Freistetter über die Arbeit eines anderen Forschers, der viel deutlichere Grenzen festlegen kann. Wer hat nun "Recht"? Genau, man weiß es nicht[:)]

Florians Spezialgebiet ist die Bestimmung der Umlaufbahnen von Asteroiden, also genau der Himmelskörper, die durch einen eventuell vorhandenen Planeten X gestört werden würden, was jemand wie er dann messen kann. Harald Lesch dagegen forscht auf einem ganz anderen Arbeitsgebiet. Derjenige, der am besten Bescheid weiß, ist also nicht notwendigerweise der, der eine Fernsehshow hat.[;)]

Und zum Schluß das entscheidende: Die Forschungsarbeit über die Florian berichtet, sind jünger als der Lesch-Beitrag. Es gibt auf dem Gebiet also neue Erkenntnisse, und neue Ergebnisse können jeder Zeit ältere über den Haufen werfen (müssen sie aber natürlich auch nicht).

Aber egal welche von den beiden vorgestellten Studien man nun hernimmt, beide können ganze Haufen von Braunen Zwergen oder ähnlichen (ich weiß leider nicht was genau du mit "Protonensternen" meinst, vielleicht Protosterne, also Sterne im Entstehen? - auch die nicht) mit ziemlicher Sicherheit ausschließen.

Viele Grüße von Caro (auch Astrophysikerin, aber mit einem nochmal ganz anderen Spezialgebiet)

Hi,

"nicht messbare Zone wie Wurmloch" ist wirklich nicht sinnvoll, nein [;)]

Wie ich schon oben sagte müsste ein solcher Begleiter zwar schon lange "entdeckt" sein, aber um zu wissen dass er wirklich ein Sonnenbegleiter ist, d.h. uns sehr nahe steht, müsste man die Parallaxe messen. Das ist bisher für sehr wenig schwache Sterne nur gemacht worden. Ein Rest Unsicherheit bleibt also tatsächlich. Eine endgültige Antwort hierauf werden wir ab 2012 mit der Astrometriemission GAIA bekommen. Ich für meinen Teil würde aber keinesfalls Geld auf die Existenz eines Sonnenbegleiters wetten [;)]

Viele Grüsse,
Dominik