farbsehen und öffnung

  • gruß an alle


    ich richte heute mal eine ganz besondere frage an alle besitzer von teleskopen mit großer öffung. ich hab leiner nur mikrige 10 zoll.[:D][:(!]
    ich hätte gern mal eine genaue beschreibung, mit wieviel öffnung man was an nebeln und farbe sieht.
    wäre auch nicht schlecht, wenn das jemand mit einer art tabelle machen würde... 10" siehe das...15" siehe das...20 " ...30 "..usw.
    ich habe leider noch keinen blick durch ein größeres teleskop gehabt.
    wäre ja nicht schlecht, wenn das mal jemand beschreibt..ganz zu schweigen, was mit 2 meter, 3 meter oder 5 meter zu sehen ist. bin einfach mal neugierig wieviel öffnung man braucht, damit man mit blosen auge ordentlich in farbe sehen kann.


    cs uwe

  • Hallo, Springer


    Soweit ich weiß, ist erst ab 40cm Öffnung Farbsehen möglich und das nur bei manchen hellen Deepsky objekten wie z.B M42 Orionnebel. Aber schon ab 8" leuchtet der leicht grünlich.


    Aber soviel Farbsehen am Himmel ist selbst bei 20" auch nicht drinn, da ist der Orionnebel schon ein Paradeobjekt am Himmel[:p]


    Grüße,
    Y.Cetin


    http://www.ycetin.de

  • Hallo Uwe,


    die Gerüchte, die ich so gehört hab lauten etwa so: Bei dem Orionnebel kann man bei guten Himmel mit 12" schon etwas bläuliches erkennen. Ansonsten fängt die bunte Geschichte erst ab so etwa 60cm und wird dann immer besser. Allerdings ists bei 60cm auch nur ein Grünstich und kein leuchtendes Rot wie auf den Bildern.
    Allerdings sind das wie gesagt nur Gerüchte. Hab selber nur einmal (und da war ich 14) durch einen 18-Zöller geschaut. Sonst hab ich auch nur 10".


    Viele Grüße,
    Martin

  • Ich erfreue mich an dem, was ***ICH*** sehe, daß fotografisch mehr rauszuholen ist, ist ja klar, aber begeistern kann ich mich wirklich an dem, was mein 10" Dobs bringt. Ich fürchte, wenn ich mal durch was größeres geschaut habe, werde ich fürchterlich aufrüsten müssen. Am besten tu ichs nicht.....

  • Dann lohnt es wohl nicht besonders von z.B. 6" auf 10" oder 12". Mann könnte doch einfach eine Ewigkeit beim 6" bleiben und Geld sparen um dann richtig zuzuschlagen mit nem 16" zum Beispiel. Oder sollte man sich wirklich nach und nach rantasten? Ich glaube da wird man arm[xx(]


    Detlev, davor habe ich auch Angst. Wenn man durch was größeres sieht könnte ich mir auch vorstellen das man mit seinem Gerät nicht mehr so zufrieden ist.

  • Hallo Uwe,
    das "Problem" mit dem Farbsehen entsteht eher daraus, daß diese Leuchtemissionsnebeln zu lichtschwach sind um von unserem Auge farblich erkannt zu werden. Unser Auge hat nicht die Eigenschaft das ankommende Licht zu speichern und auf zu addieren, sondern es "verbraucht" es.
    Auch würde ich sagen, daß du mit 10" Öffnung doch ein gesundes Maß an Öffnung hast, dein Teleskop eröffnet dir ganz schön viel Himmel. Farbe kannst du am besten sehen, wenn du Fotos machst. Ich gehe davon aus daß du einen 10" Newton besitzt, das ist ein ganz schöner Brocken.


    Gruß,

  • Mit einem 16er sieht man im Orionnebel schon sehr schön grünlich/rötliche Teile - das hängt aber sehr von äußeren Aspekten ab, wie z.B. Seeing, Grenzgröße und nicht zuletzt vom Beobachter selbst.
    Nur mal schnell 20sec gucken macht die Sache noch nicht farbig, ganz abgesehen von den Details, will sagen je erfahrener ein Beobachter, desto mehr Einzelheiten (auch farblich).


    cs
    Winni

  • hi!
    (==>)scorpio
    ich seh mit meinem 6'' den orion nebel bläulich einschließlich der auslaufenden arme!!!
    was stellst du dir denn unter bläulich vor dass man es nur mit 12'' sehen kann?
    mfg michael

  • Hi,


    ich schätze, dass es fast mehr vom lokalen Seeing abhängt, was man sieht, als primär von der Öffnung. Unter dunklem Landhimmel sieht man bestimmt schon mit einem 6-Zöller den Orionnebel grünlich, während man unterm Stadthimmel selbst mit einem 12-Zöller Schwierigkeiten haben kann.
    Ich selbst habe mit meinem 8"-Dob bei nicht optimalen Verhältnissen (fast Vollmond u. Straßenlampe in 50m Entfernung) zumindest schon einen grünlichen Schimmer bei M42 wahrnehmen können.


    Gruß
    Peter

  • Moin moin,
    Farbe sehen ist in erster Linie eine Frage der Flächenhelligkeit, z.B. ist Beteigeuze oder Arktur schon mit bloßem Auge rötlich. Mit 10 Zoll sollten auch die hellsten Planetarischen wie z.B. der blaue Schneeball in Andromeda oder der Katzenaugennebel im Drachen in ihren Emissionslinien farbig erscheinen. Mit meinem (ex)15er waren kleine Pn's bis ca 11-12m farbig, am besten bei kleiner Vergrößerung da hier das Objekt am hellsten ist.


    Gruß

  • Hallo Farbseher,
    M 42 als "Paradeobjekt" hab ich vor 2 Jahren zusammmen mit einem Freund mit 10" farbig gesehen und zwar in meinem Garten ca 35 km östlich von Bonn. Das war bisher einmalig. Auf der Emberger Alm mit obigen Teleskop und mit 12" war der Farbeindruck schon deutlich besser. Der Hammer war dagegen M42 mit 16" auf La Palma.
    Bei den PN bringt einfach das effektiv größere Bild mit wachsender Öffnung drastisch mehr Farbeindruck. In allen Fällen ist hohe Transparenz des Himmels und geringer Streulichtanteil unabdingbar.
    Sicher sind die Oberflächenhelligkeiten der meisten DS - Objekte nicht austeichend um visuell einen Farbeindruck zu bekommen. Diese kann man bei flächigen Objekten auch nicht durch die Größe der Öffnung steigern, sondern eben nur die Bildgröße.


    Die Wahrnehmug von farbigen Planetendetails z. B. auf Jupiter setzt dagegen sehr gutes seeing voraus. Da fängt nach meiner Erfahrung der Farbspaß bei 8" Öffnung so richtig an. Mit 12" wird Juppi partiell echt bunt, mit 16" hatte ich bisher noch nicht die Gelegenheit.


    Gruß Kurt

  • Scorpio: danke für die Auskunft.


    Superinteressanter Thread! Ich habe mit meinem 8" noch nie farbig gesehen und mich auch schon oft gefragt, ab wann das Farbsehen los geht. Da ich nie einen besonders guten Himmel hatte, ist ja noch viel offen!

  • Hallo zusammen,


    am letzten schönen Abend (23.12.[V]) hatte ich das Gefühl, Saturn in Farbe zu sehen. Müsste ich aber erst nochmal sehen, um sicher zu sein, ist schon so lang her[V].


    Weniger Wolken!
    Yoin


    P.S.: Mit 8" f/5.

  • Hi Yoin,


    die Planeten sollte man wohl auch locker in Farbe sehen, denke ich! Die haben ja eine so hohe Helligkeit, dass man fast schon geblendet ist. Saturn sehe ich immer in gelb-beige, Mars ist rötlich-orange u. Jupi beige-bräunlich-weiß.
    Bei Deep-Sky ist das dann schon schwieriger, möchte aber behaupten, dass ich M42 in leicht grünlichem Schimmer gesehen hatte u. nicht einmal bei optimalem Seeing.
    8"-Dob, f/6


    Gruß
    Peter

  • Hallo Leute


    Ich hatte vor wenigen Jahren mal Gelegenheit, mit einem 60 cm-Cassegrain auf 2100 m Meereshöhe in den Walliser Alpen (bei Traumbedingungen übrigens) zu beobachten. M42 war da ein schon beinahe kinomässiges Schauspiel: blaugrünliche und rosa-bräunlich-rötliche Filamente liessen sich deutlich unterscheiden.
    An den Planeten sehe ich zuhause (in stark lichtverschmutzter Gegend) mit dem 30 cm Maksutow deutlich mehr farbige Details als mit dem 15 cm Yolo-Schiefspiegler , der aber auch schon z.B. klar bräunliche, gelbliche und blaugraue Wolkenstrukturen und weisse Fleckchen auf Jupiter zeigt, und der grosse rote Fleck ist so wie der Name sagt, mal etwas blasser, mal kräftiger, aber immer dezidiert "farbig" wahrzunehmen. Auch mit bescheidener Oeffnung zeigen sich die Planeten bunt, wenn die optische Güte dies zulässt. Eine hohe MTF (Kontrastübertragung) begünstigt die farbliche Unterscheidung von Details auf Planeten; eindrücklich bestätigt sah ich das anlässlich einer Beobachtung von Jupiter durch den hervorragenden 20 cm-Herschel Schiefspiegler meines Kollegen Lukas Howald, mit einer Abbildungsqualität, die jedem APO zur Ehre gereichen würde.


    Soviel zu Farbwahrnehmung am Teleskop - noch viel deutlicher kommen die Planetenfarben (von Mars) derzeit allerdings via JPL in Pasadena... ;)


    Kunterbunte Grüsse aus der nebligen Nordostschweiz von
    Daniel

  • gruß an alle


    ich bedanke mich für eure zuschriften.
    ich hatte erwartet, das sich auch mal paar leute mit richtig dicken fetten rohren zum thema melden. ich lese doch hier immer wieder von ganz fleißigen spiegelschleifern vor denen ich gewaltig den hut ziehe. da wird an spiegeln von 16, 18, 20, 24, und mehr zoll geschliffen. was sagt ihr denn zum thema farbe ?
    oder giebt es keinen der an einer sterwarte mit richtig dicken rohr arbeitet....2 meter 3, meter, 5 meter....oder giebt es da gar keine möglichkeit zum direkten sehen ?
    mit meinen 10 zoll newton habe ich bei den planeten natürlich auch schon farbe gesehen. selbt an uranus und neptun.
    bei den nebeln sieht das bei mir aber besch..eiden aus. orionnebel mit grün schimmer...ja. aber das wars dann auch schon fast.
    galaxien und nebel kann ich gut sehen. bedingung ist natürlich, das der himmel schwarz ist. da habe ich hier in graupa wirklich glück, den hier werden nachts ab 1:00 uhr die straßenlampen aus gemacht.
    es giebt trotzdem noch genügend störendes licht von dresden, aber im vergleich zu dreden direkt ist das wirklich wie tag und nacht[:D][:D]
    die hinweise auf langzeitbelichtung...naja klar...da ist schon mehr in farbe zu sehen. ich hoffe, es giebt noch paar meinungen von besitzen oder beobachtern mit größeren instrumenten.


    cs uwe

  • Also Uwe,
    du hast vorstellungen...hehe. Wer arbeitet schon an einem 2m oder 5m Spiegel von uns Astroamateuren?? Glaube mir daß die meisten hier eine Öffnung von Durchschnittlich 8" ihr Eigen nennen und das ist schon viel. Deine 10" sind wirklich eine ziemlich gute Öffnung und mit dieser Öffnung kann man visuell und fotografisch sowieso einiges anfangen. Daß du am Orion "nur" einen grünen Schimmer siehst ist schon viel, das können die meisten gar nicht wahrnehmen mit ihrer vorhandenen Öffnung. Daß man mit mehr "Öffnung mehr sieht ist ja klar, aber mit deinen 10" bist du einer der schon viel sehen könnte.
    Gruß,

  • Hallöle,


    wenn ich auch mal meinen unmaßgeblichen Senf dazu geben dürfte....


    Es kommt auch sehr auf die Übung an. Astronomisches Sehen ist nich wie Videogucken. Ich habe vor etwas über einem Jahr mit einem C-8 angefangen (bevor entsprechende Einwände kommen - ich wußte auch damals schon, wie man die Optik justiert). Damals habe ich (mehr durch Zufall...) mal den Orion-Nebel gefunden. Ich war mir gar nicht sicher, ob es nicht evtl. nur ein Fleck auf der Optik sei.
    Danach bin ich auch dem Öffnungswahn verfallen (dessen überzeugter Anhänger ich auch immer noch bin) und habe das letzte halbe Jahr nur noch durch einen 10Zöller gelinst. Als ich jetzt aber mal wieder M42 durch mein altes C-8 angeschaut habe, war ich absolut platt. Diese ganzen Details (natürlich nicht in Farbe...) habe ich vor einem Jahr noch nicht gesehen.
    Ich denke, man sollte mit einem guten Gerät anfangen (6-8" sollte es aber schon haben) und sich dann erst mal an das Beobachten gewöhnen. Wenn sich dann irgendwann die Gelegenheit bietet, kann man sich ja mit einem Öffnungs-Freak treffen und einen direkten Vergleich anstellen.


    ...und ehrlich gesagt, ob man jetzt einen grauen, oder einen grünen Schimmer sieht, spielt eigentlich keine Rolle. So wie auf Fotos sieht's eh nur auf Fotos aus[B)].


    Gruß
    Klaus

  • Hi, leute


    Manchmal ist es sogar der Nebel selbst der bei einem Öffnungsfieber auslösen kann, ob man es nun Kunterbunt sieht oder nicht für den Orionnebel lohnt sich jede Öffnung ab 6mm Pupille[8D].


    Grüßle,


    Y.Cetin
    http://www.ycetin.de

  • Hallo!
    mit meinem 10"-er erkenne ich am Orion-Nebel geringe Farbschattierungen, vor allem mit Nebelfilter. Ansonsten kann man Farben bei visueller Beobachtung wohl vergessen.
    Gruß!
    W.

  • Ich habs noch nicht farbig gesehen, denn die perfekte Nacht war noch nicht da. Einmal wäre es gegangen, aber da stand Orion noch zu tief. Ich bin aber optimistisch. Desto öffter man guckt umso größer sind die Chancen. Und wenns doch nicht klappt, was man bei einem 6 Zöller nicht gerade erwarten sollte, dann ist es auch nicht schlimm. Abgebildet wird M42 auf jeden Fall mit hoher Qualität, für den Einstieg sollte das reichen[;)]

  • hallo


    weiterhin besten dank für alle wortmeldungen.


    (==>) danist da hast du es ja super gut, wenn du die möglichkeit hast oder hattest duch so ein instrument zu schauen.
    sehr gut auch deine beschreibung der gesehen farben.
    ich finde es immer erstaunlich, wenn ich m42 im 10" grünlich sehe,
    der 42 auf fotos aber immer rötlich ist.


    schade, das sich stathis oder marty nicht dazu melden.
    ich habe die vermutung, das beide schon duch deutlich größere instrumente geschaut haben.
    ich werde sie wohl mal persönlich dazu anschreiben.


    im stillen hatte ich immer noch die hoffung, das vieleicht doch mal ein oder zwei von den profis sich hier zu wort melden.
    wäre ja sehr schön gewesen, mal so eine beschreibung zu lesen, was mit mehreren metern zu sehen ist.


    ich will damit auf keinen fall usern mit kleineren instrumenten abwerten !!! ich habe selbst viele jahre mit einen 114/900 bresser beobachtet. vorher hatte ich einen selbstbau von einen refraktor mit einfachen linsen die mir ein optiker geschliffen hatte.
    da war sehr viel farbe vorhanden, was aber nicht von der gewaltigen öffnung [60mm] stammte. [:D]
    dagegen ist der lidl-refraktor heute ein superteil.


    cs uwe

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