Beiträge von Kalle66 im Thema „Wie weit geht es zurück?“

    Hi Dominik,
    die Inflationsphase kurz nach Entstehung des Universums war, soweit ich die Theorien kenne, doch lange vor der Entkopplung der 3K-Strahlung zu Ende nämlich schon 1E-33 Sekunden und nicht erst 1E+13 Sekunden (380.000 Jahre). Insoweit sind die 90 Mrd LJ Ausdehung schon ein brauchbarer Anhaltspunkt als Größe - zumindest für einige der komsischen Modelle.


    Zum Thema Unendlichkeit, gibt es auch Theorien, die sagen, wo ein Urknall ist, kann es auch mehrere geben. Wenn die dann alle zu "verschiedensten Universen" anwachsen und in einem höherdimensionalen "Gebilde" eingebettet werden, dann muss bei Unendlichkeit der Anzahl der Universen irgendwann sich unser (begrenztes) Universum genau wiederholen, so wie beim Würfeln irgendwann auch wieder ein zweites Mal eine sechs gewürfelt wird, wenn man unendliche Würfe zur Verfügung hat. Genau genommen sogar unendlich oft wiederholt es sich dann. Dann kann man auch einen mittleren "Abstand" definieren, wann eine Kopie auftreten müsste, so in der Art, nach xy Universen kommt wieder "unseres", als exakte Kopie (...oder ist es dann doch das Original? [;)])


    Ist halt so ein Crux mit dem Unendlichkeitsbegriff: Im total ausgebuchten Hotel "Unendlich" sind nämlich immer noch unendlich viele Zimmer frei. ... Denn jedes mal, wenn ein neuer Gast kommt, lasse ich die bereits eingecheckten Gäste einfach ein Zimmer weiter umziehen, und Zimmer "Eins" wird jedesmal frei. Macht halt nur unendlich viel Arbeit.


    Gruß

    Hi Wolfgang
    1) Das wüssten die Physiker selbst gerne.


    2) Definiere Rand des Universums oder definiere Zentrum [;)]


    3) siehe Randfrage 2). Bei einer Raumausdehung bewegt sich nichts, daher ist der Begriff Überlichtgeschwindigkeit völlig fehl am Platz. Was Du als Bewegung beschreibst, hat nur scheinbar die Einheit m/s, eigentlich ist es einfach ein skalarer Faktor, der über eine bestimmte Raumentfernung in einer bestimmten Zeit soundsoviel neuen Raum schafft, so wie 2 bzw. 2,5 die Faktoren sind, und von einer Geldmünze auf die nächstgrößere Münze zu kommen.


    4) Es sind Thesen, die direkt nicht nachgewiesen sind. Die sog. Inflationsphase ist ein Erklärungsversuch um die Strukturen des heutigen Universums irgendwie zu erklären. Grundlage sind Überlegungen und Simulationen über das Verklumpungsverhalten der bekannten Materie. Ich pers. denke, fast so seriös, wie die Wettersimulation für's Wetter an Heiligabend jetzt im September gerechnet. [;)] Wer sagt "kälter als im Sommer" liegt irgendwie richtig, wer sagt, "Temperaturen von unter -60° können wir für München faktisch ausschließen" liegt vermutlich immer noch richtig, aber ob ich Regen, Schnee oder Sonne habe? Die Physiker sind eher bei "-60°" in Ihrer Aussage.[:D]


    5) Die Begriffe sind aus einer allgemeinen (mehrdimensionalen) Geometrie, die man eben nicht mehr anfassen (3D) oder zeichnen kann (2D). Für Mathematiker heißt das nur, dass bestimmte Rechenregeln ihrer Gültigkeit haben. So wie für die Multiplikation die Klammerregeln gelten [(a*b)*c=a*(b*c)], das Kommutativgesetz gilt (a*b=b*a) so gelten für entsprechende geometrische "Räume" ihrerseits Regeln. Zum Beispiel gilt für ein EBENES Dreieck eine Innenwinkelsumme von 180°, für Dreiecke auf einer Kugeloberfläche sieht das aber anders aus. Ganz allgemein ist in der Mathematik das "Rechnen" nur Nebensache, Ziffern sind ja nur Symbole für etwas, man könnte ja auch "Farben" nehmen und tut das z.B. wenn man keine Größer-Kleiner-Beziehung zwischen den Symbolen haben will, mit denen man rechnet. Da ergibt dann Gelb + Rot idealerweise = Orange. [:D] Die Quantenphysik nutzt darüber noch "Geschmäcker" und andere Begriffe, die sich bildlich möglichst nicht ins Gehege kommen.


    6) Die 3K-Hintergrundstrahlung ist die durch die Rotverschiebung gedehnte Hitzestrahlung aus der Zeit ca. 380.000 Jahre nach dem Urknall, als das All für's Licht durchsichtig wurde. Hat damals irgendwer einen Schatten geworfen, dann wäre es heute in dieser Richtung entsprechend kälter als 3K (andere Einheit für eine Radiostrahlung. Man könnte auch die Frequenz 160Ghz nennen bzw. die Wellenlänge von etwa 1,9mm in der dieses Rauschen/Schwarzkörperstrahlung sein Maximum hat) oder den Rotverschiebungsfaktor z = 1089. Dadurch dass wir auf der Erde beim Messen in eine Richtung eine leicht erhöhter Frequenz und in der Gegenrichtung eine leicht niedrigere Frequenz messen, schließt man, dass wir uns mit 650 km/s durchs All bewegen. (Womit ich mich wieder bei den alten Ätherthesen in neuen Gewand fühle und mich frage, ob die kosm. Hintergrundstrahlung nicht ein Referenzsystem darstellt. [;)]


    7) Will ich nicht ausschließen. Derzeit ist der Effekt in irdischen Maßstäben nicht messbar. Aber es gibt sog. Big-Rip-Theorien (Endzeittheorien), denenzufolge, die Expansion solche Ausmaße erreichen könnte, dass selbst Materie davon zerrissen wird. Für mich: Spekulativ, lass uns einfach abwarten [;)]


    Gruß und ich hoffe, den Stand der Wissenschaft halbwegs korrekt wiedergegeben zu haben. Zumindest die Auszüge, auf die ich eingegangen bin.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Neutronenstern?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo, das Teil heißt deswegen so, weil selbst Protonen (Wasserstoff-Ionen) und die umherfliegenden Elektronen so stark zusammengepresst werden, dass sie zu einem Neutron werden. Ein Neutronenstern ist somit ein riesiger "Atomkern" (man spricht, soweit ich weiß, von entarteter Materie), der nicht mehr ins chemische Periodensystem passt. Wie sollen da irgendwelche Gegenstände bestehend aus chemischen Verbindungen (sprich Moleküle, Kristalle etc.) Bestand haben, wenn noch nicht mal die Atomkerne stabil auseinander gehalten werden können. Da passiert im Stern etwas ähnliches, wie dem sagenhaften König Midas (bei dem alles zu Gold wurde, was er berührte), nur wird es halt nicht zu "Gold" sondern Bestandteil der Neutronenkugel.


    Gruß

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wieso braucht man eigentlich eine Mindestsonnenmasse (glaube es waren 3 Sonnenmassen), damit sich überhaupt ein SL bilden kann und unter dieser Masse wird sich ein Neutronenstern entwickeln aus einem "sterbenden" Stern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Na ja, das ist so ähnlich wie mit Hallervordens Story über die tote Kuh Elsa:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Ja hier spricht Ihr Butler. Ich wollte Ihnen nur sagen, Ihre Kuh Elsa ist tot."
    "Die Kuh Elsa?"
    "Ja."
    "Ich kenne keine Kuh Elsa."
    "Na die nette Braune, die nach’m Melken immer den Eimer umgestoßen hat."
    "Ist das alles? Deswegen rufen Sie mich an?"
    "Ja."
    "Also hörn’ Sie mal, ich habe 3000 Kühe, da brauchen Sie mich wegen eines Rindviechs nicht anzurufen, ja."
    "Ich dacht’ ja nur, weil’s die Elsa war."
    "Also bitte, das nächste Mal brauchen Sie mich deswegen nicht zu bemühen, ja! Ende! ... äh..., eh..., hallo Moment mal!"
    "Ja."
    "Äh, woran ist denn die Kuh gestorben?"
    "Der ist das Dach von der Scheune auf den Kopf gefallen."
    "Das Dach von der Scheune? Wie ist das denn passiert?"
    "Na ja, die Scheune ist abgebrannt und da konnte sich das Dach alleine in der Luft natürlich nicht halten und da ist es irgendwann ‘runtergefallen und direkt darunter stand die Kuh Elsa und ich kalkuliere, dass das Dach einfach zu schwer war für die Kuh Elsa."
    "Aber wieso ist denn die Scheune abgebrannt?"
    "Na wegen dem Funkenflug."
    "Was denn für ein Funkenflug?"
    "Na Ihr Landsitz brannte..., und der Wind stand eben denkbar ungünstig für die Kuh Elsa."
    "Aber wieso ist den mein Landsitz abgebrannt?"
    "Na Ihr Sohn hatte im Vestibül ein paar Stufen übersehen, da ist er gestolpert und hat sich beide Arme gebrochen. Bei der Gelegenheit hat er auch gleich den Leuchter mit den brennenden Kerzen fallengelassen. Das war natürlich Pech für die Kuh."
    "Nun sagen Sie mal, wieso lassen Sie denn da meinen Sohn mit brennenden Kerzen rumlaufen?"
    "Na, wir wollten es Ihrer Frau halt ein bisschen nett machen zur Beerdigung."<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Slipknot79</i>
    <br />Nun, ich sehe das so. Es gibt die Singularität. Diese kann man an sich ja nicht erklären weil hier keine physikalischen Gesetze gelten.
    Dann gibt es den Ereignishorizont, wo man "dahinter" nicht blicken kann. Aber es gibt da wohl physikalische Gesetze, die man sich überlegen kann?!?!? Genau da interessiert es mich, ob es hier Erkenntnisse dazu gibt.
    Einstein hat schließlich auch Schwarze Löcher entdeckt, ohne sie erblickt zu haben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Also Nauturgesetze gibt es schon, die das Wesen hinter dem Ereignishoizont regeln. Schließlich verhalten sich die SL nach außen hin "ähnlich". Welche Gesetze da gelten, das entzieht sich aus prinzipiellen Überlegungen unserer Erkenntnis. Wir können es eh nicht überprüfen, solange diese Gesetze keine Auswirkungen nach außen hin haben. Womit man scheitert, ist die Raumzeit-Überlegung. Die wird bei Gravitationskräften, die die LG überwinden ad absurdum geführt. Anders sieht es mit der Unschärferelation aus.


    Übrigens ist der Ereignishorizont keine "dingliche" Grenze, die eine Ausdehung hat, für dessen Umfahrung man eine "Strecke" zurücklegen muss etc., sondern nur eine "gedachte" Grenze, ab der die Methoden der RT und der Geometrie nicht mehr weiterführen. Die Überlegung wird dann interessant, wenn man überlegt, was passiert, wenn zwei SL sich begegnen. Brauchen sie nach RT eine gewisse Zeit, bis sie miteinander verschmelzen (weil man ja nicht mit Überlicht den Schwarzschildradius durchfahren kann) oder geht das ohne Zeitverlust, da es sich um Singularitäten handelt (sozusagen von innerhalb des SL betrachtet). Gibt es innerhalb des SL noch Zeit?


    Gruß

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Slipknot79</i>
    <br />Kann man eigentlich die Behauptung aufstellen, dass das Weltall genauso groß ist, wie es schon zum Zeitpunkt des Urknalls und mehrere Millionen Jahre danach war?
    Um beim Beispiel des Maßbandes zu bleiben, ein Gedankenspiel: Ich habe ein ausreichend großes Maßband ins Weltall gelegt. Dieses Band dehnt sich mit dem Weltall mit, und zwar im gleichen Ausmaß wie es das Weltall macht. Wenn ich nun in der Zeit zurückgehe, schrumpft das Band mit dem Schrumpfen des Weltalls und zeigt mir immer noch die selbe Größe an.
    Um bei den Strichen zu bleiben:
    Heute zehn Striche zwischen A und B: - - - - - - - - - -
    Vor 13 Milliarden Jahren immer noch 10 Striche zwischen A und B: ----------, nur eben gestaucht.


    Fazit: Die Größe des Weltalls blieb unverändert?!?!



    Zum absoluten Nullpunkt: Ist es praktisch möglich, 0K zu erreichen? Gilt bei 0K die Heisenbergsche Unschärferelation immer noch?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da hat ja mich Dominik bereits ein wenig aufgeklärt.
    Die Ausdehung des Universums ist ein Skalarfaktor, der über große Entfernungen zwar seine Wirkung zeigt allerdings "lokal" fast nicht vorhanden ist. Deshalb werden sich die Entfernungen zweier benachbarter Teilstriche kaum ausdehnen. Sie sind lokal (halt Nachbarstriche).


    Die Lösung liegt vereinfacht darin versteckt, dass man wie eine Lichtwelle über einen möglichst langen Zeitraum eine große Strecke zurücklegen muss, damit sich die Wellenlänge dabei dehnt.


    Im Grunde kann man sich die Wirkung der Hubble-Expansion kaum bildhaft richtig vorstellen. Man spricht von Raumausdehung, aber nur über sehr große Räume, nicht aber in "kleinen Räumen" wie bei benachbarten Galaxien. Dadurch meint man - ohne es explizit zu sagen - gleichzeitig aber lange Zeiträume, in der Licht zu uns unterwegs ist.


    Wie soll man sich das nur plastisch vorstellen? Zwei Teilstriche eines Zollstocks werden in 13 Mrd. Lj Entfernung beleuchtet und reflektieren per Interferenz einen Muster ab, aus dem man den Abstand der Teilstriche berechnen kann. (Beim Metermaß z.B. 1mm mit grünem Laser 530nm Wellenlänge gemessen).
    Dieses Interferenzmuster kommt nach 13 Mrd. Lj endlich bei uns als Mikrowelle z.B. mit einer Rotverschiebung von 10-fach an. Unsere Berechnung würde ergeben, die Teilstriche müssen 1cm auseinanderliegen. -&gt;Falsch. Die liegen immer noch ein 1mm auseinander, da lokal benachbart. Das Licht auf dem Weg zu uns wurde gedehnt, nicht das Metermaß. Klingt irgendwie paradox, zeigt aber die schwere "Verdaulichkeit" der Thematik.
    (Ich hoffe, ich habe das jetzt selbst richtig umschrieben.)


    Gruß

    Die Expansion des Raumes ist keine Geschwindigkeit, weil sich im Raum deshalb nix bewegt. Alles bleibt an seinem Platz, und dennoch entfernen sie sich voneinander. Im Grunde ist es eine Dynamisierung der für unser Alltagsleben als fixe Größe erscheinenden Räumlichkeit.


    Die Raumexpansion ist eine "einfache" und "in sich schlüssige" Erklärung für Phänomene, die mit der kosmologischen Rotverschiebung auftreten. Sie steht auch nicht im Widerspruch zur Relativitätstheorie, denn beides sind Theorien, die etwas grundsätzlich Unterscheidliches erklären.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Angenommen ich lege eine Autobahn zwischen einem "Ende" des Universums und dem entgegengesetzten, also längste gerade Autobahn die man ins Universum legen kann. Wir die Autobahn trotzdem nur mit c gezogen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Schon Deine Annahme ist unmöglich, denn schon das Licht braucht länger und der Autobahnbau ist sicher nicht schneller. [;)] Selbst hingebeamt, würde sich sofort in Stücke zerissen, wenn die beiden Endpunkte jeweils außerhalb ihres Sichthorizonts liegen würden. Aber wie gesagt, bau so ein Teil erst mal [:D] Wenn das Wörtchen "Wenn" nicht wär...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist unser Universum die einzig gültige Lösung<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Grübel, Grübel. Sind wir mal philosophisch: Damit wir darüber diskutieren können, muss das Universum einen bestimmten "Werdegang" gehabt haben - genau den, den es hatte. Über andere Fehlversuche zu diskutieren, ist müßig, denn wir können diese nicht wiederholen, sehen, überprüfen oder beweisen, das es sie nicht gab. Vielleicht gibt es auch ein zweites Universum, wo ein Kalle genau die gleichen Fragen zu beantworten versucht.[;)] Die Überlegungen basieren auf dem sog. "anthropischen Primzip". Verwandt mit dieser Frage ist der "umgekehrte Spielertrugschluss". (Du liest, dass jemand im Lotto gewonnen hat und denkst: Ich spiele auch Lotto und will gewinnen. Aber hätte er nicht im Lotto gewonnen, dann würdest Du seine Namen nicht lesen. Und womöglich denkst Du: Der muss aber viele Scheine und schon viele Jahre getippt haben, damit er endlich gewinnt. Das Gewinnen ist aber keine Belohnung fürs jahrelange Lottospielen, sondern Zufall. Da gewinnt also so ein "Schnösel", der aus Langeweile im Kiosk genau einmal so einen Schein ausgefüllt hat.


    Gruß

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Slipknot79</i>
    Ich sitze im Auto, und dieses muss mit gedehnt werden? Somit passe ich meine Form der ausgedehnten Autobahn an oder nicht? Ich eile sozusagen auch mir selbst voraus durch meine eigene Ausdehnung?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Auto ist über chemische Verbindungen stabilisiert, wenn die Hinterräder eines Porsches Gas geben, üben sie eine Kraft aus, die das Auto wie eine Feder staucht. Umgekehrt führt die Expansion zur einer Dehnungskraft. Aber messbar ist die nicht. So richtig spricht das allerdings in der Astronomie keiner an, z.B. die Erdbahn um die Sonne müsste ebenfalls mit dem Faktor 1,000'000'000'000'000'002'3 (1 + 2,3E-18) je Sekunde anwachsen. Immerhin 3,45nm mehr je Sekunde (ein Atomkern etwa) oder überschlägig 30% des heutigen Bahndurchmessers seit Entstehung von Erde und Sonne, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe. Alles was ich darüber gelesen habe, redet darum herum, wie bei einem heißen Brei.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wo ist das Problem, noch weiter als das Hubble Teleskop zu blicken? Wieso kommt man heute nicht an die 380.000 Jahre ran? Weiß man nicht, in welche Richtung man blicken soll?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Licht das noch älter ist gibt es nicht, und da Licht nur mit LG unterwegs ist, können wir deshalb auch nicht theoretisch weiter blicken als bis Universumsalter abzgl. 380.000 LJ. Diese Hintergrundstrahlung war damals schon überall im Universum, so wie die Wärme im beheizten Wohnzimmer. Über die Expansionsrate kannst Du übrigens die heutige Frequenz (Mikrowelle 2,7 K) der Hintergrundstrahlung erklären, die ursprünglich einer Hitzstrahlung von 6000 K entsprach.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich habe mir ein paar Sendungen von Harald Lesch angeschaut (Alpha Centauri, schade dass es das nicht mehr gibt) und da hat er mal gemeint, dass es keinen Ort gibt, wo man sagen kann: "Der Urknall hat an am Ort mit den Koordinanten XYZ stattgefunden." Woher soll man wissen, wo man dann "hinblicken" soll? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Wenn man einen "Punkt" via Expansion auf die heutige Größe des Universums aufzieht, wo ist dann der Punkt heute? (richtige Antwort: überall, man muss nur weit genug entfernt sein, damit es wieder wie ein Punkt aussieht.)[:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Sonst habe ich ihr ihm Forum gelesen, dass das Weltall unendlich groß sein KÖNNTE. Wenn das der Fall sein sollte, dann würde die Erkenntnis, die mal ein Lehrer aufgestellt hat (Wäre das Weltall unendlich groß, wäre die Nacht hell), keinen Sinn mehr ergeben. In meinen Augen muss das Weltall also auf jeden Fall endlich groß sein. Außerdem gäbe es das Weltall dann sonst schon seit unendlich langer Zeit, was ja nicht der Fall zu sein scheint?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Du meinst das "Olberssches Paradoxon". Ein unendlich großes homogenes und isotropes Universum müsste unendlich hell sein, denn die Anzahl der Sonnen wächst in dritter Potenz mit der Entfernung, die Lichtstärke dieser Sonnen schwächt sich aber nur im Quadrat der Entfernung ab. Die Frage erledigt sich mit der Endlichkeit des Alters und den damit vorhandenen Horizont, von dem Licht bis zu uns gelangen kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Meinst du, dass die Teilchen Überlichtgeschwindigkeit hatten?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nach gängiger Theorie (Allg. RT etc.) ist ÜberLG ausgeschlossen. Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Konstanz der LG im Vakuum und die Feststellung, dass es nicht schneller geht, sind keine Schlussfolgerungen der Allg. RT, sondern deren Grundannahme. Sowas nennt sich "Axiom". Wenn es so ist, dann folgt daraus die Theorie. Deswegen hat man den "Meter" ja in Abhängigkeit der LG neu definiert.


    Aber Vorsicht: Habe ich eine "Autobahn" (s.o.) die lang genug ist, dann entfernen sich Start- und Endpunkt - unterm Strich - schneller, als das Licht schnell ist, unter dem Einfluss der Raumsxpansion. Eine scheinbare ÜberLG; allerdings bewegt sich da nix "im Raum", auch wenn es so aussieht. Deshalb ist ja die "Rotverschiebung" auch kein Dopplereffekt, wie beim Tatütata der Feuerwehr, sondern ein Maß, wie lange das Licht, das wir sehen, der Raumexpansion ausgesetzt war, und damit ein Maß, wie weit entfernt die Lichtquelle war (nicht ist, denn bis wir das Licht sehen, ist die Quelle schon weiter weg.)


    Gruß

    Hallo Unbekannter,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nachdem mir in wikipedia die Aufnahmen zum "tiefsten Blick ins Weltall" durch das Hubble Ultra Deep Field ins Auge gefallen sind, stellte ich mir zwangsläufig die Frage: Wie weit kann man eigentlich in der Zeit optisch zurückreisen? Ist es möglich, per Teleskop den Urknall oder die Phasen danach einzufangen?!?! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Optisch bis ca. 380.000 Jahre nach dem Urknall. Was man da sieht nennt sich Mikrowellen-Hintergrundstrahlung. Es stammt aus der Zeit, als Dichte und Temperatur des gerade entstandenen Universum klein genug war, damit überhaupt Lichtquanten frei herumfliegen konnten. Vorher war für die einfach kein "Platz".
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Es tauchte dann noch eine andere Verständnis-Fragen auf: Wie funktioniert die Wahrnehmung des Menschen auf das Weltallbezonge? Auf der einen Seite kann man optisch in der Zeit zurückreisen. Auf der anderen Seite entsteht für uns als Beobachter ein verzerrtes Bild, da das Licht aus den unterschiedlichen Orten des Weltalls bei uns ankommt, oder noch nicht angekommen ist.
    Demzufolge nimmt ein Beobachter, der Milliarden von Lichtjahren von uns entfernt ist, "sein" Weltall anders wahr und lebt in einer anderen Realität oder?
    Ist das Weltall nur unser "eigenes" Gebilde? Wie ergeht es nun (aktuell, wo ich gerade diesen Text schreibe) den Galaxien aus dem Hubble Ultra Deep Field? Wohin (Ort/Geometrie) blicken wir eigentlich wenn wir dieses Licht der Galaxien aktuell empfangen? Das Teleskop ist in eine Richtung (Geometrie) ausgerichtet, dennoch erfassen wir nur die zeitliche Darstellung der weit entfernten Galaxien?!?! Soweit ich weiß, breitet sich Information mit Lichtgeschwindigkeit aus, schneller kann das Weltall also nicht wachsen. Angenommen, es gibt außerhalb unseres Weltall ein Objekt, zB eine Galaxie, die wir noch nicht erfasst haben weil das Licht einfach noch nicht bei uns angekommen ist. Expandiert also das Weltall räumlich oder nur zeitlich? Oder beides? Expandiert nur unsere Wahrnehmung "unseres" Weltalls? Ist Information/Licht = Weltall?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du kannst etwas beruhigt sein, zwei Leute im Stadion sehen das Tor schließlich auch aus unterschiedlichen Perspektiven, was für den Einen "gleiche Höhe" ist für den Anderen "eindetuig Abseits".


    Was die Geradlinigkeit/Verzerrung usw. anbelangt. Es gibt Bereiche, da können wir vor lauter Sternen/Gaswolken nicht sehen, was dahinter ist. Andererseits gibt es Bereiche, wo die Sicht frei ist bis zum Horizont. Mangels störender Massen verläuft das Licht dann auch überwiegend geradlinig.


    Was die Raumexpansion betrifft. Du musst unterscheiden zwischen "Bewegung im Raum" und "Expansion des Raumes".
    Ein Beispiel:
    Stell Dir vor, eine 100km lange Autobahn wird jede Stunde um 5km größer (und bleibt intakt), weil jemand die Erde passend aufbläst. Die Expansionsrate beträgt dann 5km je h je 100km (oder 5/100 1/h). Wenn Du losfährst, und mit 100km/h fährst musst Du 105km zurücklegen (genau sogar etwas mehr, denn für die zusätzlichen Kilometer brauchst Du ebenfalls Zeit, in der die Strekte größer wird). Eine Autobahn mit ~2000km Länge wächst in der ersten Stunde, in der Du fährst, somit um 100km an, ziemlich genau die Strecke, die Du gefahren hast. Du wirst also nie ankommen. Deine Reichweite ist also etwa 2000km. Im Weltall ist die Fahrgeschwindigkeit max. gleich der Lichtgeschwindigkeit 3E+8 m/s, die Raumexpansionsrate beträgt 2,3E-18 1/s (=72km je Sekunde und je Megaparsec) 1 Megaparsec = 3,26 <font color="yellow">Mio. LJ</font id="yellow">, eine astronomische Entfernungseinheit http://de.wikipedia.org/wiki/Parsec . Rechne Dir also aus, wie weit das Auto mit LG kommen kann. Und denke daran, einmal angekommen, liegt der Rückweg u.U. dann schon längst außer Reichweite.


    Gruß