Beiträge von astrometer im Thema „Mond-Vergleich TEC 180 vs. Zeiss 50/540“

    Hallo

    … Könntest Du sagen welches Bild von welchem Teleskop kommt, wenn es nicht drunter stehen würde?? 

    Hallo Gerd,


    schöner Vergleich. Und ja, doch, ich hätte es gesehen. Obwohl sich der geringere Kontrast obstruierter Systeme in der EBV leicht ausgleichen lässt. Hätten wir immer perfektes Seeing und wären die SCs der Massenanbieter durchweg so präzise gefertigt wie die Apos der Edelschmieden, wäre der Unterschied noch geringer. Aber die Praxis sieht nun mal anders aus. Und noch größer ist m. E. der Unterschied, wenn wir nicht fotografieren, sondern visuell beobachten. Fürs Auge gibt es keinen Kontrastregler, den man einfach nur ein bisschen weiter hochziehen muss. Ob das den zehnfachen (?) Preis wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Da gibt es kein richtig oder falsch. Es kommt auch sehr drauf an, was für ein Typ man ist, ob man zur Perfektion neigt oder nur gelegentlich ein bisschen Spaß am Himmel haben will. Aber das alles haben wir schon x-mal hier im Forum diskutiert …


    CS, Jörg

    You get what you pay for 8o

    Hallo Chris,


    weiß nicht genau, wie Du das meinst, aber wenn wir schon beim Geld sind: Das Objektiv 50/540 hat mich mal 53 Ostmark gekostet. Bei einem Umrechnungskurs von 4 zu 1 wären das 13,25 DM oder 6,65 €. Okay, da sind noch nicht die Kosten für Tubus und Fokussierer dabei. Doch wenn wir die mal vernachlässigen, wäre ein aktueller TEC 180 so viel wert wie 4125 Zeiss-Objektive 50/540. Klar, heute verlangen die einschlägigen Ferengis auch ganz andere Preise dafür. Aber jenseits aller Absurditäten des Marktes und der Inflation, ist so ein kleines, gut gemachtes Refraktorobjektiv mehr als sein Geld wert. Ganz besonders, wenn man es (wie ich) lange im Schrank liegen hatte.


    CS, Jörg

    Wie hoch vergrößernd ist denn das Zeiss sinnvoll zu gebrauchen?

    Hallo Johannes,


    wie schon hier (Venus mit Zeiss 50/540) in #3 beschrieben, war das Venusbild am 50/540 selbst bei 216x (binokular!) noch scharf. Was an Venus und hellen Doppelsternen funktioniert, macht allerdings an Objekten mit weniger Flächenhelligkeit keine Freude mehr. Aber 108x binokular war am knapp 40% beleuchteten Mond kein Problem.

    Zur DDR-Zeit, als noch niemand auf die Idee gekommen wäre, den 50/540 binokular zu benutzen, galt das 6-O (90x) als Ende der Fahnenstange. Das hatte allerdings einen recht unbequemen Einblick. Und weil die damaligen Eigenbau-50/540 meist wackelig montiert und fummelig zu fokussieren waren, waren diese 90x in der Praxis nicht die Erfüllung.


    Wenn man der Optik aber einen ordentlichen Fokussierer spendiert, sie auf eine stabile Montierung setzt und moderne Okulare verwendet, sind Vergrößerungen um die 100x noch angenehm und sinnvoll. Zeiss hatte kurz nach der Wende den Werbeslogan „Über uns ist nur der Himmel“. Fügt man „und die Physik“ hinzu, ist dagegen nichts einzuwenden.


    CS, Jörg

    Aber dafür muss ich das auf dem Balkon nun endlich hin bekommen.

    Hallo Manfred,


    egal, welche dunklen Orte in relativer Nähe sind, eine funktionierende Balkonsternwarte ist durch nichts zu ersetzen. Der Mensch ist nun mal faul und vergesslich. Dieser Tatsache kommt ein Balkon maximal entgegen. Selbst wenn der Himmel nur für eine halbe Stunde aufklart, hat man als Balkonaut nicht die Ausrede, dass es sich eventuell doch nicht lohnt. Ein vergessenes Okular oder ein Zwischenring ist schnell geholt, und den Anorak muss man sich erst dann holen, wenn es länger dauert und allmählich kalt wird.


    CS, Jörg

    Hallo in die Runde,


    nach der gestern hier gezeigten Venus mit dem kleinen Zeiss 50/540, folgt nun der am selben Abend entstandene Mond. Ich gebe zu, mehr als zwei Meter Äquivalentbrennweite sind eindeutig Oversampling für 50 mm Öffnung, selbst wenn die Pixelgröße der Kamera eher moderat ist. Aber so richtig deutlich wird das erst, wenn zum Vergleich ein mit dem TEC 180 entstandenes Bild daneben gestellt wird. Ist aber auch unfair, 50 mm Fraunhofer mit 180 mm Fluoritapo zu vergleichen…




    CS, Jörg