Mond-Vergleich TEC 180 vs. Zeiss 50/540

  • Hallo in die Runde,


    nach der gestern hier gezeigten Venus mit dem kleinen Zeiss 50/540, folgt nun der am selben Abend entstandene Mond. Ich gebe zu, mehr als zwei Meter Äquivalentbrennweite sind eindeutig Oversampling für 50 mm Öffnung, selbst wenn die Pixelgröße der Kamera eher moderat ist. Aber so richtig deutlich wird das erst, wenn zum Vergleich ein mit dem TEC 180 entstandenes Bild daneben gestellt wird. Ist aber auch unfair, 50 mm Fraunhofer mit 180 mm Fluoritapo zu vergleichen…




    CS, Jörg

  • astrometer

    Hat den Titel des Themas von „Vergleich TEC 180 vs. Zeiss 50/540“ zu „Mond-Vergleich TEC 180 vs. Zeiss 50/540“ geändert.
  • Ja Jörg,


    Das ist ein gewaltiger Unterschied. Besonders die Schärfe im Bild links kaum zu vergleichen. Habe vor zwei Tagen die Kamera GUIDE 1200 M Mono in den OAZ gesteckt und mal Test weise eine Aufnahme damit gemacht. Kam sehr groß raus. Ja das wäre mal ein Vergleich mit der R7, EOS 600 d mal zu machen. Aber dafür muss ich das auf dem Balkon nun endlich hin bekommen.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Vergleiche von Altoptiken mit moderneren Gerät sind immer interessant. Vorallem, weil ich den Abstand von den Papierwerten her noch größer eingeschätzt hätte (13x größere Fläche von 50 auf 180 mm Öffnung) . Das kleine Zeiss liefert prima ab!


    Wie hoch vergrößernd ist denn das Zeiss sinnvoll zu gebrauchen?


    Viele Grüße

    Johannes

  • Aber dafür muss ich das auf dem Balkon nun endlich hin bekommen.

    Hallo Manfred,


    egal, welche dunklen Orte in relativer Nähe sind, eine funktionierende Balkonsternwarte ist durch nichts zu ersetzen. Der Mensch ist nun mal faul und vergesslich. Dieser Tatsache kommt ein Balkon maximal entgegen. Selbst wenn der Himmel nur für eine halbe Stunde aufklart, hat man als Balkonaut nicht die Ausrede, dass es sich eventuell doch nicht lohnt. Ein vergessenes Okular oder ein Zwischenring ist schnell geholt, und den Anorak muss man sich erst dann holen, wenn es länger dauert und allmählich kalt wird.


    CS, Jörg

  • Wie hoch vergrößernd ist denn das Zeiss sinnvoll zu gebrauchen?

    Hallo Johannes,


    wie schon hier (Venus mit Zeiss 50/540) in #3 beschrieben, war das Venusbild am 50/540 selbst bei 216x (binokular!) noch scharf. Was an Venus und hellen Doppelsternen funktioniert, macht allerdings an Objekten mit weniger Flächenhelligkeit keine Freude mehr. Aber 108x binokular war am knapp 40% beleuchteten Mond kein Problem.

    Zur DDR-Zeit, als noch niemand auf die Idee gekommen wäre, den 50/540 binokular zu benutzen, galt das 6-O (90x) als Ende der Fahnenstange. Das hatte allerdings einen recht unbequemen Einblick. Und weil die damaligen Eigenbau-50/540 meist wackelig montiert und fummelig zu fokussieren waren, waren diese 90x in der Praxis nicht die Erfüllung.


    Wenn man der Optik aber einen ordentlichen Fokussierer spendiert, sie auf eine stabile Montierung setzt und moderne Okulare verwendet, sind Vergrößerungen um die 100x noch angenehm und sinnvoll. Zeiss hatte kurz nach der Wende den Werbeslogan „Über uns ist nur der Himmel“. Fügt man „und die Physik“ hinzu, ist dagegen nichts einzuwenden.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,

    wenn es da keine Unterschiede gäbe, wären die vielen Diskussionen über Öffnung und Auflösung müßig gewesen… :winking_face:

    Aber Physik läßt sich eben nicht beeinflussen. Ich finde es aber frappierend, was auch eine kleine Optik zu leisten vermag, wenn sie gut ist!

    Ich bin von meinem TOA 130 sozusagen positiv verdorben. Trotzdem bin ich von den Bildern in meinem 80/1200 oder 81/447 jedesmal sehr angetan. Leider hatte ich bis jetzt noch keine Gelegenheit, durch einen älteren und kleinen Zeiss zu schauen.

    Jedenfalls ein sehr anschaulicher Vergleich, den Du hier zeigst!

    Grüße

    Wolfram.

  • You get what you pay for 8o

    Hallo Chris,


    weiß nicht genau, wie Du das meinst, aber wenn wir schon beim Geld sind: Das Objektiv 50/540 hat mich mal 53 Ostmark gekostet. Bei einem Umrechnungskurs von 4 zu 1 wären das 13,25 DM oder 6,65 €. Okay, da sind noch nicht die Kosten für Tubus und Fokussierer dabei. Doch wenn wir die mal vernachlässigen, wäre ein aktueller TEC 180 so viel wert wie 4125 Zeiss-Objektive 50/540. Klar, heute verlangen die einschlägigen Ferengis auch ganz andere Preise dafür. Aber jenseits aller Absurditäten des Marktes und der Inflation, ist so ein kleines, gut gemachtes Refraktorobjektiv mehr als sein Geld wert. Ganz besonders, wenn man es (wie ich) lange im Schrank liegen hatte.


    CS, Jörg

  • das Venusbild am 50/540 selbst bei 216x (binokular!) noch scharf.

    Hallo Jörg,


    ich hatte dies gelesen, es aber für eine rein technische Vergrößerung gehalten, da mir die daraus resultierende AP zu niedrig erschein, als das man damit noch was richtig sehen könnte.

    Das der kleine Zeiss aber noch einen Bino dran hatte, ging an mir vorüber. Sehr geil :thumbup: :whistling:


    Gruß

    Johannes

  • Hallo,


    Der Teleskop Vergleich ist total interessant. Natürlich geht die Leistung nicht linear mit dem Preis. Das kommt besonders klar zum Ausdruck, wenn man ca. gleiche Durchmesser vergleicht. Ich hab das mal bei 150mm Schmidt-Cassegrain (Kaufhausteleskop) vs. 130mm APO (Premiummarke) gemacht. Siehe Bild. Ist der Unterschied in der Bildqualität (Könntest Du sagen welches Bild von welchem Teleskop kommt, wenn es nicht drunter stehen würde?? ) den ca. 10x Preisunterschied wert ? :)



    Naja, wenn die Sternfreunde nichts zum Fachsimpeln über Teleskope hätten! :)



    Clear Skies,

    Gert

  • Hallo

    … Könntest Du sagen welches Bild von welchem Teleskop kommt, wenn es nicht drunter stehen würde?? 

    Hallo Gerd,


    schöner Vergleich. Und ja, doch, ich hätte es gesehen. Obwohl sich der geringere Kontrast obstruierter Systeme in der EBV leicht ausgleichen lässt. Hätten wir immer perfektes Seeing und wären die SCs der Massenanbieter durchweg so präzise gefertigt wie die Apos der Edelschmieden, wäre der Unterschied noch geringer. Aber die Praxis sieht nun mal anders aus. Und noch größer ist m. E. der Unterschied, wenn wir nicht fotografieren, sondern visuell beobachten. Fürs Auge gibt es keinen Kontrastregler, den man einfach nur ein bisschen weiter hochziehen muss. Ob das den zehnfachen (?) Preis wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Da gibt es kein richtig oder falsch. Es kommt auch sehr drauf an, was für ein Typ man ist, ob man zur Perfektion neigt oder nur gelegentlich ein bisschen Spaß am Himmel haben will. Aber das alles haben wir schon x-mal hier im Forum diskutiert …


    CS, Jörg

  • Mein am meisten benutztes Fernrohr ist auch ein C 50/540 Zeissfernrohr. In ein Plast(ik)erohr gesteckt und mit Schiebetubus versehen. Dazu entweder ein 45 Grad Amiciprisma um es als Spektiv nutzen zu können oder mit 90 Grad Zeissprisma für die astronomische Anwendung. Mit stabilem Fotostativ bin ich in 2 Minuten am Himmel! Dazu die sehr guten Pentaxokulare machen richtig Spaß!

    Mit einem Glassonnenfilter dabei ist auch die Sonne sehr gut zu sehen.

    Übrigens habe ich noch zwei funkelnagelneue, originalverpackte Bastelsätze inklusive der Zeissokulare H 25 und H 16 plus Plastesteckhülsen liegen. Mit Zeissverkaufsquittung und Beschreibung.

    Kostete damals 135 Ostmark.

    Die sind so nicht mehr zu bekommen.

    Da hatte ich damals mal vor, mir ein Bino von zu bauen.

    Aber mittlerweile sind sie etwas für die Vitrine.

    Allerdings...als Inflationsausgleich ...hm irgendwann vielleicht verkauf ich sie doch! :)

    Aber es sind schon supergute Teile!


    Gruß Armin

  • Hallo Armin,

    ich habe auch einen Bastelsatz 50/540. Bei dem ist das Schaumgummi der originalen Polsterung auf das Objektiv gebröselt.

    Schau nach ob das bei Dir auch schon passiert ist. Wenn nicht ist ein holzfreies Kosmetiktuch ein guter Schutz für die Glasfläche.


    Grüssle Gerd


    Nachtgrabb.de
    www.nachtgrabb.com

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