Venus mit Zeiss 50/540

  • Hallo in die Runde,


    Venus fehlte mir noch in meiner 50/540-Galerie der Planeten. Deshalb habe ich den Sonnabend genutzt, um sie durch das kleine Rohr abzulichten. Ich bin immer wieder erstaunt, was mit einem 50-mm-Fraunhofer geht, wenn er nach Zeissschen Qualitätsnormen gebaut wurde.



    CS, Jörg

  • Hallo André,


    ja, die aus heutiger Sicht „viel zu kleinen“ Zeiss-Optiken haben ein wahnsinniges Potenzial. Vor den Aufnahmen hatte ich Venus visuell beobachtet. Dazu war der Binokularansatz mit TV BinoVue 2x und zwei Takahashi LE 5mm montiert. Das war dann 216x bei 0,2mm Austrittspupille.

    Natürlich war das Bild nicht so ästhetisch wie mit 2x 24mm Panoptic (45x) und 2x 10mm Abbe-Ortho (108x). Dafür sorgte schon der Dreck im Kammerwasser meiner fast 70 Jahre alten Augen. Aber selbst mit diesen physikalisch unsinnigen 216x war das Planetenbild tadellos definiert, achromatbedingt umgeben von einem schwachen bläulichen Halo.


    Übrigens war der Blaukanal des in #1 gezeigten Summenbildes kaum schlechter als G und R. Einzig in L war die Luft unruhiger. Das ist mit ein Grund, warum ich trotz des größeren Aufwands lieber monochrom videografiere.


    CS, Jörg

  • Sehr schönes Bild - Aufmachung gefällt mir richtig gut. Venus ist halt underrated meines Erachtens. Ich schaue sie mir auch immer wieder gerne an, wird nicht langweilig.

  • Hallo Klaus, hallo Janik,


    danke für Eure netten Kommentare. Janik: Die beste Venus hatte ich am 27. Mai mit dem TEC 180 bei 430x binokular und kaum bewegter Luft. Beste Zeit für die Venus sus meiner Sicht: eine bis zwei Stunden vor Sonnenuntergang.


    Danke auch an alle Sternchengeber.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    klingt fantastisch… sind denn bei dieser Vergrößerung und deinem Teleskop auch atmosphärische Details bei der Venus erkennbar?


    Liebe Grüße

    Janik

  • … sind denn bei dieser Vergrößerung und deinem Teleskop auch atmosphärische Details bei der Venus erkennbar?

    Hallo Janik,


    js, sehr zart, aber relativ zweifelsfrei. Wenn Seeing und Transparenz stimmen, geht das bestimmt auch schon bei geringeren Vergrößerungen. Wichtig ist nur, dass das Instrument auch im Blaubereich noch sauber abbildet. Spiegel und gute Apos wären deshalb klar im Vorteil. Die Meinung, visuell seien keine Wolkenstrukturen auf Venus zu sehen, stammt m. E. aus der Zeit, als man sie mangels geeigneter Filter noch nicht fotografieren konnte.

    Vor rund 50 Jahren hatte ich mal eine Venussaison lang an jedem klaren Tag beobachtet (zwecks Dichotomiebestimmung), und da sah ich auch wiederholt Schattierungen, deren Echtheit ich aber wegen der damaligen „Lehrmeinung“ anzweifelte.


    Mit einem Fraunhofer dürften allerdings keine Venuswolken zu sehen sein. Bei den aktuellen Aufnahmen habe ich versucht, mit zwei verschiedenen Ultraviolettfiltern ein Venusbild zu bekommen. Aber es ging rein gar nichts. Der Monitor blieb dunkel, als hätte ich den Deckel auf dem Rohr.


    CS, Jörg

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