Hallo Stefan,
erstmal finde ich es gut, dass Du trotz des "Gegenwindes" dabei bleibst und dann so detailliert und freundlich antwortest.
Über die Offenlegung Deines Workflow hätte ich mich gefreut - mir persönlich ist das aber egal, denn ich meine, dass ich in etwa nachvollziehen kann, wie das Bild entstanden ist.
Vielen Dank auch für Deinen Tipp mit der Dark-Erstellung - das werde ich mal ausprobieren.
Für beide von mir genannten Punkte gibt es einen Stern.
Wenn jemand streng wissenschaftlich arbeitet, bringt es z.B. nichts zu schreiben, entferne 50% der Sterne um das Hauptmotiv freizulegen, oder ähnliches
Die Kritik an Deinem Bild ist gar keine handwerliche. Da hat sicher Dein Know-How i.d. Fotografie eine große Rolle gespielt, keine Frage.
Die Kritik bezog sich allein auf den KI-Einsatz, die Bäume und Fische ins Bild gezaubert hat.
Sorry - aber ich glaube fast, dass Du das (aus Deiner fotografisch/handwerklichen Perspektive) noch nicht so ganz verstanden hast. Es geht hier nicht um "Stile" oder "eigene Handschrift".
In der Astrofotografie wollen wir möglichst nah am Original sein. Und das Original ist für uns das zur z.Zt. beste verfügbare Bild aus Observatorien oder von Weltraum-Teleskopen.
Mit LUTs z.B. wollen wir hier auch nicht arbeiten - im Gegenteil, viele kalibrieren sogar die Farben Ihrer Sterne astrometrisch.
Die etablierte Methode der vorübergehenden Sternentfernung dient allein dem Herauspräparieren von vorhandenen Details - hier wird nichts am eigentlichen Bildinhalt
verändert. Es wird nichts hinzugefügt und genau das ist der Unterschied - Fakt vs. Fiktion.
Bilder mit einen solchen KI-Tool kann man machen und sie sind sicher schön anzusehen. Aber ebenso kann ich die Kritik verstehen, denn ob solche Bilder (die Fiktion abbilden) in ein Astroforum
gehören kann man diskutieren.
So - und jetzt gucke ich mir mal Deine M33 an!
Viele Grüße, Jochen
Edit: mir fällt da noch ein - wie ich finde - ganz passender Vergleich ein: das Restaurieren von Oldtimern. Restauration bedeutet "wiederherstellen des original-Zustandes". Eine alte Mercedes Heckflosse fährt sich sicher viel schöner, wenn man einen Elektromotor einbaut - aber es ist dann halt kein Original mehr. Genau so "puristisch" geht es bei der Astrofotografie zu. Das Nacheifern des uns bekannten Originals (= die Abbildung möglichst vieler Details) ist wie ein Sport und macht sehr viel Spaß. Probiere es doch mal so und lass die KI beiseite.