Hallo Heinrich,
also, ich schildere mal den Unterschied beim Fokussieren wie ich ihn erlebt habe. Bei der DSLR klappe ich das Display zu mir und stehe in relativ normaler Körperhaltung neben dem Teleskop die Finger am Fokuskrad. Im Live-View bei 10x Vergößerung habe ich fast immer einen vernünftigen Stern zum Fokussieren gefunden und man sieht "live" die Auswirkungen des Fokussierens. Optimal für die Feinjustage. Trotz perfektionistischer Vorgehensweise hat das immer gut und schnell geklappt.
Der Unterschied zu 'ner CCD liegt nun auch daran, dass eine CCD um ein Vielfaches langsamer ausliest als ein CMOS Sensor und ein höheres Ausleserauschen hat. Laptop anstelle des Kameradisplay kommt auch noch dazu. Das sieht dann bei mir so aus: Damit ich ein schnelles Bild bekomme stelle ich zunächst das Binning hoch, dann belichte ich 2s, dann suche ich einen Stern zum Fokussieren, dann den Bildausschnitt um den Stern auswählen (schnelles Auslesen), natürlich nicht vergessen das Binning zurückzustellen, Belichtungszeit nehme ich 2s damit der Stern halbwegs vernünftig aussieht (Ausleserauschen). Dann muss ich den Laptop zum Teleskop drehen ohne dass was vom Tisch runter fällt. Danach stehe ich in ergonomisch ungünstiger Körperhaltung zwischen Tisch und Teleskop, ohne mich in den Kabeln zu verfangen, die eine Hand am Fokusring des OAZ, der Kopf zum Laptop gedreht und versuche mit der Updaterate von 2s anhand des Sterns und einer FWHM-Anzeige das ganze optimal zu fokussieren. Danach muss ich wieder den vollen Bildausschnitt wählen, Belichtungszeit hochstellen und nicht vergessen den Haken wieder bei Autosave zu setzen. Das natürlich bei jedem Filterwechsel der LRGB Aufnahme und auch mal zwischendurch nach Temperaturänderung.
Ok. Es gibt auch motorisierte OAZ und Software, die das automatisch macht. Aber sauberes Fokussieren halte ich ganz entscheidend für die Bildqualität. Das ist Chefsache.
Dadurch und durch andere Faktoren ist es mit DSLR deutlich stressfreier.
Ich muss über die "schnelle" Optik etwas schmunzeln. Ist alles eine Frage der Perspektive. Ich sehe die f/5.2 als ziemlich langsam an, da ich meist mit dem ASA-Reducer mit f/3.3 unterwegs bin.
Und ja, Licht (und guter Himmel) ist (fast) alles. Je besser das Summenbild umso mehr kann man hinterher mit der Bearbeitung rausholen. Man gewinnt also doppelt. Mit einer Mono-CCD wärst du schneller beim gleichen Ergebnis, keine Frage. Weitere Stellschrauben wären aber auch die Pixelgröße oder ein Reducer auf ein schnelleres Öffnungsverhältnis.
Bei deinem Bild hast du Recht, dass es bei der JPG-Kompression schwer zu beurteilen ist.
Viele Grüße
Feri