Laie bräuchte Kauftip

  • Hallo Astroprofis,
    mein Sohn (9) wünscht sich ein Teleskop zur Kommunion. ( gutes Fernglas haben wir ). Der Etat max 300€. Natürlich wird die ganze Familie mit schauen wollen, man sollte schon Mond,Planeten, und einzellne Sterne gut sehen können. Standort für das Gerät Garten im Süden von München.
    Das Geräte sollte also einfach zu bedienen und zu tragen sein. Auch solte es möglich sein, es mal in den Urlaub mit dem Wohnmobil mitzunehmen. Ich habe in ein Paar Shops von Meade 2090, ETX 70, Dobson, Skywatcher alles angeboten bekommen. Von diesen Automatischen Such- Geräten habe ich zumindest in dieser Preisklasse nichts Gutes gehört und deshalb im Moment Abstand genommen. Im Moment schwanke ich noch zwischen "hinten" rein schauen oder seitlich. Ich schwanke auch zwischen nur Sterne oder auch Landschaft, also Bild drehen.
    Habt Ihr ein paar Tips oder Vorschläge für mich ?


    javaskript:insertsmilie('[:)]')

  • Hallo Uli,


    willkommen beim Astrotreff.


    Ich denke, dass ein kleiner (oder heisst es kleines?) Dobson die Anforderungen am besten erfüllt. Besonders handlich ist das Skywatcher Heritage 130. Da bleiben dann auch noch einige Euros für Zubehör, wie z.B. bessere Okulare, übrig.
    Wenn es etwas grösser sein darf, würde ich einen 200/1200'er Volltubus empfehlen. Der wiegt dann etwas über 20 kg und ist ca. 130 cm hoch.


    Gruss Heinz

  • Hallo zusammen,


    habt Ihr schon mal 'nen 8'' Dobson neben 'nem 9jährigen stehen sehen? [:0]


    Da ist der Skywatcher Heritage klar die bessere Empfehlung. Dazu zwei bis drei nette Weitwinkelokulare um 5 bis 10 bzw. 20 mm Brennweite, ein Justierokular und ein Buch à la Karkoschka. Bei zwei Okularen bliebe sogar noch etwas Geld für ein UHC-Filter übrig.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Syrtis Major</i>
    <br />habt Ihr schon mal 'nen 8'' Dobson neben 'nem 9jährigen stehen sehen? [:0]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na ja, die Grössenverhältnisse sind nicht viel anders wie wenn ich neben einem 12" f/5 Dobson stehe. Zumindest in der Höhe [;)].
    Aber darum habe ich ja auch die Abmessungen beim 8-Zöller genannt. Ich denke ja auch, dass das Heritage besser passt, auch ins Budget.

  • Hallo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Syrtis Major</i>
    habt Ihr schon mal 'nen 8'' Dobson neben 'nem 9jährigen stehen sehen? [:0]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, seinerzeit meinen Sohn und der musste sich bücken um durchzuschauen... [:D]


    Ich denke auch, dass das vorgeschlagene Skywatcher Heritage 130 einen guten Mix der Anforderungen enthält.

  • Hallo Zusammen,


    danke für den Tip und die rege Beteiligung.
    Habe ich leider erst nach meinem Besuch in nem shop heute Vormittag gelesen.
    Man hat mir dieses mal nen NexStar 114SLT ( 299€ )angeboten. Entweder mit Steuerung oder auf nem stabilen Stativ mit Gewicht und Feinjustierung.
    Was haltet Ihr davon?
    Frage zu dem Heritage130:
    Welches Justierokular empfehlt Ihr ?


    ('[:)]')

  • Nein, der Nexstar ist...doof. Kuck mal, einen guten 114er kriegst du bei Wolfi für 130€. Goto klingt gut, bedeutet aber, dass zum gleichen Preis wichtige Optik fehlt. Neinnein, der Heritage ist sehr gut. Ein Teleskop mit ebenfalls 130 mm Öffnung werde ich mir selbst holen, den Bresser.
    +: Das beste Kollioku ist diiieee...Filmdose! Stich in den Boden ein Löchle, fertig! Wie man justiert, steht überall geschrieben.

  • Ich kann den Heritage auch nur empfehlen. Hab´s jetzt gut 3 Monate, und ist auch mein erstes Scope.
    Außerdem ist das Teil zZ noch sehr günstig. Bei TS z.B. nur 149€.

  • Hallo,


    der kleine ist sicherlich eine Empfehlung.
    Trotzdem mal ein Beispiel, gerade letzte Woche in unserer Sternwarte. Da hat sich ein Vater (für sich) einen 8" Dobson ausgesucht.
    Wir haben gemeinsam beobachtet.


    Der 7-jährige (wird in 2 Monaten 8) wollte natürlich auch. Er hat sich auf den Hocker gesetzt und ganz gemütlich IM SITZEN beobachtet. Dabei genau von uns abgeschaut, wie wir ihn bewegen.
    Er konnte uns genau die Stellung des Leo-Tripletts zueinander erklären, hat sie also genau gesehen. Und er hat die Galaxiengruppe, immerhin bei 80x Vergrößerung, 10 Minuten (mit etwas Hilfe) nachgeschubst.


    Wenn das Gerät also für Papa und Sohnemann gleichermaßen sein soll, dann könnte man auch den 8" f:6 in Erwägung ziehen. Zumindest bei dieser Familie werden sich nun Sohn und Vater darum streiten, wer wann beobachten darf....


    CS
    Winfried

  • Hallo Leute,
    =&gt;Winfried:
    welches Okular hattet Ihr im 8" f/6? Ich vermute, ein gutes weitwinkliges?
    Prinzipiell kann ich mir hier einen 8" als Einstieg schon gut vorstellen, zumindest wenn Papa ihn immer aufstellt und auch mitbeobachtet. Und klar, man sieht mit 200 mm eine Menge mehr als mit 130 mm Öffnung. Da sind aber 300 Euro schon zu knapp für eine sinnvolle Einsteiger-Ausstattung. Es geht hier außerdem um ein Geschenk für ein Kind, und ich finde, der Beschenkte sollte das Teleskop komplett selbst handhaben können, ganz abgesehen vom Platzbedarf bei Lagerung und Transport.


    =&gt;Uli1:
    Deine Einschätzung zu "automatischen Such-Geräten" dürfte hier im Forum auf breite Zustimmung stoßen; meine hast Du jedenfalls.


    Man kann am Himmel viel mehr beobachten als nur Mond, Planeten und einzelne Sterne, z.B.: Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, Planetarische Nebel, Sternentstehungsgebiete, Supernova-Überreste...
    Das alles geht auch schon mit 130 mm Öffnung, wenn auch nicht so spektakulär wie mit großen Geräten. Und das Finden dieser Objekte kann gerade für Anfänger eine ziemliche Herausforderung sein[xx(].


    Für "Landschaft" und Sternegucken kombiniert würde ich eher das vorhandene Fernglas nehmen.


    Das vorgeschlagene Skywatcher Heritage 130 kenne ich zwar nur aus Händlerangeboten, solange kein Besitzer widerspricht, hätte ich aber zwei Anmerkungen:


    1. Prinzipiell ist ein Gerät mit diesen Daten sehr gut für einen Anfänger geeignet, weil es schon viel Spaß machen kann, aber leicht zu handhaben ist. Die mitgelieferten Okulare reichen erst mal zum Einstieg. Schwere Okulare sind für dieses Teleskop eher ungeeignet.


    2. Dieses Teleskop hat vorn praktisch überhaupt keinen Streulichtschutz. Wenn die Umgebung nicht völlig dunkel ist, wird das Bild im Okular schnell ziemlich blass. Mit ein wenig Bastelei kann man das aber beheben, indem man eine schwarze Scheibe ausreichender Größe am Ring gegenüber vom Okular anbringt. Am besten mit Klettband, dann läßt es sich zum Transportieren und Verstauen leicht abnehmen.
    Es ist mir ein Rätsel, warum ein eigentlich sinnvoll brauchbares Teleksop ohne ein so simples und absolut notwendiges Zubehörteil angeboten wird.


    Zum Planeten gucken wäre noch ein ordentliches 4-5 mm Okular sinnvoll; ein HR Planetary kostet immerhin schon um 60 Euro.
    Dann noch ein Himmelsatlas und eine kleine rote LED-Lampe, um ihn nachts am Teleskop benutzen zu können.


    Ganz wichtig: Himmelsbeobachtung besteht bei weitem nicht nur aus Teleskoptechnik! Ein für Kinder geeigneter Aufsuchatlas ist da meiner Meinung nach das größte Problem. Meines Wissens gibt's da überhaupt nix Vernünftiges zu kaufen, was ohne die Mithilfe von Erwachsenen für einen 9-Jährigen geeignet ist. Die Standardempfehlung "Karkoschka-Atlas für Himmelsbeobachter" taugt hier nicht viel, vor allem weil viel zu trocken und sachlich, zumindest für "normale" Kinder.


    Ich wohne übrigens auch südlich von München. Wenn Du möchtest, kann ich euch gern etwas persönliche Unterstützung geben. Schick mir bei Interesse einfach ein Email übers Forum.


    Gruß,
    Martin

  • Ich kann Martins Aussagen nur zustimmen.
    Der Karkoschka ist weit mehr als ein Sternatlas, es ist eine sehr kompakte astronomische Wissensammlung mit etwas eigenwillger Darstellung. Das Teil ist klasse, um mal eben etwas nachzusehen, aber es ist alles andere als spannend und kindergerecht.
    Da gibt es mit Sicherheit bessere Literatur, z.B. der Skyscout und Moonscout von Lambert Spix aus dem Oculum-Verlag. Da steht zwar nicht so viel drin, aber dafür sind die Bücher auch viel übersichtlicher und einsteigerfreundlicher.
    Auch bei Kosmos gibt es einige Anfängerliteratur.


    Gruss Heinz

  • Hallo Uli,
    wie wär's, wenn Du Dir auf http://www.telekoptreffen.info eines der Frühjahrstreffen rauspickst bzw. die Händler, die hier unten Werbung machen, anrufst und fragst, auf welchen der Treffen sie vor Ort vertreten sind?


    Nimm den Sohnemann einfach an so einem Freitagabend mit. Vor Ort kann man sich dann alle die verschiedenen Geräte mal "Live" anschauen und hautnah erfahren, was taugt und was weniger taugt.


    In meinen Augen hast Du davon mehr, vor allem kann man eruieren, wie langfristig so ein Interesse anhält und zum Hobby taugt. Davon hängt dann auch sehr die Budgetplanung ab.


    Ansonsten möchte ich meinen Vorrednern beipflichten, dass bis 300 Euro das 130er (oder ein 6"-Newton in Dobsonmontierung) wohl das meiste Licht bringt. Die diversen 200/1200er (8-Zoll-Newton-Dobsons) kommen mit Zubehör (vor allem "bessere" Okulare) schnell in die 500 Euro-Klasse.


    Geräte mit Goto und auf parallaktischer Montierung (u.U. mit motorgetriebener Nachführung) liegen als feinmechanische Spezialität jenseits der 300 Euro oder man kriegt ein Teil, dessen "Stabilität" sich schnell als "schwächstes Glied" in der Kette heraus stellt. Feinmechanik hat halt ihren Preis. (Da muss man dann auch unterscheiden, ob eine Nachführung nur für's visuelle Beobachten oder für die Astrofotografie genutzt wird.)


    Nur so am Rande: Selbst ein Dobson, lässt sich mittels einer sog. EQ-Plattform nachrüsten, so dass er für jeweils 45 Minuten die Erddrehung ausgleicht. Und sowas lässt sich sogar recht einfach selbst bauen. http://www.biophysik.uni-freiburg.de/Reiner/atm/atm.html


    Zu guter Letzt.
    Wie Du siehst, bin ich selbst auch Anhänger der Spiegelteleskope in Dobsonbauweise. Es gibt aber viele, die auf Linsenteleskope schwören. Das ist m.E. mehr eine Glaubensfrage und abhängig von den Vorlieben, die einer hat. Sachlich haben beide Teleskop-Typen (auch die kurzbauenden "Maksutovs" oder "Schmidt-Cassegrains" als Zwischendinger zwischen Linsen- und Spiegelteleskop) alle ihre Vor- und Nachteile.


    Wer sich länger damit auseinander setzt, wird schnell "bessere" Okulare wollen, als die Ramsden (R-), Kellner (KE-), Reverse-Kellner (RKE-) oder Plössl (PL-)Okulare, die so in den Einsteiger-Paketen mitgeliefert werden, haben wollen (RKE oder PL sind übrigens keine "schlechten" Okularbauweisen, nur halt nicht "weitwinklig"). Bei händischer Nachführung können Okulare nicht "weitwinklig" genug sein und dürfen in der Summe ruhig teurer sein, als das Dobsonteleskop selbst.


    Gruß

  • Servus!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dobson, 8" :D<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Woher weißt Du das, Wolfgang? ;)
    Gruß
    Gerhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    Ein für Kinder geeigneter Aufsuchatlas ist da meiner Meinung nach das größte Problem. Meines Wissens gibt's da überhaupt nix Vernünftiges zu kaufen, was ohne die Mithilfe von Erwachsenen für einen 9-Jährigen geeignet ist. Die Standardempfehlung "Karkoschka-Atlas für Himmelsbeobachter" taugt hier nicht viel, vor allem weil viel zu trocken und sachlich, zumindest für "normale" Kinder.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dem kann abgeholfen werden:



    Mein erstes Kosmos Himmelsjahr
    Mein erstes Welcher Stern ist das?


    Alterszielgruppe jeweils 7-9, Kostenpunkt 7 Euro pro Büchlein. Und mehr als ihr Geld wert!


    Caro

  • Hallo Caro,


    danke für den Tip sieht für den Anfang Kind und Laiengerecht aus. Wenn wir da durch sind und mein kleiner noch Interesse hat kanns eines der noch erwähnten Bücher sein.



    Frage an alle:
    Habe heute mir ein Dobson von Kson 135/1100 oder 160/1300 angesehen. Wäre auch in meinem Etat. Nur das Thema in den Urlaub mit nehmen wäre dann vom Tisch.
    Man meinte aber, ich hätte mit dem " Rohr " mehr Spaß beim genauen beobachten, die Sterne und Planeten wären halt schon wirklich schärfer als mit dem 130 heritage oder den f6,3 Dobsons.


    [?]

  • Ein beidseitig aufgehängter Volltubus ist sicher etwas stabiler als das 130'er Heritage, aber auch deutlich sperriger.
    Zu den Kson-Teleskopen kann ich nichts sagen, da ich damit noch nicht beobachtet habe und die Geräte ziemlich neu in Deutschland sind. Eine Alternative wäre das 150/1200'er Skywatcher Dobson, welches ein recht gutes Bild bringt.
    Der bereits genannte 200/1200'er Dobson ist halt so beliebt und wird oft empfohlen, weil er kaum unhandlicher als ein 150/1200'er ist, aber doch schon deutlich mehr Optikdurchmesser und damit mehr Auflösung und Lichtsammelvermögen hat.

  • Hi Uli,


    die Kson Dobson sind noch sehr neu auf dem Mark- ich habe bisher keinen Erfahrungsbericht dazu gelesen.


    Vom Preis her sind sie sehr günstig angesiedelt. Hinsichtlich Urlaub- die Rockerbox ist typisch per Schraubenzieher zerlegbar- dann hat man das Ding zumindest flach im Kofferraum. Der Tubus bleibt natürlich in voller Pracht und Länge [:D]- hier würde nur ein Reisedobson helfen mit entsprechend kleinem Packmaß, aber auch entsprechend hohem Preis.


    Wenn man den 160er Kson mit dem von Heinz vorgeschlagenen 150er Skywatcher vergleicht- der Kson ist wohl etwas günstiger und für den Skywatcher liegen gute Erfahrungswerte vor. Beide dürften etwas mehr als das 130'er Heritage zeigen.


    Gruß
    Stefan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!