Was passiert mit mir im Weltall?

  • Gerade war mir langweilig und so fiel mir die Frage ein, was mit mir passieren würde, wenn man mich ungeschützt dem Weltall aussetzen würde. Das Weltall hat eine extrem niedrige Temperatur, also würde ich gefrieren innerhalb kürzester Zeit?

  • Hi


    Kommt drauf an wo im Weltall du dich befindest. Nahe genug an der Sonne in einem bereich in dem die temp. "akzeptabel" ist würdest du durchs das Vakuum aublähen und dann warscheinlich platzen. Im Erdorbit (ISS) würdest du warscheinlich innerhalb weniger millisek. gefrieren. Ich glaube ich habe mal gelesen dass die Nasa einem Menschen im All immerhin 80 sek gibt um gerettet zu werden. Bewusstlos ist man dann auf jeden Fall vielleicht hört sogar das Herz auf zu schlagen aber wenn man schnell genug zurück an Bord einer Raumfähre kommt kann man vielleicht reanimiert werden. Ausprobieren würde ich das allerdings nicht...[xx(]

  • Du würdest wohl erstmal ersticken oder eine Lungenembolie bekommen.
    Wenn die Sonne auf Dich scheint, kanns Dir auch "unangenehmen" heiß
    werden, nachdem Du tod bist. Das ist alleine eine Frage von Wärmestrahlung
    und daher wesentlich langsamer, als wenn Du im Winter durch Eis
    durchbrichst oder unbekleidet in einem Kühlraum (mit kalter Luft)
    wärst. Wegen des Hochvakuums gibts keine Wärmetransmission.

  • Hm, ok wenn ich nun im Raumanzug stecke und mich im Erdorbit befinde. Wieso gefriere ich nicht darin? Raumanzug steht unter Überdruck. Die Luft darin wird wohl etwa Raumzimmertemperatur haben? Jedenfalls nichts extremes zu erwarten. Dann kommt die dünne Hülle des Anzugs und dann extrem niedrige Temperaturen des Weltalls. Wieso dämmt der Anzug so gut?

  • Wenn man sich kaltes Wasser über die Hand kippt
    kühlt das auch wesentlich heftiger ab als flüssiger
    Stickstoff, da letzterer verdampft und so eine
    isolierende Schicht bildet. Auf Dauer, im
    Schatten und weit genug weg von Planeten wird man
    wohl irgendwann bei 3K ankommen.

  • Hi Lukas,


    in Millisekunden wirst du bestimmt nicht durchgefrostet- das dauert wohl erheblich länger.


    Ein menschlicher Körper ist ja aus Zellen aufgebaut, diese sind alle mit Flüssigkeit gefüllten und den Druck von 1 bar gewöhnt und diese werden im Vakuum platzen. Auch die Blutgefäße. Dürfte in der Lunge angehen und sich dann durch den ganzen Körper fortsetzen.


    Auch das im Blut enthaltene Gas (Sauerstoff und Kohlendioxyd) wird sich explosiv ausdehen wenn der äußere Druck fehlt.


    Das du auch erstickst, weil keine Luft da ist, wirst du kaum mehr merken.


    ==> dej05093


    Den Versuch mit flüssigem Stickstoff würde ich nicht machen wollen- von wegen isolierender Schicht- deine Haut und die Schichten darunter werden wohl schockgefroren und dann solltest du nicht draufklopfen - sonst bröselt was ab [:D] - wobei die Erfrierungen durch den Stickstoff auch so mehr als ausreichend sein werden.


    Gruß
    Stefan

  • Hi,


    die Temperatur im Schatten ist zwar extrem niedrig, aber die Wärmeleitungsfähigkeit des Vakuums auch sehr sehr niedrig (siehe Thermoskanne!), so dass Du nicht so schnell auskühlen würdest. In der Sonne dagegen wäre ein übler Sonnenbrand recht schnell verursacht (keine Atmosphäre!), aber auch das ist keinesfalls lebensbeendend.


    Entgegen dem was man manchmal in SciFi Filmen sieht würde man weder platzen (es besteht nur ein bar Druckunterschied zur Normalumgebung unseres Körpers, und das Körpergewebe ist viel zu stabil als dass das ausreichen würde), noch würde das Blut kochen (der Siedepunkt für Blut ist 37°C ~47mmHG, ein Blutunterdruck der beim lebenden Menschen nicht so leicht erreicht wird). Die Flüssigkeit auf Zunge und Augapfel würde aber wegsieden -> strange, aber recht harmlos.


    Durch die plötzliche Dekompression könnten aber möglicherweise die Lungen Schaden nehmen wenn man krampfhaft versucht die Luft anzuhalten. Also besser ruhig ausatmen sollte der Fall mal eintreten ;)


    Problematisch wird es wenn das sauerstoffarme Blut nach einigen zehn Sekunden das Gehirn erreicht. Bewusstlosigkeit mit Verlust der Selbstrettungsfähigkeit ist da die Folge. Nach ~Minuten tritt dann der Erstickungstod ein.


    Bis aber Gehirnschäden durch Sauerstoffmangel entstehen ist aber vermutlich nicht mit schweren oder gar bleibenden anderen Schäden zu rechnen, was man sogar bei Unfällen während Raumanzugtests schon ungewollt "überprüft" hat. Die 80 Sekunden scheinen mir daher fast ein wenig pessimistisch.


    Viele Grüsse,
    DK

  • Hallo!


    Beim Stickstoff drüber kippen sollte man drauf achten, daß man
    keinen Ring anhand (die Haupt isoliert auch schon mal besser als
    der Metallring und man sollte keine "Pfütze" in der Hand halten
    und eine Schutzbrille tragen, damit einem nichts ins Auge spritzen
    kann. In den Dewar reinfassen oder den Abfüllschlauch einer Stickstoffkanne
    auf die Hand richten sollte man auch nicht, so dick und stabil ist
    die Schicht dann auch nicht ... Dann ist das aus eigener Erfahrung
    aber schon ohne Schädigung machbar (aber natürlich auf eigenes Risiko!)

  • Haha Starfighter
    Es gibt eine Schicht in der Atmosphäre, die hat angenehme 0-10°C ;)
    Auch flüssiger Stickstoff kann gefährlich werden. Habe mir mal, rein wegen des Selbstexperimentierens, 5-10 Sekunden Deo auf den Handrücken gesprüht. Er ist kreisförmig eingefroren, abgestorben und hat eine Sehnenentzündung zur Folge gehabt. Heute habe ich da eine Riesennarbe da, die manchmal wie ein Stigmata anmutet und bei bestimmten Temperaturen heiter die Farbe ändert ^^

  • Hi,
    da hätte ich folgende Überlegungen:


    Wie gasdicht sind die Körperorgane bzw. Körperöffnungen. Immerhin ist alles im Körper auf einen Außendruck auf ca. 1 Bar eingestellt. Die Todeszone am Mount Everest zeigt, dass der Druckabfall der Umgebungsluft alleine noch nicht zum sofortigen Tod führt, wenn man ihn kontrolliert.
    Physikalisch wichtig wäre: Bis zu welcher Druckdifferenz hält die Nase dicht, platzt das Trommelfell nicht weg, poppen Dir die Augen nicht aus den Augenhöhlen. Auf diesen Innendruck musst die luftgefüllten Körperteile (Lunge, Rachen, Nebenhöhlen) mindestens und schnellstmöglich runterfahren, durch AUSATMEN.


    Dann droht aber ziemlich schnell der Erstickungstod.


    Weiterhin ist von dem verbleibenden Körperinnendruck, der typ. Körpertemperatur von 37° und den Verdampfungskennlinien von vor allem Wasser und der im Körper gelösten Gasen (CO2, N2, O2)) abhängig, ob Blut zu kochen anfängt und entsprechende Embolien im Hirn, Lunge und anderen Organen stattfinden. Ich bin kein Mediziner, aber vermute, dass im Weltraumvakuum die Expositionszeit nur wenige Minuten, wenn überhaupt, betragen wird, ähnlich wie bei der Taucherkrankheit.


    Die Strahlenbelastung, sprich Sonnenbrand/Überhitzung dürfte im Weltraum in Erdnähe und bei Sonnenexposition ebenfalls nur wenige Minuten betragen. Umgekehrt die Kälte innerhalb weniger Minuten zur Gefrierbrandschäden führen. Aber das wären zunächst mal nur Hautschäden, die erst nach Stunden zu einem tödlichen Kreislaufversagen führen würden, der Körper lässt dann ja lieber Extremitäten absterben, bevor es ans Eingemachte geht.


    Eine einhergehende Schockwirkung würde wohl vielen in Sekundenschnelle den Garaus machen, in dem das Herz vor Schreck stehen bleibt.


    Gruß

  • Hi,


    lass es dir doch von Prof. Harald Lesch erklären:


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    Viel Spass beim anschauen.


    Gruss
    Jens

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