trennung astronomie/astrologie

  • moin,
    wann trennte sich die Astronomie von der Astrologie?
    Zu bablonischen Zeiten waren die beiden eine Einheit. Später waren sie auch noch eng verbunden, Kepler war Astronom und gleichzeitig Astrologe. Allerdings gab es zu seiner Zeit schon den begrifflichen Unterschied.
    Weiß jemand, wann dieser aufkam?


    cs
    jonny

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Hi Jonny,
    ich würde es mal ganz kurz so beantworten: "Mit der Erfindung des Teleskops."


    Gruß
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Antwort ist falsch. Erst nach dem Wiener Kongress 1814/1815 und der damit verbundenen Säkularisation wurde Astrologie von den Universitäten als Studienfach in Preussen, dem führenden deutschen Ländle aufgegeben.
    Der Beginn liegt schon in der Zeit der französischen Besetzung Deutschlands (obwohl es noch kein Deutsches Land gab).Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 setzte neben der Säkularisation geistlicher Hoheits- und Eigentumsrechte zugleich die Mediatisierung reichsunmittelbarer Stände ein.
    Hierbei wurden auch damaligen Universitäten den jeweiligen Hoheitsgebieten unterstellt.
    Man denke auch an die Rheinbundakte von 1806 und an den Durchbruch durch die Deutsche Bundesakte von 1815.


    Die Frage Astrologie/Astronomie war also nicht nur eine Frage der Weltanschaung sondern tatsächlich eine Frage, wie das jeweilige Wissen verbreitet und manifestiert wird.


    Neben der Einführung von Häusernummern in Köln, des Abrisses ehemaliger Stadtmauern in vielen Städten ist die beginnende Reformation der Universtäten sicherlich eine der wenigen guten "Überbleibsel und Taten" der französischen Besetzung, und sie war die Keimzelle, die zu den Studentenunruhen von 1830 und zur revolution von 1848 geführt haben.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Erst nach dem Wiener Kongress 1814/1815 ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Na, dann waren Kopernikus, Kepler, Galilei, Brahe etc. alle Astrologen. [:D]


    Auch schon früher unterschied man doch Astronomie (Berechnung der Ephemeriden, Beobachtung des Sternenhimmels) von der Astrologie (Deutung der Beobachtung). Spätestens mit der Entdeckung der Jupitermonde durch Galilei 1610 geriet die Deutungshohheit der Astrologen ins Wanken. In den protestantischen Gebieten (insb. England, Gründung des "Royal Greenwich Observatory" 1675) brauchte man sicherlich nicht bis 1814.


    Als Olaf Römer die Lichtgeschwindigkeit 1676 anhand der Verzögerungen der Monddurchgänge des Jupiters berechnete, hat er bestimmt nicht an Astrologie gedacht.


    Wenn man aber "Lieschen Müller" als Maßstab nimmt, dann ist 1814 viel zu früh, die kann das ja heute noch nicht unterscheiden.


    Gruß

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