Supernoven, in der Zeit!?

  • Hey Astrogemeinde,


    wie ich heute in der Schule saß (Deutsch Unterricht um genau zusein) ging mir eine frage durch den Kopf. Wie verändern sich Supernoven (mehrzahl von Supernova) im laufe der Zeit.


    Viele kennen ja Supernoven wie M 1 (Krebsnebel).


    Wie würde so eine Supernova in mehrere tausende, Millionen Jahre aussehen?


    Das sie genau so ausehen werden wie jetzt kann ich mir nicht vorstellen. Da ja die Sternüberreste expantieren (hoffe mal richtiger Ausdruck).


    Also wird die Supernova dann größer (ausgedehnter), oder verliert sie an Leuchtkraft und man sieht sie später nicht mehr??


    In sache Deep-Sky bin ich nicht der hellste im Kopf.


    Also ich bin mal auf die Antworten gespannt.


    Gruß Daniel

  • moin,
    also, so sachen wie den Krebs-Nebel gibt es nicht allzulange, kosmisch betrachtet, ähnlich, wie planetarsiche nebel.
    Wie du schon gesagt hast, das zeuch expandiert und verdünnt sich, vermischt sich schließlich mit dem interstellaren Medium. (alle schwereren Elemente stammen aus supernovä (ich glaube mal gehört zu haben, das des ab eisen dominiert (?))) So ein Überrest ist also nicht lange sichtbar, wird im laufe der Zeit schwächer und verschwindet dann ganz.
    Was am ende über bleibt, sind zum Beispiel Pulsare (wie der Zentralstern im Krebsnebel). Die sind allerdings sehr viel langlebiger.

  • Hallo Daniel,


    ich glaube du verwechselst Supernova und Supernovaüberrest. Die Supernova ist die Explosion des massereichen Sterns an seinem Lebensende, mit der ein starker Helligkeitsausbruch einhergeht. Der Supernovaüberrest ist die sich ausdehnende Explosionswolke, die man im Gegensatz zur Supernova selber als ausgedehntes Objekt und nicht mehr punktförmig sieht. Ergo, die Supernova zum Krebesnebel, der ein Supernovaüberrest ist, fand schon im Jahr 1054 statt, ist also schon lange nicht mehr sichtbar. Der Krebsnebel selber dagegen schon.


    Es gibt verschiedene Typen von Supernovae, je nach dem ob der Vorgängerstern ein Einzelstern ist oder ob zuvor Massentransfer in einem Binärsystem stattgefunden hat. Die Helligkeit einer Supernova muß abnehmen, denn mit der Explosion ist die letzte Energiequelle vergangen, die verbliebene Energieinhalt verteilt sich nur zu geringem Teil durch Strahlung (den Großteil tragen Neutrinos davon) im Raum. Strahlung und Schockfronten heizen das umgebende Material auf und treiben es als Explosionswolke nach außen, aus der dann der Supernovaüberrest wird.


    Das heiße Gas des Supernavaüberrests dehnt sich aus und kühlt ebenfalls langsam ab. Bald ist das Material so dünn, daß keine Stöße mehr unter den einzelnen Teilchen stattfinden, und die Energie wird nur noch durch Strahlung davongetragen.


    Irgendwann aber ist der Energieinhalt auch des Supernovaüberrestes aufgebraucht, aber in den mehreren 10000 Jahren, die das dauert, hat er sich zusätzlich auch noch sehr stark ausgedehnt und damit verdünnt.


    Caro

  • Hallo Danial,
    im Großen und Ganzen bleibt ein Neutronenstern bzw. Schwarzes Loch zurück, bei bestimmten Supernovae-Arten auch gar nix, d.h. vollständiges 'Zerfetzen' der Supernova. Der Großteil der Masse wird bei der Supernova gasförmig abgestoßen. Die Mechanismen dafür sind unterschiedlich, so dass auch ein mehrmaliges explosionsartiges Abstoßen von Gashüllen auftreten kann.


    Die weggeschleuderten Gashüllen sind so schnell, dass sie das Graviationsfeld des Supernovarestes (SL, Nutronenstern, Zwillingspartner etc.) locker verlassen können, ja sogar über die galaktische Scheibe in den Galaxienhalo hineingeschleudert werden (und von dort wieder zurückfallen).


    Je nach Entfernung zur Erde kann man die nachleuchtenden Hüllen noch einige tausend Jahre beobachten, bevor sie so ausgedünnt und abgekühlt sind, dass sie nicht weiter auffallen. Manchmal kommt es zu Schockwellenfronten innerhalb der Gasshüllen (inkl. Aufleuchten der Stoßfront), wenn eine nachfolgende Explosion in die Gaswolke der vorangehenden hineindonnert.


    Die Gashüllenreste dienen später (Millionen/Mrd Jahren) dann der Anreicherung weitere noch nicht verbrauchter Wasserstoffgaswolken mit den schweren Elementen, aus denen neue Sterne geboren werden. So verdanken wir auf der Erde u.a. den Eisenkern aber auch fast alle anderen chemischen Elemente, irgendwelchen vorangegangen Supernovae.


    Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Woher hast Du dass mit dem schwarzem Loch als SN-Rest ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Supernova#Kompakte_Objekte


    Aber auch mein 'schlaues Büchlein' "Mayers Handbuch über das Weltall", 1973 postuliert, dass Neutronensterne mit mehr als zwei Sonnenmassen aufgrund der Gravitation nicht stabil sind und zu SL kollabieren müssten. Damals war man bei der Formulierung noch vorsichtiger, weil man SL noch nicht beobachten konnte. Die kritische Masse für SL liegt inzwischen etwas höher.
    Gruß

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