Verhalten Dunkler Materie...

  • Mal ne Frage an die Astrophysiker hier im Forum...


    Gibt es Vorstellungen, wie sich die Dunkle Materie verhält, während sie in ein Schawrzes Loch gezogen wird? Kann man erwarten, dass diese so etwas wie Synchrotronstrahlung abgibt? Und wenn ja, welche Eigenschaften müsste diese haben?


    Gruß,
    Mirko

  • Bedeutet das nicht, dass sich diese Materie im Schwerefeld des Scharzen Lochs viel besser beschleunigen lässt (viel näher an c als normale Materie)? Die Schwarze Materie musste dann leichter aus relativistische Geschwindigkeiten beschleunigt werden und auf diese Weise Masse akkumulieren.
    Oder gibt es ein andere Möglichkeit, wie sie einen Teil der Energie wieder loswerden kann?

  • Ueber "normale" Prozesse wird sich Dunkle M<aterie nicht abbremsen lassen, da sie nur gravitativ bzw. ueber die schwache Wechselwirkung in Kontakt mit ihrer Umgebung tritt. Ich denke sie wird den Ereignishorizont ueberschreiten und ein paar Sekundenbruchteile spaeter auf den Materieklumpen treffen, der sich dahinter verbirgt. Dort wird sie ausgebremst werden, aber auf welche Art und Weise wissen wir nicht weil wir diesen Zustand bisher nicht physikalisch beschreiben koennen.


    mischa

  • Nee, eher als Punkt (unendlich klein und unendlich dicht) mit einem Ereignishorizont drumrum. Eine Singularität eben, die es zwar in der Mathematik gibt, aber in der Natur sieht das anders aus.

  • Wenn die dunkle Materie nicht mit normaler MAterie wechselwirkt, (außer gravitativ) heißt das, dass sich zwei körper, von dem einer aus dunkler, der andere aus normaler Materie besteht, ohne das ewas passiert durchdringen würden?

  • Da dunkele Materie gravitativ und über die schwache Wechselwirkung sehr wohl mit der "normalen" Materie interaggiert, halte ich das für ausgeschlossen, Jonny.


    Gruß,


    Maurice

  • hm, aber die gravitation ist doch, wenn man das ganze auf der teilchenebene betrachet, relativ belanglos (?). Und was die schwache Wechselwirkung angeht: wirkt die nicht erst in Abständen von Atomkerndurchmesser?


    nochmal hm: meine Annahme, das sich die beiden Körper durchdringen, baute darauf auf, das dunkle Materie auch wie normale Materie in Atomen organisiert ist. Denn, so war mein Gedankengang, dann würden die Abstoßungen durch die gleichnamigen Ladungen in der Hülle, die zwischen den Atomen der einzelnen Körper wirken, nicht auf die jeweils anderen Atome wirken, denn die dunkle Materie "spürt" den Elektromagnetismus ja nicht.
    So könnten sie einander viel näher annähern, sich vielleciht nicht durchdringen, aber ineinannder schieben.


    Aber da die Natur der dunklern Materie noch nicht ermittelt ist, sind solche Spekulationen eben genau das, und meine Annahme ist ziemlich weit hergeholt.


    cs
    jonny

  • Hallo Mirko,
    ob sich dunkle Materie leichter in ein SL ziehen lässt? Der Ereignishorizont heißt so, weil alles dahinter schneller als c sein müsste, um dem SL zu entfliehen. Umgekehrt wird alles was Richtung Ereignishorizont fliegt aber auf genau c beschleunigt. Normale Materie verwandelt sich dabei bis zu 30% in Strahlungsenergie (der beste Wirkungsgrad aller Materie-Energie-Umwandlungen), dunkle Materie (dM) bleibt dieser Schritt per Definition verwehrt. Mit der Folge, dass dM aber auch keine Reibung kennt und sich nicht wie normale Materie in einer Akkretionsscheibe um ein SL sammelt. So ein dM-Teilchen hat einen Impuls, wird vom SL anzogen, und fliegt mit großer Wahrscheinlichkeit vom eigenen Schwung getragen daran vorbei. (Wie bei den Swing-By-Manövern von Satelliten.) Ab und zu gibt es dM-Teilchen, die frontal gegen ein SL fliegen und dann einfach mit ihre Masse darin aufgehen. Innerhalb eines SL gibt es alles Mögliche, aber keine Materie in unserem bekannten Sinne. Somit wohl auch keinen Unterschied zwischen normaler und dunkler Materie. Die Raumzeit ist so verzerrt, dass der Außendurchmesser des Ereignishorizonts von innen nur ein Punkt ist. So ganz nebenbei heißt das auch, dass es im SL auch keine Zeit im bekannten Sinne gibt, es dauert daher nicht ein paar Sekundenbruchteile, bis ein Teilchen sich auflöst, sondern es löst sich auf beim Überschreiten des Horizonts. Basta.


    Gruß

  • [ironiemodus an]


    Ich habe da glaubs noch ein paar Kilo Antimaterie in meinem Bastelschrank rumliegen und könnte am 10. September frei nehmen und damit nach Genf fahren...


    [ironiemodus aus]

  • Slivio,
    geht i.O. Nur bei dem, was die suchen (Higgsteilchen) ist Anitmaterie fast schon Pille-Palle. Und wenn Du Deine 'Pandorra-Kiste' aufmachst, ruft das dann bei den Forschen ein müdes Lächeln hervor, in Kontakt mit der Antimaterie strahlt es dann kräftig auf. Außerdem must Du froh sein, dass es nicht erst ein Tag später mit den Versuchen losgehen soll. Die Terrorabwehr könnte auf falsche Gedanken kommen.


    Gruß

  • Hi Kalle,


    "So ganz nebenbei heißt das auch, dass es im SL auch keine Zeit im bekannten Sinne gibt, es dauert daher nicht ein paar Sekundenbruchteile, bis ein Teilchen sich auflöst, sondern es löst sich auf beim Überschreiten des Horizonts."


    Ganz so ist es nicht. Aus Sicht eines aussenstehenden Beobachters wird kein Teilchen je den Ereignishorizont ueberschreiten. Sie erscheinen immer langsamer und deren Abstrahlung immer mehr rotverschoben, bis sie nicht mehr nachweisbar sind. Aus Sicht des einfallenden Teilchens sieht das anders aus. Es geht problemlos ueber den Horizont drueber (da wird auch keine Lichtgeschwindigkeit erreicht), und kurz darauf (in dessen Eigenzeit gemessen), wird es auf was auch immer dahinter treffen. Was mit dem Teilchen selbst dabei passiert ist unbekannt, genauso wenig wie gross der Materieball dahinter tatsaechlich ist.


    mischa

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