Wie Sternhelligkeit prozentual berechnen?

  • Hallo,


    ich würde gerne wissen, wie man die Sternhelligkeiten bei nicht aufgelösten Doppelsternen berechnen kann. Als Beispiel nehme ich mal einen Doppelstern mit 9,5mag und 11,15mag hellen Komponenten. Wenn der Doppelstern im Teleskop als Einzelstern sichtbar ist, kann man doch sagen, wieviel Licht jeweils von der einen und der anderen Komponente stammt. Wie kann man das ausrechnen?

  • Hallo Nico,
    ganz einfach. Die scheinbare Helligkeiten 9,5m und 11,15m liegen um 1,65 Magnituden auseinander. Eine Magnitude entspricht der 2,512-fachen Lichtmenge; 1,65m Differenz somit dann dem 4,57-fachen. D.h. die Helligkeit des helleren Sterns erhöht sich um (1+4,57)/100=5,57%, dies wiederum entspricht einer Magnitudendifferenz von 0,06m. (So ich hoffe, ich hab's jetzt nicht verbockt.)


    Genau steht's hier, wie man rechnen muss: http://de.wikipedia.org/wiki/Scheinbare_Helligkeit

  • Nö, nicht ganz,
    durch die schwächere Komponente erhöht sich die Gesamthelligkeit auf 105,57% der hellen Komponenten. Der dunklere Stern wirkt also so, als ob die helle Komponente um 5,57% heller wäre, wenn man die beiden nicht unterscheiden kann, sondern als einen Stern wahrnimmt.
    Der helle Stern ist 4,57mal heller als der dunklere (in Relation zueinander).


    Im Grunde gehts um die Frage um wieviel heller 4,57 Taschenlampen wahrgenommen werden, wenn man noch eine weitere dazu nimmt - also 5,57 insgesamt hat. Der Unterschied fällt dann fast nicht mehr auf.


    Gruß


    Aber rechne es noch mal in aller Ruhe nach - nicht dass ich da jetzt einen Schnellschuss gerechnet habe.
    <font color="yellow">Heute ist nicht mein Tag, selbst mein tägliches Sudoku aus der Rätselecke blieb auf der Strecke [xx(]</font id="yellow">

  • Hallo Nico,
    also bei frischen Tageslicht gesehen ... oder frei nach Adenauer (Was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern.):


    Helligkeitsunterschied: 1,65m =&gt;2,512^1,65=4,57 fache Leuchtdichte


    Gesamtleuchtdichte: 1x+4,57x = 5,57x,
    der schwächere Stern davon maccht 100/5,57=18% aus, der hellere dann davon 82%.
    oder in Magnituden: m-gesamt= m-hell-2,5*lg(5,57/4,57)=9,5-0,21~9,3m


    // Selbstgespräch-ein//
    Es geht doch, wenn man sich nur konzentriert[^]
    //und wieder aus//


    Gruß

  • Hi Nico,


    die Gesamthelligkeit eines Doppelsternsystems lässt sich folgendermaßen berechnen,dabei spielt die Entfernung zueinander keine Rolle (außer sie stehen zu weit von einander weg!).


    Wenn m1, m2 die Sternhelligkeiten sind gilt: x= 0.4 (m2 - m1); m = m2 -2.5 log (10 hoch x +1)


    Wobei m dann die Gesamthelligkeit ist.


    Für mehr als 2 Sterne (also m1, m2, mi) gilt: m = -2.5 log Summe von 10 hoch (-0.4 * mi)


    Beispiel: Kastor hat m1= 1.96 und m2=2.89 das ergibt:


    x = 0.4 (2.89 - 1.96) = 0.372 und weiter


    m = 2.89 - 2.5 log (10 hoch 0.372 + 1 ) = 1.58



    Gruß


    Lots

  • Hi,
    wer ohne Taschenrechner auskommen will, kann mit unten stehender Tabelle aus dem Buch "Kleine praktische Astronomie" von Paul Ahnert, Seite 54, die Berechnung schnell durchführen.


    delta m = Helligkeitsdifferenz der beiden Komponeten,
    d = Helligkeitsdifferenz zwischen Gesamthelligkeit und hellerer Komponente.
    Beispiel:
    Doppelstern 5.55 mag + 6.05 mag; delta m = 0.5mag;
    Gesamthelligkeit 5.55mag - 0.53mag = 5.02 mag


    Gruß Helmut

  • Hi Kalle,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....geht's auch ohne Tabellen. Was macht braucht: Rechnen mit Exponenten und Logarithmen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich schrieb ja "ohne Taschenrechner" oder rechnest Du die Logarithmen im Kopf aus, wenn ja RESPEKT. Ach ja es gibt ja auch noch Tabellen für Logarithmen[:)]


    Nix für ungut!


    Gruß Helmut

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