Was kann man mit einer Raumsonde erforschen?

  • Och, ich glaube, wenn du das entsprechende Gerät bezahlst, läßt die entsprechende Weltraumagentur dich fast alles mit auf den Satelliten schnallen, was irgendwie sinnvoll ist[;)]


    Aber ernsthaft: Du mußt schon etwas präziser sagen, worauf du eigentlich hinauswillst. Tatsache ist: Der normalsterbliche Mensch hat nicht mal eben so "Zugang" zu einer Raumsonde. Instrumente, sei es nun für ein Weltraumobservatorium im Erdorbit oder für eine Sonde unterwegs im Sonnensystem, werden jahre- und oft jahrzehntelang von wissenschaftlichen Instituten und Universitäten entwickelt und dann gebaut. Alles muß perfekt funktionieren und mit anderen Instrumenten an Bord abgestimmt sein, schließlich ist Raumfahrt teuer, und man kann ncht mal eben ganze ganze nochmal hochschicken, wenn's im ersten Anlauf nicht geklappt hat


    Gruß,
    Caro

  • Ich weiss ja, das die Leute aus der Astrophysik gerne mal alles schnell komplizieren. ;)


    Also, mal ganz einfach. Stell dir mal vor, ich hätte Platz von [Moment, mal Zollstock holen] ca. 300 x 200 x 150 mm.
    Und es darf sich um eine Low Cost-Version handeln.


    Probleme wie Gewicht und Leistungsaufnahme etc. lassen wir erst Mal weg. Das kann man ja *nach einer Idee* lösen. ;)


    Also, was könnte man damit anfangen? :)


    Gruß


    Kai-Erik

  • Hallooo?


    Ohne mich wiederholen zu wollen... Instrumente, sei es nun für ein Weltraumobservatorium im Erdorbit oder für eine Sonde unterwegs im Sonnensystem, werden jahre- und oft jahrzehntelang von wissenschaftlichen Instituten und Universitäten entwickelt und dann gebaut. Alles muß perfekt funktionieren und mit anderen Instrumenten an Bord abgestimmt sein...
    Man hat nicht "mal eben" bissl Platz auf einem Satelliten frei. Weil so ein Teil von vorne bis hinten mit allen Details durchgeplant ist. Jahre im Voraus. Weil selbst Low-Cost in der Raumfahrt immer noch Millionen sind. Und wenn du nicht mal weißt, wozu deine Raumsonde überhaupt gut sein und was sie erforschen soll, wie soll das dann überhaupt klappen[?]

  • Mhhh, also kannst du dir nichts vorstellen, was man als Experiment
    in einer Raumsonde packen könnte?!


    Schon mal ein Modul entwickelt?


    Und wegen Low-Cost in der Raumfahrt... es muss nicht gleich Millionen
    [EUR oder $] kosten.


    1000 EUR reichen da auch schon aus. [;)]


    Wie gesagt, nur für das Experiment ohne Startkosten etc...


    Mal sehen, vielleicht habe ich ja eine Idee und werde das hier mal
    demonstrieren... Low-Cost Forschung im All...


    Gruss / hilsen


    Kai-Erik _._|_._


    PS: Ich dachte bisher, Astrophysiker[in] haben mehr Phantasie... [:D]

  • Hallo Caro,


    Du magst zwar Recht haben, aber man wunder sich dann trotzdem, wenn handelsübliche Lager und Dichtungen ect. verwendet werden. Man bedenke, alles Hochvakuum, Strahlung ausgesetzt die es hier nicht gibt, muss leicht sein und darf nicht haken - nur um ein paar Punkte zu nennen.


    Auch Satellitenbauer oder Sondenbauer kochen mit ganz normalem Wasser, bzw. handelsüblichen Teilen.


    Etwas relativierende Grüße,
    Raphael

  • Hallo Kai-Erik,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">was an Experimente könnte man da mitfliegen lassen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mal spitzfindig zurückgefragt: Na' was wohl?


    Alles was man nicht von der Erde aus schon feststellen kann.

    -Also alles, was ortsgebunden im Zielgebiet der Sonde ist:
    - -(Materieproben aller Art, je nachdem, ob die Sonde sie mit zur Erde bringen kann oder nicht, mit Analyse vor Ort)
    - -(Ereignisse beobachten, die man von der Erde nicht sehen kann: Zählungen, Strahlungsmessungen)
    - - Kartografieren


    -Experimente, die man nicht auf der Erde durchführen kann (z.B. in der Schwerelosigkeit oder im Vakuum z.B. Hubble-Teleskop)


    -Messungen auf dem Weg zum Zielgebiet (um v.a. Veränderungen festzustellen)


    -Multi-Sondenmessungen (Interferenzmessungen, Trigometrische Messungen)
    -Biologische und medizinische Experimente
    -und dann wären da noch Erprobungen von technischem Gerät: Also funktioniert eine bestimmte technische Lösung wie gewollt und wie zuverlässig? (Wichtig, wenn man darauf spätere Missionen aufbauen will)


    In der Regel erfolgt die Auswahl entweder zur Bestätigung oder Widerlegung von theoretischen Annahmen oder zur reinen Datengewinnung (Da muss man sich dann anschließend die passenden Fragen erst noch einfallen lassen.)


    Begrenzende Faktoren: Zeit, Gewicht, Energiebedarf, um mal die wichtigsten zu nennen.


    Das sind mal meine Vermutungen [:)]


    Vielleicht fällt Dir ja was konkretes ein. Gute Ideen werden sicherlich berücksichtigt.


    Manchmal finden auch nur PR-Ereignisse im Weltraum statt. Wenn z.B. Russen und Amis ihre Kapseln andocken, eine Lehrerin Unterricht aus dem All gibt, oder irgenein Krösus dort Urlaub macht. Oder gar Sputnik, die hat - außer ihre Anwesenheit zu funken - nichts gemacht.

  • Moin alle zusammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Noreg</i>
    <br />Mhhh, also kannst du dir nichts vorstellen, was man als Experiment
    in einer Raumsonde packen könnte?!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Doch, kann ich schon, jede Menge sogar. Nur, das Pferd von hinten aufzuzäumen, finde ich dabei irgendwie taktisch ungeschickt. Denn bevor ich dir entweder vorschlage ein Massenspektrometer mitzunehmen oder eine Digitalkamera, wäre es schon nett zu wissen ob deine Sonde in der Erdumlaufbahn den Sonnenwind studieren soll oder ob du planst auf dem Titan zu landen und den Aliens nachzuspannern, die in den Methanpfützen dort baden. [;)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schon mal ein Modul entwickelt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nö, ich bin Wissenschaftler, und kein Ingenieur. Aber du ja anscheinend auch nicht, zumindest nicht nur in deinen Träumen (letzteres ist ja durchaus legitim [;)]), denn sonst wüßtest du ja, daß es so nicht läuft...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und wegen Low-Cost in der Raumfahrt... es muss nicht gleich Millionen
    [EUR oder $] kosten.


    1000 EUR reichen da auch schon aus. [;)]


    Wie gesagt, nur für das Experiment ohne Startkosten etc...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hach ja, ich liebe diese Erklärungsresistenz... Nö, 1000 wasauchimmer reichen nicht aus. Dir scheint irgendwie nicht so recht klar zu sein, wie hoch die Entwicklungskosten für solche Sachen sind. Mal ein Beispiel für eine Low-Cost-Mission: Deep Impact, die einen Probekörper auf dem Kometen Tempel 1 abgeworfen hat und damit die Struktur des Kometen und die Eigenschaften des beim Einschlag herausgeschleuderten Materials untersuchen sollte. Kosten: 265 Millionen Dollar Entwicklung und Bau, 50 Millionen Dollar Kosten für die Rakete und den Start, 15 Millionen Betriebskosten über den Missionszeitraum. Billiger geht's nicht, die Kosten für eine Mission gehen andersrum lieber schnell mal in die Milliarden.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich dachte bisher, Astrophysiker[in] haben mehr Phantasie... [:D]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Haben sie. Aber sie sind Realisten, und keine Tagträumer...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du magst zwar Recht haben, aber man wunder sich dann trotzdem, wenn handelsübliche Lager und Dichtungen ect. verwendet werden. Man bedenke, alles Hochvakuum, Strahlung ausgesetzt die es hier nicht gibt, muss leicht sein und darf nicht haken - nur um ein paar Punkte zu nennen.


    Auch Satellitenbauer oder Sondenbauer kochen mit ganz normalem Wasser, bzw. handelsüblichen Teilen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klar versucht man soviel wie möglich "handelsübliches" Material zu verbauen, eben um die Kosten gering zu halten. Aber du sagst es ja schon selbst - alles Hochvakuum, Strahlung ausgesetzt die es hier nicht gibt, muss leicht sein und darf nicht haken - wenn man da mal in die Produktkataloge der entsprechenden Firmen schaut, wird es schnell sehr teuer. Und dann noch ein paar Sonderwünsche, und schnell hat man sein Budget überschritten [:D]


    Gruß,
    Caro

  • Hallo Caro,


    der Vollständigkeit halber will ich dir mal widersprechen, zwei der m.W. günstigsten Mission war die Mondsonden Clementine und Lunar Prospector die nur etwa 80 Mio. $ gekostet haben, von den angepeilten 1000€ sind wir aber noch weit entfernt [;)]


    Nach allem was ich gelesen habe ist "Low-Budget" fängt derzeit bei etwa 50 Mio $ an - aber für die komplette Mission.


    Aber "Piggybackflüge" von Experimenten gibt es doch so weit ich das weiss, sogar zum Mars soll demnächst(?) ein Ballonexperiment des Vereins Mars Society mitfliegen, auch von Amateurfunkprojekten hab ich schon gehört.


    Allgmein denke ich die Kosten sind doch zu einem erheblichen Anteil auf die Bürokratie und Herangehensweise der staatlichen/öffentlichen Initiatoren an Missionen, da verschwinden schon mal 2Mrd nur für neue Aktenordner und für Kaffeesahne der Gremien und Ausschüsse [;)]


    Grüsse Benny

  • Hallo Kai-Erik,


    1983 sind in einem 150l Tank 5 Jugend Forscht Experimente
    mit dem Space Shuttle mitgeflogen. Auf die Schnelle habe
    ich allerdings jetzt keine Details gefunden. Aber vielleicht
    findest Du da ja was, was Dich inspiriert. Die Aufbauten wurden
    allerdings auch von Profis entsprechend optimiert, d.h. auch
    wenn Dein Prototype unter 1000 Euro kommt, wird das flugtaugliche
    Teil am Ende deutlich drueber liegen. Vielleicht gibts bei der ISS
    ja auch mal eine entsprechende gesponsorte Promotion public relation
    Aktion. Hier in Bremen hab ich gehoert, dass auch schon mal Schulexperimente
    im Fallturm fliegen durften.
    Fuer richtig ersthafte Sachen, die ggf. auch nicht einfach in der Erdumlaufbahn
    rumhaengen, gilt ansonsten einfach was Caro gesagt
    hat. Egal ob die Dichtung eine normale Kupfer- oder Vitondichtung ist,
    wie sie in jeder irdischen Hochvakuumapparatur im Labor verbaut wird oder eine
    Sonderanfertigung aus Gold ist, wird der Hauptanteil der Kosten vermutlich in Planen,
    Aufbauen von Testprototypen, Testen, Nachrechnen, umbauen, nochmal testen,
    Testbericht schreiben, ... bestehen, weniger im reinen Materialwert.


    Viele Gruesse,
    Jens

  • Hallo in die Runde,


    ja, eine einfache Frage und schon wird es verkompliziert. [:D]


    Besonders wenn man gleich eine fertige Raumsonde *verkaufen* möcht. [;)]
    OK, kleiner Wink nach Hamburg.


    Ja, im Shuttle flogen viele Experimente und Kleinsatelliten mit.


    Zur Zeit sind ja die CubeSats ein Hit unter den Studenten.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Cubesat


    Was viele nicht wissen, viele Ideen zu Raumsonden oder deren
    Experimente entstanden mitunter nur mal am Mittagstisch oder
    in einer Pause bzw. mitten in einer [langweiligen]Konferenz.


    Und viele Ideen entstehen auch nur durch einfache Fragen, was
    wäre wenn?


    Und auch Tagträumer haben mitunter großartige Ideen, die etwas die
    Welt bewegt. OK, noch ein kleiner Wink nach Hamburg. [;)]


    Mal sehen, ich habe zu diesem Thema zwei interessante
    eMails erhalten und werde das daher erst Mal im
    Hintergrund weiterdiskutieren.


    Gruss aus Schleswig-Holstein


    Kai-Erik

  • Nochmaliger Wink nach Schleswig-Holstein...


    Niemand will dir einen ganzen Satelliten verkaufen... Aber zu wissen, was der Satellit überhaupt tun soll, wäre nett. Wie bereits dreimal gesagt und irgendwie dreimal von dir überlesen, man kann dir nur schwer Vorschläge machen, wenn man nicht weiß worum es überhaupt gehen soll.


    Grüße aus einem Institut wo derzeit gearbeitet wird an
    - Lofar (gut, keine Raumfahrtmission, aber vom selben Prinzip und im Kostennutzen unschlagbar)
    - eRosita (versuch mal, deutsche, russische und japanische Ideensammler unter einen Hut zu kriegen - dann weißt du wieso Satellitenprojekte mindestens 10 Jahre von der Idee bis zur Verwirklichung brauchen und dabei zehnmal umdesignt werden...)


    Caro

  • Hallo Caro,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...deutsche, russische und japanische Ideensammler unter einen Hut zu kriegen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie...keine Amis dabei? Haben die ihre Hutgröße in Zoll angegeben und passen jetzt nicht drunter? [:D]


    Gruß

  • Hallo, eine kleine Zwischenfrage:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />Grüße aus einem Institut wo derzeit gearbeitet wird an
    - Lofar (gut, keine Raumfahrtmission, aber vom selben Prinzip und im Kostennutzen unschlagbar)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Steht die Antenne[n] schon und empfängt etwas?


    Gruss


    Kai-Erik

  • Moin Kai-Erik,


    ja, LOFAR arbeitet, allerdings bislang nur mit dem zentralen Kern des dann später sternförmigen Arrays in den Niederlanden. Die deutschen Stationen befinden sich allesamt in der Planungsphase, haben aber noch nichteinmal eine gesicherte Finanzierung. Aber erste Resultate gibt es schon: http://www.lofar.org/


    EDIT: Soeben wurde ich von einem besser informierten Kollegen (danke Jochen [;)]) drauf aufmerksam gemacht, daß die LOFAR-Station Effelsberg schon steht und arbeitet. Die LOFAR-Station Garching soll wohl finanziert und gekauft, aber noch nicht aufgebaut sein und die Station Tautenburg hat ihren Bewilligungsbescheid zur Finanzierung am letzten Montag erhalten. Wir Hamburger hinken also mal wieder hinterher... [:I]


    Gruß,
    Caro

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