Aktionsvorschäge zu öffentlichen Astronomietagen

  • Ausgehend aus der Diskussion Astronomietag 2006 - und keiner merkt´s ... sollen hier Vorschläge zusammengesammelt werden, wie man die Öffentlichkeitsarbeit zu zuküftigen Astronomietagen oder auch lokalen Tage der offenen Tür verbessern kann. Bitte um Sammlung von Vorschlägen, nicht um Diskussion darüber, damit der Threat kompakt bleibt.


    Mein Vorschlag:
    Spiegelschleifen, Selstbauteleskope zeigen und von Besuchern mitgebrachte Teleskope erklären, justieren. An den Tagen der offenen Tür der Münchener Volssternwarte hatten wir immer große Resonanz, am lauten Knirschen von Karbokorn kam keiner vorbei.
    Siehe: Open House 2005 bei der Sternwarte München (mit Bilder)


    Toni, jetzt du bist dran

  • Hi Stathis, Thomas und alle zusammen,


    den Handschlag nehme ich an und nenne nochmals konkret meine Vorschläge:


    <b>Lichtverschmutzung diskutieren und vorführen</b>,
    in dem man sich bewusst mal einen Skybeamer ausleiht und (kurzzeitig)zeigt, was die Dinger anrichten, dazu Lichtverschmutzungskarten und die daraus resultierenden Zukunftsprognosen.


    Ein Lampen'garten' mit 'guten' und 'schlechten' Lampen rundet die Sache ab, bzw kann optional mit eingebracht werden, um mit den Besuchern zusammen das Thema Lichtverschmutzung in den Alltag zu holen.


    Für Präsentationen könnte man eine Anlaufstelle einrichten, an die Bilder von Skybeamern oder 'himmelschreiende' Gebäudebeleuchtungen geschickt werden können, quasi als Referentenmaterial. Ich habe in den vergangenen Jahren da schon sehr oft gutes Bildmaterial von Euch gesehen.



    <b>Das Freiluftplanetarium:</b>
    z.B. als techn. gestützte Sternführung, eine GoTo-Gabel mit Laserpointer oder ein gesamtes Goto-Teleskop, dazu Musik.
    Goto ließe sich eben für diesen Zweck wunderbar automatisieren, sodaß Standardvorführungen gespeichert und immer wieder abgerufen werden können. Weiterhin verleiht es dem ganzen Rahmen einen techn. Charakter. Mit dem Pointer können mehrere Interessenten gleichzeitig 'geführt' werden.


    <b>InfoWände mit Berichten aus der Bildzeitung...und was wirklich dahintersteckt</b>


    Oft werden wir Astro's mit den sinnentleerten Berichten der Boulevardpresse konfrontiert. Das 'Best-Of' daraus könnte man als Infowand ausstellen, unsere Fachmeinung dazu ausstellen um dem interessierten Besucher zu zeigen, wie man in den Medien Astronomie interpretiert und was man letztlich davon zu halten hat.


    Wie wärs mit einer <b>'Teleskop-Werkstatt'</b>. Viele Leute haben ein Teleskop im Keller/Speicher/Garage und wissen nichts damit anzufangen. Wir Fachleute bieten an, ein mitgebrachtes Scope zu beurteilen und zu justieren, geben Tipps zur Bedienung und geben kostenlos Justieranleitungen mit.


    Eine <b>Auswahl</b> mit TV-Sendungen des nächten Halbjahres, interesannte Internetadressen zum Thema und Veranstaltungen der Region in der nächsten Zukunft runden das Ganze sicher gut ab.


    Kontaktlisten zu Institutionen der betreffenden Region könnten ebenfalls in einem Flyer untergebracht werden um beim einen oder anderen die Nachhaltigkeit des Themas zu fördern.


    Für die Kids könnte man ein paar leichte praktische Dinge bereithalten. Gerade Kinder lernen überwiegend mit dem praktischen Tun und lassen sich leicht begeistern und animieren.
    Hier verweise ich auf mein Kindergartenprojekt, aus dem sich nach belieben die praktischen Teile auch für öffentliche Veranstaltungen nutzen lassen.
    Als sachlicher Leitfaden für Kinder können die Arbeitsbögen der Reporterbande genutzt werden. Wer etwas mehr Zeit hat u/o das Wetter keine Sternbeobachtungen zulassen, kann mit dieser Geschichte sicher begeistern.

  • Hallo,


    ich hänge mich mal dran:


    <b>- Eine Infowand: Was sehe ich womit?</b>
    Vergleichsfotos (Bildfeld, Lichtstärke, Auflösung und Vergrößerung) vom Aldireflektor über den klassischen Feldjäger bis zum Hubble ...
    Man könnte an einem entsprechend am PC bearbeiteten Foto zeigen, was man mit welchem Gerät ) wie sehen kann, als Tipp zur Kaufempfehlung.


    <b>- Kinder-Malwettbewerb und selbstgemachte Buttons </b>
    Die Kinder können, mit Fotos als Ideengeber, ihren Traumplaneten oder Stern malen, gerne auch mit oder ohne winkenden Ausserirdischen. Die besten lässt man dann prämieren.
    Tipp: Nehmt Kontakt zu einer engagierten Bank auf, ggf. gibts ein Mal- oder Bastelset als Hauptpreis gesponsort und die Bilder werden da für paar Wochen ausgestellt.


    Natürlich kann man auch Buttons malen lassen.
    Runder Vordruck mit Logo/Namen der jeweiligen Vereinigung und viel Platz zum Ausmalen.


    <b>- Hüpfburg, (astronomische) Torwand, Kinderschminken</b>
    Es wäre naiv zu glauben, dass gleich jedes Kind Hobbyastronomie geil findet. Doch wenn Eltern sich dafür interessieren und nichts für die Kinder zur Ablenkung geboten wird, kann so ein Besuch schnell am quängelnden Kind enden.
    Fragt einfach mal bei den Jugendgruppen der Pfarrgemeinden, Jugendorganisationen der Parteien oder beim lokalen Jugendzentrum an, ob die nicht Lusthaben, ggf. auch mit Eigenwerbung, ein wenig Unterhaltungsprogramm für die kleinen Gäste zu machen.


    <b>Vorankündigung für die Zeitungen</b>
    Vorweg, in der Kürze steckt die Würze: also möglichst viel in möglichst wenig Text reinpacken. Die wichtigsten Programmpunkte mit Uhrzeit erwähnen und auf jeden Fall ein oder zwei aussagekräftige Bilder vom Event des Vorjahres mitschicken.
    Sicherlich werden nicht gerade die Tageszeitungen das Bild abdrucken, jedoch fast garantiert die vielerorts wöchentlichen oder halbwöchentlichen Werbeblättchen und Stadtzeitungen. So eine Vorankündigung darf gerne 2-3 Wochen vorher raus gehen und sollte durch eine gesonderte Einladung zur Berichterstattung in der vorangehenden Woche aufgefrischt und wiederholt werden.


    <b>Nachbericht für die Zeitungen</b>
    Wenn kein Pressevertreter kommt, schreibt man eben selber.
    Wieder gilt: kurz, knapp, präzise und ein passendes Bild dazu, und möglichst noch am selben Abend oder am Folgetag verschicken.
    Tipp: Den Text vorher schreiben und ggf. Lücken mit Personenzahlen oder so füllen.


    <b>Musik</b>
    Musik vom Tonband, oder eben Musik vom Musikschul-Ensemble, Schul-Orchestern oder lokalen Nachwuchsbands.
    Dazu Kaffee und Kuchen, ein Bier und ne Bratwurst im Brötchen und der Samstagsausflug für Kind und Kegel ist gerettet.
    Zudem bringen Musikschüler gerne ihre Eltern mit zu Konzerten, und vielleicht entdeckt der eine oder andere Vater ja seine astronomische Ader...
    Gema nicht vergessen!


    <b>Sponsoring</b>
    Sponsoring wird gerne bei kleinen Vereinen unterschätzt.
    Bei uns in der Region ist es eine Sparkasse, deren Stiftung und ein großes Energieunternehmen, welches selbst Kanickelzüchterclubs unterstützt, wenn sie ihre Gemeinnützigkeit und Jugendarbeit glaubhaft präsentieren.
    Frei nach der Devise "Fragen kostet nix" sollte rechtzeitig nach einem geeigneten Sponsor, auch aus nichtastronomischen Gebieten, gesucht werden. Sei es durch einen kleinen Finanzzuschuss für Plakat- oder Bannerwerbung, durch Unterhaltungsmaterial für Kinder oder Getränke- oder Kuchensponsoring ... irgendwas lässt sich da finden, und sei es nur für paar Euro.
    Die Presseabteilungen von großen Sponsoren werden übrigens parallel immer nochmal für die Berichterstattung Einladungen an die Redaktionen verschicken ... ich spreche da aus Erfahrung [:D]


    <b>Denk-Mal</b>
    Ein wenig plastisches zum Nachdenken und zum Faszinieren, z.B. Größenverhältnisse im Sonnensystem ähnlich eines Planetenlehrpfades darstellen, Unterschiedliches Körpergewicht einer Person auf Erde und Mond anzeigen / berechnen lassen, Geschwindigkeit der Lichtgeschwindigkeit mit Infowand oder Animation erklären,


    <b>Astrokunst</b>
    Es gibt ne Menge Künstler und Künstlerinnen, die professionell astronomische Bilder malen oder Fotos knipsen.
    Ich denke da an sowas zum Beispiel


    Das sei nun einfach mal in den Raum geworfen.
    Gruß


    Thomas

  • Hallo Rumpel<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rumpel</i>
    <br /><b>- Hüpfburg, (astronomische) Torwand, Kinderschminken</b><hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Von letzteren kann ich nur dringenst abraten, falls dort noch irgendwo Teleskope zum durchschauen rumstehen [;)].


    CS Heinz

  • hallo leute,


    an alles genannte schliesse ich mich ohne abstriche an aber:


    - mond zwischen dem ersten und zweitem viertel
    - mars jupiter saturn zu sehen - über die nacht hinweg!!


    die interessanten vorträge müssen vorort organisiert werden - aber ohne interessanten himmel - bei guter sicht - kann man den rest knicken!!!!


    dies ist meine persönliche meinung.


    also astronomietag mit mond und einem interessanten planeten!!!


    ciao christian

  • Ich finde die Termine für den Astronomietag unsinnig, hier in Dessau häufen sich gerade in dieser Zeit alle Events, so mussten wir diesmal mit der Kneipennacht und noch weiteren 6 Veranstaltungen konkurrieren. Trotzdem hatten wir wieder 1700 Besucher, sicherlich dank unseres Veranstaltungskonzeptes, dass mit all den Dingen drumrum attraktiv ist. Es ist eine Schande diese Tage den Laien ohne Mond oder interessante Planeten zu präsentieren. Oft höre ich beim betrachten des Ringnebels oder M13 "Oooch, wie schwach, und dat tut ihr euch det janze Jahr an?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: rzpsc</i>
    <br />Ich finde die Termine für den Astronomietag unsinnig,...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Welchen Termin würdest du vorschlagen?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Trotzdem hatten wir wieder 1700 Besucher, sicherlich dank unseres Veranstaltungskonzeptes, dass mit all den Dingen drumrum attraktiv ist. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie sah das aus? Wie habt ihr 1700 Besucher gekriegt?

  • Hallo Leute,


    ich finde die Terminierung des Astronomietages auch unsinnig. Ich habe so das Gefühl, das da irgendwann mal im September ein besonderes Ereignis war und dass man dann aus Bequemlichkeit beim September geblieben ist. Nach dem Motto: So lange das immer zur selben Zeit ist können sich die Leute das wohl besser merken. Warum hat man 2005 nich z.b. den Venusdurchgang als Astronomietag gewählt, oder dieses Jahr die Jupiteropposition? 2003 hat man ja noch mit der Marsopposition Glück gehabt
    Mein Vorschlag für einen sinnvollen Termin ist die Oppostion eines großen Planeten und ein gut zu sehender Mond. Dann kann man den Leuten wenigstens was zeigen.
    Eine andere Möglichkeit ist der Neumond, bei diesem Termin stehen dann Deep Sky und Messier Objekte im Vordergrund.
    Sternfreundliche Grüsse


    Jan

  • Hallo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">also astronomietag mit mond und einem interessanten planeten!!!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> so sehe ich das auch, Halbmond und vorzugsweise Saturn und die meisten hauts von den Socken [8D]
    Deepsky kann man sich getrost schenken da der Veranstaltungsort wohl kaum in der dunklen Pampa stattfindet. Diejenigen die sich für mehr interessieren kann man ja mal zu ner Beoabachtung im kleinen Rahmen einladen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    Welchen Termin würdest du vorschlagen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der Termin sollte schon zentral sein, d.h. alle Einrichtungen möglichst zusammen. Im September wird aber aufgrund der Sommerpause immer eine Häufung an Terminen sein, ich denke im Oktober wird es nicht nur schneller dunkler sein (Kinder wollen ja auch mal gucken), auch finden da weniger Events statt. Der Tag sollte jedenfalls so gelegt sein, dass der Mond im ersten Viertel sichtbar ist, denn den sogenannten Mondschock bei erstmaliger Betrachtung, sind wir doch mal ehrlich, das war für uns auch anfangs der Hammer! Darüber hinaus ein Planet und Du brauchst fast nichts anderes zeigen, gerade Laien haben dazu dann 1000 Fragen und wollen immer wieder gucken!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie sah das aus? Wie habt ihr 1700 Besucher gekriegt?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, das ist ne lange Geschichte! Eigentlich kämpfen wir hier in Dessau seit 1996 für die Generalsanierung unserer astronomischen Station. Als der Astronomietag vom Stern unter der "Langen Nacht der Sterne" ausgerufen wurde, haben wir die Chance gesehen, die Öffentlichkeit auf unser Anliegen aufmerksam zu machen.
    Was dann folgte war der Wahnsinn. Bis zu vier Artikel in der Zeitung mit großen Ankündigungen, hunderte verteilte Flyer, Rahmenprogramm mit zwei Bühnen, Tanz, Karateshow, Musik, Bauchtanz ;-), Alphornbläser,Astronomievorträge Fernrohrausstellung ....Das erste Mal dachten wir:"Hoffentlich werden es 200, wir hatten so Leuchtesterne für alle Gäste, eine halbe Stunde nach Beginn ging nichts mehr, wir zählten am Ende über 2000 Besucher!!!Die Folgejahre haben wir draus gelernt, haben mobile Gastronomie mit ins Boot genommen, das Programm immer besser auf unser Publikum abgestimmt, anspruchsvolle Bands, dieses Jahr hatten wir besonderes Glück, Tassilo Römisch dozierte zur Raumfahrt mit viel Anschauungsmaterial aus seiner Sammlung (Weltraumtubenessen, original Raumanzügen, Marsmobil ..., ja wir hätten sogar bald grünes Licht von der NASA gehabt, eine Funkverbindung zur ISS aufzunehmen, wenn das Shuttle nicht so ne Verspätung gehabt hätte.
    Unser diesjähriges Thema stand mit unter dem Kapitel Raumfahrt, multimediale Vorträge und sogar ein Nachbau der HW1 von Winkler konnte gezeigt werden (Dessauer Raketenpionier). Ich kümmere mich um das beobachtungstechnische, naja was zu sehen war wisst ihr ja (habe immer so ein paar laminierte schöne Farbdrucke mit dabei liegen, mit Steckbrief der wichtigsten Objekte, damit sich die Leute im Fernrohr besser orientieren können.) Ich will bloß sagen, wir bereiten die Sache hier schon immens vor, ob wir das in alle Ewigkeiten durchhalten steht in den Sternen. Jedenfalls waren wir wohl die letzten Male als Kleinstadt (65000 Einwohner) mit ganz vorn bei den Besucherzahlen.

  • Hallo,


    bin gerade auf diese Diskussion gestoßen und möchte dazu auch mal meinen Senf geben.
    Ich gehöre zu den Sternfreunden Munster in der Lüneburger Heide, welche nun zum vierten Male den Astrotag ausgerichtet haben. Nach dem Supererfolg von 2003 hat sich unsere Besucherzahl auf ca. 180 eingependelt. Für eine kleine Heidestadt im dünn besiedelten ländlichen Raum mit ca. 18000 Einwohner ein beachtlicher Erfolg. Und das mit zwölf aktiven Personen die sich nur ein mal im Monat treffen. Also ohne Verein etc.
    Da fragt man sich natürlich wie wir die Menschen derart bewegen, dass wir mittlerweile "Stammgäste" haben die nun zun vierten male dabei waren und sich wundern wie man Jahr für Jahr immer wieder was neues auf die Beine stellen kann.
    Dazu vielleicht noch eine kleine Vorgeschichte.
    Vom ersten Astrotag an waren wir hellauf von dieser Idee begeistert. Sowas können wir auch. Das Thema (damals die Mars opposition) gefiel uns ganz und gar nicht. Es behagte uns nicht mit unseren Sachen im dunkeln zu stehen. Was passiert wenn jemand stürzt und sich was bricht? Wer zahlt? Wir wissen doch wieviel Kabel da so im dunkeln rumliegen. Oder jemand schmeißt ein Instrument um. Das eine oder andere optische Teil könnte auch ungewollt den Besitzer wechseln usw usw. Und darüber hinaus den Mars aus der Stadt heraus? So tief wie er zu diesen Zeitpunkt war? Vor den Toren der Stadt wären wir allein.


    Da haben wir uns überlegt was können wir tun um unseren Mitmenschen unser Hobby näher zu bringen?
    Ganz einfach, wir wollten zeigen was wir tun, was für Ergebnisse wir erzielen. Die erste Veranstaltung war die einfachste. Wir zeigen alles was wir haben an einem Ort der zentral liegt, den jeder im Ort kennt, der u.U. vom Wetter unabhängig macht und den wir bekommen könnten.


    So wurde kurzerhand das "Heimathaus" für den Tag angemietet. Da uns zu diesem Zeitpunkt noch niemand in der Stadtverwaltung kannte mussten wir damals noch einen kleinen Obolus entrichten, der durch alle Stammtischmitglieder geteilt wurde. (Nach der ersten Veranstaltung bekamen wir den Raum immer wieder kostenlos zur Verfügung gestellt.)
    Nun standen uns ein großer Ausstellungsraum, ein kleiner Vorführraum, ein großer Vorraum, die Küche und die Außenanlagen zur Verfügung.


    Das Konzept war denkbar einfach. Jeder brachte seine Instrumente mit (von ganz klein bis riesen groß) Es wurden Stellwände aufgebaut und mit selbsterstellten Plakaten bepflastert. Hierbei wurde aber bewust auf Hubble-Bilder etc. verzichtet. Es sollte nur die Arbeit und die Ergebnisse der beteiligten Sternfreunde dargestellt werden. Also eigene Bilder und Zeichnungen, eigene Erklärungen zum Selbstbau, zum Aufbau von Teleskopen. Wir wollten schließlich unser Hobby näherbringen.
    Im Vorführraum wurden z.B. selbstgemachte Dias vorgeführt. Aber immer mit Erklärung durch den ersteller. Eine kontinuierliche unkommentierte Bilderserie in den Pausen zwischen den Vorführungen per Beamer hat sich z.B. nicht bewährt.
    Im Außenbereich wurden einige Teleskope zur Sonnenbeobachtung aufgestellt. Um auch der Marsopposition gerecht zu werden haben wir damals z.B. eine maßstabsgetreue Abbildung des Mars in einer bestimmten berechneten Entfernung an einem Baum befestigt und den leuten gezeigt, "wenn jetzt der Mars am Himme stünde wurden sie ihn SO sehen" und sie dabei durch ein Teleskop schauen lassen. Die Besucher waren begeistert!


    Mittlerweile haben wir sehr viele Themen in unseren Ausstellungen gehabt:
    - Selbstbau einer Astrokamera (Cookbook)
    - Selbstbau von Zubehör
    - Verbesserungen an Teleskopen
    - Spiegelschleifen
    - Fernglaskunde
    - Umgang mit einer drehbaren Sternenkarte
    - Videoastronomie mit einer Webcam
    - Computer mit diverser Planetariumssoftware
    - Diaforführung
    - ...


    Plakate zum Thema:
    - Was benötige ich zum Einstieg in die Astronomie
    - Aufbau von Teleskopen
    - Sonnenbeobachtung und deren Auswertung (Relativzahlen etc.)
    - Mondbeobachtung und Zeichnungen
    - Lichtverschmutzung
    - Planetenübersicht
    - Sichtbarkeiten von Planeten (mit dem bloßen Auge, einem Feldstecher, einen kleinen Teleskop)
    - dazwischen immer wieder eigene Bilder
    - ...


    Dabei haben wir uns bemüht immer auf die Leute zuzugehen und uns angeboten sie durch die Ausstellung zu führen.
    Jeder von uns bekam ein Namensschild das uns von den Besuchern unterschied und die Leute animierte auch mal jemanden anzusprechen der offensichtlich zu den Ausstellern gehört.


    Wir ließen hunderte von Plakaten drucken die wir ca. drei Wochen vorher in der Stadt und der Umgebung aufhängten. Fast alle Geschäfte waren damit zugepflastert. Man konnte einfach nicht mehr in die Stadt gehen ohne etwas von diesem Ereignis mitzubekommen.


    Wir haben die örtliche Presse mit berichten versort die auch in den Zeitungen der Region erschienen.


    Wir haben immer den Bürgermeister eingeladen (der auch immer anwesend was) es wurden immer die Schulen und deren Vertreter geladen.


    Wir haben uns nie auf andere verlassen. Wir haben immer versucht die Menschen selbst zu bewegen zu uns zu kommen. Wir sind denen näher als der Verfasser eines Artikel für die Welt oder den Stern etc.


    Das alles macht natürlich eine Menge Arbeit und kostet auch einiges an Material. Bei uns trägt jeder seine Kosten selbst. Aber wenn man wärend der Veranstaltung in die überraschten und faszinierten Gesichter schaut ist das (zumindest für uns) Lohn genug.


    Ein schönes Erlebnis das ich während der letzten Veranstaltung hatte, war, nachdem ich einem Berliner, der zufällig vorbei schaute, die H-alpha-Sonne gezeigt hatte seine Aussage: "Da muss ich extra aus Berlin nach Munster fahren um ein mal im Leben die Sonne SO life zu sehen. Faszinierend! Wir haben in Berlin zwar auch eine Sternwarte, aber da kann man ja nicht durchschauen und die andere, naja ..."


    Das motiviert und läßt auf 2007 hoffen.



    So, dass soll es erst einmal sein.
    Ich hoffe ich konnte vielleicht ein paar Tips aus dem Alltag unserer Astrotage geben.


    Gruß
    Ralf


    Wem es interessiert, Berichte und Bilder unserer unserer Astrotage gibt es hier:
    http://www.astroattack.de/Beri…strotag/2003/astrotag.htm
    http://www.astroattack.de/Beri…tag/2004/astrotag2004.htm
    http://www.astroattack.de/Beri…ag/2005/astrotag2005.html
    http://www.astroattack.de/Beri…ag/2006/astrotag2006.html

  • Hallo Ralf,


    Ihr habt es richtig gemacht. [:D] Das Programm ist aber erstmal zweitrangig, erstmal muß man darauf hinweisen, dass so ein Tag überhaupt stattfindet. Ich denke hier liegt das Hauptproblem für die fehlenden Besucher.


    Wenn man vorhat, einen Goldbarren zu verschenken kann man sich noch soviele Gedanken darüber machen, wie man ihn villeicht noch schöner verziert oder veredelt. Solange man ihn nur verdeckt in der Manteltasche mit sich rumträgt und niemandem davon erzählt, wird sich niemand melden, der ihn haben will. [;)]


    Das Meiste wurde ja schon aufgegriffen:


    - Redaktionelle Beiträge in der örtlichen Presse


    - Plakate aufhängen (die gibt es über online-Druckereien bereits äußerst günstig)


    - Aushänge an Schulen und Unis (falls örtlich vorhanden)


    - Kooperation mit Sponsoren. <i>Beispiel: vielleicht stellt ja gerade der örtliche Mercedes-Händler ein neues Modell vor (hat ja auch einen "Stern" [:D]) und nutzt dazu den Astronomietag, der Händler wird dann schon für die nötigen Besucher sorgen, sein Werbebudget reicht dazu aus. [8D]</i>


    - örtliche Radiosender ansprechen, ein Beitrag/Kurzreportage wenige Tage vor dem Ereignis könnte helfen


    - Gewinnspiele anbieten, bei denen die Besucher Adresse und eMail angeben müssen. Dann kann man bei Folgeveranstaltungen praktisch kostenlos eMails versenden und auf diese Veranstaltung hinweisen. Wenn es den Besuchern gefallen hat kommen sie beim nächsten mal vielleicht nicht alleine, sondern bringen Freunde mit. Kunden- ähh Besucherbindung halt. [:I]


    usw.


    Ich schreibe hier aus meiner Sicht: Vor zwei Jahren war es glaube ich, da fand ein bundesweiter Astronomietag statt, den ich auch mit meiner Familie besucht habe. In diesem Jahr habe ich davon gar nichts mitbekommen, obwohl ich hier im Forum mehr oder weniger regelmäßig mitlese.


    Im Nachhinein habe ich dann hier im Forum davon erfahren. Schade, ich hätte den Astronomietag sicher besucht, wenn ich davon gewußt hätte, alleine schon der Kinder wegen... [:(]


    Gruß, Stephan

  • Hallo,


    was mir am Astronomietag (wir hatten in Kempten bei durchwachsenem Wetter etwa 30-40 Besucher) nun wirklich nicht behagte, war die zeitgleich stattfindende Astromesse. Nicht nur, dass so mancher in Vereinen engagierte Amateurastronom sicher auch gerne auf die Messe gefahren wäre, statt bei zweifelhaftem Wetter die Sternwarte besetzt zu halten - ich könnte mir darüber hinaus vorstellen, dass auch viele Einsteiger in das Hobby vielleicht lieber erst einmal eine Verkaufsveranstaltung mit Rahmenprogramm besuchen, bevor sie sich zur örtlichen Sternwarte aufmachen (die sind nämlich auch an anderen Tagen da). Das sind Besucher, die den Sternwarten dann auf dem Astronomietag fehlen.


    In meinen Augen ist das kontraproduktiv (Sogar AME-Werbung auf den VdS-Seiten!) und ich würde die beiden Veranstaltungen lieber an zwei getrennten Terminen sehen. Schaut man allerdings auf den jeweiligen Seiten nach, findet man für 2007 bei beiden den 22. September![:(!] (Übrigens vier Tage vor Vollmond?!?!?![?][?])


    Mein Vorschlag: Den Astronomietag auf einen späteren Termin setzen - vielleicht sogar in den "goldenen Oktober".
    [}:)]Paolo

  • Hallo zusammen,


    ich habe mit der VdS, bzw mit den Leuten dort, die u.a. für den Astronomietag als Organisatoren tätig sind über deren Newsgroup Kontakt aufgenommen und sorge dafür, daß Eure guten Vorschläge nicht versickern.


    Ich kann sagen, daß Eure Vorschläge dort sehr wohlwollend aufgenommen wurden und sich auch dauerhaft irgendwo wiederfinden werden. Dazu später einmal mehr.

  • Moin,


    der Termin für den Astrotag ist also der 22. September 2007. Der Termin 2006 wurde meines Erachtens berechtigt kritisiert, was sagt ein Planetariumsproggi wie Guide 8.0 für eine Ort 50° Nord und 10° Ost dazu? Und welche Alternativen gäbe es mit Mond im 1. Viertel?


    Alle Uhrzeiten in "Gesetzlicher Zeit" (GZ, meint MEZ bzw. MESZ), wie von Brüssel bestimmt.


    22. September 2007
    Sonnenuntergang 19:21, Mond 80% beleuchtet u. Untergang 2:18, Jupiteruntergang 22:13, Marsaufgang 22:52 und 9,2' (Bogensekunden Durchmesser)


    Alternativen
    3. März (gleich die Ausnahme vom 1. Viertel)
    Sonnenuntergang 18:06, Mondfinsternis[:D] von 22:30, Mitte 0:21 bis 2:12, Venusuntergang 20:50 86% 12', Saturnuntergang 06:31


    24. März (!Achtung Zeitumstellung in der Nacht zum 25.)
    Sonnenuntergang 18:40, Mond 39% u. Untergang 3:33!, Venusuntergang 21:54 81% 13', Saturnuntergang 6:06!


    21. April
    Sonnenuntergang 20:24, Mond 24% u. Untergang 2:19, Venusuntergang 0:15 64% 15', Jupiteraufgang 0:25, Saturnuntergang 4:14


    19. Mai (ITV-Termin, (<i>(Ironie an)</i>Regenwarscheinlichkeit sehr hoch(Ironie aus))
    Sonnenuntergang 21:06, Mond 12% u. Untergang 3:08, Merkuruntergang 22:52, Venusuntergang 0:53 60% 19', Jupiteraufgang 22:24, Saturnuntergang 2:26


    26. Mai (Pfingstsamstag)[xx(]
    Sonnenuntergang 21:15, Mond 77% u. Untergang 3:08, Merkuruntergang 23:18, Venusuntergang 0:51 57% 20', Jupiteraufgang 21:52, Saturnuntergang 1:59


    23. Juni
    Sonnenuntergang 21:35, Mond 62% u. Untergang 2:18, Venusuntergang 0:03 41% 29', Jupiteruntergang 04:11, Saturnuntergang 0:14


    Juli und August habe ich wegen Ferien ausgespart.


    20. Oktober
    Sonnenuntergang 18:21, Mond 64% u. Untergang 1:15, Jupiteruntergang 20:38, Marsaufgang 21:47 und 11,2'



    Der Septembertermin ist imho einer der schlechtesten Termine im Jahr. Leider gehen die beiden Maitermine aus meiner Sicht nicht, die astronomisch gesehen, einiges zu bieten hätten. Wenn es warm sein soll, dann im Juni, sonst würde ich den MoFi-Termin am 3. März bevorzugen. Für 2007 ist wohl aber am Termin[V] nicht mehr zu rütteln.

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