Spiegel schief?

  • Hallo zusammen!


    Ich hätte einmal eine Frage: hab jetzt mit dem Schleifen meines 8"/4.4 angefangen. Schon beim Grobschliff ist mir aufgefallen, dass der Rand der einen Seite viel länger unbearbeitet blieb, als der andere. Sprich, die eine Seite war schon längst rau, während gegenüberliegend auf 1cm Breite immer noch alles glänzend war. Ich dachte mir, dass das ja irgendwann verschwinden wird und es war dann auch so...


    Nun bin ich beim 180er und hab soeben einen Eddingtest gemacht. Wie auch schon beim letzten Mal verschwindet er auf der einen Seite etwas langsamer wie auf der anderen. Nicht sehr viel, der Edding ist nur etwas schwächer. Daher mal die Frage an euch:


    Wird sich das beim weiteren Schleifen noch geben? Ich bin ja fleißig am Drehen, allerdings bin ich mir unsicher, wie diese Unterschiede zustande kommen und ob ich doch noch mal lieber zurück zum Grobschliff soll... [:I] Wär natürlich nicht so toll, weil ich mit dem 180er fast fertig bin...


    Christian

  • Hallo Christian,
    das hört sich an, also ob Du die optische Achse nicht mittig in den Spiegel geschliffen hast bzw. die Scheibe nicht gleichmäßig dick ist (mehr wie ein Keil, auf einer Seite dünner). Im Ergebnis steht die optische Achse nicht senkrecht zur Spiegelrückseite und liegt nicht in der geometrischen Mitte des Spiegels. Ich würde, solange ich noch im Grobschliff bin, versuchen das zu korrigieren. Es irritiert später im Teleskop doch erheblich beim Kollimieren. Probleme könnten sich auch beim Polieren ergeben, da das Ganze nicht symmetrisch ist.


    also:
    Erst mal die Rückseite auf Planheit testen. Dann die Randdicke z.B. alle 30° bis 60° messen. Dann das "Eiern" der optischen Achse beim Taschenlampentest messen (ein fester Spiegelstand mit definierte Spiegellage sowie die Positionen des Auges (in Höhe und links/rechts-Abweichung) festhalten, während der Spiegel im Teststand gedreht wird, ohne den Stand zu verschieben. Beide Größen (das Eiern und die Dickenunterschiede) sollten einander antsprechen (wie ein taumelnder Kreisel, um sich das bildlich vorzustellen), dann kann man sich Schleifmaßnahmen ausdenken, die dies beheben. "Eiert" die Achse nicht hast du die opt. Achse versetzt zur geometrischen Mitte (immerhin senkrecht zur Rückseite) als Sonderfall eingeschliffen.
    Um es zu korrigieren muss man gezielt eine Weile gegen die Sphäre schleifen. Ob sich das lohnt? Ich bin da auch überfragt. Zunächst aber die Ursache eruieren.


    Gruß


    Edit: Hier mal die möglichen Probleme skizziert:

  • Hallo


    na würde ich einfach mal die Rückseite Planschleifen, wenn da dann der selbe Effekt auftritt war das Glas krum, kannst du den keilfehler gleich mitbeseitigen falls vorhanden


    eine unterschiedliche Randdicke ist eigentlich nicht so schlimm, eine sphärische Fläche hat ja keine optische Achse, wenn der Rand der Spiegelfläche gleich weit weg vom zenrum des Kugelradius ist zeigt auch die Spiegelmitte dahin
    zur Vermeidung irgendwelcher thermischer Effekte würde ich aber die Randicke auf 1-2/10 gleich halten, wenn der 8"er bloß noch 22mm Randdicke hat reicht bestimmt auch noch


    Gruß Frank

  • Hi Frank,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...eine sphärische Fläche hat ja keine optische Achse...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...aber einen Kugelmittelpunkt gibt es. Und alles, was senkrecht zur Sphärenschale nach innen zeigt, zeigt somit Richtung Kugelmitte. Die Probleme fangen denn m.E. auch beim Polieren an, wenn geometrische Mitte und optisches Achse von dieser Stelle auseinanderfallen. Man könnte sich einen "Wolf polieren und parabolisieren". Sozusagen Astigmatismus mit Ansage.


    Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die Probleme fangen denn m.E. auch beim Polieren an, wenn geometrische Mitte und optisches Achse von dieser Stelle auseinanderfallen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wie in deinem rechtem Beispiel? aber wer den Spiegelradius nicht bis zum Rand schleift wäre doch doof? somit ergibt sich automatisch die linke Spiegelform, Keilfehler, das Unterschiedliche gewicht am Rand könnte bei extremen Unterschieden beim Mot polieren Probleme machen, auch die Wärme Verteilung wird etwas differieren, was dan entsprechen der Wärmeausdehnung wirken könnte
    das schlimmste ist aber wohl das die Rückseite auch krumm sein wird und die Durchbiegung bestimmt 5x stärker wirkt wie die anderen Effekte


    ich würde allerdings die Rückseite planschleifen und den Keilfehler mitbeseitigen, wenn ein 8"er noch 20mm dick am Ende ist das ist sicher noch ausreichend


    Gruß Frank

  • Hallo Christian,


    wenn Du z. Zt. den Fall hast wie auf Kalles Skizze rechts, dann bekommst Du bei Fortführung der Arbeit ohne Gegenmaßnahmen am Ende automatisch ein deutlich keilförmiges Substrat. Mir ist das noch nie in auffälliger Weise passiert. Deshalb kann ich auch nicht sagen wie man dem am schnellsten abhelfen kann. Aber ich hätte ebenfalls Bedenken wegen Asti beim polieren. Unterschiede der Randdicke im Bereich von 0,1 - 0,2 mm hab ich bisher immer toleriert.


    Gruß Kurt

  • Hallo Christian!


    Woher hast du deinen Rohling??
    Das wäre interessant zu erfahren da Stathis, wie er mir erzählt hat mit den Rohlingen der letzten Lieferungen anscheinend deutliche Probleme hatte, bezüglich Planität der Rohlinge!


    Mein 16" Rohling war auch etwas krumm! Beim Grobschliff mit K60 wurde am Anfang nur wenige Chargen lang der Rand ein wenig mit angegriffen. Mittlerweile arbeitet das Tool aber nur noch in der Mitte da die, durch die Krümmung zwangsweise nicht plane Vorderseite zuerst mal plan geschliffen wurde, bevor in der Mitte Abgetragen wurde!


    Die Rückseite des Spiegels wurde von Stathis bis 15my plangeschliffen!


    CS wünscht Martin

  • Hallo zusammen,


    danke für die vielen Tipps. Das Problem hat sich mittlerweile aber fast erledigt. Krumm kann der Rohling nicht sein, das hab ich nachgeprüft. Auch die Höhe an den Kanten ist überall im Bereich von +-0.1mm gleich. Genauer kann ich auch nicht messen. [:)]


    Der Edding verschwindet nun überall gleichmäßig, es ist also nicht mehr so, dass er auf der einen Seite länger stehen bleibt. Allerdings hat das Tool auf der einen Seite beim ersten Beschicken keinen Kontakt. Die Fläche ist 7x2cm groß und ungefähr 0.2mm hoch. Meint ihr, dass sich das noch raussschleift?


    Noch kurz ne allgemeine Frage zum Eddingtest: wenn ich MOT mache, kann man ja sehen, wie das Kreuz verschwindet. Muss es überall gleichmäßig schwächer werden oder reicht es, wenn es nach 2min bis zum Rand hin gleichmäßig schwach ist?


    Christian

  • Hallo Christian, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Fläche ist 7x2cm groß und ungefähr 0.2mm hoch. Meint ihr, dass sich das noch raussschleift?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> wenn dein Tool aus Glas ist müsste das mit drei vier Chargen 180er deutlich reduziert sein, bei sehr harten Fliesen dauerts länger.
    Zum Eddingtest, generell bei neutralem Strich verschwindet er Mot von der Mitte her und Tot wird er zuerst am Rand schwächer, sollte aber in kurzer Zeit ganz weg sein, vorher würde ich die Körnung nich wechseln.


    Grüße

  • Hallo


    nach dem Grobschliff Mitte vertiefen, hat man meist keine Sphäre, eher sowas wie man sich eine Parabel vorstellt, bloß mit extremeren Werten, das passt sich am besten an wenn man erst mal etwas mehr ToT schleift


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zum Eddingtest, generell bei neutralem Strich verschwindet er Mot von der Mitte her und Tot wird er zuerst am Rand schwächer, sollte aber in kurzer Zeit ganz weg sein, vorher würde ich die Körnung nich wechseln.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Roland!


    Wie sieht denn dein neutraler Strich aus? Ich mach einfach alles durcheinander, mal zentral mit kurzen Strichen über die Mitte, dann wieder kreisende Bewegungen und W-Striche von einer Seite auf die andere. Gilt das auch als neutraler Strich?


    Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">


    Wie sieht denn dein neutraler Strich aus? Ich mach einfach alles durcheinander, mal zentral mit kurzen Strichen über die Mitte, dann wieder kreisende Bewegungen und W-Striche von einer Seite auf die andere. Gilt das auch als neutraler Strich?


    Christian
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hallo


    es gehen alle deine beschriebenen Striche immer über die Mitte, zwei der Drei wegen dem Überhang aber nur über den halben Rand
    kann das neutral sein???
    normaler weise wirkt ein Strich ToT immer entgegegesetzt zum selben Strich MoT, das funktioniert am besten um so weniger das Karbo abträgt, weshalb die Sphäre mit immer feinerem Korn immer besser wird
    soll nicht heißen das es nicht jetzt schon drauf ankommt


    allgemein kommt man bei Volltool ToT besser zur Sphäre auch mit deinem Chaosstrich, viele Schleifer mach 2/3 ToT und 1/3 MoT, im Feinschliff kann man aber sicher wier 50/50 machen.


    Gruß Frank

  • [hallo


    immer schön mit Eddingstrich kontrolieren und einen Strich finden der auch ohne ToT MoT wechsel blind funktioniert und nicht versuchen gezielt den Strich wegzubearbeiten, der ToT MoT Wechsel ist nur zur zusätzlichen Verbesserung
    normalerweise den 1/3 Strich über die Mitte, richtige Länge experimentel rausfinden sher wenige W-Sriche um zu kontrolieren ob das Tool auch bei leichtem Versatz gut gleitet, wenns dabei hakt stimmt die Sphäre nicht oder es gibt Zonen


    Gruß Frank

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