Der Spiegelschleif Boom

  • Hallo Stathis,


    ohne Deine Webseite wäre das auch alles an mir vorbeigegangen.


    Dieser Spiegelschleifboom wäre nie zustande gekommen, wenn Du und Martin und die paar wenigen andere sich nicht um die potentiellen Neuschleifer gekümmert hätten, z.B. durch's Vormachen, durch die Unterstützung, die Beschaffung von Scheiben, und das Zusammenstellen von Karbo, Ceri und Pech. Das finde ich einfach klasse. Danke von mir.


    Reiner

  • Tja was soll ich sagen. Mich hat es ja auch vor einiger Zeit erwischt und der Glasvirus hat mich nicht mehr los gelassen. Inzwischen bin ich ja bei 18" f/4 angekommen und habe auch schon was komplizierteres in Planung. Wenn der 18-er fertig ist kommt auf jeden Fall ein 10" oder 12" f/8 Ritchey-Cretien für die Astrofotografie. Auf die Herausforderung des f/3 Hauptspiegels dieses Teiles freue ich mich jetzt schon. Auch der Sekundärspiegel sollte sportlich werden.
    Ich kann mir nur wünschen, daß noch mehr Sternfreunde ihre Spiegel selber schleifen und ihre Schleifprojekte und Erfahrungen auch irgendwie veröffentlichen. So können auch andere von den Erfahrungen einzelner profitieren. Vielleicht kann man ja mal irgendwo im Netz ne Datenbank aufmachen, wo sich jeder Schleifer mit der Größe und dem Öffnungsverhältnis seiner geschliffenen Spiegel einträgt. Anfänger kännten dann sofort sehen, wer schon mal was und wie gemacht hat und sich dann direkt an den entsprechenden Schleifer mit ihren Fragen wenden.


    Übrigens hat das Schleifen, insbesondere das von großen Spiegeln, auch gesundheitliche Vorteile. Man muß nicht mehr Geld für ein Fitnessstudio ausgeben um in Form zu bleiben. Also Leute, ran an die Muckimaschine [;)]

  • Hallo,


    mein erster Dob (12" f/4,7 Volltubus) war ein Selbstzusammenbau, aus der Not heraus, dass es damals noch nix günstiges gab, das mir gut genug war. Da mir jedoch der Selbstbau zu schwierig erschien, habe ich die Komponenten gekauft, dadurch wurde es dann doch recht teuer. Der Spiegel allein kostete mehr als heute eine ganze Chinadose, ob er deswegen so viel besser ist, bin ich mir noch nicht sicher, schlecht isser aber nicht. Außerdem hab ich mangels Erfahrung alles heavy-duty gebaut, also sauschwer.


    Dann habe ich aber immer weiter über diverse ATM-Projekte gelesen, v. a. natürlich hier [;)]. Am ITV03 habe ich den Spiegelschleifkurs von Stathis von draußen durchs Fenster verfolgt, aber kaum was mitbekommen. Dennoch verfestigte sich immer mehr der Eindruck: So schwer kann das gar nicht sein. Und da das Wetter ohnehin so lausig ist, dass man ein Zweithobby neben dem Spechteln braucht, da liegt ja ATM nahe.


    Tja, steter Tropfen höhlt den Stein, und so ist der Spiegel, mit dem ich gerade angefangen habe, nun für einen Reisedobson. Sowas kann man ja immer brauchen. Allerdings soll diesmal alles bis auf OAZ und Fangspiegel selbst gebaut sein. Der Hintergedanke ist dabei natürlich, möglichst viel zu lernen, um danach den 12"er in einen Gitterrohrdob umzubauen und dann auch in Zukunft das Öffnungsfieber wirksam bekämpfen zu können (ein Lowrider schwebt mir vor, und sowas macht man mit 16" noch nicht [:D][:D])


    Tja, so ist das mit dem ATM-Virus [:D]. Ihr Vorreiter, Erstlingstäterunddavonberichter und geduldigen Ratgeber hier im Forum seid Schuld an meiner Infektion damit. Aber Vielen Dank dafür [:D]


    Viele Grüße
    Christian

  • Hallöle,


    daß ich nun der Spiegelschleifer bin, kann ich eigentlich nicht sagen. Aaaaaber...


    Von einem Sternfreund bekam ich frisch vom Schrottplatz dereinst ein augeschlagenes Bullauge geschenkt mit den Worten, da kannst du ja mal einen Teleskopspiegel schleifen.


    Da Rüdiger Heins in meinem Bekanntenkreis ist, habe ich mal vorsichtig jaaaaa gesagt.


    Das Gipstool war schell angefertigt. Tool und Rohling bleiben so ungefähr ein Jahr lang aufeinander liegen. Irgendwie fehlte mir der Antrieb oder auch die Überzeugung, daß durch Rumschrubben auf dem Glas was vernünftiges rauskommen sollte.


    Nun hatten wir aber zwischenzeitlich angeregt, daß Rüdiger doch bitte mal einen Spiegelschleifkurs abhält. Hielt er auch, den gibt´s ja heute noch. Durch diesen Kurs bekam ich die Praxis psäsentiert, denn jeder durfte sich mal am Grobschliff (eine Blumenvase) versuchen. Da hat´s dann klick gemacht und ich nahm mir das Bullauge vor.


    Zwar hat es lange gedauert bis das Glas gebändigt war (manchmal sah das Ronchibild so aus wie ein altes Fernsehtestbild), aber es hat zu einem Spiegel mit Lambda/7tel gereicht.


    Jemand hier sprach von der Macht, die man bekommt, erkennt man erstmal die eigenen Möglichkeiten, eine gute Optik zu Hause selber herstellen zu können. Und plötzlich war der alte Wunsch, einen 30cm Newton für die Astrotografie zu besitzen, in greifbare Nähe gerückt!


    In einem Anflug von Größenwahn hatte ich ja sowieso zwischenzeitlich eine größere Selbstbaumonti in der Mache. Da mußte dann eben eine Optik in der passenden Größenordnung her!


    Dieser zweite Spiegel war insgesamt nicht mehr so problematisch in der Herstellung, eine gewisse Erfahrung hatte ich durch das Bullauge doch irgendwie mitbekommen.


    Heute habe ich einen 12" Newton für visuelle und fotografische Beobachtung zur Verfügung, wie ich ihn mir immer schon gewünscht habe:



    Meine Erfahrung mit dem Spiegelschleifen: Wenn man <i><b>einmal</b></i> live gezeigt bekommt, wie man Spiegel schleift und <i><b>einmal</b></i> selber Hand angelegt hat, hat es einen gepackt und es wird auch ein guter Spiegel dabei rauskommen. Und wenn man vielleicht nur einen Spiegel macht, den man immer schonmal haben wollte!

  • Hi,


    quatscht nicht soviel, macht eure Spiegel fertig und schickt sie nach Wezlar zum verspiegeln. Dann wird die Vakuumkammer schneller angeschmissen und ich krieg meinen Speigel schneller zurück [;)][:D].


    Warten ist in dieser Phase des echt Spiegelschleifprojektes grausam[xx(]. Zum Glück hatte ich schon mal eine misslungene Silberschicht drauf und weiß dass der Spiegel gut abbildet[:p].

  • Hallo Stathis,
    kann mich den Ausführung von Andreas nur anschließen. Es ist keinem bewusst, dass ein Teleskopselbstbau ("Spiegelschleifen") überhaupt möglich ist. Das wusste ich auch erst nachdem ich im google nach "Teleskopbau" gesucht hab und dann deine Seite gesehen hab. Und wie kommt man zu dem Gedanken „Teleskopeigenbau“?
    ganz kurz:
    1. Refraktor 90/1000 war irgendwie zu klein :(
    2. mehr Brennweite und mehr Öffnung muss her :)
    3. zu teuer :(
    4. Selbstbau :-?
    5. Spiegelschleifen :)
    6. Sorry, soweit bin ich noch gar nicht!


    Gruß Karl-Heinz (Karre)

  • Hallo,
    ich bin sozusagen als Selbermacher groß geworden. In unserer Familie kamen Handwerker nur selten ins Haus, fast alles wurde selbst gemacht. Auch ca. 30 Jahre Flugmodellbau (inkl. jede Menge Eigenkonstruktionen) waren eine gute mentale Grundlage - vor allem was den Umgang mit Rückschlägen angeht. Wenigstens stürzen Teleskopspiegel normalerweise nicht ab.


    Schon bevor ich mich überhaupt praktisch mit Amateur-Astronomie befaßt habe, bin ich über Mel Bartels' "Large Thin Mirror Making" gestolpert (wer kennt einen aktuellen Link zu dem Text?) und dachte mir, es müßte recht interessant sein, ein Teleskop selbst zu bauen. Aber ohne Erfahrung als Anwender und ohne persönliche Anleitung habe ich mich nicht getraut (war wohl auch gut so).


    Auch als ich Stathis' Bericht über seinen 24" Kyklopas in SUW Januar 2003 las, dachte ich mir noch nichts Böses dabei[:D].


    Nach dem praktischen Einstieg in die Amateurastronomie mit gekauften Teleskopen (Lidl-Scope, 3 Wochen später Galaxy 8" Dobson) hörte ich von der Spiegleschleifgruppe an der Münchner Volkssternwarte. Etwa zur gleichen Zeit "stolperte" ich über den Astrotreff.
    Nun war es passiert!


    Mittlerweile habe ich einige Teleskopspiegel selbst hergestellt. Alle sind bisher recht gut gelungen.
    Ich finde, bis ca. 12" und bis zum sphärischen Auspolieren ist die Spiegelherstellung Handwerk, das von jedem durchschnittlich Begabten erlernt werden kann. Handwerkliche Vorkenntnisse braucht man eigentlich nicht, aber zwei linke Hände wären eher hinderlich.
    Das Parabolisieren finde ich schon etwas schwieriger. Persönliche Anleitung und Unterstützung halte ich deshalb bei Projekten über 8" für sehr nützlich.



    Was ist nun meine persönliche Motivation zum Spiegel selbst herstellen?


    + Befriedigung über die eigene Leistung


    + Größere Teleskope &gt;= 12" werden möglich, die mit Fertigspiegel zu teuer wären


    + Das fertige Teleskop wird genau so, wie <i>ich</i> es möchte!


    + bessere Qualität als durchschnittliche kommerzielle Produkte



    Zum Schluß auch mein Dank:


    Stathis, ohne Dein selbstloses Engagement für's ATM und Spiegelschleifen hätte ich die Sache vielleicht nie angefangen. Danke!
    Danke auch an alle anderen, die mir ihr Wissen und ihre Erfahrung bereitwillig zugänglich gemacht haben - es sind zu viele um sie hier einzeln aufzuzählen (wer sich meine Teleskope ansieht, wird schon erkennen, bei wem ich abgeschaut habe [:D]).


    Ebenso Dank an den Astrotreff. Dieses und andere Foren sind eine große Hilfe, die weit verstreute Spiegelschleifer-Szene zusammen zu halten und einen intensiven Austausch erst zu ermöglichen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo,
    Bei mir haben sich gerade wieder zwei Leute vorgestellt, die jetzt neu anfangen einen Spiegel zu machen. Manche Leser schreiben mich an und erklären ihr Projekt und stellen die ersten Fragen.
    Ich verweise sie dann i.d.R. an Astronomie.de und Astrotreff, weil ich alle Leser auch nicht persönlich betreuen kann. Die tauchen dann vermutlich auch bald hier auf. Zudem empfehle ich meist einen Spiegelschleifkurs und vor allem Stathis DVD als plastische Vorführung des Vorgangs.
    Für mich ist es absolut verblüffend was für einen Stellenwert das Selbstschleifen heute einnimmt. Als ich mein Buch anfing, war ich selbst Anfänger und es waren da noch ein paar Hanseln, die selbst Spiegel geschliffen haben. Zugegeben, die meisten kannte man garnicht, es gab noch kein Internet und Informationen verbreiteten sich mit der Geschwindigkeit wie man die Zeitschriften bekam. So werkelte jeder für sich selbst rum.
    Daß man heute von vielen Leuten und vielen Projekten gleichzeitig erfährt, die zur Zeit in Arbeit sind, alle paar Tage von einem fertigen Spiegel, das versetzt mich in absolutes Staunen und Verwunderung. Und gleichzeitig ist es für mich eine große Freude, daß es uns/mir gelungen ist diese Kunstfertigkeit so zu verbreiten. Ich bin da sehr dankbar dafür!
    Grüße Martin

  • Hallo Marty,


    eine gewiss nicht zu vernachlaessigende Rolle spielt dabei aber auch Dein Buch !


    Ich bin mit Rohr's "Fernrohr fuer Jedermann" grossgeworden, und das wurde 1983 das letzte (siebte - seit 1948!) Mal aufgelegt. Es ist so gut wie vergriffen. Wenn es heute den "Trittelvitz" nicht gaebe, waere die Schleiferei unglaublich erschwert, da es sonst keine umfassende deutschsprachige Beschreibung dieser Taetigkeit gaebe, die nicht schon lange ausverkauft waere.

  • Hallo zusammen,


    eigentlich sind alle Gründe schon genannt. Ich persönlich habe mir die "Käseplatte" schenken lassen, weil ich von der hohen Präzision einer "Handarbeit" fasziniert bin und sich große Öffnungen vergleichsweise günstig herstellen lassen.


    Ohne die Unterstützung der Cracks hier aus dem Forum, der vielen ATM -Websiten mit tollen Beschreibungen und natürlich der meines Freundes Jürgen hätte ich es mir nicht zugetraut.


    So bin ich jetzt beim 15 my "Backpulver" angelangt und wenn ich nicht gerade gestern meinen ersten "Glückstag" gehabt hätte und meinen Spiegel bei Abziehen des Tools mit einem wunderschönen 2 mm Muschelbruch an der Fase "markiert" hätte , , wäre auch für mich die ATM-Welt noch in Ordnung. So brauche ich heute eine Schleifpause, um meinen Adrenalinspiegel wieder auf normale Werte zu senken...aber morgen geht es weiter...


    Beste Grüße und vielen Dank an alle Helfer
    Hans-Peter

  • Hallo Alle Zusammen,
    so nun muss ich aber auch noch meinen Teil dazu geben. Erstens mal möchte Ich dieses Forum, und damit euch alle loben, dass bei euch so gut wie nie die Antwort kommt : " Benutzt doch bitte die Suche...:" denn dieser Spruch wird meines Erachtens in anderen Foren einfach zuviel gebraucht. Und in einem Forum soll es ja vor allem um Kommunikation gehen. Hier ist einfach jede Frage irgendwie angebracht, und es wird einem doch sehr schnell und ausführlich geholfen. So, genug Honig. Zu Stathis möchte ich noch loswerden, dass ich es genial finde, wie sehr er und auch alle anderen Spiegelschleif-Gurus so schnell zur Stelle sind, wenn es darum geht, bei Problemen zu helfen, und vor allem auch wenn es darum geht, den Funken überspringen zu lassen. Vor allem auch die freundliche Art wie man auf ständige Mails (man muss sich sowas natürlich auch hundertmal in allen möglichen variationen ausdenken BESTEN DANK AUS DER OSTSCHWEIS NACH MUENCHEN AN DIESER STELLE FüR DIE NERVEN...)doch immer wieder, keineswegs entnervte Antwortmail bekommt. Da merkt man irgendwie doch dass man hier an der richtigen Stelle ist. Ach ja nun zu mir....ich bringe die Idee einfach nicht mehr aus meinem Kopf glatt mit nem 16 "er den Einstieg zu planen. Und wisst ihr was mich dabei am meisten freut, dass ich keine Angst haben muss hier als Spinner abgestempelt zu werden (im Gegensatz zu meiner Frau zu Hause...aber bei dem Hobby gehört das eh dazu...)
    Also schöne Grüsse auch von Mir aus CH an die Gossen der Parabeln und alle anderen hilfreichen Leute im Astrotreff, welche dazu schauen, dass der Pioniergeist in diesem wunderbaren Sektor der Wissenschaft nicht verloren geht.
    Stefan Rhyner

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: buttaheef</i>
    ...Ach ja nun zu mir....ich bringe die Idee einfach nicht mehr aus meinem Kopf glatt mit nem 16 "er den Einstieg zu planen....
    Stefan Rhyner
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan


    weil du so viel gelesen hast weist du sicher was jetzt kommt[:D], wir sagen nicht das wir dich für so was Großes zu unerfahren halten und reden dir das nicht aus, auch fragen wir nicht ob du überhaupt für die Probleme die du da heraufbeschwörst die Geduld aufbringen kannst, nein, jetzt kommt der Superspruch: hast du dir sch so einen kleinen süßen 114/450 Sucher für den Großen geschliffen??? der würde schon allein tierisch viel Spaß wegen des riesen Blickfeldes und der schnellen Öffnung machen, ist nicht nur Sucher sondern auch Reise und Schnellspechteltauglich [:D] und schon hast du ein Übungsstück


    Gruß Frank

  • Hallo Frank, Hallo Stefan,
    meine Rede, einen kleinen Trainingsspiegel vorweg. Da kann man sogar so komische Dinge wie Fließentool, Gipsabdruck für ein Poliertool üben. Vom Foucaulttest auf dem Wohnzimmertisch ganz zu schweigen [:)] Und prompt gehört man zu den erfahrenen Schleifern. [:D] Einmal gemacht, immer gekonnt [:D][:D][:D]
    Gruß

  • Hallo Frank, Hallo Kalle,
    ihr seid genial. ihr habt mich tatsächlich nicht als spinner tituliert! Siehste hab ich doch gesagt. Das mit dem 114er werd ich mir zu herzen nehmen. sowerde ich das ganze auch starten, dann klappt das mit dem grossen auch noch
    also besten dank und gruss
    stefan

  • Hi Stefan,


    von mir auch noch eine Lanze fuer den kleinen Erstspiegel:


    Ich hatte bereits einen industriell gefertigten 6" f/8-Newton, und im Rohr wurde genau so ein Spiegel beschrieben und vor groesseren oder kurzbrennweitigeren Projekten sogar nahezu schon gewarnt ! Nun, 6" f/8 waere langweilig gewesen, so machte ich 6" f/6, aber eben nur 6".


    Ich brauchte 2 Jahre (inkl. Nullbockphasen, Klausuren, Abitur ...), und ich machte herrliche Erstlingsfehler. So montierte ich beim Foucaulttester Lichtquelle und Klinge auf einen Staender, ohne dies in den Messungen zu beruecksichtigen (Fokaldifferenzen reduzieren sich um Faktor 2 - also noch schwerer messbar, deshalb abzuraten). Als ich den Spiegel fast parabolisch (in Wahrheit schon tief hyperbolisch !) hatte, ging mir das Poliermittel aus, das ich allzu grosszuegig ueber die Pechhaut verteilte, die weiss war vom Ceroxid !


    Dazu bekam ich Pein mit Zonenfehlern, da im Rohr stand, dass Striche immer nur kurz und zentrisch sein duerften, solange man nicht parabolisiere.


    Ich hatte noch altes Polierrot, das mir den Spiegel verkratzte --&gt; Zurueck zum Feinschliff. Schliesslich im 2. Anlauf (den Foucault-Fehler hatte ich inzwischen bemerkt) dann die Fertigstellung.


    Ich glaube nicht, dass ich das durchgehalten haette mit einem groesseren Spiegel. Ich denke auch an die vielen "Kolbenfresser" mit oder ohne Pechhaut, wie oft ich die beiden Raufbolde zu trennen hatte ...


    Vor allem - der Rand polierte nie richtig aus, nach der Verspiegelung genauso zu sehen wie etliche Kratzerchen ("Sleeks"). All meine gesammelte Erfahrung konnte ich dann am 10" nutzen, der fast komplett bis zu Rand auspolierte. Inzwischen polieren meine Spiegel alle aus. Wenn ich aber nun den "Dicken, Fetten" zuerst gemacht haette, dann muesste ich mit diesen aergerlichen Randerscheiungen leben.


    Drum sei gelobt der kleine Erstlingsspiegel ... [:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrogeordie</i>
    <br />Drum sei gelobt der kleine Erstlingsspiegel ... [:D]



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Meine Rede seit 1880! Aber es gibt auch gute Gegenbeispiele, das Extrem ist der 24" Spiegel von Yves als Erstling gemacht. Es kommt einfach darauf an welche Informationen und welche Hilfe man hat.
    Grüße Martin

  • Liebste Suchthaufen,
    ich sehe schon, nicht nur verbotenes weisses Pulver macht süchtig, sondern auch Ceri, Alox und Microgrit....[:p]


    Und schon wieder wird ein armer Zeitgenosse mit dem Schleifvirus infiziert und mit einem "nur ein einziges Mal zum Ausprobieren"-114er Spiegelchen angefixt. Der Verfluchte wird die Scheiben aufeinander reiben und immer wieder voll Hoffnung den Tester aufbauen...
    Dann nach einigen Entscheiden, die elende Scheibe dem Hydranten anzuvertrauen, guckt Ihm plötzlich und wie zufällig eine Sphäre entgegen, blinzelt und flüstert: Parabolisier mich doch!
    Doch hier fäng dann die wohlige Hölle erst an, sinkt doch der Rand abgrundtief um eine ganze Wellenlänge ab, versinkt die Mitte in einem Vulkankrater und nach etlichem, verzweifeltem Korrigieren ist die Kurve erreicht aber so aufgewühlt, wie das Schlachtfeld von Verdun. Hochs und Tiefs schlimmer und schöner als in einer Fernsehnovela erlebt unser Freund!
    Nun hat unser Freund aber schon viel gelernt und seine Striche werden gezielter und bald spuckt ihm sein Computer das erhoffte Verdikt, den Freibrief, die Absolution entgegen: Strehl 90+ Hurra Ende.
    Ende? Das war erst der Anfang! Eine grössere, dünnere, schnellere Scheibe muss her! Neue Thrills, diese Schauer, Gefühle des Glücks und der Verzweiflung, das Verstehen und Begreifen und das Wachsen an der Aufgabe geben Ihm ein erfülltes Leben als Schleifer!
    Lasst das Karbo knirschen!


    Grüsse Max

  • Hi Max, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ende? Das war erst der Anfang! Eine grössere, dünnere, schnellere Scheibe muss her!]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> das kenn ich irgendwo her, hätte im Frühjahr 2002, als ich den ersten 199mm-Chemieschauglas-Rohling in den Händen hielt, nie geglaubt wo das noch hinführt [:D]


    Grüße Roland

  • Hallo


    ich würde 114/450 nicht unterschätzen, die kaufhausüblichen 114 täuschen wohl drüber weg wie schwer f/4, darum geht es "nebenbei", da sind schon allerhöchste Anforderungen an die Vermessung gegeben die beim 16"er auch nicht höher sind. Allein schon das Auge da hinter die Messerschneide in Messposition zu bringen und ohne Hilfsfernrohr zu messen ist ein ganz einschneidendes Erlebnis.
    Das offenbart dann auch ob man lieber ein Hilfsfernrohr verwendet oder eine Kamera oder....
    Der Große ist dann meßtechnisch eher leichter, kommen aber dann auch Seeingprobleme wegen des größeren Abstandes dazu.


    Gruß Frank

  • Selbstverständlich auch schöbe Grüße aus die Niederlanden (von ein Belgier). Fast jeden Tag bin Ich irgendwie beschäftigt mit Spiegel- und Teleskopgedanken (wirklich ein Virus), und der Astrotreff und alle Leute die eigene Erfahrungen mitteilen sei Dank, ich bin nicht allein mit diesen Hobby! Und es gibt für mich noch vieles zu lernen, aber das Virus wächst (?) auch schon in diese Länder, Leute sind wirklich interessiert und gucken mal oder sind erstaunt was möglich ist und welche Welten einen offenbart werd. Eben mein Vater (73 Jahre) wartet jetzt auf neue Info über was sein Sohn eigentlich mit diese Glasscheibe machen werd! Und fragt ob er hilfen darf??! Schön nicht? Grüße, Europa ist wirklichkeit![:)][:)]

  • Hallo nochmals,
    ich überlege mir momentan sogar, ob ich nicht mit 6" anfangen soll. Ich denke bei meinen wurstfingern würde mir so ein 114mm ding glatt davonspringen....na ja. buch von Martin habe ich ja. Und DVD von Stathis ist bestellt. Das sollte dann doch auch die letzten zweifel beseitigen. Und das überwinterungszimmer meiner exotischen Pflanzen steht immer so leer rum den ganzen sommer über, das wäre ja prädestiniert für nen solospiegelschleifkurs....
    schönen gruss und könnte mich vielleicht mal jêmand negativ beeinflussen, und sagen, ne das wird eh nix...aber das wäre wohl sowieso zu spät.
    gruss
    stefan

  • Hi Stefan,
    ob 114mm oder 150mm; ich würde danach gehen, was schon da ist und was geplant ist.
    Bei mir steht schon ein 200mm-China-Dobson und ein Lidl-Refraktor, als Ergänzung habe ich deshalb eine 114mm-Scheibe f/4,5 gewählt. Die gibt dann später sicher einen guten Sucher her, für die 12-Zoll-Scheibe, die gerade in Arbeit ist oder läßt sich auf das Lidl-Stativ schrauben. Wenn man sich kennt (Geduld- und Hartnäckigkeitsfaktor), kann man natürlich auch gleich zu einer 10, 12 oder gar 14-Zoll-Scheibe greifen.
    Lass Dich nicht allein von den "Wurstfingern" leiten. Wir sind keine Uhrmacher (...bis auf diejenigen, die autom. Nachführungen selbst bauen.)
    Gruß

  • Hallo Leute!


    Ich habe zwar selber noch kein Glas knirschen lassen, bezeichne mich aber trotzdem als erfolgreichen ATM'ler.


    Schliesslich habe ich schon einige Teleskope und ettliche Zubehöhrteile gebaut & getunt.


    Rückblickend muss ich aus eigener Erfahrung sagen: Multiplex-Sägemehl bzw. Schleifstaub, der beim Bau eines Teleskopes oder Zubehöhrteiles anfällt, hat auch ein sehr hohes Suchtpotential! Vielleicht nicht so sehr wie Carbo, aber auch nicht zu unterschätzen!




    Martin: finde ich toll, dass Du dem Stathis sein "Zyklopenbericht" erwähnst; mit diesem SuW hat bei mir die ganze "Misere" nämlich angefangen... (war sogar meine Freundin, die dieses SuW hach Hause brachte, im Prinzip ist sie also "ganz selber schuld"[:D])


    Da habe ich mein altes 60/700 Tasco-Wackelgestell, was ich seit der 1. Klasse besitze, nach weit über 15 Jahren wiedermal ausgepackt, und beim Lesen der Berichte im Heft gemerkt, dass dieses Scope nicht das Mass aller Dinge sein kann....[:o)]
    Also Kontakt zum Stathis aufgenommen und mir kurz darauf einen Astroscan bei intercon-spacetec bestellt (hätt'ich behalten sollen, war ein feines Scope!).


    Nicht lange darauf wollte ich, gehauen oder gestochen, einen Gitterdobson - und zwar einen selber gebauten[8D]. Aber selber schleifen traute ich mir nicht zu, so kaufte ich bei Baader ein "Siberia 110" (=TAL1) Spiegelset.
    Dem Stathis seine "Zwillinge" gab's damals noch nicht, grob orientiert habe ich mich an Albert Highe's 6" Airtravel-Dob. Rausgekommen ist mein ULDOB_1.
    Im August 2003, (pünktlich zur Mars-Oppi,) dann der Quantensprung: von 4,5" auf 12" - den GSO Dob gekauft bei TS. Woow, was n'Rohr!



    Nach&nach habe ich dann den 12"er getunt, ausserdem weitere, kleinere Teleskope und sonstige Teile gebaut, ich nenne hier mal ein paar davon, stellvertretend für alle:


    - FHnanoDOB
    - KLEIN70
    - Kate Moss und deren Umbau zur (R)evolution
    - The Rock, das 1. Stativ (gebaut für EQ-1, später Lidl-Monti)
    - MiniRock, das kleine Stativ (gebaut für die Russentonne)
    - last Rock das mega-stabile (gebaut für GP-Klasse)
    - Umbau des 12"ers zur schieren GSO-Unkenntlichkeit
    - Samsonewton (noch im Bau, stagniert monentan)
    - Sonnenprojektor (war mal ein Projekt, was mittlerweile wieder verworfen wurde)
    - Lebkuchenson (Bau stagniert momentan auch etwas, das erste essbare Teleskop, Fertigstellung zum TT Falera (ende Feb) ist aber dem Veranstalter zugesichert)


    Und irgendwie stehen die nächsten paar Projekte schon fest:


    - Nochmaliger Umbau des 12"ers, er soll mal auf die mittlerweile vorhandene EQ-6
    - teleskopierbare Säule für die EQ-6 (wie ein überdimensoionaler Crayford-OAZ)
    - und dann, wenn der 12"er auf der EQ-6 sitzt, muss ein GROSSER Dobson her (18" oder mehr), aber Pssst! , meine Finanzministerin darf davon noch nix wissen...[:o)]


    Mal kucken, wo ich denn den Spiegel für den Grossen her kriege, vielleicht "muss" ich dann auch mal eine Bestellung an den Stathis schicken...[;)]
    Dann würde ich zur DVD gleich 2 Scherben bestellen; einen 8"er als "Gesellenstück", der würde dann universelle ca. f/6 kriegen und als Reisedobs enden - und dann den richtig Grossen, der optimalerweise bei f/4,2 bis 4,5 liegen würde...



    Marty's Buch hab'ich schon seit 2003, es hat mir aber zum Bau des ULDOB_1 nicht sehr geholfen, ist es doch eher für Spiegelschleifer gedacht als für Teleskopbauer. Der Mailkontakt zum Marty selber hat meine Fragen (wohin mit dem Brennpunkt??) aber dann klären können.



    Btw. An die Selberbauer hier: mein allererstes Teleskop, was ich selber gebaut habe (noch vor dem ULDOB_1), war der 70/450mm Kartondobson vom Astromedia. Der hat mir echt geholfen, und das Erfolgserlebnis dieses Bausatzes hat mich überhaupt erst ermutigt, mich an den ULDOB_1 zu wagen.

    Was haltet Ihr vom Einstieg in die ATM-Welt via dem 70mm "Spielzeug"?
    Manch' ein innovatives Spass-Scope ist schon um diese Optik entstanden [:D]

  • Hi!


    Also ich habe Marthy Buch schon seit Anno 2000 hier rumliegen und seitdem schleppte ich den leichten Infekt mit mir rum bis die Infektion mit allen Symptomen im November 2005 völlig spontan ausbrach.
    Weil das Buch so einsam war kam das Fernrohr für Jederman Ausgabe 1959 irgendwann dazu.


    Sollste oder sollste nicht, wenn ja was und warum, woher, welche Größe, kriegste das überhaupt gebacken.....


    Und zwischendrin habe ich die Schleifer immer wieder heimlich und unheimlich bewundert.


    Der letzte Anstoß war aber, dass IntercomSpacetec mir kackfrech den neuen Katalog ins Haus schickte. Dieser ist mir dann runtergefallen und es schlug automatisch die Seite mit den Takahashi Epsilons auf, in die ich so verknallt bin. Daraufhin habe ich mir die Dinger mal genauer angeschaut und schon war ich beim nachdenken.....
    Irgendwie hatten alle handesüblichen Geräte in dieser Liga (schneller, kurzer, Fotonewton) irgendwo einen Kasusknacktus.
    Es wäre immer irgendwo ein Kompromis herausgekommen und Kompromisse wollte ich auf keinem Fall mehr machen.
    Die Frage war dann nur noch ob 6" oder 8", über das woher gab es schon lange keinen Zweifel mehr denn täglich grüßt Stathis Banner hier. [;)]


    In diesem Sinne meinen Dank an alle hier, die so fleißig helfen.
    Meinen besonderen Dank an Kalle und Erich mit ihren Signaturen:


    Alles wird gut!
    und
    Machs so gut wie möglich, schlecht wird es von alleine.


    Die haben mich schon mehr als einmal motivert und vor schlampertem Handeln bewahrt. [:D]


    Grüße


    Sabine

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