Astronomische Allgemeinbildung

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stiekelstack</i>
    <br />Jo, es ist toll, Kindergartenkindern zum Beispiel den Saturn zu zeigen. Diese Begeisterung "Mama, da ist ja wirklich ein Ring drum, das gibts ja in Echt!!!" ist nicht schlecht.[:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau sowas kommt auch noch von älteren Damen (die im Kopf noch lebendig sind allerdings)! Selbst erlebt! Sie hat natürlich nicht "Mama..." gerufen...[:D][:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Kurz darauf, die Eltern: " Hmm, neee, ist mir zu kalt", "meine Brille könnte zerkratzen", "sag bloß ..., komm, wir müssen nach Hause", "ist mir doch egal, dieser Lichtfleck" oder so ähnlich. [:(]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, leider schütten viele Erwachsene im Laufe ihres heldenhaften Versuchs, erwachsen, realistisch und ernsthaft zu werden, das Kind mit dem Bade aus, sprich ihre Fähigkeit zu staunen und etwas einfach nur anzuschauen, ohne gleich an Nutzen und Geldwert zu denken. Der vielzitierte "Tellerrand" eben...[:(]

  • Ich erinnere mich da gerne an meine Mutter. Die sagte mal zu einem befreundeten Hobby-Piloten der gerade von kilometerweiten Sichtverhältnissen sprach:
    "Ach so'n Quatsch! Soweit kann man doch garnicht gucken!"


    Worauf irgendein kleiner Wurm meinte:
    "Aber den Mond kannst du sehen oder wie?"


    [:D][:D][:D][:D]


    Gruß,

  • Hallo Rainer,


    Gratulation zur gelungenen Veranstaltung im Kinderhaus. Das kleingt toll und verleitet zur Nachahmung. Da meine Tochter auch in ein Montessori-Kinderhaus geht wäre das Thema Astronomietag dort sicher mal zu diskutieren....bzgl. kosmischer Erziehung.


    Kannst du mir vielleicht ein paar Details zum Tagesablauf mitteilen?
    Welche Themen wurden wie erläutert?
    Wieviel Theorie und wieviel Praxis?
    Was würdest du verbessern?
    Wie lief die Vorbereitung ab?
    etc.


    Freue mich schon auf deine Antworten.

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Frage ob die Sonne die Erde umkreist oder umgekehrt ist viel interessanter. Genau genommen ist beides falsch. Erde und Sonne umkreisen ihren gemeinsamen Schwerpunkt. Der liegt zwar näherungsweise im Mittelpunkt der Sonne, aber eben nicht wirklich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt so nicht ganz. Du musst die gesamte Masse unseres Sonnensystems für die Berechnung des gemeinsamen Schwerpunktes heranziehen. Dadurch liegt er in der Nähe der Sonnenoberfläche. Darum kreisen auch Sonne und Erde wenn man sie allein betrachtet.


    Donald,
    ich könnte mir vorstellen, mal in der neuen Schule von meinem großen was zu machen. Dort ist man sehr aufgeschlossen und lehrt nach den neuesten pädagogischen Methoden. Stell Dir mal vor, Adrian ist wenn er krank ist richtig traurig darüber dass er nicht in die Schule darf - obwohl er so ziemlich das Gegenteil eines Strebers ist. Ich hatte damals nie solche Empfindungen[:D].
    Können wir ja mal in der Group diskutieren.

  • Ergänzung,[:I]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stimmt so nicht ganz. Du musst die gesamte Masse unseres Sonnensystems für die Berechnung des gemeinsamen Schwerpunktes heranziehen. Dadurch liegt er in der Nähe der Sonnenoberfläche. Darum kreisen auch Sonne und Erde wenn man sie allein betrachtet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das trifft natürlich nur dann zu, wenn sich die gesamte Masse auf einer Seite befindet.
    Da das sehr selten der Fall ist, befindet sich der Schwerpunkt immer wieder an einem anderen Punkt innerhalb der Sonne.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: chradtke</i>
    <br />
    Gratulation zur gelungenen Veranstaltung im Kinderhaus. Das kleingt toll und verleitet zur Nachahmung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke! Und: auf jeden Fall!


    Was die Details angeht, kann ich dir nur über meine Parts genau Auskunft erteilen, da ich bei der Planung der gesamten Geschichte nur indirekt über meine Bekannte involviert war, die dort Erzieherin ist. Wenn du willst, geb ich dir mal ihre Emailad. für weitere Details.


    Ich war anwesend, als Hammer-Kruse mit der älteren Gruppe im Planetarium war, damit ich mitkriegte, was die schon gesehen haben und auch einglechten konnte, was es am Abend darauf so geben würde.


    Am Vormittag des Beobachtungstags haben wir dann einen von diesen Astromedia Pappnewtons zusammengeklebt. Das gab Gelegenheit, denen mal ein Teleskop von Grund auf zu zeigen. Helfen können die Kids relativ wenig, wenn das Teil anschließend auch zu gebrauchen sein soll [;)]
    Jetzt haben Sie aber im Hort ihr eigenes Teleskop! Lustig: als ich sagte, das Ding habe 21 Euro gekostet, fanden die das sauteuer! [:D]


    Dann am frühen Abend schleppte ich meinen 10" und mein Lidlscope an. Die Kids klebten derweil ihre Taschenlampen mit roter Folie leidlich ab. Einige waren dann später mehr mit den Lampen zugange als sonstwas - Kinder eben. Das erforderte dann auch mal die eine oder andere Erinnerung, uns nicht am Teleskop zu blenden mit den Funzeln.
    Auch mein Grünlaser, mit dem ich Sternbilder und den Ort verschiedener Objekte zeigte, war natürlich faszinierend für die Kids! Mancher hätte wohl seinen linken Arm gegeben, wenn er mit dem Ding hätte rumspielen dürfen...[:D][:D]
    Dann habe ich vor allem am 10" die erwähnten Objekte gezeigt, wobei es den Kids meist reichte, sie einfach anzuschauen, Nachfragen kamen eigentlich recht wenige. Habe wohl genug dazu erzählt. Jonglieren mit Zahlen habe ich sein lassen, da das die Kleinen überhaupt nicht interessiert. Die haben da noch keine Vorstellungen von. Für die sind auch 1000 km schon ne unvorstellbar riesige Entfernung.


    3 Tage später haben wir dann noch so einen im Netz gefundenen Bastelbogen für eine drehbare Sternkarte gebastelt.


    Ferner lief noch (ohne mich) eine Aktion zum Kennenlernen des eigenen Tierkreiszeichens, Erklärungen der Jahreszeiten und eine Bastelei, die Planeten und Sonne maßstabsgerecht zeigen sollte. Dazu weiß meine Bekannte dann mehr zu erzählen.


    Was ich ändern würde?
    1. ist es nicht nötig, mehr als 1 Teleskop da zu haben, es sei denn, an jedem Teleskop ist auch ein Vorführer. Die Kids brauchen am Rohr intensive Betreuung, und man kann sich ja nicht zerteilen.


    2. wäre es auch eine Klasse Aktion, ein Teleskop zu basteln, wo die Kids alles selber machen können. Das Astromedia Newton ist toll, aber für Kinder zu kompliziert. Es gibt dort auch billige Linsen einzeln zu kaufen, mit denen man ein einfaches galileisches Fernrohr selbst basteln kann. Oder die bei Ebay immer wieder billig zu kaufenden Optikbaukästen der DDR holen ("Astrocabinet 90") und damit was machen.


    Weitere Ideen gibts auf Astronomie.de auf den Kinderseiten. z.B. Mondkrater selber machen.


    Vor allem aber würde ich: Anfangen! Machen! Die Details kommen von selbst. Die Kids lechzen nach sowas!

  • Hallo Mike,
    ist ja ne klasse Aktion mit Rainer. So stelle ich mir "Astronomische" Früherziehung vor [:)]
    In unserem Kindergarten ist die Alterklasse allerdings noch etwas niedriger angesiedelt.


    Aber auch hier könnte man sicher etwas machen. Gerade der Mond wäre sicher ein Objekt, das auch ein Kinder in dem Alter von 4-6 Jahren gut erkennen kann.

  • Bei uns waren am Teleskop nur Hortkinder! Die Kleinsten haben andere Sachen gemacht, auch Planetarium. Mike kann da toll erzählen! Bedenke, dass jüngere Kinder oft schon Probleme damit haben zu begreifen, wie man überhaupt in ein Teleskop reinguckt! Erinnere mich da bei einer anderen Gelegenheit an eine ca. 3jährige, die immer das Okular selber angeguckt hat statt durchzusehen, trotz mehrmaligen Zeigens. Ist halt so. Die Kids sollten für echte Teleskope schon Schulkinder sein.

  • Vielen Dank für den Input Rainer.


    Werde das jetzt in Angriff nehmen. Habe dir ne Email gesendet bzgl. Kontaktdaten.
    Mal seh'n was man erreichen kann. Der kommende Winter bietet sich durch frühzeitige Dunkelheit für die Kids an. Eine Fortsetzung wäre ja auch mit einer SOFI möglich. Nächstes Jahr solls doch wieder was partielles geben.

  • Hallo, kleiner Nachtrag


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stathis:
    Einfaches Beispiel von oben:


    Zitat:Ich hab früher immer gedacht, die Umlaufbahn der Erde wäre elliptisch und beim sonnenfernsten Punkt wäre Winter.



    Wenn man den Lauf der Sonne beobachtet, wird man feststellen, dass diese im Sommer einen viel höheren Bogen am Himmel beschreibt und viel länger am Tag scheint, wahrend ihre Größe am Himmel Sommer wie Winter fast gleich bleibt. Das beweist, dass die Schräglage der Erdachse für die Jahreszeiten verantwortlich ist und nicht die elliptische Bahn.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">tcspencer:
    Hallo Michael,


    Zitat:Die Frage ob die Sonne die Erde umkreist oder umgekehrt ist viel interessanter. Genau genommen ist beides falsch. Erde und Sonne umkreisen ihren gemeinsamen Schwerpunkt. Der liegt zwar näherungsweise im Mittelpunkt der Sonne, aber eben nicht wirklich.




    Stimmt so nicht ganz. Du musst die gesamte Masse unseres Sonnensystems für die Berechnung des gemeinsamen Schwerpunktes heranziehen. Dadurch liegt er in der Nähe der Sonnenoberfläche. Darum kreisen auch Sonne und Erde wenn man sie allein betrachtet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das mit der gekrümmten Erdachse ist mir eben so klar, wie der Schwerpunkt des Sonnensystems.
    Die eliptische Bahn war jetzt nur ein Beispiel dessen, was ich als 5-Jähriger noch falsch gedacht habe.
    Der Schwerpunkt von Sonne und Erde war nur eine theoretische Einzelbetrachtung.


    Ich habe 4 Semester Physik hinter mir und kenne die theoretischen Grundlagen ganz gut. Also, nicht das ich hier als Depp dastehe. Astrophysik ist ein Hobby von mir.


    Gruß
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MichaelO</i>
    <br />
    Das mit der gekrümmten Erdachse ist mir eben so klar, wie der Schwerpunkt des Sonnensystems.
    Gruß
    Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wusst´ ich noch gar nicht, dass die Erdachse gekrümmt ist!?!? [:D][:D][:D]


    Btw: heute hörte ich, dass meine Kinderhort-Aktion bereits Kreise zu ziehen scheint. Eine Pansdorfer Grundschule will mich wie´s aussieht wohl für eine Sternennacht "buchen". [:)]

  • hallo leute,
    dies ist der beste thread seit langem und die beiträge sind super. habe die lektüre schon einigen bekannten und kollegen empfohlen, die das thema "allgemeinbildung" umtreibt, oder die an schulen wirken und vieles im argen finden, neue ideen brauchen usw., kurz: das trifft irgendwie einen nerv der zeit glaube ich. spezialisten sind wichtig, keine frage, die brötchen backen, sterne gucken oder barockmusik spielen und wir alle nutzen gerne, was sie backen, entdecken oder vortragen. und dennoch geht der grad dessen, was "man" wissen "sollte" so unglaublich zurück, dass viele sehr besorgt sind. und gerade wer kinder hat sollte nicht auf jede frage, die anfällt, einen spezialisten aufsuchen müssen, so wie man auch nicht für jeden schnupfen gleich eine computertomografie (schreibt sich das so? ich bin medizinisch so ungebildet!) machen lässt. die neugier ist sicher das wichtigste, aber nicht jeder kann sich für alles interessieren. aber unzählig viele leute interessieren sich ja für rein gar nix mehr! ist doch alles verfügar: wozu dann noch umständlich in eine röhre gucken, wo ich mit einem mausklick saturn mit allen ringen viel besser als ich das wahrwscheinlich selbst je sehen kann auf dem bildschirm habe? ist es das, was abstumpfen lässt[?] und tragen wir selbst dazu bei[:(!]? und doch gibts nichts fantastischeres als diese erste erfahrung, nach umständlichem suchen und nervösem gebastel zum ersten mal die ringe des saturn mit eigenen augen, wenn auch nur ganz flüchtig und winzig, gesehen zu haben[:)]. es lässt einen ahnen, was man durch keinen noch so guten bildschirmschoner erfährt: wie weit er von uns weg ist und wie groß diese ganzen "zusammenhänge" im wörtlichen sinne tatsächlich sind. sowas kann einem keine animation ersetzen und wird jeden menschen erst einmal schockieren. und alle, die hier geschrieben haben, haben wahrscheinlcih die möglichkeit, diesen heilsamen schock an andere weiterzugeben. es kann leute neugierig machen auf das unbekannte: wenn es kinder sind - umso besser!!!
    clear skies matthias

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rolf_1981</i>



    Ich denke, dass entspricht eher einer subjektiven Wahrnehmung. Ein Gegenbeispiel: In Baden-Württemberg wurden an Realschulen jeweils die Fächer Politik, Erdkunde, Wirtschaft zum Fächerverbund EWG und die Fächer Physik, Chemie, Biologie zum Fächerverbund NWA zusammen gelegt. Die Schulen können jedoch selbstständig entscheiden, in welcher Klassenstufe sie diesen Fächern wie viele Stunden zur Verfügung stellen. Lediglich die Gesamtzahl an Stunden ist festgelgt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    damit meine ich die Wertschätzung, die historisches, philosophisches, musisches Wissen im allgemeinen und im öffentlichen Diskurs geniesst.
    Ich denke, dass solide naturwissenschaftliche Bildung wichtig ist. Keine Frage, aber geschätzt werden nicht die Ingenieure, sondern die Philosophen, um es einmal pointiert zu sagen.


    Klaren Himmel


    Peter

  • Hallo,


    Wow, der Thread hat sich ja richtig entwickelt! Und wie ich finde recht positiv.


    Was ich ebenfalls unterstreichen möchte ist, dass Neugierde wohl eine der wichtigsten Charaktereigenschaften des Menschen ist. Ohne sie würden wir vermutlich noch auf den Bäumen sitzen...


    In den letzten Jahren sind mir einige Bücher aufgefallen wie zum Beispiel: "Allgemeinbildung. Was jeder wissen sollte" oder so ähnlich. Ich persönlich halte davon nicht viel! Wer kann sich anmaßen sagen zu können, er wüsste, was ich wissen muss? Dass wir in einer spezialisierten Welt leben ist jedem bekannt. Aber gibt es noch so etwas wie einen Grundkanon an Wissen, über das jeder verfügen sollte?


    Zuerst einmal sollte man wirklich definieren, was Wissen ist. Für mich sind das abrufbare Daten und Fakten im kognitiven Gedächtnis des Menschen. Also keine Fähigkeiten und auch kein Wissen, das neben mir im Bücherregal steht.


    Vermutlich verfügen wir alle zu 95% über das "gleiche" Wissen. Wir wissen, wie man Deutsch spricht, wie man den Toaster bedient und ohne Backenschelle bei ner hübschen Bäckerin ein Brötchen bestellt. Das ist unser Alltagswissen und vermutlich das wichtigste und meiste Wissen in unserem Gehirn. Achja: Das sind jetzt keine psychologischen Fachbegriffe sondern jetzt einfach mal daher gelabert.


    Daneben haben wir meist das berufsbedingte Fachwissen. Auch klar!


    Aber jetzt kommts: Alles, was wir außer unserem Alltagswissen und Fachwissen erlernen hängt ab von unseren Interessen! Der eine lernt halt die Reihenfolge der neun Planeten und der andere kennt jeden Spieler der Fußball-Bundesliga.



    Damit schließt sich der Kreis. Interesse, Neugierde und Wissen sind eng miteinander verbunden.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rolf_1981</i>
    <br /> Der eine lernt halt die Reihenfolge der neun Planeten und der andere kennt jeden Spieler der Fußball-Bundesliga.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    genau das ist ja nun die frage: gehört die bundesliga zur "allgemeinbildung"? ich denke nein. auch die tatsache, dass ich an der tankstelle die richtige benzinwahl treffe, zeichnet mich nicht als "gebildeten" menschen aus. dafür habe ich keine ahnung davon, von welchen pilzen im wald man wirklich leben kann und welche giftig sind.
    "allgemeinbildung" bezieht sich auf einen klassischen kanon von wissen, das einen "gebildeten" menschen ausmacht: geschichte, literatur, kunst, musik - und vor humboldt zählte wohl auch noch mathematik, astronomie oder architektur dazu. wissen verändert sich und damit auch die "bildung", die man haben muss, um sich im leben zurechtzufinden. aber mit "allgemeinbildung" hat das glaube ich nicht allzu viel zu tun.
    ist nur merkwürdig, dass tv-quize so wahnsinnig in mode sind und die meisten kandidaten außerhalb von bundesliga, schlagerparaden und serienstars oft so völlig am boden liegen mit ihrer bildung, dass es mehr als peinlich ist. schon erschreckend.

  • Hi,
    da ich selber erst 13 bin muss ich mich wohl etwas zurückhalten ;)
    Trotzdem nenne ich mal 2 Beispiele:
    Als ich vor der Sofi meinen Physiklehrer fragte ob er denn überhaupt von der Sofi wüsste meinste er doch tatsächlich dass ich da irgendetwas falsch verstanden hätte denn es würde am 3. okt. garantiert keine partielle Sonnenfinsternis geben.
    Als ich ihm nach der Sofi die Bilder durch meine Dobson auf CD mitgab ist der fast umgefallen *gg* Und nun will er auch noch die Bilder auf seine Homepage stellen und sie für den Unterricht verwenden :D
    2. Beispiel: Als ich letztens einen 11 Jährigen fragte was denn bei der Sofi passieren würde meinte er tatsächlich zu behaupten, dass die Erde ihren Schatten auf die Sonne wirft :D
    Und durch solche mehr oder weniger häufigen Einzelfälle wird dies auf die ganze Jugend übertragen und der Bildungsgrad wird nur noch vom Alter abhängig gemacht (was ja manchmal auf zutreffen mag aber sicher nicht immer).
    So das reicht erstmal ;)


    Mfg Florian

  • Hallo, Florian!
    Bei einem 11jährigen könnte man sowas noch verzeihen, finde ich. 10 Jahre später immer noch sowas zu behaupten offenbart dann allerdings nicht nur astronomisches Unwissen, sondern auch Denk-Schwäche: damit etwas einen Schatten auf die superhelle Sonne werfen könnte, müsste ja eine megahelle Lichtquelle gegenüber existieren. Wo soll die sein? Logisch, oder? Aber auch Erwachsene verzapfen so einen Unsinn noch. Und für den Lehrer war es echt peinlich!


    Zum Thema Allgemeinbildung. Unabhängig von den einzelnen "Wissens-Quanten", die jemand hat, ist doch die breite Fächerung des Wissens das Entscheidende. Sich in der Welt auskennen statt nur in einem super eng begrenzten Spezialgebiet. Das offenbart auch ein gewisses vielfältiges Interesse an der Welt im Gegensatz zum Fachidiotentum. Über die Welt, in der man lebt, etwas zu wissen, um sich eine Art Gesamtbild machen zu können, das umfasst für mich eben auch eine Grundkenntnis des Kosmos, zumindest aber des Sonnensystems, in dem wir leben. Zumal die Menschheit heute ja dabei ist, die Grenzen ihrer Planetenoberfläche hinter sich zu lassen und junge Menschen wie Du, Florian, wohl schon die bemannte Landung auf anderen Planeten miterleben werden.


    In diesem Zusammenhang kann man das auch cooler sehen: spätestens, wenn Menschen auf dem Weg zum Mars und (wieder) zum Mond sind, wird das Interesse der breiten Masse am Weltall von selbst zunehmen. Die meisten Nicht-Astronomen brauchen eben einen Anreiz, sich für etwas so weit entfernt ihres Lebens Liegendes zu interessieren.

  • Hallo liebe Kollegen,
    wie eine Sonnenfinsternis funktioniert, mag der Eine zur Allgemeinbildung zählen, der Andere nicht. Genauso wie die Namen und Reihenfolge der Planeten. Erschreckend finde ich aber das Beispiel mit dem Erdschatten auf der Sonne. Der Kandidat beweißt neben Falschwissen auch einen Mangel an Logik (im Sinne eine Methode). Oder war das seine Art, sein Desinteresse zu bekunden. Und da fängt meiner Meinung auch das Problem in den Schulen an. Ich habe den Eindruck, dass dort die Naturwissenschafften eher zur kurz kommen. Allerdings sind nicht nur die Lehrer schuld, vielen Schützlingen wird ja auch zu Hause viel zu wenig vermittelt, angefangen beim sozialen Umgang.
    Gruß Kalle


    Nebenbei bemerkt, den Mangel an "Allgemeinwissen", den wir als Astro-freaks bemängeln, den können alle anderen Spezialisten genauso aufzählen, fragt mal Musiker, Ingenieure, Mediziner, Historiker, Juristen etc.

  • Man kann sich dem Thema AB auch so nähern:


    Allg.w. befähigt z.B. dazu, Artikel in der Tagespresse und TV-Beiträge verstehen und einordnen zu können. Wenn nun dort über neue gefundene Exoplaneten berichtet wird oder die Saturn-Mission, wie verstehe ich so eine Meldung, wenn ich nicht mal den Unterschied zwischen Stern und Planet kenne oder weiß, was größer ist - eine Galaxie oder das Sonnensystem?


    Aber wie dem nun auch sei - gejammert wurde schon mehr als genug über PISA etc.! Jeder sollte in seinem Haus kehren und etwas gegen die zunehmende Verblödung Deutschlands unternehmen.

  • Tja, stellt sich nur die Frage was man unter Allgemeinbildung zu verstehen hat
    http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeinbildung


    Das es für "uns" ja schon normal ist, Planeten im Sonnensystem auswendig zu können oder das Sonnensystem zu verstehen sollte schon klar sein. ABER, das man sowas von Leuten erwartet, die dem Thema Astronomie uninteressiert gegenüber stehen, finde ich schon etwas merkwürdig. Warum sollte es jemanden interessieren ob die Sonne ein Stern, ne glühende Melone oder eine Erfindung der Menschen ist?Ist es fatal es nicht zu wissen? Ich finde nicht...


    Das versucht wird das Interesse durch Veranstaltungen zu wecken, finde ich natürlich auch hervorragend. Aber es gibt nunmal Leute, denen geht das Thema am werten Hintern vorbei. Auch warum der Mond Mond heißt, und nicht Peter. Oder warum es nachts dunkel ist und tagsüber hell. Warum der Himmel blau ist und nicht rosafurzgeblümt. Stehen demnächst Sternfreunde auf der Straße und verteilen Astronomie-Zeitschriften? Den Aussagen einiger nach wird es wohl bald soweit sein (juhu, Abo kündigen und gratis Heftchen kriegen *g*). Man sollte schon das ganze etwas lockerer sehen. Denn wenn man sowas erwartet, dann kann man auch erwarten das alle hier richtig viel Ahnung von Elektronik, Religion und der Tiefsee haben müssen. Frag mich was ein Apostel ist, oder was der Unterschied zwischen altem und neuen Testament ist. Kann ich nichtmal beantworten. Bin ich nun ungebildet? Nein, aber es interessiert mich nunmal nicht.....


    Patric [:D]

  • Hallo, Patric!


    Was auch Du in deinem Beitrag nicht so richtig klar rausarbeitest: es geht hier nicht um "viel" Astrowissen, sondern um minimale Grundkenntnisse! Immerhin ist Astronomie die älteste Wissenschaft, was auch etwas über ihre tiefere Bedeutung für den Menschen aussagt, findest du nicht? Ich finde es schon traurig, wenn 400 Jahre nach Galileo in einer "Nation der Dichter u. Denker" immer noch nicht zum Allgemeinwissen gehören soll, dass sich der Mond um die Erde und beide gemeinsam mit den andern Planeten um die Sonne drehen!


    Klar kann man nicht von jedem "richtig viel Ahnung" von Elektronik verlangen, aber man sollte z.B. einschätzen können, ob 220V viel oder wenig sind, im Hinblick auf Lebensgefahr etwa! Solche Sachen eben. Die absoluten Basics!
    Ich gebe allerdings auch zu, dass es mir persönlich schon immer recht leicht fiel, Wissen aufzusaugen. Andere haben da vielleicht einfach weniger "Speicherkapazität" zur Verfügung. [;)]

  • Hi Rainer,


    da kommt man schon zu der doch unlösbaren Frage, wann Grundkenntnisse aufhören und das "Insiderwissen" anfängt. Nimm mein Beispiel der Religion. Diese ist auch schon uralt. Trotzdem interessiert es mich nicht und ich habe absolut keinen blassen Schimmer von der Sache. Weil es mich nicht interessiert. Andersrum interessiert sich irgend jemand sehr für Modellbauten, aber Astronomie geht ihm gänzlich am Hintern vorbei. Warum soll er dann wissen warum sich der Mond nur von einer Seite zeigt, oder ob der Mond rund oder eckig ist?
    Und ob ich wissen muss das 220V gefährlich sind oder der Saturn der Planet mit den Ringen ist, macht für mich schon einen Unterschied. [;)] Das eine ist Lebenswichtig und selbstverständlich, das andere nicht.
    Man sollte auch in Betracht ziehen, das es nicht "die" Allgemeinbildung gibt. Die ist bei jedem unterschiedlich, frei nach Interessen und so es nunmal ist...der Intelligenz.
    Es gibt viele, die denken das die Sonne der Mittelpunkt des Universums ist. Ich kann es denen nicht verübeln, denn würde es mich nicht interessieren wäre für mich wichtig das sie morgens auf geht und abends wieder unter. Das Warum oder Weshalb ist da zweitrangig.


    lg,
    Patric

  • Hallo Dirksel,


    so, jetzt habe ich mir mal dieses Thema geschnappt und ich gebe auch gleich zu, nicht jeden Beitrag dazu gelesen zu haben (um nicht meine Aussage zu vergessen[;)])
    Allgemeinbildung ist ja wohl das, was allgemeinhin gelehrt und verstanden wird. Neuerdings fällt mir auf, daß unsere Nachbarländer A,CH mittlerweile viel größeren Wert auf Astronomie in der Schule legen, als das bei uns der Fall ist oder zumindest zu meiner Schulzeit war. Ob es nötig ist, die Planeten in Reihe aufzählen zu können wirddir sicher jeder uninteressierte unter Stöhnen beantworten wie die Alkanreihe oder Orbitale in Chemie.


    So, und nun dringe ich zum Eigentlichen vor [:)]
    Neben dem Allgemeinwissen gibt es auch das Allgemeininteresse. Ich kenne kaum jemanden, mit dem man sich nicht über Astronomie unterhalten kann, immer kommen irgendwelche Fragen dazu, gerade dann und umsomehr, wenn man den Leuten das Gefühl gibt sie nicht für Dumm zu halten, nur weil sie nichts oder nicht so viel davon wissen. Wissenschaftliche Sendungen zum Thema Astronomie, Kosmologie und Raumfahrt sind ud waren schonimmer sehr beliebt in der Bevölkerung, also, Interesse daran besteht offensichtlich. Leider sind wir aber noch nicht so weit, daß man sein Interesse selbstverständlich befriedigt, sich Informationen besorgt zu sachen, die man wissen möchte. Das Internet aber kann hier wertvolle Dienste leisten, vielleicht mehr als eine Schulstunde über die Reihenfolge von Planeten.

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Übrigens, meiner Erfahrung nach kann der durchschnittliche Volksschulabgänger mittleren und höheren Alters nicht sagen, was der Unterschied zwischen einem Planeten und einem Stern ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mhh, ich hatte dieses Jahr ein Projekt Astronomie mit Kindergartenkindern. Die konnten sehr wohl, noch vor meinem praktischen Vortrag Sterne von Planeten trennen, auch Mond war schon reichlich bekannt. Mehr aber als das ist meine Erinnerung daran, wie die Kiddies den Wissensstoff regelrecht von meinen Lippen und Händen gesaugt haben, es besteht also ein großes Interesse daran und da haben wir es doch leicht, dieses Interesse zu bedienen, oder?

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