Astronomische Allgemeinbildung

  • Hallo,
    gestern habe ich mal wieder einen Schlag in mein Astronomie-herz bekommen. Ich hatte mit 2 Kommolitonen ein wenig diskutiert und einer kam auf irgendeinen Typen aus dem 3. Reich, von dem ich noch nie gehört habe. Naja, dann kam halt das übliche "wenn du keine Ahnung von (Details) geschichte hast, hast du auch keine Allgemeinbildung". Daraufhin habe ich eine ähnliche Frage aus Astronomie gefragt und zufälligerweise hatte er schon einmal davon gehört. Soweit so gut, jetzt kommt der Brüller: ich meinte noch über das astronomische Allgemeinwissen: man darf ja kaum fragen, wie die Planeten in der Reihenfolge von innen nach außen heißen. Was bekam ich als Antwort: "Weiß ich auch nicht, ist ja auch Spezialwissen".
    Was soll man dazu noch sagen, der Schulstoff der 3. oder 4. Klasse wird
    heute von Studenten (die früher Physik-LK hatten)als "Spezialwissen" bezeichnet. Ist unser Hobby dermaßen speziell, dass man nichts mehr darüber wissen muss??? Oder wird Allgemeinbildung nur noch auf Geschichte, Kultur und Politk bezogen? Nein, schließlich heißt es ja "ALLGEMEIN". Ich habe zwar von Geschichte eigentlich nur das Grundwissen, aber das finde ich besser als, sich etwas auf seine Allgemeinbildung einzubilden, aber wehe man man fragt mal aus einem anderen Themengebiet etwas, was wirklich Grundschulwissen ist.
    Leider habe ich die Erfahrung gesammelt, dass selbst unter Abiturienten ein äußerst geringes astronomiesches Bildungsniveau vorhanden ist. Irgendetwas scheint in unserem Bildungssystem falsch zu laufen.
    CS
    Dirk.
    <font color="green"><font size="1">Verschoben von Off-Topic, Stathis</font id="size1"></font id="green">

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Hammer_Kruse</i>
    <br />Hallo Dirk,


    wo es zur Allgemeinbildung gehört, die Lieblingsgerichte aller GZSZ-Stars aufzählen zu können, kann man nichts anderes erwarten.


    Gruß, mike
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [:D][:D][:D][:D][:D]
    [:D][:D][:D][:D][:D]
    [:D][:D][:D][:D][:D]


    CS,


    Mathias

  • (==&gt;)voxxell99:
    meinst du meine geschichtliche Bildung, oder soll ich ne' Runde VHS-kurse ausgeben ?-) Das könnte teuer werden. Wie wäre es, wenn die Schule die Aufgabe übernehmen würde...


    CS
    Dirk.

  • über das thema selbst zu jammern hat wenig sinn, denn dann landet man nur im schwarzen loch der ewigmiesepetrigen: aber "allgemeinbildung" im allgemeinen bezieht sich heute komischerweise fast immer nur auf kultur, geschichte, sprachen, musik usw. aber kaum mehr auf die naturwissenschaften. das ist die crux, über die sich zum beispiel ersnt peter fischer schon weiter reichende gedanken gemacht hat (http://www.epfischer.com). wahrscheinlich hängt das damit zusammen, dass die meisten nach der schule mathe und alles was damit zusammenhängt grundsätzlich total verdrängen. ein bisschen naturwissenschaft kann dabei vor allem den geisteswissenschaftlern, zu denen ich mich selbst zähle, nicht schaden. und die astronomie ist ein guter einstieg zur nachhilfe: wer von den bildungsbürgern findet schon mars auf anhieb, auch wenn er fast wie ein großer pickel auf der nase sitzt, oder wer kann sagen, wozu der venus-durchgang wichtig war? dass heute auch die gebildeten meist überhaupt keine ahnung davon haben, hat weniger mit dem "spezialwissen" der sternegucker zu tun als mit der ignoranz jener, die andauernd dabei sind, einem die politische, soziale, historische oder kulturelle welt zu erklären. das staunen-machen hilft dabei, auf eklatante wissenslücken der gebildetsten leute hinzueisen.
    cs matthias

  • Hi Dirk,
    Rainer meint, daß Du einen VHS-Kurs geben sollst, denke ich.


    Übrigens, meiner Erfahrung nach kann der durchschnittliche Volksschulabgänger mittleren und höheren Alters nicht sagen, was der Unterschied zwischen einem Planeten und einem Stern ist. Daß die Sonne ein Stern ist, unser Stern, weiß er schon gar nicht und staunt ungläubig, wenn man ihm das erklärt. Im übrigen kennen die meisten Menschen die Namen der Planeten und Sternzeichen eher von der Astrologie als von der Astronomie. Die "Zukunft" interessiert die Menschen mehr als der Himmel (obwohl gerade in ihm ironischerweise unsere Zukunft liegt - aber das ist per definitionem "metaphysisch" und somit für die materiell gesinnte Mehrheit "Unsinn"). Meine Erfahrung ist, daß, wer seinen Blick zum Sternenhimmel wendet, auf jeden Fall schon mal in die richtige Richtung sieht.


    Viele Grüße, Michael.


    P.S.: Mein 200. Beitrag! Und dann auch noch so gehaltvoll [:D]

  • Hallo,


    kürzlich hat eine große Tageszeitung eine Umfrage, unter Anderem auch zum Thema Astrowissen gemacht.
    Ich hab die Zahlen nicht mehr ganz genau im Kopf, aber zwei Highlights hab ich behalten:


    ca. 1/3 der Befragten wußte nicht, ob die Erde nun um die Sonne kreist oder umgekehrt.
    Ungefähr die Hälfte aller Befragten wußte nicht, was der Erde näher steht, die Sonne oder der Mond...


    Leider haben sie nicht gefragt, ob die Erde eine Scheibe sei, das Ergebniss würde mich interessieren.


    Gruß Ulli

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Leider haben sie nicht gefragt, ob die Erde eine Scheibe sei, das Ergebniss würde mich interessieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hoffentlich fragen sie dann nicht im Vatikanstaat. Dann wäre die Umfrage nicht repräsentativ!


    Grüße, Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie wäre es, wenn die Schule die Aufgabe übernehmen würde...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das ist gerade Mode.


    "Hilfe, mein Kind kann sich nicht mehr benehmen --&gt; Schule, tu was dagegen!"


    "Hilfe, mein Kind darf zu Hause 8 Stunden täglich PlayStation spielen und kann nicht mehr lesen --&gt; Schule, tu was dagegen!"


    "Hilfe, beide Eltern wollen 12 Stunden täglich arbeiten --&gt; Schule, pass so lange auf mein Kind auf!"



    Die Planeten ihrer Reihe nach aufzählen zu können muss so selbstverständlich sein, wie die bisherigen Bundeskanzler der BRD in der Reihenfolge ihrer Amtszeit aufzuzählen. Ebenso muss man ganz selbstverständlich die deutschen Bundesländer nennen, einzeichnen und ihre Hauptstädte benennen können. Man sollte doch wenigtens die 6 bekanntesten Bäume in Deutschland und die wichtigsten Vogelarten an ihrem Aussehen erkennen. Stratus, Cumulus, Zirrus... den Unterschied muss jeder kennen! Was ist ein DNA-Server und was macht er? Also sorry, in der heutigen Zeit ja wohl Allgemeinbildung. Was ist der Unterschied zwischen Wortarten und Satzgliedern? Benenne je 3 und gib Beispiele! Das kann jeder Fünftklässler und muss es auf ewig wissen. Wie viele Sprachen sollte man beherrschen? Ich würde mal sagen, zwei richtige Fremdsprachen sind Stadard. Von wem stammt "die kleine Nachtmusik"? Und in welchem Stil malte Dali? Der Unterschied zwischen Barock und Romantik ist jedem klar. Doch was gibt es in der Kunst und Literatur sonst noch? Und wo wir gerade dabei sind: Was ist die Gretchenfrage?


    Man sieht schon daran. Man weiß, was einen interessiert und/oder was man braucht. Nicht mehr und nicht weniger. Und das ist auch gut so!


    Es kann nicht Aufgabe der Schule sein, im Sinne des Nürnberger Trichters nur Sachwissen einzutrichtern. Jeder weiß, wie schnell das wieder vergessen wird. Nein, man muss die Schüler befähigen, sich auch Jahre später noch je nach Situation Wissen selbst aneignen zu können. Ich bin froh, dass man das hier in Baden-Württemberg erkannt hat und es Ziel der neuen Bildungstandards ist, METHODENKOMPETENZEN zu vermitteln. Saturn liegt hinter Jupiter... Das kann doch dem Bäcker egal sein! Mir ist es lieber, er weiß, was ein gutes Brötchen ausmacht.

  • Hallo Rolf,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Saturn liegt hinter Jupiter... Das kann doch dem Bäcker egal sein! Mir ist es lieber, er weiß, was ein gutes Brötchen ausmacht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist für ihn sicher nicht von Nachteil.
    Es schadet aber auch nichts, wenn er weiß, das es so ist.


    Gruß Ulli

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ullivedder</i>
    <br />
    ca. 1/3 der Befragten wußte nicht, ob die Erde nun um die Sonne kreist oder umgekehrt.
    Ungefähr die Hälfte aller Befragten wußte nicht, was der Erde näher steht, die Sonne oder der Mond...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist, wenns stimmt, der Hammer, nicht? Und mit meiner Kindergartenaktion und den 2 VHS-Kursen im Winter, die hoffentlich zu einer kleinen lokalen Beobachtergruppe führen werden, will ich mal meinen kleinen Beitrag zur Besserung leisten. [:)]


    Rolfs Kritik an dem grassierenden Anspruch, die Schule solle alles richten, zu was die Eltern keinen Bock mehr haben, schließe ich mich an. Aber Rolf meint sicher "DNS-Server"...[;)]

  • Hallo


    DAS Allgemeinwissen gibt es meiner Meinung nach nicht. Und die Reihenfolge der Planeten gehört ganz bestimmt nicht dazu. Wieso soll jemand, der sich nicht für Astronomie interessiert, 9 Namen und deren Reihenfolge auswending lernen?


    Wir sollten bei so etwas etwas mehr Toleranz zeigen und uns nicht gleich darüber aufregen. Es gibt schlimmeres.


    Gruß
    Michael

  • Ok, was nutzen 9 Namen und ihre Reihenfolge im Leben? Wenig. Aber nicht zu wissen, ob sich Sonne um Erde oder umgekehrt dreht??? Und das noch Generationen nach Kopernikus? So jemand weiß dann auch überhaupt nicht, warum es im Sommer warm und im Winter kalt ist (im Norden)! Das finde ich schon bedenklich!


    Aber wie gesagt: jammern ist wohlfeil und vor allem nicht so anstrengend wie selber für Abhilfe zu sorgen! Dabei kann das auch Spaß machen!

  • Hallo,


    zum Thema Bildung kann man jetzt zu dem ganz grossen Rundumschlag ansetzen und tief Luft holen und das allgemeine Desaster und die speziellen Lücken des Einzelnen und der Gesellschaft beklagen. Dat hilft aber nich weiter. Stattdessen ist es sicher besser, in vielfältiger Hinsicht einfach nur neugierig zu sein.


    Im übrigen vor etwa zwei Jahren hätte ich auch nicht die richtige Reihenfolge der neun Planeten hinbekommen, wäre sehr unsicher in Bezug auf die Orientierung am Himmel gewesen, hätte auch nicht gewußt, was planetarische Nebel gewesen wären. Aber in der Zwischenzeit hatte ich das ein oder andere Buch in der Hand und beherrsche noch immer die Kulturtechnik des Lesens, und meine soziale Kompetenz reicht auch aus, um einmal zuzgeben, dass ich etwas nicht weiß.


    Nur etwas habe ich gelernt: in vielen beruflichen Bezügen sind wir auf das Spezialwissen anderer angewiesen. Weshalb schaffen wir es nicht auch in anderer Hinsicht, diese Ressource des vorhandenen Wissens und auch der Bildung bei anderen anzubohren? Ich finde es immer wieder bemerkenswert, was andere alles so drauf haben. Und wenn die es schaffen, mich daran Anteil nehmen zu lassen, bin ich dankbar. Deswegen verschließe ich auch nicht mein Wissen, meine Bildung, mein Können.


    Zu dem von dir geschilderten Anlaß: Es ist kein Zeichen von Bildung, das Nichtwissen eines anderen zu konstatieren und ihm Fachidiotentum zu unterstellen. In DEutschland ist naturwissenschaftliche Bildung (ja, die gibt es) hinter den gesellschaftswissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Bildungsinhalten deutlich unterbelichtet, was ich bedaure, denn von Haus aus bin ich Geisteswissenschaftler, aber um in meinem Fachbereich etwas zu bewirken muss ich zumindest naturwissenschaftliche Ansätze verstehen können. Das macht eine gute Weite. Aber wie Francis Picabia meint: Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.


    Klaren Himmel


    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In DEutschland ist naturwissenschaftliche Bildung (ja, die gibt es) hinter den gesellschaftswissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Bildungsinhalten deutlich unterbelichtet<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke, dass entspricht eher einer subjektiven Wahrnehmung. Ein Gegenbeispiel: In Baden-Württemberg wurden an Realschulen jeweils die Fächer Politik, Erdkunde, Wirtschaft zum Fächerverbund EWG und die Fächer Physik, Chemie, Biologie zum Fächerverbund NWA zusammen gelegt. Die Schulen können jedoch selbstständig entscheiden, in welcher Klassenstufe sie diesen Fächern wie viele Stunden zur Verfügung stellen. Lediglich die Gesamtzahl an Stunden ist festgelgt. Also:


    Der geisteswissenschaftliche Bereich EWG muss in 6 Schuljahren mit 15 Wochenstunden abgedeckt werden (z.B. Klasse 6: 2 Stunden, Klasse 7: 3 Stunden, Klasse 8: 4 Stunden: Klasse 9: 3 Stunden, Klasse 10: 3 Stunden).
    Dem gegenüber kann der naturwissenschaftliche Bereich NWA auf stolze 24 Wochenstunden zurück greifen! Man bedenke, dass beides 3 zusmamen gelegte Fächer sind. Interessant wird dies, wenn man es zum Beispiel mit Religion vergleicht. Dem Fach Religion - ein einziges Fach - verfügt über 11 Wochenstunden, Sport gar über 17!


    Wenn ich mir die Wettbewerbe im Bereich Bildung & Forschung anschaue, dann erkenne ich ein klares Übergewicht der Naturwissenschaften.

  • Hallo


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">voxxel99:
    Aber nicht zu wissen, ob sich Sonne um Erde oder umgekehrt dreht??? Und das noch Generationen nach Kopernikus? So jemand weiß dann auch überhaupt nicht, warum es im Sommer warm und im Winter kalt ist (im Norden)! Das finde ich schon bedenklich!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab früher immer gedacht, die Umlaufbahn der Erde wäre elliptisch und beim sonnenfernsten Punkt wäre Winter. Heute weiß ich: Es liegt an der Schiefstellung der Rotationsachse der Erde. So was lernt man eben irgendwan mal, wobei hinter der falschen Erklärung auch eine Logik steckt.


    Die Frage ob die Sonne die Erde umkreist oder umgekehrt ist viel interessanter. Genau genommen ist beides falsch. Erde und Sonne umkreisen ihren gemeinsamen Schwerpunkt. Der liegt zwar näherungsweise im Mittelpunkt der Sonne, aber eben nicht wirklich.
    Außerdem kommt es dank Einstein und Co. auch noch darauf an, was wir als Bezugssystem ansehen. Ist die Erde das Bezugssystem, so umkreist die Sonne die Erde.


    Gut, die meisten Befragten würden bei meinem Text jetzt nur Bahnhof verstehen. Hat jetzt aber Spaß gemacht ihn zu schreiben.[:D]


    Gruß
    Michael

  • 1) Wie bin ich zur Astronomie gekommen ? Vor 9 Jahren sind wir aufs Land gezogen und ich hab dort erstmals den Sternenhimmel bewusst gesehen und mir Fragen gestellt, Fragen wie: warum steht der helle Stern (und wie heisst er ?) abends um 21.00 da und 3 Stunden später viel weiter rechts, oder vor 3 Wochen stand er doch deutlich weiter links ? Ich habs nicht gewusst und keiner meiner Freunde hast gewusst. Obwohl ich wusste, dass die Erde sich ums sich selbst und um die Sonne dreht. Aber ich hab es nicht auf die konkrete Situation anwenden können. Peinlich, ich gebs zu. Dann war ich neugierig und hab mich mit Büchern und im Internet informiert. Heute hab ich einen 14-Zöller und kenn mich am Himmel aus. Übrigens, der helle Stern war der Sirius.


    2) Letztes Jahr hat der Mathematiklehrer meiner Tochter beim Klassenausflug der 1. Klasse Gymnasium meiner 11-jährigen Tochter nicht beigestimmt oder geholfen, als sie als einzigste der Schüler/-innen gegen den Widerstand aller anderen gesagt hat und dabei geblieben ist, dass der Mond kein Planet ist.


    3) auch meine Freunde haben inzwischen - von vielen begeisterten Erzählungen meinerseits - ein durchaus akzeptables astronomisches Grundwissen. So haben wenigstens meine Tochter und der Freundeskreis von meiner Neugierde profitiert.


    "Neugierde ist eine der wichtigsten Persönlichkeitseigenschaften für Berufserfolg und Erfolg im Leben."

  • Ich wollte eigentlich nicht jammern, sondern eher aufrütteln, dass man etwas dagegen tuen sollte. Leider ist es so, dass man in der Schule sehr wenig über Astro erfährt, in meinem Fall sogar teilweise grundlegend falsche Dinge. Ich habe in meiner Schulzeit auch Planetariumvorführungen gestaltet und habe teilweise wirklich Zuhörer mit Ahnung erlebt, welche mit sehr wenig Ahnung, wobei niemand danach gesagt hat, dass ihn das Thema völlig egal sei. Viele Leute waren schon in Planetarien, oder haben einfach den Nachthimmel genossen, aber warum wird nie hinterfragt, was eigentlich dort wirklich geschieht. Es betrifft ja in dem geschilderten Fall keine Geisteswissenschaftler, sondern Maschinenbaustudenten, die die Physik zwar nur brauchen um etwas Mechanik oder E-technik verstehen zu können, aber dennoch kann man doch wenigstens einmal schauen, was all die gelernte Physik überhaupt bedeutet.



    (==&gt;)Mike: Hilfe, ich bin total verblödet, aber ich tippe mal: irgendeiner wird schon spaghetti als Lieblingsspeise haben :)
    (==&gt;)Michael: Glückwunsch zum zweihundersten, man bist du aber alt.
    (==&gt;)Ulli: die Umfrage ist zieht mir schon die Socken aus (igitt)
    (==&gt;)Rolf: ich gebe dir Recht, dass Methoden wichtiger sind, aber dafür muss auch erst einmal ein Fundament geschaffen werden, damit man dann sein Wissen anwenden kann. Der Becker kann sich auch nicht in der Kneipe über Brötchenrezepte unterhalten, sondern muss ein gewisses Maß an Bildung haben. Sonst kann keiner den anderen verstehen, da jeder sein eigenes Fachgebiet hat.
    (==&gt;)Peter: "aber um in meinem Fachbereich etwas zu bewirken muss ich zumindest naturwissenschaftliche Ansätze verstehen können": schöner hätte man es nicht sagen können.

  • Hallo


    Wenn alle alles wissen, wo bleibt den da der Spaß[:D].


    Ok, na gut. Etwas sollte man schon tun. Bin seit diesem Jahr an einer neuen Schule und dort sollten wir eine Powerpoint-Präsentation über uns machen. Als Hobby habe ich natürlich etwas über Astronomie erzählt. Die Resonanz in der Klasse war riesig. Viele wollten noch mehr von meinen Astroaufnahmen sehen und hatten astronomische Fragen. Man kann da also schon etwas bewegen.


    Gruß
    Michael

  • Na das sind ja schockierende Tatsachen, die man da hört !


    Für mich ist immer die Frage "Wann fängt man mit der Astronomie bei den Kids an" ?


    Meine Söhne sind 4 und 5 Jahre und beide zeigen Interesse an der Astronomie.
    Mein ältester kam vor ein paar Wochen zu mir und fragte was ein Komet seihe und ob ich ein Bild davon hätte. Da war ich erst mal baff. Das es verschiedene Planeten gibt mache mit und ohne Ring, wie er sagt, ist für ihn in dem alter selbstverständlich. "Und da wohnen auch Leute drauf", sagt er selbstsicher. Von mir hat er diese Aussage nicht [:D]


    Als der kleinste das erste mal durch mein Teleskop auf den Mond gesehen hat, war ich erst mal Sprachlos als er sagte "Der ist ja kaputt". Der kleine hilft mir auch beim Spiegelschleifen [:)].


    Ich denke das ist aber eher die Ausnahme. Man sollte die Jugend mehr fördern. Eventuell auch mal in Kindergärten gehen und etwas darüber erzählen. Das ganze Thema sollte aber nicht sehr lange dauern, da ich aus eigener Erfahrung weiß, das die Kids schnell das Interesse verlieren, wenn es mal über ne 1/2 Stunde geht. Da könnte man mal etwas ausarbeiten.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: StephanPsy</i>
    <br />"Neugierde ist eine der wichtigsten Persönlichkeitseigenschaften für Berufserfolg und Erfolg im Leben."<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Diesen Satz möchte ich laut unterstreichen! Ohne Neugier wäre der Mensch schon längst ausgestorben


    Ich finde es weniger wichtig, Dinge zu wissen (z.B. die 9 Planeten in der richtigen Reihenfolge aufzählen zu können), sondern sie zu begreifen und zu verinnerlichen. Die Astronomie ist eine ideale Spielwiese, um (vor allem bei Kindern) die Neugier zu wecken, um mit offenen Augen ihre Umwelt zu beobachten und Zusammenhänge herzustellen lernen.


    Einfaches Beispiel von oben:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hab früher immer gedacht, die Umlaufbahn der Erde wäre elliptisch und beim sonnenfernsten Punkt wäre Winter. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn man den Lauf der Sonne beobachtet, wird man feststellen, dass diese im Sommer einen viel höheren Bogen am Himmel beschreibt und viel länger am Tag scheint, wahrend ihre Größe am Himmel Sommer wie Winter fast gleich bleibt. Das beweist, dass die Schräglage der Erdachse für die Jahreszeiten verantwortlich ist und nicht die elliptische Bahn.


    Michael, ich habe dein Beispiel nicht gewählt, um dich hier als Deppen vorzuführen, mir geht es mit anderen nicht astronomischen Dingen ähnlich. Wenn es mir dann gelingt, die richtigen Fragen zu stellen, fällt der Groschen mit einem lauten "klong".


    Meine Methode, die Neugier zu wecken, ist es, provokante Fragen aus dem scheinbar alltäglich Selbstverständlichen zu stellen:
    - Warum ist die Erde rund und nicht unförmig wie eine Kartoffel?
    - Warum ist der Himmel blau? Warum färbt er sich abends rot?
    - Wie lange dauert eine komplette Umdrehung (also um 360°) der Erde um ihre eigene Achse? Wetten, dass 95% der Bevölkerung genau 24 Stunden sagen?
    - Ich behaupte, die Erde ist eine Scheibe. Beweise mir das Gegenteil. Wetten dass 90% der Bevölkerung damit zumindest in arge Schwierigkeiten geraten?

  • Hallo donald,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eventuell auch mal in Kindergärten gehen und etwas darüber erzählen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das führt zu tollen Ergebnissen. Hast Du die Aktion mitbekommen, die Rainer hier http://www.astrotreff.de/topic…=29385&whichpage=1#134981 beschrieben hat?


    Gruß, mike

  • Das Problem in den Schulen ist, das es sehr selten Lehrer gibt, die mehr über Astronomie wissen, als die Namen der neun Planeten. Ich hatte Astronomie ganze 5 Stunden lang im Erdkundeunterricht in der 8. KLasse. Die gab uns ein Referendar, der nun wirklich keine Ahnung hatte. Peinlich wurde es, als ich ihn verbessern musste.
    Ich meine, ein Erdkunde oder Physik Lehrer nuss nicht ein umfassendes Detailwissen haben, er sollte aber wenigstens die Grundzüge vermitteln können und die Größe der Milchstraße nich bei 50 Ly veranschlegen.
    Aber man kann es auch positiv sehen:
    Wenn man politische Ambitionen hat, sprich die Wekt erobern will, hat man es bei der Masse der Bevölkerung nicht schwer, wenn man ihnen "Brot und Spiele" gibt ;)
    cs jonny

  • Jo, es ist toll, Kindergartenkindern zum Beispiel den Saturn zu zeigen. Diese Begeisterung "Mama, da ist ja wirklich ein Ring drum, das gibts ja in Echt!!!" ist nicht schlecht.[:)]


    Kurz darauf, die Eltern: " Hmm, neee, ist mir zu kalt", "meine Brille könnte zerkratzen", "sag bloß ..., komm, wir müssen nach Hause", "ist mir doch egal, dieser Lichtfleck" oder so ähnlich. [:(]


    Irgendwann dazwischen vergeht bei den meisten also die Begeisterung, schade! [xx(]


    Als ich "damals" bei der Bundeswehr mal erzählte, den Jupiter auf der Fahrt zur Kaserne gesehen zu haben, war ein frischgebackener Abiturient völlig empört: "Jupiter ist doch nur ein Planet, den kann man doch nicht sehen, sondern nur mit Radar oder sowas orten." Alles Erzählen von Sternkarten und von den alten Griechen half nichts ... [:(]


    Ich hoffe, er hat sein geplantes Biologiestudium mit besseren (Spezial?-)Kenntnissen beginnen können ... Vielleicht liest er das ja jetzt (ja, Jürgen aus A., du). [:D] Melde dich mal, hat es hingehauen mit Bio?


    Gruß
    Karl

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