Quo Vadis Visuelle Deep-Sky Beobachtung ?

  • Hallo zusammen,


    ich muss schon sagen, das lesen all der teilweise leidenschaftlichen - ich möchte fast sagen Plädoyers - für die visuelle Beobachtung in diesem Thread hat mir Fotofreak tatsächlich wieder Lust auf ein visuelles Erlebnis gemacht.


    Ich muss zwar immer mein ganzes Equipment 2 Stockwerke runter ins Auto wuchten und sagenhafte 7 km zu meinem Sternenplatz fahren. Aber es kann gut sein, dass mich der Rappel packt, wenn die Nächte wieder länger werden und ich nehme dann ein zweites Teleskop mit und reaktiviere meine gute alte Astro 5 Montierung und meinen Telrad.


    An dieser Stelle vielen Dank an euch fürs wieder Appetit machen auf klassisches Spechteln. :)


    LG & CS, Nick

  • ........

    Der einzige Punkt, an dem dieser Niveauunterschied sich deutlich bemerkbar macht, sind eben die Beobachtungsberichte. Ich habe mit meinen limitierten Erfahrungen und mit meinem kleinen Setup nicht das Gefühl, inhaltlich etwas Konstruktives zu Beobachtungen von "exotischen" Objekten mit riesigen Öffnungen beitragen zu können. Deswegen erschöpft sich meine Reaktion eben meist auf ein "Sternchen"-Like. Im gleichen Sinne habe ich Hemmungen, eigene Berichte zu schreiben, in denen ich beschreibe, wie ich von meinem Stadtbalkon den Orionnebel, die Plejaden, ein paar Sonnenflecken oder den Goldenen Henkel beobachtet habe. Aber vielleicht ist das eine unsinnige Wahrnehmung, den die beiden kurzen Berichte, die ich im Kontext von anderen Threads geschrieben habe (der Frustthread und mein Galaxien-Thread) wurden sehr wohlwollend, ermutigend und überhaupt nicht gönnerhaft aufgenommen. Ich nehme mir also einen Beobachtungsbericht vor, sobald ich mal wieder ein paar Objekte von meinem Stadtbalkon beobachtet habe.

    ..........

    Hallo Yorick,


    lege bitte diese Hemmung ab, denn ich finde es enorm wichtig, dass nicht nur Top-Ergebnisse mit bestem Equipment unter geialen Bedingungen gepostet werden, sondern gerade und ganz besonders auch Ergebnisse, wie man sie unter mäßigen Bedingungen erzielen kann. Davon braucht es m.E. mehr!


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • lege bitte diese Hemmung ab

    Hallo Günther,

    danke, ich werde es mir zu Herzen nehmen.
    Viele Grüße

    Christian

    Teleskope & Ferngläser: Skywatcher Heritage 100/400; Acuter Maksy 60/750; Coronado P.S.T.; Nikon Action Ex 8x40; OmegonPro 2x54

    Okulare: Svbony Goldline 6mm 66° FoV; Baader Hyperion 13mm 68° FoV; Baader Hyperion 24mm 68° FoV; Omegon Super Plössl Zoom Okular
    (Montierung: Skywatcher AZ-Gti; Kamera: ZWO Asi120MC)


    Beobachtung visuell, v.a. im Urlaub wegen schlechter Bedingungen zu Hause (Großstadt; verbauter Balkon; kein Auto).

    Desw. kleines Setup, das sich leicht auch per ÖPNV transportieren lässt.


  • Hallo Günther,

    lege bitte diese Hemmung ab, denn ich finde es enorm wichtig, dass nicht nur Top-Ergebnisse mit bestem Equipment unter geialen Bedingungen gepostet werden, sondern gerade und ganz besonders auch Ergebnisse, wie man sie unter mäßigen Bedingungen erzielen kann. Davon braucht es m.E. mehr!

    Du sprichst mir aus der Seele! Viele Menschen leben nun mal in Ballungszentren oder in der Nähe von solchen. Und auch nicht für alle sind die "dicken Tonnen" handhabbar oder erstrebenswert!


    Gerade für solche Menschen und auch für Einsteiger ist es m.E. aber wichtig, eine Motivation und einen Anhaltspunkt zu bekommen, was unter diesen Bedingungen möglich ist!


    Viele Grüße und CS,

    Klaus

  • Hallo Peter, hallo Forum!


    spannendes Thema, danke für die Anregung.

    Ich bin einfach für mich mal Peter's Auflistung gefolgt und habe die Punkte mal kommentiert, für mich trenne ich meine persönlichen Vorlieben von dem, was ich z. B. für die Sternwarte mache, da ist man als Verein ja nicht unabhängig von Besucherzahlen / Mitgliederbeiträgen. Von Ausnahmen abgesehen - und bitte korrigiert mich - kenne ich eigentlich fast nur Vereine, die mit Mitgliederschwund zu kämpfen haben - und meisten stärker als die demographische Entwicklung. Wo ich ein Vereinsthema sehe, habe ich entsprechend bemerkt.



    • Aktuelle Easyness der (Einsteiger-) Fotografie (Seestar und Konsorten)

    #Tja, von den Paradeobjekten abgesehen, muss man sich das visuelle Erlebnis erarbeiten. Irgendwer hat mal bei einer gemeinsamen Beobachtung mit Besuchern gesagt, es gibt so ein paar Handvoll leicht zugängliche Objekte, wo man auch echt was sieht, ansonsten leben wir in unserer eigenen Welt. Das ist auch mein Empfinden – und ich finde meine Welt immer wieder toll!


    • gewisser 'Trend zur Fotografie' - auch schon oder sogar gerade bei Anfängern ?

    # Das ist bestimmt so. Ich ertappe mich auch immer öfter dabei, dass ich extra Bilder „designe“ um Sie meinen Freunden per Messenger zu schicken… ich bin zwar als semialter Knacker nur mit Whatsapp und Signal unterwegs und mache einen großen Bogen um die anderen Social Media Platformen, aber die Technik ist schon toll und verändert unser aller Leben. Wie oft sitzt man in einem Lokal beim Essen und sieht rundherum aus allen Alterklassen von 10 -80 Jahren die Leute am Handy sitzen… sich Bilder zeigen etc… und bei den digital natives geht das doch gar nicht mehr ohne – oder ?

    Bei Führungen auf der Sternwarte etc. war es vielen Besuchern wichtig, mal schnell mit dem Handy ein Foto zu machen und den Freuden zu senden / teilen / posten (Sonne, Mond… so ein paar Sachen gehen ja mit aktuellen Handies). Das ist dann wohl einfach mal so.

    ... Ein Bild sagt mehr als tausend Wort ... oder nicht ?


    • 'Ich kann fotografisch (einfacher) tiefer sehen, also fotografier ich'

    # das ist IMHO zweitranging hinter dem Bedürfnis für „pretty pictures“


    • zunehmende Lichtvermutzung begünstigt Fotografie, weil 'Fotografie den Himmel per Software abzieht', Visuelle das jedoch nicht tun können

    # Dies hier ist meine Meinung dass eine bewusste und informierte Entscheidung die von Personen getroffen wird, die bereits eine gewisse Erfahrung haben.


    • Bei Visuell-Anfängern: Frustration über (unerwartet mittelmässig-schlechte) 'visuelle Ergebnisse' ?

    # bei mir war es vor mehr als 10 Jahren genau umgekehrt, ich habe parallel mit meinem 5“ Refraktor erste Gehversuche visuell und fotographisch gemacht, irgendwann hatte ich mir als Wochenendpendler für die Zeit unter der Woche auf der Arbeit einen preiswerten GSO 10er gekauft und war hin und weg wie einfach das alles ist.... seitdem bin ich Dobsonaut und habe alles andere verkauft… Ob ich für ein Seestar zu haben wäre - eher nicht


    • Bei Visuell-Experten: Langeweile, alles schon gesehen (?), neue Ideen ?, am Limit der handhabbaren Teleskopgrösse (20-30")

    # nun ja, meiner Meinung nach ändern sich ja auch die Interessen im Laufe der Zeit


    • Thematische Unterforderung / Überforderung

    # … das ist wohl eher ein individuelles / persönliches Thema


    • Visuelles Sub-Forum VERSUS schierer Umfang der Foto-Subforen (und deren Technik)

    # das ist m. E. ein Spiegel der Aufmerksamkeit in der breiten Masse


    • Kommunikation in Foren wirkt manchmal etwas reduziert auf 'gefällt mir' Buttons (sorry, das ist ein sehr subjektiver Eindruck), weniger lebhafte Diskussion ? eine 'gewisse Lethargie' ?

    #ich habe mal mit einem leidenschaftlichen Fotographen diskutiert, wieso er nicht mal dieses Objekt oder jenes fotografiert – die lakonische Antwort war: … für diese Art von Objekten gibt es mir zu wenig Likes … IMHO wurde Forensoftware nach und nach um diese „Buttons“ ergänzt, um die Abwanderung zu anderen Social Media Platformen einzudämmen


    • Zahlreiche Experten/'Veteranen' posten nicht (mehr) in Foren (wegen schwer fassbarer 'atmophärischer Veränderungen', irgendwie keine Lust/Zeit mehr, einer subjektiv wahrgenommenen 'Verflachung',...)

    # da würde ich die Veteranen doch einfach mal kontaktieren und versuchen zu verstehen / reaktivieren ?


    • Kommunikation läuft vermehrt über Messenger (What's(Cr)App und Konsorten) (?)

    # Es sind ja auch schon ein paar Foren gestorben. Das wird bestimmt so weitergehen bei dem Druck von den Tech-Giganten mit Ihren Platformen. Damit werden auch einige „Wissenspeicher“ mit Struktur einfach verloren gehen. Sucht mal in einem Messenger nach einem Thema/Bild…


    • Ist nicht mehr modern ? (bei den Youngsters), Generationswechsel 'Boomer go home'

    # für mich habe ich das akzeptiert. Ich tippe ja auch keinen Basic Code mehr aus Happy Computer o.ä. ab…(ok, das hinkt jetzt mal richtig.. liegt vermutlich am zweiten Glas Rotwein 😉)


    • Gibt es nix Neues ?

    # Visuell: Hervorragende Komakorrektor, 100 + Grad SF Okulare  Schelle Dobsons mit großer Öffnung ohne Leiter, tolle Literatur wie DAS / DSG (OKOK… alles nicht Brandneu, aber m. E. relevant)


    • Was kann man/frau tun ?

    # Ich bin (mitte 50) alt genug um für mich zu entscheiden, ob ich einem Trend / Mode folge (folgen muss?) Hier würde ich unterscheiden was ich persönlich mache (visuelle Beobachtung) oder in einem Verein / öff. Sternwarte etc. wo m. E. wir schon auf das Publikum eingehen müssen um nicht einen einsamen Tod zu sterben :

    --> EAA auf Leinwand.. Infotainment for the Masses.

    --> Wir haben seinerzeit sehr gute Erfolge gehabt, Publikum über Facebook etc. anzusprechen und dort Werbung zu schalten… massiver Anstieg der Besucherzahlen und entsprechen Umsatz für den Verein und natürlich macht Facebook seinen Schnitt… aber so ist es halt.


    • Welche Projekte macht man z.Zt. in der Visuellen Beobachtung ?

    # Alle OdMs der Reihe nach neu Beobachten, wenn mein neues Teleskop da ist und neue Zeichnungen erstellen (außer DS und OC… das ist irgendwie nicht meins.)

    # Entfernte GX / keine Quasare


    • Was sind (persönliche) Wege, damit umzugehen ?

    # Mich macht altes Licht glücklich. Das ist mein bester Ausgleich zum Beruf und echte Entspannung. Gerne in Gesellschaft / Teleskoptreffen / Astrobuddies und fachsimpeln. Mir macht es nicht aus, in einer Randsportart aktiv zu sein. Ich gebe gern mein Wissen / Praxis an Mitbeobachter / Besucher auf der Sternwarte etc. weiter in Form von ehrenamtlicher Tätigkeit etc. Eine gute Diskussion (und wenn es für mich zum X-ten Mal das gleiche Thema ist, aber für die Besucher neu) ist für mich persönlich unendlich viel erfüllender als zum Beispiel alles wann man so im Berufsleben hat.


    Und das kann doch jeder auf seine Weise machen und auf seine Weise mit Anderen teilen. Ich z. B. schreibe kaum noch Beobachtungsberichte sondern versuche meine Beobachtungen mit Zeichnungen und Skizzen festzuhalten.


    Wie toll ist das (oben mehrfach beschriebene) Naturerlebnis - im Wald / auf der Lichtung / auf der Wiese / in den Bergen abseits von Siedlungen neben dem aufgebauten Teleskop die Dämmerung zu beobachten, die Sterne aufgehen zu sehen, die Milchstrasse tritt hervor, wir werden von unheimlichen Vögeln, Wildschweinen und sonstigen Tieren erschreckt... um dann mit eigenem Auge am Teleskop Jahrmillionen zu überbrücken, ins Universum einzutauchen...


    Natürlich sind wir als Produkt von 4,5 Mrd Jahre Evolution auf diesem Planeten ganz tief in uns verbunden mit unserem Heimatstern, dem Mond, dem Sonnensystem... und es berührt doch fast jeden ( zumindest in meiner Erfahrung) einen schönen Sternenhimmel zu betrachten und dann das Wissen unserer Kultur (ist Astronomie die älteste Wissenschaft ?) und den persönlichen angehäuften Wissenschatz auf Objekte anzuwenden, die wir Dank unserer Teleskope vergrößern und aus dem Schwarz des Himmels herauslösen können...


    Oh Yeah ! 


    Allerbeste Grüße und CS,

    Rainer

  • ZITAT VON YORICK:

    (...)

    Hemmungen, eigene Berichte zu schreiben, in denen ich beschreibe, wie ich von meinem Stadtbalkon den Orionnebel, die Plejaden, ein paar Sonnenflecken oder den Goldenen Henkel beobachtet habe. Aber vielleicht ist das eine unsinnige Wahrnehmung, ...


    ----


    Dazu wollte ich noch anmerken, dass man natürlich optimalerweise visuelle Beobachtungsberichte und entsprechende Diskussionen auf allen 'Ebenen' (von Himmelsquali, Teleskopgrösse, Mitteleinsatz, Know-How-Level, Interessengebiete...) haben sollte in den Foren. Das ist für die Autoren auf jeden Fall interessant, weil sie Gleichgesinnte finden, sich Anregungen holen und geben, und insgesamt das Gebiet visuelle Beobachtung dabei 'vorantreiben'. Das eigene Know-How steigt dabei natürlich und man kocht nicht nur im eigenen Saft (und wird dadurch ggf. mittelfristig 'gelangweilt').


    Insofern würde ich sagen: bitte auf allen Ebenen posten und diskutieren, und BLOSS KEINE SCHEU, weder vor Fragen noch Kontakten. Dazu sind wir hier, oder etwa nicht !?


    Was ich jedenfalls als letztes (genauer gesagt: gar nicht) will, dass evtl zu 'hochgezüchtete Berichte' a la 'mit 30" bei 21.9mpsas den entferntesten Quasar des Jahrhunderts problemlos in Farbe gesehen' diejenigen entmutigen, die noch auf 'ihrem Weg' (wohin auch immer) sind, oder ganz einfach instrumentell (oder nach ihren äusseren Gegebenheiten) nicht so aufgestellt sind. Jeder Guruismus ist also ganz sicher ganz schlecht !


    JEDE/R ist auf seinem/ihrem Weg (auf irgendeiner 'Ebene'), das sollte nicht vergessen werden. Wir sind hier, um uns darüber auszutauschen, weil unser Hobby eben sehr dünn gesäät ist von der Anzahl der darin tätigen Individuen pro Quadratkilometer. Dies ist also nichts weiter als ein daran angepasstes Kommunikationsmedium. Nicht ein Medium um andere zu beeindrucken, zu entmutigen oder sonstwelche egomanen Trips durchzuziehen.


    Ist es mal nicht so ideal (das kommt sicher vor, man kann es sich aber auch manchmal nur einbilden) so sollten wir zur Diskussion der Sache zurückkehren, weil es letztlich DAS ist worum es uns gehen sollte.


    Lg, Peter

  • Guten Morgen. 😃


    Ich beobachte seit Mitte der 80er visuell, war von Foto aber immer fasziniert. Vor bummelig 10 Jahren habe ich meinen 16“er angeschafft, kurz danach habe ich einen Abstecher in die Astrofotografie mit einem 80mm Refraktor und meiner alten SP-DX gemacht, die normalerweise ein C8 trägt. Mit dem Gerät zu rödeln und Probleme anzugehen und zu lösen hat mir viel Spaß gebracht. Mich aber am nächsten Tag hinzusetzen und Bildbearbeitung zu betreiben, war überhaupt nicht meins. Ein bisschen Nachbereitung und kurz über ein fertiges Bild rüberoptimieren ist okay, aber mehr nicht.

    So habe ich wieder rein visuell beobachtet. Vor vier Jahren habe ich angefangen zu zeichnen um das visuelle festzuhalten. Und letztes Jahr habe ich mit ein bisschen EAA mit einem DWARF II angefangen. Das macht Laune, man hat noch in der Nacht ein buntes Bild und ich sehe es als schöne Ergänzung/Alternative zum beobachten und zeichnen.

    Den 16“er habe ich durch einen 6“ Dobson und einen 60mm Apo ergänzt. Beide nutze ich häufiger als den großen Dobson, weil sie schneller auf- und wieder abgebaut sind.


    Wenn ich schaue wohin meine Vorliebe bei der visuellen Beobachtung driftet, ist es eindeutig dass ich mir das Hobby vereinfachen möchte. Spontan raus gehen und ein paar schöne, helle Objekte beobachten, mit leichtem aber hochwertigem Equipment. Und dabei dann meine Fantasie spielen lassen. Und während ich beobachte, belichtet das EAA-Teleskop leise vor sich hin und liefert mir alle 20 Minuten ein nettes, buntes Bild aus dem All. Und wenn ich etwas besonders schönes sehe und Lust habe, zeichne ich es. :smiling_face_with_smiling_eyes:


    Vielleicht ist es dem Alter geschuldet, aber meine Leidenschaft für praktische Beobachtung brennt nicht mehr so heiß wie in meiner Jugend oder den früheren Jahren. Ich möchte praktisch etwas machen und sehen, aber wenn ich damit fertig bin möchte ich auch durch sein. Das ist für mich der größte Vorteil von visueller Beobachtung und EAA. (90% der Leute die ich kenne nutzen ihre EAA-Teleskope wie das Seestar S50 ja gar nicht für richtige EAA, sondern als kleine kompakte Astrofotomaschine, was natürlich völlig okay ist. Aber nicht meins.)

    Schnelle, konzentrierte Freude ohne Reue am nächsten Tag.


    Diese kleine, aber spezielle Nische, in der ich mich im Moment sehr wohl fühle, ist aber das Produkt aus langjähriger Erfahrung und viel Ausprobieren. Und diverser Sackgassen, in die ich gelaufen bin. Die größte Freude ist es, dieses Erleben mit anderen Leuten zu teilen. Deshalb habe ich den meisten Spaß an Astronomie wenn ich auf Teleskoptreffen fahre. Da schaue ich dann auch gerne den Fotografen über die Schulter und bewundere ihre Technik und Ergebnisse. Und bin froh, dass ich mich nicht damit herumschlagen muss. ;)

    Und ich beobachte durch andere Teleskope und zeige Leuten durch meines schöne Dinge, die man mit dem eigenen Auge sehen kann.


    Für Neueinsteiger ist das aber natürlich schwierig. Visuelle Beobachtung liefert halt keine schnellen und spektakulären Ergebnisse. Und die Lichtverschmutzung macht den Einstieg noch schwieriger. Denn man muss schon ein bisschen für die Sache brennen, damit man mitten in der Nacht lange ins Dunkle fährt und beobachtet. Und dann hinterher auch noch zurück fährt! Das tut man nur, wenn man schon angefixt ist. Und dieses anfixen ist halt schwierig unter einem m2.5-Himmel in einer Stadt.

    Deshalb kann ich gut nachvollziehen, dass die Leute eher zu EAA neigen oder zur Astrofotografie. Und je einfacher und leistungsfähiger EAA wird, um so interessanter wird es. Ich setze große Hoffnungen in KI, dass sie die vermaledeite Bildbearbeitung am nächsten Tag überflüssig macht. Wenn EAA Teleskope erst mal richtig stretchen und entrauschen können, wird der Appeal noch mal deutlich größer werden.

    Ich würde das sehr gut finden.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Mit dem Gerät zu rödeln und Probleme anzugehen und zu lösen hat mir viel Spaß gebracht. Mich aber am nächsten Tag hinzusetzen und Bildbearbeitung zu betreiben, war überhaupt nicht meins. Ein bisschen Nachbereitung und kurz über ein fertiges Bild rüberoptimieren ist okay, aber mehr nicht.

    Ja, genau so geht's mir auch - nur wenn mir ein Seestar die Arbeit abnimmt und die KI die Nachbearbeitung, wo bleibt dann der Spaßfaktor :/ - dann bleibe ich lieber beim "mühsamen Weg" , mache nicht perfekte Bilder und freue mich visuell an milchigen Flecken ^^

    Gruß, Martin

  • Hallo zusammen,


    ein spannendes Thema, welches in meinem Astroumfeld auch schon oft diskutiert wurde!


    Der Trend geht eindeutig zur Astrofotografie, die Gründe dafür sind vielfältig, ich denke aber die Hauptgründe sind eine zunehmend einfache, gut funktionierende und bezahlbare Technik. Im Zeitalter von Platesolving braucht der geneigte User keine Kenntnisse mehr vom Sternenhimmel, um schnelle Erfolge zu erzielen. Auch ist im digitalen Zeitalter mit moderner Bildbearbeitungssoftware viel schneller ein gutes Foto zu erzeugen, als noch zu Zeiten der analogen Fotografie. Bei der Astrofotografie sind auch viel mehr nächte nutzbar, da geht teilweise selbst bei Vollmond etwas, wo ich bei der Deepsky-Beobachtung immer passe. Die Bildbearbeitung wurde hier teilweise als Grund angeführt, sich nicht mit der Astrofotografie zu beschäftigen, weil zu kompliziert, zu aufwendig, etc.. Gerade die Bildbearbeitung empfinde ich aber (zugegebenermaßen auch nach anfänglichen Hürden) als eine tolle Möglichkeit sich auch in Schlechtwetterperioden mit seinem Hobby zu beschäftigen, statt Bücher zu lesen oder in Foren rumzustöbern!


    Ein weiterer Grund für das Aussterben der visuellen Beobachtung ist meiner Meinung nach auch die zunehmende Überalterung der Community, älteren Menschen (ich nehme mich da nicht aus, ich werde auch nicht jünger :D ) fällt es zunehmend schwerer, sich de Nächte um die Ohren zu schlagen. Bei Fotografie starte ich abends eine Sequenz und gehe ins Bett, wache am nächsten Morgen erholt auf und mache Bildbearbeitung tagsüber. Wenn ich visuell beobachten möchte, muss ich die Nächte nehmen, wie sie kommen (leider meist unter der Woche, ein rein statistisches Problem) und muss weite Anfahrtswege in Kauf nehmen, um einen halbwegs dunklen Himmel zu haben. Da lande ich nach einer Beobachtungsnacht nicht selten erst um 4 Uhr morgens im Bett, da ist mit Arbeit am nächsten Tag nicht mehr viel los! In jüngeren Jahren ist einem das deutlich leichter gefallen.


    Die Euphorie für die visuelle Beobachtung, die bei mir beim Wiedereinstieg in das Hobby vor etwa 20 Jahren noch vorhanden war ist leider auch ein wenig zurückgegangen. Früher habe ich gefühlt jede Wolkenlücke genutzt um mit meinem Geraffel (damals noch ein 4" Refraktor, gut transportabel) rauszufahren. Das überlege ich mir heute dreimal und mache es nur dann, wenn es eine sehr gute Wetterprognose gibt. Auf der anderen Seite vermisse ich das Naturerlebnis in einer sternenklaren Nacht unter freiem Himmel zu stehen, mit all den Geräuschen der wilden Tiere und der Umgebung schon etwas, weil das für mich immer einen hohen Entspannungswert hat! Ich habe mir jedenfalls nach eine intensiven Phase der Astrofotografie vorgenommen, öfter mal wieder rauszufahren und visuell zu beobachten. Das liegt aber auch daran, dass ich jetzt ein ultramobiles, gut laufendes, Fotosetup habe, das ich parallel laufen lassen kann :D . Ich müsste auch mal endlich meine Binomount fertigstellen, damit mein 6"-Bino endlich mal einen vernünftigen Unterbau hat :P, das wäre auch nochmal ein Motivationsschub:thumbup:


    Viele Grüße

    Thomas

  • Ja, genau so geht's mir auch - nur wenn mir ein Seestar die Arbeit abnimmt und die KI die Nachbearbeitung, wo bleibt dann der Spaßfaktor :/ - dann bleibe ich lieber beim "mühsamen Weg" , mache nicht perfekte Bilder und freue mich visuell an milchigen Flecken ^^

    Hallo Martin,


    das sehe ich genauso. Ganz besonders, weil Seestar und KI noch lange keine perfekten Bilder zustande bringen. Wenn das mal anders wird, werd ich vielleicht schwach. Zumal ich dann in einem Alter sein dürfte, in dem ich nicht mehr draußen frieren will oder mich hinterm Teleskop krumm machen kann.


    CS

    Jörg

  • Ganz besonders, weil Seestar und KI noch lange keine perfekten Bilder zustande bringen.

    Wenn man sich Seraphins Seestar-Bilder so ansieht, kann man schon den Eindruck gewinnen, dass sie nicht mit so einer kleinen Kiste gemacht wurden.


    Gruss Jürgen

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

    :camera: Kameras:ZWO ASI 533 MC Pro Color, ZWO ASI533MM Pro, ZWO EFW 7*36mm, ZWO Filtersatz LRGBSHO

    :telescope: Montierung:Skywatcher HEQ5 Pro Goto    :level_slider:Autoguiding:ZWO SW Astrokamera ASI120MM Mini    :fireworks: Focuser:ZWO EAF
    :desktop_computer: Teleskop-Rechner: Dell Optiplex+Win11 :control_knobs: Teleskop-Steuerung:N.I.N.A+ASCOM :sparkles:Bildbearbeitung:PixInsight, AstroPixelProcessor

  • Wenn man sich Seraphins Seestar-Bilder so ansieht, kann man schon den Eindruck gewinnen, dass sie nicht mit so einer kleinen Kiste gemacht wurden.

    Hallo Jürgen,


    stimmt. Aber das ist ganz sicher nicht nur Seestar + KI, sondern eine Menge menschliche Mühe + Überlegung + Erfahrung.


    Bin mal gespannt, wie das bei ZWO weitergeht. Seestar 70 oder 80 mit höher auflösendem Sensor? Wenn sie es dann noch schaffen, die jetzige „Leichtigkeit des Seins“ beizubehalten, werde ich wahrscheinlich schwach…


    CS

    Jörg

  • Hallo zusammen,


    das Ganze driftet nun ein wenig in die Richtung, dass diese EAA-Kisten plus KI auch aus miesen Bedingungen noch was rausholen.

    Okay, das kann man gut finden, aber ich habe manchmal den Eindruck sie werden schon als Ersatz für den bereits vielerorts verlorenen guten, dunklen, "sauberen" Himmel angesehen und akzeptiert.

    Wenn diese Akzeptanz so weit geht, dass wir den "Kampf" um die letzen dunklen Ecken aufgeben wird das ein Boomerang der uns um die Ohren fliegt und den ich(!!!) nicht fangen will.


    Es wurde auch hier oft genug die Trommel mit dem Slogan gerührt, dass damit guter Himmel verzichtbar sein.

    Ich denke, das ist eine für uns alle (auch die Fotografen) extrem kurze Sicht.

    Auch EAA und Fotografie funktionieren unter guten Bedingungen besser.



    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Günther,


    um erfolgreich gegen die Lichtverschmutzung zu kämpfen, sind wir Astros leider viel zu wenige. Selbst wenn wir uns mit den Naturschützern verbünden, bleiben unsere Erfolgsaussichten gering. Wir müssten schon so viele sein wie die Fußballfans, dann hätten wir bald unseren dunklen Himmel. Oder wenigstens Gesetze, die dafür sorgen, dass es nicht von Jahr zu Jahr schlimmer wird.


    Deshalb ist technologisches Ausweichen kein Ausdruck von Feigheit sondern ein Zeichen für Realitätssinn und ein Gebot der Vernunft.


    CS

    Jörg

  • PS: Die Kehrseite der Medaille: Wenn wir so viele wären wie die Fußballfans, hätte der Staat längst eine öffnungsabhängige Teleskopsteuer eingeführt. Und wir müssten vor der nächsten Anschaffung genau überlegen, ob wir uns so viel „Hubraum“ wirklich leisten können. 😉

  • Zitat

    stimmt. Aber das ist ganz sicher nicht nur Seestar + KI, sondern eine Menge menschliche Mühe + Überlegung + Erfahrung.

    JA! Ich kämpfe gerade mit der Mühe und Erfahrung was die Bildbearbeitung angeht. ^^

    Ein Seestar nimmt mir viel ab aber auch nicht alles.
    Mit dem Himmel muss man sich trotz GoTo etc beschäftigen.

    Wann kann ich was wie aufnehmen, was macht wann, wo und wie Sinn in Bezug auf meinen Standort (Bäume, Hecken, Häuser etc) und das Objekt selbst.


    Also ich habe 20 Jahren fast nur Mond/Planeten und Sonne gemacht...bis zum Seestar hätte ich keine M81/M82 mehr selber gefunden.
    War auch ja auch nie nötig für MEINEN Teil des Hobbys.

    Verdammt was haben wir für ein geiles Hobby, mit SO VIELEN Teilbereichen.

    Gibt immer was zu gucken. = )

    Nils

  • Hallo Zusammen


    Ist zwar etwas Offtopic, aber dennoch kurz zum Seestar:

    Das Seestar ist eigentlich ziemlich dumm, jedenfalls im Vergleich zu einem klassischen Setup. Klar, es ist platzsparend und schnell aufgebaut. Von der Bedienung her aber nicht wirklich einfacher als mein klassisches Fotozeugs nur halt in den Funktionen limitiert.

    Ich verstehe den Hype genauso wenig wie den Hass über das Teil. Das ein so einfaches Gerät, solche Zu- und Abneigung und solche Emotionen auslösen kann, erschliesst sich mir so gar nicht. Es ist einfach ein kleines Teleskop auf einer kleinen Mount. Mit KI hat das ganze nichts zu tun und Smart ist es auch nicht. Ich vergleiche es gerne mit einer DSLR und einer Kompaktkamera. Die DSLR macht immer mehr Spass, aber wir alle kennen sicherlich Situationen wo wir lieber die Kompaktkamera nehmen. Sei es wegen der Packgrösse, dem Gewicht, Zeitdruck etc.


    CS, Seraphin

  • Das ein so einfaches Gerät, solche Zu- und Abneigung und solche Emotionen auslösen kann, erschliesst sich mir so gar nicht.

    Servus Seraphin,


    schwer zu sagen. Warum gibt/gab es Zu- und Abneigung bei "Spiegel vs. Linse"? Das ist für mich noch weniger zu erklären.

    Was aber vielleicht ein Punkt sein könnte: Manche sind eventuell stolz darauf, sich durch mühsames Einarbeiten am Himmel zurechtzufinden, per Starhopping Objekte zu finden (oder jetzt nich tmehr, da man ja GoTo hat, aber man hat es mal gelernt), sprich "man hebt sich dank der Erfahrung von Anfängern ab". Und jetzt kommt ein "Roboter", mit dem man ohne große Einarbeitung sofort loslegen kann, auch ganz ohne Erfahrung.

    Wer diese Form von "Stolz" verspürt, hat vielleicht eine gewisse Abneigung.

    Vielleicht gibt es auch andere Gründe.


    Ich selber habe gar keine Abneigung und überlege, einen SeeStar für die Schule zu kaufen. Es ist einfach ein Gerät, mit dem man schnell und relativ einfach Photonen sammeln kann und dann direkt "was sieht".


    Ich persönlich kaufe bewusst keinen SeeStar. Nicht, weil ich ihn per se ablehne, sondern weil er nicht zu der Form passt, wie ich mein Hobby auslebe und genieße. Ich schaue lieber durch ein Okular statt auf einen Bildschirm (live EAA) und Fotos mache ich lieber mit mehr Öffnung und Brennweite oder auf der anderen Seite mit deutlich weniger Brennweite (mein 200mm Tele). Einzig für die Sonne fände ich das SeeStar für mich persönlich praktisch. Aber dann würde ich ja nicht mehr zeichnen müssen. Und da ich eh gerne zeichne, macht mir das mit der Sonne so viel mehr Spaß.


    Back to topic und wie gesagt: ich sehe gar keinen so großen Schwund bezüglich visueller Astronomie. Es gibt mehr Fotografen - so what? Jeder, wie er/sie mag. Und da Fotografieren einfacher als in den 80er Jahren ist, fotografieren heute mehr als dass sie visuell beobachten. Trotzdem bleibt der Blick durchs Okular für Viele reizvoll. Für mich ist er so reizvoll, dass ich immerhin nen 22-Zöller plus teure Okulare gekauft habe. Und ich habe es nicht bereut. Im Gegenteil!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • ... ^^...

    ....das gäb' mal ein Teleskoptreffen...!!.. 8) ^^


    (Rock am Ring, Wacken, etc. könnten alle einpacken. :face_without_mouth: )

    Oha - aber wie bringen wir unsere Ausrüstung und den Matsch zusammen? ;) :face_with_hand_over_mouth:

    Ein Seestar nimmt mir viel ab aber auch nicht alles.
    Mit dem Himmel muss man sich trotz GoTo etc beschäftigen.

    Ganz meine Rede. Sonst gehen Realität und Erwartungshaltung schnell auseinander und der Spaß an der Sache geht verloren.


    CS und keinen Matsch beim gucken ;)

    Klaus

  • überlege, einen SeeStar für die Schule zu kaufen. Es ist einfach ein Gerät, mit dem man schnell und relativ einfach Photonen sammeln kann und dann direkt "was sieht

    Hi Christoph,


    ein alter Schulkamerad von mir ist Rektor einer Gesamtschule und hat nach einem Abend bei uns auch ein Seestar für die Schule angeschaft. Die Aufmerksamkeitsspanne vieler Schüler leidet ja arg in Zeiten von Internet, Socialmedia etc. - da kann das kleine Teil tatsächlich helfen einige Schüler "einzufangen" und für die Astronomie oder auch "nur" den Sternenhimmel zu interessieren. Das Budget der Schule ist schmal bemessen, kostenintensive Instrumente kämen gar nicht in Frage. Vor ein paar Jahren hatte ich mal bei halbem Mond mit dem Dobson auf dem Schulhof einige Schüler neugierig gemacht. Wünsche Dir viel Erfolg!


    CS Jojo

  • Ich verstehe den Hype genauso wenig wie den Hass über das Teil.

    Hass verstehe ich auch nicht, Hype schon ein wenig – mit "Auspacken, Einschalten, Geht" gleich nette Bilder zu kriegen, hat schon was. Auch wenn man keine Ahnung mehr haben muss, was und wo man da eigentlich anschaut. Mit dem missionarischen Eifer, mit dem das teilweise über alles gestellt wird, kann ich aber auch nichts anfangen.


    Aber wenn die Goto-Software auch nur einigermaßen so gut ist wie die von Unistellar, als ich das evscope vor einiger Zeit mal zum testen hatte, hätte ich die Benutzerfreundlichkeit gerne für klassische Goto-Teleskope.


    Aber solange die Leute zu uns auf die Sternwarte kommen, um mal selbst durch ein Teleskop zu schauen, mache ich mir ums visuelle keine Sorgen – auch wenn viele gleich das Handy zücken, um ein Foto durch's Okular zumachen. Da fängt man eh mit den Paradeobjekten an.


    Das einzige Problematische ist, dass die Flut bunter Bilder die Erwartungen noch höher schraubt, als das schon das Hubble gemacht hatte. Wir brauchen mehr schlechte Bilder für das Erwartungsmanagement :)


    Clear Skies,

    Alex

  • Hi Christoph


    Volle Zustimmung.

    Manche sind eventuell stolz darauf, sich durch mühsames Einarbeiten am Himmel zurechtzufinden, per Starhopping Objekte zu finden (oder jetzt nich tmehr, da man ja GoTo hat, aber man hat es mal gelernt), sprich "man hebt sich dank der Erfahrung von Anfängern ab". Und jetzt kommt ein "Roboter", mit dem man ohne große Einarbeitung sofort loslegen kann, auch ganz ohne Erfahrung.

    Klar, aber das liegt ja nicht am Seestar. Platesolven ist ja auch nichts neues. Für meine Cem muss ich mich am himmel nicht besser auskennen als für den Seestar.


    Einzig für die Sonne fände ich das SeeStar für mich persönlich praktisch.

    Genau das war für mich auch der Kaufgrund. Tagsüber mit den beiden Kids, kann ivh ?aum mal zeichnen oder etwas aufwändiges aufbauen.


    CS, Seraphin

  • Hi Alex

    Hype schon ein wenig – mit "Auspacken, Einschalten, Geht" gleich nette Bilder zu kriegen, hat schon was. Auch wenn man keine Ahnung mehr haben muss, was und wo man da eigentlich anschaut. Mit dem missionarischen Eifer, mit dem das teilweise über alles gestellt wird, kann ich aber auch nichts anfangen.


    Aber wenn die Goto-Software auch nur einigermaßen so gut ist wie die von Unistellar, als ich das evscope vor einiger Zeit mal zum testen hatte, hätte ich die Benutzerfreundlichkeit gerne für klassische Goto-Teleskope.

    wie gesagt, ich mag mein Seestar durchaus, da kann man nichts sagen. Gewicht, Packmass und das schnelle Aufbauen sind schon toll, das spreche ich gar nicht ab. Ich finde es einfach nicht revolutionär oder gross anders als ein klassisches Setup in der Bedienung.

    Mein Fotonewton mit Nina muss zwar eingenordet werden, ansonsten ist es aber genauso (oder sogar noch mehr) fire and forget. Goto und platesolving findet auch da jedes Objekt und das schneller und präziser als das Seestar. Was die Bedienung angeht, finde ich Nina auch deutlich praktischer als die Seestar App, aber das ist sicher auch geschmacksache.


    Ich mache mir ums visuelle auch keine Sorgen. Ich bin der festen überzeugung, dass niemand fotografiert gegen seinen willen und umgekehrt 😉 Wer visuell will, wird es machen, es sind einfach ganz andere aspekte.


    Das einzige Problematische ist, dass die Flut bunter Bilder die Erwartungen noch höher schraubt, als das schon das Hubble gemacht hatte. Wir brauchen mehr schlechte Bilder für das Erwartungsmanagement :)

    Ja, das stimmt. Aber auch hier kann vielleicht das Seestar was dazu beitragen 😉😂. Die Ergebnisse sind ja auch da nicht automatisch gut.


    CS, Seraphin

  • Zitat

    Ich verstehe den Hype genauso wenig wie den Hass über das Teil.

    Erinnert mich sehr an die Mountainbike-Scene:


    Was ein Gekreische als damals Scheibenbremsen und Vollfederungen aufgekommen sind.
    DAS ist kein MTB mehr, DAS hat mit dem gewünschten Naturerlebnis NIX mehr zu tun...bla blub...


    In den letzten Jahren waren es die absenkbaren Sattelstützen, 1x12 (E-)Schaltungen und E-MTB überhaupt.
    Das war immer der ultimative Untergang des Abendlandes...immer...!!!!!!111elf

    Wobei die Scene DEUTLICH emotionaler ist als wir verkopfen Sternengucker und Sternenknipser.


    Gibt sich alles.
    Lächeln und winken, lächeln und winken...


    Nils

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