Astronomie in Theorie und Praxis: Digitalausgabe ja oder nein?

  • Liebe Sternfreunde,


    das letzte Gros von "Astronomie in Theorie und Praxis" als gedrucktes Buch ist im Handel. Es wird keine weitere Druckausgabe geben.


    Nach zwei Jahren Verhandlungen habe ich nun mit LIBRI-Digital einen Distributionsvertrag geschlossen. Das Fachwörterbuch und das Mikroskopiebuch sind nun probehalber im Verkauf. Ich habe diese beiden weniger beachteten Bücher auch nur geringfügig digitalfähig gemacht. Nun steht die Frage an, ob ich den relativ hohen Aufwand zur Digitalisierung meines rund 1800 Seiten dicken Kompendiums in Angriff nehmen soll. Ein Laie denkt vielleicht: Brauchst doch nur die vorhandene PDF zu nehmen ... So einfach ist das nicht, schließlich soll das Buch auch auf einem durchschnittlichen Smartphone gelesen werden können und vieles mehr. Auch das Farbsystem muss von CMYK auf RGB umgestellt werden.


    Trotzdem würde ich mir gerne die Mühe machen, wenn ein Digitalbuch eine genügende Nachfrage hat. Einige sprachen sich klar dagegen aus, andere waren dafür. Aber das waren nur einzelne Meinungen und noch nicht repräsentativ. So habe ich nun einen ganz kleinen Fragebogen (PDF) auf meine Website gestellt, verbunden mit der Bitte, diesen herunterzuladen, anzukreuzen und zurückzumailen. Damit wäre mir sehr geholfen.


    Im Fragebogen habe ich die Sie-Form gewählt. Meine Duzfreunde mögen es mir nachsehen.


    Fragebogen


    Mit sternenfreundlichen Grüßen

    Erik

  • Hallo


    Ein Laie denkt vielleicht: Brauchst doch nur die vorhandene PDF zu nehmen ... So einfach ist das nicht, schließlich soll das Buch auch auf einem durchschnittlichen Smartphone gelesen werden können und vieles mehr

    Wozu ein Buch auf einem Smartphone lesen.


    VG astrion

  • Weil ein Smartphone fast alle Menschen dabei haben und wie man auf der Straße und in der Bahn beobachtet, auch ständig drauf gucken. Die wollen vielleicht auch mal mein Buch lesen. Oder auf einem Tablet zweiseitig, was einem Smartphone einseitig entspricht. Und wie ist es mit den ePub-Readern, die in etwa Smartphonegröße haben? Da lesen doch auch alle mit. Fazit: Wenn schon digital, dann so, dass alle Geräte möglich sind, und was auf einem Smartphone gerade noch geht, auf auf einem Tablet sehr komfortabel.

  • Guten Abend


    Auch wenn ich Papierbücher sehr mag (Haptik, Geruch usw), ist ein E-Book oft halt einfach praktischer. Ich bin öfter mal mit dem Zug unterwegs, früher auch oft geflogen, da ist ein Ebook reader mein ständiger Begleiter. Mittlerweile kaufe ich, wenn immer möglich, beide Ausgaben im Set. Ich finde es eine tolle Idee 👍


    CS, Seraphin

  • Umfrage zur Erfassung eines Stimmungsbildes für die Erstellung und Publikation einer Digitalausgabe von „Astronomie in Theorie und Praxis“ 56

    1. Ich halte ein Digitalbuch generell für überflüssig. (7) 13%
    2. Ich halte ein Digitalbuch grundsätzlich für gut, würde mir aber keines kaufen. (18) 32%
    3. Ich halte ein Digitalbuch grundsätzlich für gut, würde mir eventuell eines kaufen. (24) 43%
    4. Ich halte ein Digitalbuch grundsätzlich für gut, würde mir mit Sicherheit eines kaufen. (7) 13%
    5. bei 1800 Seiten wäre ein Preis von EUR 77,00 angemessen (10) 18%
    6. bei 1800 Seiten wäre ein Preis von EUR 88,00 angemessen (9) 16%
    7. bei 1800 Seiten wäre ein Preis von EUR 99,00 angemessen (9) 16%
    8. Ich will nur die Abstimmungsergebnisse sehen! (6) 11%

    Hallo Erik, hallo allerseits,


    ich denke, eine echte Online-Umfrage bringt eine deutlich höhere Beteiligung oder ist zumindest eine hilfreiche Ergänzung, um zeitnah ein Stimmungsbild zu erhalten.

  • Hallo zusammen,


    ja, Fluch und Segen der Endgeräte. Ich persönlich schaue schon viel zu viel auf die Dinger. Da ist es total entspannend, zwischendurch mal eine Informationsquelle aus Papier in den Händen zu halten. Andererseits habe ich in meiner Wohnung vorsichtig geschätzt zwei bis drei Tonnen Druckerzeugnisse. Das wird sicher irgendwann im Papiercontainer landen. Da ist es schon viel platz- und ressourcensparender, seine Bibliothek digital zu halten. Außerdem wird es wohl über kurz oder lang alle Bücher online geben. Wie das dann mit dem Lebensunterhalt der Autorinnen und Autoren geregelt ist, muss aber zuvor noch geklärt werden. Auch wie es dann mit den Bibliotheken weitergeht. Auf jeden Fall ein weites, sehr interessantes Feld, das auch eine große Schnittmenge mit der Astronomie hat.


    CS

    Jörg


    PS: Wenn ich all meine Bücher und Zeitschriften kostenfrei in digitale Ausgaben umgetauscht bekäme, würde ich das wahrscheinlich sofort machen. Aber neu kaufen, nee danke.

  • Hallo zusammen,


    Ich schliesse mich Seraphin an. Als klassischer Bücherwurm liebe ich Haptik und das Gefühl, etwas in der Hand zu haben.

    Ansonsten aber ziehe ich es vor, E-Bücher auf meinem Server abzulegen um sie dort von wo auch immer mit was auch immer abrufen zu können.

    Das dürfte auch ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl sein: ein DRM „geschützes“ Buch würde ich mir nicht kaufen.



    herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Mit den digitalen Büchern, wie sie üblicherweise vertrieben werden, habe ich keine gute Erfahrungen gemacht. Irgendwann ist ein Code weg und man kommt nicht mehr dran. Markieren und Drucken geht auch nicht. Viele Bücher lese ich auch beim Arzt, oder wenn ich sonst wo warten muss. Da ist ein Tablet-PC einfach hinterlich. Wenn ich etwas am PC lese, dann möchte ich auch den Vorteil des großen Monitors haben.


    Was ich bevorzuge sind Bücher mit CD, wo man das Ganze nochmal als PDF hat. Um es gegen Kopieren zu schützen, könnte man jedem Buch einen Lizenzschlüssel beilegen und das Öffnen schützen. Habe ich ein Buch gekauft, dann komme ich auch ans PDF.


    Dort kann man suchen und sich Texte ausschneiden. Für technische Literatur sind PDFs einfach unerlässlich. Ob das 99,- oder 79,- kostet ist dann ziemlich egal.


    Man hätte auch die Möglichkeit eine alte Version preisgünstig weiterzugeben. Die können dann die erwerben, die mit dem Geld haushalten müssen.

  • Was ich bevorzuge sind Bücher mit CD, wo man das Ganze nochmal als PDF hat. Um es gegen Kopieren zu schützen, könnte man jedem Buch einen Lizenzschlüssel beilegen und das Öffnen schützen. Habe ich ein Buch gekauft, dann komme ich auch ans PDF.

    So halte ich es auch und es ist vor allem in der Softwareentwicklung ein Muss gewesen.

    Über den Preis kann man nicht diskutieren da es sich am Inhalt und der Qualität resp. der Verarbeitung orientiert.


    Es gibt auch Varianten die weder das eine noch das andere darstellen und als reine Webpräsenz abzurufen sind.


    Am Beispiel https://linuxjourney.com/change_locale/de

  • Ich halte es auch für gut, wenn ein so wichtiges Buch als digitales Medium vorliegt. Gebundene Bücher habe ich schon zu viele und weil ein Umzug ansteht, werde ich mich von den allermeisten trennen müssen (wahrscheinlich über den Altpapier-Container).

    Aber ich sehe auch die Problematik der Endgeräte, die ich vielleicht noch 20 Jahre erleben könnte. Ein auch ausdruckbares Format würde ich bevorzugen.

    Ich fände es deshalb gut, wenn es digital erreichbar wäre, kaufen würde ich es aber wahrscheinlich nicht.

  • Hallo

    : ein DRM „geschützes“ Buch würde ich mir nicht kaufen.

    ja und da fängt der private Ärger an. Das digitale Buch kann ich nur auf bestimmten Geräte(n) nutzen, brauche ggf. extra Programme usw. usw.

    Denn ein jeder Leser ist ja ein "potentieller digitaler Dieb " in den Augen der Verleger/Autoren - man könnte es ja einem anderen zur Verfügung stellen.

    Und kopieren muß auch verhindert werden.

    Dann muß du Zusatzoptionen kostenpflichtig erwerben und was sonst noch anstellen.


    Ich habe mal von einem Buch auch eine Option für die digitale Ausgabe mit gekauft.

    Der Freischaltcode bzw. die Software, die das Downladen kontrolliert/vollzieht, brach einfach ab.

    Ein zweites Mal war der Code natürlich nicht mehr einsetztbar.

    Hin und Herr telefonieren half da auch nicht. Meine Glaubwürdigkeit wurde angezweifelt.


    Bei einem gekauften gedruckten Buch verfüge ich materiell darüber und brauch mich nicht bevormunden lassen.

    ich kann es weitergeben und für den privaten Gebrauch auch Auszüge kopieren.

    Das Lesen auf Smarphone ist kein Vergnügen- Tablet geht gerade noch.


    Und es kann auch sein, dass die Nutzung zeitlich beschränkt ist.

    Irgendwann ist ein Code weg und man kommt nicht mehr dran. Markieren und Drucken geht auch nicht.


    Für mich gibt es keine Vorteile- wenn überhaupt wiegen diese die Nachteile nicht auf.

    Eine digitale Ausgabe würde ich nicht kaufen.


    CS astrion

  • werde ich mich von den allermeisten trennen müssen

    Die kann man der lokalen Bücherei, Schülern oder einer Lesebox (die Schaukästen, die es in vielen Städten gibt, zum kostenlosen Austausch von Büchen zwischen Interessierten) übergeben. Oder man hat einen Arzt, der etwas Literatur auslegen möchte. Oder aber ab nach EBAY zum Verschenken.
    Ich habe kürzlich beim Räumen ein Signalverarbeitungsbuch gefunden, dass verlegt war und neu beschafft worden ist. Da hatte ich dann zwei. Nun steht es in der Schulbücherei.

  • Hallo zusammen,


    Ich habe einige (Fach)-Bücher ausschliesslich oder auch digital. Das sind PDFs mit einem Wasserzeichen (mit meinem Namen), die mit jedem Programm, das mit PDFs umgehen kann, angezeigt werden können. Ich könnte diese auch jemandem weitergeben, tue das aber aus Prinzip nicht. Faires Verhalten des verkaufenden Verlags <-> faires Verhalten von mir als Kunde.

    Bücher, die ausschliesslich nur auf bestimmten Lesegeräten (z.B. Kindle) oder nur mit Spezialsoftware angezeigt werden können ignoriere ich. Oder, falls möglich/notwendig, nutze geeignete Konvertierungssoftware, die daraus „offene“ PDFs erzeugt. Ist mir dann egal, ob da legal ist.Kindle nimmt sich ja auch raus, gekaufte Bücher ohne Vorwarnung auf den Lesern zu löschen.

    Ich bin eh der Überzeugung, dass Gängelung von Kunden (oder wie es der amerikanische Journalist und Buchautor Cory Doctorow treffend nennt: „enshittification“) keine Zukunft hat.


    In diesem Sinne bin ich sicher, dass Erik zu seinen Kunden ebenso ehrlich ist wie diese zu ihm. Die von ihm genannten Preise sind für ein solch umfangreiches Werk fair (da hab ich für Fachliteratur auch schon das fünffache hinblättern dürfen) und Raubkopien deshalb nicht zu rechtfertigen.


    schauen wir mal, wenn das Buch herauskommt. Ein Teaser (mit ein paar interessanten Abschnitten, so wie bei Google Books) wäre sicher interessant, um sich ein Bild davon zu machen, ob sich der Kauf des Buches für jemanden lohnt.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    tatsächlich stehen die beiden Bände von Erik in meiner Bibliothek. Damals hätte ich mir sehr gewünscht, dass es sie schon als PDF gegeben hätte, denn ich kaufe fast auschließlich alle Bücher digital. Wenn die Bücher aber sehr wertvoll sind, und das ist bei den beiden Bänden Astronomie in Theorie und Praxis der Fall, dann kaufe ich sie auch in gebundener Form, denn sie sind nunmal sehr informativ.


    Wie Robert Ganter hier schrieb, werden gekaufte PDFs generell nicht weiter gegeben. Ich lehne allerdings DRM ab, da ich meinen bevorzugten Reader, den GoodReader, für das Verwalten meiner digitalen Bibliothek verwende. Gelesen wird das auf einem iPad, auf dem Smartphone eher selten, da mir das zu klein ist.


    Ich bin auf jeden Fall dabei, wenn es das Werk als PDF gibt und auch bereit, den Preis für die gebundene Ausgabe zu bezahlen. Nur halt nicht mit DRM :)


    Viele Grüße vom Klaus


  • Auch in meiner Bibliothek sind Eriks Bücher gelandet, siehe:



    Trotzdem würde ich auch sie als E-Book nochmals kaufen - zum mitnehmen und einfach auch unterwegs drin stöbern.


    lg matss

  • Beitrag von AstroService ()

    Dieser Beitrag wurde von matss aus folgendem Grund gelöscht: veraltet ().
  • Die Umfrage ist beendet.


    Umfrageergebnisse:

    • 56 Benutzer haben abgestimmt, jeder hatte 2 Stimmen.
    • Digitalbuch-Interesse:
      • 7 Stimmen (13%) finden ein Digitalbuch generell überflüssig.
      • 18 Stimmen (32%) finden ein Digitalbuch gut, würden sich aber keines kaufen.
      • 24 Stimmen (43%) finden ein Digitalbuch gut und würden eventuell eines kaufen.
      • 7 Stimmen (13%) finden ein Digitalbuch gut und würden sich sicher eines kaufen.
    • Preisvorstellung:
      • 10 Stimmen (18%) finden einen Preis von 77 Euro angemessen.
      • 9 Stimmen (16%) finden einen Preis von 88 Euro angemessen.
      • 9 Stimmen (16%) finden einen Preis von 99 Euro angemessen.
      • 6 Stimmen (11%) interessieren sich nur für die Umfrageergebnisse.

    Diskussionsanalyse:

    Die Diskussion zeigt eine breite Palette an Meinungen und persönlichen Vorlieben bezüglich des Lesens und des Formats von Büchern:

    • Pro Digitalbuch:
      • Viele Benutzer schätzen die Praktikabilität von eBooks, insbesondere auf Reisen oder unterwegs.
      • Digitale Bücher sparen Platz und sind oft leichter zugänglich.
      • Einige Benutzer bevorzugen digitale Bücher, da sie auf verschiedenen Geräten lesbar sind.
    • Contra Digitalbuch:
      • Einige Benutzer bevorzugen das physische Erlebnis eines gedruckten Buches, inklusive Haptik und Geruch.
      • DRM (Digital Rights Management) und technische Probleme wie verlorene Zugangscodes oder Inkompatibilitäten mit bestimmten Lesegeräten sind für einige ein Problem.
      • Bedenken hinsichtlich der Langzeitverfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit von DRM-geschützten Büchern.

    Schlussfolgerung:

    Die Mehrheit der Benutzer zeigt Interesse an einer digitalen Ausgabe des Buchs, auch wenn nicht alle bereit sind, es sofort zu kaufen. Die Vorbehalte gegenüber DRM und der Wunsch nach benutzerfreundlicheren, offenen Formaten sind deutlich. Erik könnte erwägen, das Buch ohne DRM anzubieten, um die Akzeptanz zu erhöhen. Die Preisgestaltung scheint ebenfalls ein wichtiger Faktor zu sein, wobei die Mehrheit der Benutzer bereit ist, zwischen 77 und 99 Euro zu bezahlen, wobei keine klare Präferenz für einen spezifischen Preis vorliegt.

    Die Diskussion unterstreicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen Abwägung der technischen Umsetzung und des Formats, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der potenziellen Leserschaft zu erfüllen.

  • Klar. Es zeigt sich aber auch, dass ...

    ... keine klare Präferenz für einen spezifischen Preis vorliegt.

  • Hallo zusammen,


    ich war einige Zeit offline und widmete mich der Entstehung der Digitalausgabe. Per E-Mail habe ich weit über 100 Rückmeldungen erhalten, die Statistik sieht ähnlich aus wie die hier erfolgte Online-Abstimmung, für die ich mich herzlich bedanken möchte. Ich wusste gar nicht, dass das hier so möglich ist. Es gibt auf EriksSkyTalk auch ein Video zu den Ergebnissen.


    Im Vorfeld war für mich bereits definitiv klar, nur mit weichem Wasserzeichen zu arbeiten. Ein hartes DRM kam nie in Betracht. Meine Frau hatte vor vielen Jahren damit begonnen, auch E-Books zu kaufen und zu lesen. Das war mit Adobe-ID und Sony-Lesegerät. Dann wurde die Zugangsart geändert und die Dateien waren nicht mehr lesbar, nicht mehr herunterladbar, einfach tot. Das ist Betrug, denn meine Frau hat bezahlt und ein Recht auf das Lesen der Bücher. Das Problem hatten alle anderen auch, eine Lösung gab es damals nicht. Fazit: Politisch lehne ich ein hartes DRM ab.


    Mittlerweile habe ich mit LIBRI.Digital einen Distributionsvertrag und das Astronomiebuch wird digital kommen. Der Preis wird 89.90 € sein. Auf Buchhandel.de gibt es auch eine Leseprobe. Der angegebene Termin vom 01.06.2024 wird wohl nicht zu halten sein, es gibt zurzeit technische Probleme, obwohl die beiden ersten Bücher (Fachwörterbuch und Mikroskopiebuch) einwandfrei funktionieren. Wir suchen zurzeit noch den Fehler.


    Zum Preis sei gesagt, dass auch ein Digitalbuch Kosten verursacht, wenngleich auch keine Druckkosten. So bekommt der Distributer 50%. Nächste Woche kommt eine neue Workstation für 3 T€, denn ohne PC geht es nicht und der Alte ist zu langsam (Zeitfresser sind mehrere tausend - aktiven - Querverweise, die mein Buch enthält). Auch Fachliteratur muss sein und meine Frau muss ich wegen meiner ständigen Abwesenheit mit Restauranteinladungen bestechen. ;)


    Im Übrigen bin auch ich ein absoluter Freund von Papierbüchern! Ich lese keine Digitalbücher! Aber was soll ich machen, wenn ich den Aufwand, die Kosten, das Gewicht für ein Papierbuch nicht mehr wuppen kann. Ein Verlag? Nein Danke. Erfahrungen haben gezeigt, dass dort Jahre vergehen, ich mich mit dem Produkt nicht mehr identifizieren kann und zudem keinen Cent erhalte, aber 2000 Arbeitsstunden pro Jahr reinstecke, und den Verlagsforderungen nachkommen muss, was mir meine Freiheit nimmt. Darüber hat schon mein damaliger Professor bei seinem Buch geschimpft und viele andere Autoren, die ich kenne, auch. Auch Outsourcen einzelner Leistungen sind unbezahlbar, ich habe mir da teilweise Angebote für Lagerung und Versand geholt, die waren unfassbar. Damit das Buch trotzdem weiterleben kann, erscheint es jetzt digital.


    Ich habe mich sehr über die angeregte Diskussion hier im Forum und auch in den E-Mails gefreut. Ich erkenne darin auch eine Anerkennung meiner jahrzehntelangen Arbeit. Das gibt Kraft, weiter zu machen. Weiter geht es allerdings erst einmal mit ganz anderen Themen. Entspannung muss auch mal sein.


    In Freundschaft

    Euer Erik

  • Lieber Erik,

    das sind gute Nachrichten.

    Dass der Distributor 50% (in Worten: fünfzig Prozent - wirklich?) nimmt, macht mich ein wenig fassungslos. Wie erklärt sich das? Hängt das von den erwarteten (niedrigen?) Verkaufszahlen ab?

    Ich freue mich auf die digitale Ausgabe - ich hoffe, es gibt ein pdf-Format. 🤗

    Beste Grüße

    Klaus

  • Moin Erik,


    noch ein Tipp in Sachen weiches Wasserzeichen von mir. Ich habe ein Digitalbuch, bei dem beim Kauf im Fuß aller Seiten eine Zeile mit dem folgenden Inhalt eingefügt wurde:


    "Dieses Buch wurde erstellt für und verkauft an: Mein Name"


    Das verhindert natürlich nicht, dass man das PDF weiter geben kann. Aber da der Text nicht so ohne Weiteres veränderlich ist, sieht man bei jeder irgendwo auftauchenden Kopie, wer das Buch weiter gegeben hat. Es gibt natürlich auch für dieses Buch ein Recht auf Privatkopie, aber wenn es dann mit dem Hinweis irgendwo in Massen oder in Downloads angeboten wird, weiß der Autor zumindest, wenn er eventuell in Haftung nehmen kann. Diese Verfahren dürfte auch von Vielen akzeptiert werden.


    Nur so als Tipp.


    Gruß Thomas

  • Dass der Distributor 50% (in Worten: fünfzig Prozent - wirklich?) nimmt, macht mich ein wenig fassungslos.

    Moin,

    nicht nur Dich, aber andere nehmen noch mehr. Weil die anderen Anbieter auch nur über LIBRI-Digital gehen, die die Aufgabe der Distribution innerhalb der sogenannten tolino-Allianz übernommen haben, um gegen Amazon/Kindle "anstinken" zu können. Die haben schon einen hohen Aufwand für Softwarebereitstellung usw. Ich schätze, da müssen etwa 10 Menschen von ernährt werden und die Hardware usw. bezahlt werden. Strom und Lizenzgebühren kommen auch hinzu. Nicht jeder kann mit denen direkt einen Vertrag machen, die meisten gehen über andere Anbieter. Ich habe durch meine Printbücher dort gute Kontakte und bin auch in höheren Etagen bekannt. Bei Papierbüchern sind es sogar effektiv noch deutlich mehr als 50% (Skonto, Versand), bei Büchern unter 10 Euro nochmals mehr. Deshalb zahlen Verlage auch kaum noch etwas an die Autoren.


    Bei mir kommen ja auch noch Gebühren hinzu: einmalig ISBN, jährlich VLB und Duales System (wg. Verpackung und Schutzfolie).


    Es sind eine Menge Kosten, aber beklagen will ich mich nicht. Schließlich leben andere Menschen in unserem Land davon.

  • Moin Thomas,


    die Idee der personalisierten Fußzeile hatte ich auch überlegt. Aber dazu müsste ich das Buch für jeden Kunden neu erzeugen (PDF). Das dauert zurzeit 45 Minuten bei ca. 5 Versuchen, weil er immer wieder abstürzt, also einen ganzen Tag. Das Problem ist die gewaltige Größe des Werkes. Einige meinen, es sei das weltweit umfangreichste Werk dieser Art. Grund für die Abstürze sind vermutlich die vielen interagierenden Elemente im Buch, also Querverweise, usw. Meine Frau schreibt auch Bücher, wo nur Bilder und Texte vorkommen, keine Nummerierung, keine Verweise, nichts anderes. Da gehen 800 Seiten ganz flott, obwohl ihr PC geringere Leistung hat.


    Schau'n wir mal, wie es so läuft. Erst einmal muss das tolino-System mein Buch technisch akzeptieren, was bisher aus unbekannten Gründen misslang.

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