Montierung Schwenkbereich einstellen. Stativkollision

  • Hallo zusammen,


    vor ein paar Tagen ist es wieder mal passiert. Beim Schwenken meiner HEQ-5 nach Westen kam nachts um halbdrei der Tubus nahe ans Stativ und ich habe abgebrochen, obwohl noch wenigstens eine Stunde drin gewesen wäre. Ich hätte die Montierung parken und das Ziel nochmal aufsuchen können. Aber bis ich dann wieder denselben Bildausschnitt habe ... . Versuchsweise habe ich das Ziel nach Exit nochmal eingegeben, funktionierte aber nicht, der Tubus bewegte sich in der gleichen Richtung weiter.


    Dieses Problem dürfte ja bekannt sein. Gibt es die Möglichkeit einen 360° Schwenk so zu machen, sodass der Tubus auf die richtige Seite kommt und der Bildausschnitt stimmt ? Er müsste zurück nach Osten schwenken und dann auf der anderen Seite des Stativs wieder nach Westen.


    Bin für jede Hilfe dankbar.


    Grüße

    Günter

  • Hi Günther


    Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe. Wenn ich dich richtig verstehe, dann meinst du einfach einen Meridian flip, oder?

    Dabei wechselt man die Pier side.


    Dieses Problem dürfte ja bekannt sein. Gibt es die Möglichkeit einen 360° Schwenk so zu machen, sodass der Tubus auf die richtige Seite kommt und der Bildausschnitt stimmt ?

    Genau dazu gibt es platesolving, damit passt der Bildausschnitt wieder (fast) Pixelgenau. Nutzt du kein Platesolving?

    Ich arbeite mit Nina, ein aufsuchen oder ausrichten entfällt unter verwendung von platesolving komplett. Nina fährt automatisch das Objekt an und korrigiert die Ausrichtung ohne mein zutun. Ein Meridianflip wird ebenfalls komplett automatisch durchgeführt und wieder zentriert.


    CS, Seraphin

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Nicht neu hier und trotzdem eine Frage“ zu „Montierung Schwenkbereich einstellen. Stativkolision“ geändert.
  • N' Abend Seraphin


    Ja, den Meridian flip meine ich. Damit sollte das Problem zu lösen sein. Das scheint allerdings für die HEQ-5 nicht vorgesehen zu sein aber ich kann ja mal bei TS nachfragen.


    Zu Beginn befindet sich das Objekt (in meinem Fall NGC 4631) noch auf der östlichen Seite und von dieser Seite hatte ich nach Alignment mit Alkaid begonnen. Vielleicht ist es möglich das Objekt von der westlichen Seite anzufahren obwohl es noch östlich ist. Dann wäre der Tubus von Beginn an auf der "richtigen" Seite.


    Platevolving mache ich nicht, sondern klassisch Einnorden, dann Alignment.


    Grüße

    Günter

  • Hi

    Das scheint allerdings für die HEQ-5 nicht vorgesehen zu sein aber ich kann ja mal bei TS nachfragen.

    bei meiner EQ3 ist es so, dass nach erneutem anfahren des selben Objekt nachdem Meridian durchgang, automatisch geflipt wird. Das wird bei der HEQ5 sicher auch funktionieren.


    Dann wäre der Tubus von Beginn an auf der "richtigen" Seite.

    Ob man die HEQ dazu bewegen kann, auf der falschen Pierside zu starten, bezweifle ich.


    Platevolving mache ich nicht, sondern klassisch Einnorden, dann Alignment.

    Darf ich fragen warum nicht? Platesolve nimmt dir soviel arbeit ab. Das Einnorden bleibt natürlich, aber durch das platesolving kannst du auf das Alignement verzichten und bist in wenigen Sekunden genau dort wo du willst. Das spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht es auch mehrere Nächte zu nutzen, ohne Versätze. Auch die Rotation der Kamera kann damit korrigiert werden.


    CS, Seraphin

  • bei meiner EQ3 ist es so, dass nach erneutem anfahren des selben Objekt nachdem Meridian durchgang, automatisch geflipt wird. Das wird bei der HEQ5 sicher auch funktionieren.

    Meinst Du mit "erneutem Anfahren" ESC, dann Eingabe Objekt, dann view? Hatte ich versucht, s. #1. Auf jeden Fall würde Parken und von da aus erneut anfahren wohl gehen. Aber dann komme ich nicht zur exakt derselben Position.


    Ob man die HEQ dazu bewegen kann, auf der falschen Pierside zu starten, bezweifle ich.

    Ich auch, hab's aber noch nicht probiert. Leider fehlt meiner HEQ-5 ein Quäntchen KI.

    Darf ich fragen warum nicht? Platesolve nimmt dir soviel arbeit ab. Das Einnorden bleibt natürlich, aber durch das platesolving kannst du auf das Alignement verzichten und bist in wenigen Sekunden genau dort wo du willst. Das spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht es auch mehrere Nächte zu nutzen, ohne Versätze. Auch die Rotation der Kamera kann damit korrigiert werden.

    Das wäre die beste Lösung, aber ich müsste wissen, wie ich das mit meiner gegenwärtigen Ausrüstung mache. Mich ganz auf Neues umzustellen fällt mir schwer.


    Beste Grüße

    Günter

  • Ja das hört sich recht interessant an, wobei hier eine praktische Nachempfindung beim Einstellen der Objekte dies selber zu erfahren. Ich denke dass die Richtung des Okularauszuges hier eine große Rolle spielt, wobei ich das vorher falsch einstellt hatte, bevor ich das 3-Sterne-Alignement an meiner Montierung ausgeführt hatte. Ein Objekt das vor dem Meridian flip sich im Osten befand - ist danach der Tubus mit der Position des Okularauszuges in einer anderen Richtung. Anscheinend ist die Heq5 so programmiert, dass nach dem Meridian flip eines Objektes in eine andere Richtung geschwenkt wird.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Guten Morgen

    Meinst Du mit "erneutem Anfahren" ESC, dann Eingabe Objekt, dann view? Hatte ich versucht, s. #1. Auf jeden Fall würde Parken und von da aus erneut anfahren wohl gehen. Aber dann komme ich nicht zur exakt derselben Position.

    ja, das ist so. Alleine durch die Toleranzen wird das nie ganz genau sein.


    Ich auch, hab's aber noch nicht probiert. Leider fehlt meiner HEQ-5 ein Quäntchen KI.

    Wenn man die falsche Seite erzwingen würde, würde das gesamte Teleskop in eine unmögliche Stellung gebracht. Ob das so eine gute Idee wäre, bezweifle ich. Die Gefahr anzustossen hättest du dann bei beginn einer Session statt am Ende.


    Das wäre die beste Lösung, aber ich müsste wissen, wie ich das mit meiner gegenwärtigen Ausrüstung mache. Mich ganz auf Neues umzustellen fällt mir schwer.

    Das heisst du nimmst manuell auf und ohne Guiding?


    Es geht natürlich auch ohne platesolving. Wenn genug helle Sterne im Feld sind, geht eine ziemlich exakte Ausrichtung auch so, nach einem Flip.


    dass nach dem Meridian flip eines Objektes in eine andere Richtung geschwenkt wird.

    Das Objekt wird einfach auf der anderen Pier side wieder zentriert, nicht aber in eine andere Richtung geschwenkt.


    CS, Seraphin

  • Guten Morgen allerseits,


    Wenn man die falsche Seite erzwingen würde, würde das gesamte Teleskop in eine unmögliche Stellung gebracht. Ob das so eine gute Idee wäre, bezweifle ich. Die Gefahr anzustossen hättest du dann bei beginn einer Session statt am Ende.

    Hm, hier schreibt Frank in #10


    "nein, das soll heißen, dass du quasi von der falschen Meridianseite aus dein Ziel anfährst. Dann wird normal nachgeführt und nach einer gewissen Zeit kommst du über den Meridian und das Scope befindet sich schon auf der richtigen Seite und muss nicht mehr umschlagen. Schau dir mal die Beschreibung im Handbuch zum „Force Flipping“ an - nicht so schwierig" :)


    Und hier die Beschreibung




    Also muss ich als Nächstes schauen, ob ich die Einstellung "Auto Flipping" habe. Dann sollte bumping nicht passieren, wenn ich es richtig verstehe.


    Das heisst du nimmst manuell auf und ohne Guiding?


    Es geht natürlich auch ohne platesolving. Wenn genug helle Sterne im Feld sind, geht eine ziemlich exakte Ausrichtung auch so, nach einem Flip.


    Das Objekt wird einfach auf der anderen Pier side wieder zentriert, nicht aber in eine andere Richtung geschwenkt.

    Nein, mit guiding. Mit 1-Stern-Alignment komme ich in der Regel gut zurecht. Wäre etwa ein 3-Stern-Alignment gleichbedeutend mit platesolving? Ja, zugegeben, mit platesolving habe ich mich noch nicht befasst . Vielleicht entgeht mir da etwas.


    Grüße

    Günter

  • Hi Günther


    Nur ganz kurz, da zeitmangel.

    Nein, mit guiding. Aber das ist doch nicht gleichbedeutend mit platesolving, wobei ich mich damit nocht nicht befasst habe. Vielleicht entgeht mir da etwas.

    Natürlich nicht. Aber du kannst um neu auszurichten auch das guider Bild verwenden. Screenshot machen, drehen und dann wieder gleich einstellen.

    Zudem ist der schritt zu platesolving nicht So gross, wenn schon Guiding und Laptop eingerichtet ist.

    Am einfachsten ist dann der Schritt zu Nina. Damit hast du das sorglos packet.


    CS, Seraphin

  • Danke für die Hinweise zu Platesolving, Seraphin! Muss ich mir überlegen.


    Eben nachgesehen, die Voreinstellung ist "Auto Flipping", wie zu erwarten. Dann sollte aber im oben beschriebenen Fall - Objekt noch im Osten - nach GOTO ein meridian flipping erfolgt sein. Oder verstehe ich die Beschreibung unter 6.6 oben falsch?


    Grüße

    Günter

  • Ist es nicht sie selbe Frage wie in meinen Threat:  "Welchen Rotationswinkel-Bereich vermeiden ?"


    Gibt es die Möglichkeit einen 360° Schwenk so zu machen, sodass der Tubus auf die richtige Seite kommt und der Bildausschnitt stimmt ?

    Das nennt man "Meridian Flip". Du stellst das in NINA, SGP etc. ein.

    Es gibt sehr viele Videos auf YouTube zum Meridian Flip.


    Es hilft dir aber nicht zu verhindern, dass dein Teleskop mit dem Stativ kollidiert. Dazu müsstest du eine Pause machen um den Meridian herum (verlorene Aufnahmezeit)

    Oder das Filterrad um 180° nach oben schwenken (Falls es dir um das Filterrad geht).


    FAlls du kein Filterrad benutzt und nur die Kamera an das Stativ kracht, dann wäre eine Säulenverlängerung die einfachste Lösung.


    CS, Sebastian


  • Hallo,

    Zitat

    Es hilft dir aber nicht zu verhindern, dass dein Teleskop mit dem Stativ kollidiert. Dazu müsstest du eine Pause machen um den Meridian herum (verlorene Aufnahmezeit)

    Du kannst der Montierung im Treiber ein Limit setzen, damit das Teleskop nicht gegen das Stativ knallt: Siehe z. B. https://youtu.be/kdJG4_UXyCk?si=_UgtxKSJ1mY01V0K


    Gruß Jürgen

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

    :camera: Kameras:ZWO ASI 533 MC Pro Color, ZWO ASI533MM Pro, ZWO EFW 7*36mm, ZWO Filtersatz LRGBSHO

    :telescope: Montierung:Skywatcher HEQ5 Pro Goto    :level_slider:Autoguiding:ZWO SW Astrokamera ASI120MM Mini    :fireworks: Focuser:ZWO EAF
    :desktop_computer: Teleskop-Rechner: Dell Optiplex+Win11 :control_knobs: Teleskop-Steuerung:N.I.N.A+ASCOM :sparkles:Bildbearbeitung:PixInsight, AstroPixelProcessor

  • Das nennt man "Meridian Flip". Du stellst das in NINA, SGP etc. ein.

    Es gibt sehr viele Videos auf YouTube zum Meridian Flip.


    Es hilft dir aber nicht zu verhindern, dass dein Teleskop mit dem Stativ kollidiert. Dazu müsstest du eine Pause machen um den Meridian herum (verlorene Aufnahmezeit)

    Oder das Filterrad um 180° nach oben schwenken (Falls es dir um das Filterrad geht).

    Hallo Sebastian,


    das Einfachste - ohne NINA ... - wäre meridian flipping gemäß der Beschreibung der Syn-Scan in #9. Damit sollte "bumping on the tripod" zu vermeiden sein. Nur ist, wie oben beschrieben, kein automatisches flipping erfolgt. Daran rätsele ich noch.


    Möglich ist auch "Force Flipping", aber da müsste ich schon sicher sein, dass der Tubus nicht mit dem Stativ kollidiert.


    Grüße

    Günter

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