8" Rucksack-Dobson

Hallo,

ich mach mal neuen Beitrag, etwas zu früh, hab noch nicht mal richtig angefangen - aber im Einsteigerforum kam die Frage nauch "Teleskoptransport zu Fuß" auf, und für mich die geschickteste Lösung ist da der "Reisedobson": komplettes Teleskop mit Zubehör muss Platz im Rucksack finden - habe ja selber mit meiner Russentonne in Schultertasche und Stativ mit Tragegriff eine sehr mobile Lösung, aber für weitere Strecken ist das einfach zu lästig...

Ja, zugegeben, nicht meine Erfindung, wurde alles schon zig mal gelöst, aber ich mach ja gerne alles selber und alles etwas anders (wollte früher auch keinen C64, war einer der Schneider-CPC-Sonderlinge ), so ist ja auch mein 14"-Besenstiel-Dobson entstanden.

Warum das Ganze, hab ja eigentlich schon genug Teleskope?

Hatte von einem sehr freundlichen Astrokollegen hier aus dem Forum einen fast fertigen 8"-Rohling bekommen - damit will ich mich beim Polieren mit der PDI vertraut machen und bei einem kleinen Workshop ein paar Interessierte zum Spiegelschleifen motivieren - gestern hatte ich meinen "Polier-und-Spiegeltest-Abend" - hat Spaß gemach

Nur eine richtige Verwendung für das gute Stück hatte ich noch nicht, da hat mich der Beitrag mit dem "Zufußtransport" drauf gebracht - jetzt hier mein Beitrag, damit ich mir etwas Druck aufbaue, nicht das die ganze Sache wieder einschläft

Hier mein Ziel und grobe Daten:

Spiegel: 8" f ca . 94 cm

komplettes Dobson muss in Sperrholzkiste - die Stangen vom Gittertubus max. 1x geteilt

passender Rucksack muss natürlich auch gefunden/gebastelt werden...

Mein aktueller Stand:

Der 2"-OAZ sieht etwas überdimensioniert aus für den "kleinen" Spiegel, aber den habe ich unbenutzt im Schreibtsich - war eine Fustbestellung: bei Gerd Neumann gab es keine "deutschen" OAZs mehr. Freundlicherweise hat Hr. Neumann dann doch noch einen seiner tollen Heli-Fok "gefunden" und der von KineOptics ist frei - der Direktimport war erstaunlich günstig

Die nächsten Schritte:

passenden Fangspiegel finden, Sperrholz kaufen und ganz wichtig: Spiegel polieren - und ja, genauen Plan hab ich nicht und mache ich auch keinen - Anregungen sind gerne willkommen, bin gespannt was da dann wächst....

viele Grüße,

Martin

Zitat von Spica 44

bist Du astromäßig schon einmal auf den Namen "Fünfling" gestoßen

Hallo Marwin,

ja klar, über die 5-linge bin ich auch schon gestolpert, ist mir aber zuviel Alu, bin eher der Holzwurm - und die großen Höhenrader stören mich, will ja alles in einer Box unterbringen - hier im Forum, da finde ich meist nur schwer was - muss wohl an meinen Suchanfragen arbeiten aber danke für den Hinweis, da muss ich in einer Polierpause nochmal stöbern - danke für den Hinweis...

Gruß, Martin

Zitat von GerdHuissel

"Der 8"Handkofferdob für Chile"

Hallo Gerd,

deine Homepage hatte ich auch schon mal besucht, viele tolle Teleskope und schöne Webseite!

Deine Chile-Handkoffer hatte ich aber noch nicht gefunden - danke für den Tipp, und ja, die großem Höhenradradien machen das Ausbalancieren einfacher, da hab ich bei meinem 14"er auch lange gekämpft, da ohne große Ballastgewichte auszukommen.

Hab da ein paar Ideen, muss noch sehen was funktioniert und wo ich dann bei www-Ideen "abschreibe"....

Gruß, Martin

Zitat von Stathis

alt, aber längst nicht veralte

Hallo Stathis,

ja genau, Teleskope veralten nie - und danke für den Link zum "Leitfaden" - bin ja immer etwas "suchfaul / -ungeschickt"

besonders begeistert hat mich dein "Reise Archimedes 10" f/5.4" (mit dem süßen Maulwurf im Bild - war als Kind mein "Held") - die Idee mit Streulichtblende direkt am Fangspiegel hab ich dort zum ersten mal gesehen, der einseitige Aufbau bingt natürlich viel Gewichtseinsparung.

Wie genau ich da bei meinem Versuch jetzt umsetzte? noch keine Ahnung, bin ja zu faul um das bis ins Detail durchzukonstruieren, bin da eher der Bastler, fange irgendwo an und lass das wachsen und sehe was ich ohne Drehbank, Fräsmaschine, 3-D-Drucker usw. so von Hand umsetzten kann...

viele Grüße, Martin

Hallo,

vielen Dank für die bisherigen Denkanstöße, inzwischen habe ich mir ein paar mehr Gedanken gemacht:

im Prinzip orientiere ich mich an den Aufbau von meinem 14"-Besentiel-Dobson (hat sich einigermaßen bewährt und die Familienzugehörigkeit soll ja erkennbar bleiben

um die Streben kurz zu halten, wandert der OAZ vor den oberen Ring, der Fangspiegelhalter wird dann etwas "schräg" aber man wächst ja an seinen Aufagben .

Leider geht es jetzt nicht ganz ohne Rechnerei: wie lange müssen die Streben werden - bzw. passen diese wenn sie 1x geteilt sind in die vorgesehen Kiste: Als Ringdurchmesser für das Tubusgerüst gehe ich von 24cm Innendurchmesser und ca 5 cm Ringbreite aus. Jetzt muss etwas "genkniffelt" werden - keine Ahung ob man meinen Gadanken folgen kann :

Durchmesser vom OAZ ca. 80mm => Optische Achse 40mm über vorderem Tubusring, der Fokusierer hat eine Rohrlänge von ca. 60mm
und Verfahrweg von 25mm => Brennpunkt lege ich jetzt einfach mal „dazwischen“, also so ca, 70mm außerhalb vom Tubusinnenring, dann die 120mm bis zum Mittelpunkt, dann komme ich auf den Abstand OAZ-Mitte zur Spiegel:

l = f – (120 + 60) = 760 mm (f ca. 940mm)

jetzt kann ich davon noch den OAZ-Radius und die Dicke der Multipelxplatte des oberen Ringes abziehen, dann bleiben ca. 705 mm
zwischen oberem und unterm Tubusring. Die Befestigung der Streben soll wieder über Gabelköpfe erfolgen (die Idee vom 14“er gefällt mir immer noch), diese bringen noch jeweils 25mm Bauhöhe => die Streben müssen nur noch ca. 655 mm Tubuslänge überbrücken, werden aber etwas länger, weil sie ja schräg im Raum liegen:

länge = SQR(655² + 150²) = 672 mm (+ etwas „Fleisch“ für die Befestigung)

=> die geteilte Strebe wird also ungefähr 340 mm lang, mein Multiplexring für die Tubusenden habe ich mit 240mm Innendurchmesser + 50mm Breite angesetzt, das ergibt – ist jetzt wirklich Zufall, hab das bisher wirklich nicht zuende gerechnet - 340 mm Außendurchmesser – passt also genau zur Strebenlänge und der späteren Kiste…

Ist jetzt nur mal über Daumen gerechnet, aber wenn sich kein grober Fehler eingeschlichen hat, könnte die Idee funktionieren – ich liebe das
Projekt schon jetzt

viele Grüße, Martin

Zitat von NormanG

mit den konkaven Seiten des Bodens der Wiege

Hallo Norman,

ja, ist keine perfekt Lösung ; da hast aber genau hingeschaut, ist kein Designelement, war nur "Restholzverwertung" für den Aufbau zum optischen Test - aber irgendwie hab ich das dann so gelassen (nur noch schön geölt das Holz) - so ein Provisorium hält halt doch am längsten

Hab die Höhenkufen nur noch umplatziert und etwas verstrebt - damit ich weiter "runter" richtung Horizont schwenken kann, und die lange vom Schwerpunkt verbesswert - irgedwann wollte ich noch die Besenstiele durch Alurohre erstetzen, aber noch halten die Eindrehgewinde in den Holzstäben...

Gruß, Martin

Hallo,

da zu meiner groben Abschätzung keine Einwände gekommen sind , ging es heute an die Oberfräse:

Je ein Kreisring für Hut und Spiegelzelle, ein umlaufender Kreisring wird später für die Höhenräder verwendet (müssen noch etwas schrumpfen, muss ja in die Kiste passen).

Aus den beiden inneren Scheiben soll die Lagerung für die Rockerbox enstehen (in eine werden die Lager eingearbeitet, das andere wird als Lauffläche benutzt) - muss ja alles irgendwie sinvolle Verwendung finden. Leider sind meine Schrauben und Streben noch nicht da, bin sehr gespannt, ob das mit meinen filigranen Stangen (10er Alurohr) funktioniert, oder ich dann noch zweite Lage drüberschieben muss...

Viele Grüße, Martin

Zitat von FRANK21

Qatsch, die Diagonale einer quadratischen ist 1,4x länger

Hallo Frank,

Ja klar, diagonal geht mehr, hatte Angst, dass Chaos ausbricht, wenn ich 12 Halbstreben in die Diagonale lege, wollte die alle nebeneinander liegen haben und andere Gründe:

Will mal testen wie dünn ich die Streben halten kann, und denke kürzer sind die dann steifer.

Und bei meinem 14" Hut hab ich das Problem, dass unten der Fangspiegel und oben die Justierschrauben überstehen, ist ungeschickt zum ablegen, auch ein Grund für die jetzt angedachte Lösung. ..

Keine Ahnung ob das dann funktioniert, hat aber alles einen Grund warum ich das so versuche

Viele Grüße, Martin

Hallo,

heute nur kleines Teil geschafft, irgendwie ist der Materialfluß zum erliegen gekommen, war zu spontan gestartet das Projekt - hier meine Lösung für die OAZ-Befestigung - leider habe ich oben eine Kantung vergessen, da muss ich noch verstärken oder den OAZ nochmal drehen, damit da an der dünnen Rahmenkante nix verwindet:

und anschrauben geht auch noch nicht, damit will ich warten bis das Ding komplett montiert ist, damit der Einblickwinkel einigermaßen gemütlich wird...

viele Grüße,

Martin

Zitat von the playstation

Kann dich genau verstehen

Ja warten nervt zwar, aber ab und zu ist so eine Pause bei meiner fast planlosen Herangehensweise nicht schlecht, da kann die eine oder andere Idee noch etwas nachreifen - nur diese Woche ist doof:

Ferien => Kindertraining fällt aus, ich als Trainer hab frei und selber leicht erkältet, also auch kein Ausdauertraining für mich, wäre genug Zeit zum basteln nach Feierabend....

Aber wird schon werden, zur "not" poliere ich halt am Spiegel weiter

Gruß, Martin

Hallo,

wieder ein (zu kleiner) Schritt weiter - aber ja eigentlich wollte ich ja Spiegel polieren, aber das basteln macht gerade mehr Laune - da geht's schneller vorwärts

heute bisher nur die beiden Ringe vom Tubus zusammengebracht: Parkposition funktioniert schon mal - den beiden Lochkreise von den "Ankerpunkten" habe ich unterschiedliche Radien gegeben, so passen die Gabelschrauben schön ineinander (das ist eine Verbesserung zu meinem 14"er, da hatte ich an sowas nicht gedacht). Zum Verbinden nehme ich Klappsplinte, damit die spätere Montage schneller und bequemer geht als mit Schrauben und Muttern:

Oben fehlt der OAZ und die Fangspiegelspinne unten die Spiegelzelle, der Platz dazwischen soll als Stauraum für die Strebenteile und Höhenräder dienen.

Ich freu mich bis ich die Stangen beisammen ab, wird Zeit für Richtfest....

aber heute sind erst mal noch ein paar Kleinteile dran: Halter für Fangspiegelspinne: da der Fangspiegel über dem oberem Ring sein soll, kann die Spinne nicht einfach durch den Ring gespannt werden, jetzt gilt es einfache Möglichkeit zu finden (hab' nur Säge, Bohrmaschien, Feile...) - und welches Material??? Ich versuche da mal mit Alurest 6mm dick:

immer zwei Stück zusammen, danzwsichen wir das Blech der Spinne eingeklemmt....

Viele Grüße, Martin

Hallo,

nachdem alle Spinnenhallter fertig waren, ging es heute ans Zeichenbrett: ein ganz grober Plan für die Spinne musste her, geplant hatte ich für die Spinnenteile dünne Bleche zu verwenden, da die immer etwas blöde zum Verarbeiten sind habe ich für den Testaufbau 1mm Flugzeugsperrholz verwendet, da war noch kleiner Rest von der Streulichtblende vom 14'er übrig - hat lustigerweise ziemlich gut gepasst - lustig, dass ich den 3 Jahre rumliegen hatte, der hat wohl nur auf dieses Projekt gewartet :

da sich das Sperrholz nicht knicken lässt, musste ich für das Mittelteil einen Blechhalter basteln (bei Blechstreben können diese Teile gleich aus den Blechenden gebogen werden (2x 30° kanten), das Abkanten der kleinen Blechteile am Schraubstock hat generft, muss mir wohl mal eine kleine Kantbank basteln

Dann natürlich gleich der Test ob das alles passt und auf dem Hut Platz findet:

Es haben sich wohl leichte Fertigungstoleranzen eingeschlichen (bin halt kein Mechaniker ), die Spinnenbeine sich dnoch etwas verzogen, aber Holz kann ja leicht nachbearbeitet werden.

Für die Montage auf dem Hut sind in das Multiplex M4-Ensat eingedreht, da muste ich nur 6mm vorbohren, für die Holzgewinde-Ensat-Variante wären 9mm nötig, ich wollte aber für den ersten Test nicht unötig große Löcher bohren, evlt muss ja noch was versetzt werden...

Viele Grüße, Martin

Ja, die Sperrholzvariante ist wirklich etwas labil, aber für erste Mechaniktests reicht mir das so.

Der Plan war, dass ein Spinnenbein bei geschwenkten Teleskop nach oben zeigt, denke dann sind die Biegemomente vom Fangspiegel beherrschbar - wird sich zeigen, wenn nicht muss halt andere Lösung her, bin da immer neugierig beim Basteln und teste was geht und was halt nicht geht - gehe meinen Projekt ziemlich unbedarft an🙈

Gruß, Martin

Hallo,

jetzt bin ich doch neugierig geworden und hab Versuch gemacht:

Ja, das dünne Sperrholz arbeitet ein wenig, ist aber etwas verzogen, weil noch nicht alles passt, denke wenn alles richtig ausgerichtet ist wird es eher besser. Das "papierige" 1mm Sperrholz ist aber schon erstaunlich steif, bin gespannt was dann bei dem "richtigen" Material passiert ...

Alternative wäre evlt. die 120° Spinne durch 180°+90° Variante zu ersetzen - irgendwie wird sich das schon lösen lassen👍

Viele Grüße, Martin