Widerspruch (?) zwischen Schwarzen Löchern und der Sonne

  • Hallo zusammen,


    seit einigen Monaten treibt mich ein Gedanke umher, welcher in den folgeden Zeilen zusammengefasst ist:


    Es handelt sich um das Grenzgebiet extrem massereicher Schwarzer Löcher (lediglich diese).


    Definition: Ereignishorizont bzw. Schwarzschildradius rE für ein Schwarzes Loch sind Orte mit Fluchtgeschwindigkeit = c.


    Dieser numerische Zusammenhang wird in der Literatur durchweg anhand folgender Gleichung (klassische Mechanik) dargestellt:


    rE = 2*G*M / c2                                                                   (1)


    mit:

    rE: Abstand zur Singularität des Schwarzen Loches

    G: Gravitationskonstante: 6,67*10-11 [m3/(kg*s2)]

    M: Masse des Schwarzen Loches [kg]

    c: Lichtgeschwindigkeit [m/s]


    Also ohne jeden relativistischen Bezug wie z.B. Längenkontraktion, Raumkrümmung, etc. .


    Dies gilt auch für die grundlegende Veröffentlichung von Roger Penrose (Scientific American, Mai 1972, S. 38 - 46).


    Im aktuellen Wikipedia werden Ereignishorizont bzw. Schwarzschildradius ebenfalls durch diese Gleichung definiert:


    Ereignishorizont – Wikipedia


    Soweit so gut …


    WICHTIG: Die nachfolgenden Betrachtungen beziehen sich ausschließlich auf extrem massereiche Schwarze Löcher wie z.B. TON618 mit ca. 70 Mrd. Sonnenmassen.


    Für dieses Objekt ergibt sich mit Gleichung (1) ein Schwarzschildradius von 2,07*1014 m bzw. 1380 AE; ein immens hoher Wert !


    Wenn Gleichung (1) aus der klassischen Mechanik für die Bestimmung des Schwarzschildradius bzw. des Ereignishorizontes gilt, gibt es keinen erkennbaren Grund, warum nicht auch die sehr ähnlich strukturierte Gleichung (2) zur Bestimmung der Schwerebeschleunigung an diesem Ort anwendbar sein soll:


    a(rE) = G * M / rE2                                                                  (2)


    mit:

    a(rE): Schwerebeschleunigung am Ereignishorizont.


    Gleichungen (1) und (2) sind durch v = a * t  und  rE = ½ a * t2 miteinander verknüpft (ebenfalls klassische Mechanik).


    Für den Ereignishorizont des „Monsters“ TON618 ergibt sich eine Schwerebeschleunigung von lediglich 217 m/s2 bzw. 22 terrestrische „g“.


    Klingt zunächst harmlos; birgt jedoch einen gewissen „Sprengstoff“ …


    Die Schwerebeschleunigung auf der Sonne (Oberfläche der Photosphäre) beträgt: 274 m/s2.


    Sonne – Wikipedia


    Der keimender Widerspruch wird sichtbar:

    • TON618 (Ereignishorizont) sowie die Sonne (Photosphäre) sind durch ähnliche Werte für deren lokale Schwerkraft gekennzeichnet.
    • Von der Sonne empfangen wir jede Menge Photonen, aber von einem Ereignis-horizont soll laut allgemeiner Literatur kein Photon entkommen können.

    Genau dieser Widerspruch ist es, welcher mich seit Monaten a bissl umtreibt.


    Danke vorab für Hinweise !


    Viele Grüße


    Volker

  • Hallo Volker,


    vielen Dank für diese interessante Frage.


    Zitat von NGC4712

    Von der Sonne empfangen wir jede Menge Photonen, aber von einem Ereignis-horizont soll laut allgemeiner Literatur kein Photon entkommen können.

    Ich hoffe, dass ich Dich richtig verstanden habe. Die Photosphäre der Sonne ist nicht der Ereignishorizont derselben. Der liegt, wenn man ihn mit dem Schwarzschildradius gleichsetzt, bei einem Radius von 3 Kilometern. So gesehen glaube ich, dass man das nicht direkt vergleichen kann. Ich habe mal die Formeln in ein Python Script gepackt und die Schwarzschild-Radien sowie die jeweiligen Beschleunigungen am Schwarzschild-Radius für TON618, 10 Sonnenmassen sowie eine Sonnenmasse berechnen lassen. Danach liegt die Beschleunigung am Schwarzschildradius der Sonne beim 66 milliardenfachen der Beschleunigung am Schwarzschildradius von TON618.


    Nachfolgend der Output meines Skriptes und der dazugehörige Quellcode. Ich hoffe, dass ich mich damit nicht komplett blamiere. Falls ja, bitte ich um Hinweise/Korrekturen


    Schwarzschildradien:

    TON618: 194829099408500.5 m

    10 Sonnenmassen: 29519.56051643947 m

    Sonne: 2951.956051643947 m

    ------------------

    Beschleunigung am Schwarzschildradius:

    TON618: 230.66379784353325 m/s²

    10 Sonnenmassen: 1.5223810657673196 Billionen m/s²

    Sonne: 15.223810657673196 Billionen m/s²

    Verhältnis der Beschleunigungen Sonne zu TON618: 66.00000000000001 milliardenfach)




    Gruß Jürgen

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  • Hallo Juergen, danke fuer Deinen Kommentar, aber der Schwarzschildradius der Sonne war nicht Gegenstand meiner Frage.


    Es ist der Verleich dieser zwei Orte, also Ereignishorizont von TON618 und der "normalen" Sonne; beide mit sehr aehnlichem Schwerefeld.


    Aber von einem soll laut Literatur keine Information nach aussen entkommen (bei lediglich relativ geringer Gravitation).


    DIES ist der "Widerspruch".

  • Hallo Volker,


    die Newtonsche Beschleunigung, deine Gleichung (2), erhält gemäß der Schwarzschild Metrik den Korrekturfaktor 1/sqrt(1-R_S/R), mit R_S=2GM/c². Damit geht die Gravitationsbeschleunigung am Ereignishorizont R=R_S gegen unendlich.


    Die Sonne hat keinen Ereignishorizont. Ein Schwarzes Loch mit der Masse der Sonne wäre wie schon von Jürgen angemerkt um die 3 km groß.


    Noch in diesem Zusammenhang zur Info. Ein auf dem Ereignishorizont radial nach außen emittiertes Photon bleibt auf dem Ereignishorizont, weshalb man diesen auch lichtartige Fläche nennt. Man liest häufig, die Fluchtgeschwindigkeit sei c, was aber etwas genauer betrachtet irreführend ist. Voraussetzung für "Entweichen" ist R>R_S, dies in "", weil es sich ja nicht wirklich um Entweichen handelt.



    Grüße

    Günter

  • Servus,

    Es ist der Verleich dieser zwei Orte, also Ereignishorizont von TON618 und der "normalen" Sonne; beide mit sehr aehnlichem Schwerefeld.

    Du berechnet die Schwerkraft am Ereignishorizont nach dem Gravitationsgesetz, aber das gilt bei Annäherung an den Ereignishorizont ncht mehr, da muss man mit die allgemeine Relativitätstheorie benutzen. Dass dein Ergebnis mit Schwerebeschleunigung von lediglich 217 m/s2 falsch sein muss, sollte dir eigentlich klar sein. Die gültigen Annahmen besagen, am Schwarzschildradius geht die Gravitation gegen Unendlich

  • Die gültigen Annahmen besagen, am Schwarzschildradius geht die Gravitation gegen Unendlich

    Am Ereignishorizont bewirkt die Anziehungskraft für alle Körper eine Fluchtgeschwindigkeit c. Unendlich ist sie erst in der Singularität hinter dem Ereignishorizont. Übrigens genau in der Mitte der Singularität müsste die Graviation wieder null betragen, weil dort dann keine Masse mehr "vor einem liegt" ... wenn man das so sagen darf.


    Hintergrund ist das Gauß'sche Prinzip, dass man die Gravitation als Feld beschreiben kann, dessen Quelle = Masse ist und (unter Idealbedingungen) sich kugelsymmetrisch ausdehnt. Konstruiert man nun in der Mitte eine Kugel mit Radius so klein, dass sich darin keine weitere Masse befindet, weil diese insgesamt in einer Schale drum herum ist, kann von dieser Mitte auch keine Gravitation ausgehen. Was sich als Schale drum herum befindet, hebt sich gegenseitig auf. (Fazit: In der Erdmitte gibt es einen Punkt mit Anziehungskraft = null, wie in jedem kugelsymmetrischen Objekt)

    Das Ganze hinkt natürlich, weil die Metrik (Geometrie) hinterm Ereignishorizont eine andere ist. Es steht nur fest, dass sie wie der Schwarzschildradius kugelsymmetrisch sein sollte. Mit Drehimpuls und Ladung entstehen andere, weit kompliziertere Lösungen und der Ereignishorizont wandelt sich zu einer Ergosphäre.

  • Hier entwickelt sich ja eine spannende Diskussion.


    Die gültigen Annahmen besagen, am Schwarzschildradius geht die Gravitation gegen Unendlich

    Kommt drauf, was man unter Gravitation versteht. Gegen unendlich geht die gravitative Beschleunigung, wie in post #4 gezeigt. Diese Beschleunigung benötigt eine Rakete um mit konstantem R stationär zu sein. Daraus folgt u.a. dass dies für R=R_S also am Ereignishorizont nicht möglich ist.


    Im englischen Sprachgebrauch ist "tidal gravity" ein geflügeltes Wort. Und das macht Sinn, denn Gezeitenkräfte gibt es nur in gekrümmter Raumzeit. Und die Gezeitenkraft geht am Schwarzschildradius nicht gegen Null, denn dort ist sie proportional zu M/M³, also zu 1/M². Demnach nimmt die "Spaghettifizierung mit zunehmender Größe des Schwarzen Loches ab.

  • Am Ereignishorizont bewirkt die Anziehungskraft für alle Körper eine Fluchtgeschwindigkeit c.

    Diese Fluchtgeschwindigkeit c gibt es nicht, selbst für Licht nicht, s. #4.


    Übrigens genau in der Mitte der Singularität müsste die Graviation wieder null betragen, weil dort dann keine Masse mehr "vor einem liegt" ... wenn man das so sagen darf.

    Würde ich nicht. Der Krümmungsfaktor der Schwarzschild Metrik ist (1-R_S/R). Und das ist das Problem, denn strikt nach der ART geht der Betrag der Krümmung für R -> Null (also bei der Singularität) gegen unendlich. Weil diese Vorherhersage der ART unphysikalisch ist, wird seit Jahrzehnten nach einer Theorie der Quantengravitation gesucht.


    Hintergrund ist das Gauß'sche Prinzip, dass man die Gravitation als Feld beschreiben kann, dessen Quelle = Masse ist und (unter Idealbedingungen) sich kugelsymmetrisch ausdehnt. Konstruiert man nun in der Mitte eine Kugel mit Radius so klein, dass sich darin keine weitere Masse befindet, weil diese insgesamt in einer Schale drum herum ist, kann von dieser Mitte auch keine Gravitation ausgehen. Was sich als Schale drum herum befindet, hebt sich gegenseitig auf. (Fazit: In der Erdmitte gibt es einen Punkt mit Anziehungskraft = null, wie in jedem kugelsymmetrischen Objekt)

    Du meinst wohl das Newtonsche Schalentheorem. Dieses geht jedoch von einer kugelsymmetrischen Massenverteilung aus und ist deshalb nicht anwendbar, denn die Schwarzschildlösung ist eine Vakuumlösung..

  • Du meinst wohl das Newtonsche Schalentheorem.

    Kenn' ich nicht, vermute, dass es ein Spezialfall des Gauß'schen Prinzips ist.

    Summe aller Feldlinien durch eine geschlossene Fläche entspricht der "Quelle" innerhalb der Fläche. Hier Kugelschale. Hat man keine Quelle innerhalb der Fläche, gibt es keine Feldlinien durch die Fläche bzw. deren Summe ist null. Gilt auch für Senken, die aber bzgl. Gravitation nicht vorhanden sind, jedoch z.B. bei elektrischen Feldern (wenn man Ladungen mit Vorzeichen versieht).


    Metrik ... Und das ist das Problem

    Ich habe ja extra darauf hingewiesen, dass es ein Problem mit der Metrik gibt und natürlich mit der Singularität an sich, die mathematisch zu einer nicht definierten Situation führt, vergleichbar einer Division durch Null. Deswegen bin ich vorsichtig, denn x/0 ist nicht definiert und gerade nicht = unendlich.

  • Zitat von GünterD

    Die Sonne hat keinen Ereignishorizont.

    Darauf wollte ich eigentlich raus. Ein Vergleich ergibt m.M. keinen Sinn.


    Gruß Jürgen

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  • Guten Morgen Kalle,


    Kenn' ich nicht, vermute, dass es ein Spezialfall des Gauß'schen Prinzips ist.

    Auch das Gauß'sche Prinzip ist nicht anwendbar, denn da geht es um Massenpunkte und das kollidiert mit der Vakuumlösung.


    Wir sprechen hier nicht über ein astrophysikalisches Schwarzes Loch (*), das durch einen Gravitationskollaps entsteht, sondern über die Schwarzschildlösung, manchmal zur Unterscheidung auch "Eternal Black Hole" genannt. Bei diesem mathematischen Konstrukt ist M durch die Raumzeitkrümmung repräsentiert. Gelegentlich wird behauptet, die Masse befände sich in der Singularität, nach dem Motto, irgendwo muss sie doch sein. Doch die Singularität ist nicht Bestandteil der Mannigfaltigkeit und ist deshalb kein Punkt im Raum. Wie das Eddington-Finkelstein Diagramm zeigt, ist sie ein Punkt auf der Zeitachse bei R=0.

    Deswegen bin ich vorsichtig, denn x/0 ist nicht definiert und gerade nicht = unendlich.

    Durch Null wird nicht dividiert, stattdessen führt eine Grenzwertbetrachtung dazu, dass die Krümmung bei R=0 gegen unendlich geht.


    Grüße

    Günter


    (*) bei einem astrophysikalischem Schwarzen Loch geht man davon aus, dass sich die Masse hochverdichtet (Planckdichte) im Zentrum befindet, in welchem Zustand ist unklar. Diese Bedingungen wird man kaum jemals empirisch untersuchen können.

  • Hallo Volker,

    Dein letzter Eintrag

    ( Aber von einem soll laut Literatur keine Information nach aussen entkommen (bei lediglich relativ geringer Gravitation).

    DIES ist der "Widerspruch". )

    Hier resonierst Du im Prinzip wie ein Grundschüler, der die berühmten Äpfel und Birnen addieren will.

    Du kannst einfach nicht die Raumzustände an der Photosphäre der Sonne mit denen, die an einem Ereignishorizont, welchen SL´s auch immer, existieren, gleichsetzen.

    Man spricht ja gerne von relativistischen Geschwindigkeiten und da könnte man genau so gut von relativistischen Raum/Zeitzuständen sprechen. Und da muß natürlich GünterD´s SchwarzschildMetrik-Korrekturfaktor her, um das mit der NewtonGleichung zum stimmen zu kriegen.


    Eigentlich ziemlich einfach.

    Gruß Hans

  • Hallo,


    dann kann ich den Spieß gerne umdrehen: Warum werden in der Literatur Schwarzschildradien nach der bei mir mit (1) gekennzeichneten Gleichung gerechnet - bar jedes relativistischen Bezuges ?


    Entweder Korrekturfaktor bei ALLEN relevanten Gleichungen oder eben gar nicht !


    Gruß


    Volker

  • Servus Volker,


    die Gleichung für den Schwarzschildradius ist doch korrekt. Aber so ganz ohne relativistischen Bezug? Warum sollte man denn 2 G * M durch c-Quadrat teilen? Wie willst du diese Gleichung klassisch nur mit Newtonmechanik herleiten? Ab welcher Gravitationsbeschleunigung soll denn z.B. Licht nicht mehr entweichen können? Das kann man doch gar nicht ohne Relativitätstheorie herleiten.

    Was eben nicht geht: die Gravitationsbeschleunigung auf der oder nahe der Kugeloberfläche, die vom Schwarzschildradius defniert wird, rein klassisch per Gravitatrionsgesetz zu berechnen. Da kommst du dann eben zu dem unrealistischen Wert, den du für TON 618 berechnet hast.


    Lass dich von dem "Grundschüler" nicht provozieren. Die Diskussion, die du ausgelöst hast, ist/war doch sehr interessant.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Eben genau mit DIESER Gleichung erhält man die publizierten Schwarzschildradien allmöglicher realer wie auch fiktiver Schwarzer Löcher (also jene, welche ich zitierte bzw. Werte für Erde, Sonne, etc.).


    2 * G * M durch c2 zu teilen war nicht meine Idee.

  • Wo genau ist jetzt dein Problem?

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  • Dass bei genau dieser Gleichung (1) - durch -zig Literaturzitate belegbar - kein Korrekturfaktor angesetzt wird; also rein nach Newton'scher Mechanik gerechnet wird - am Ereignishorizont selbst !

  • Die Schwarzschildlösung ist eine Lösung der allg. Relativitätstheorie. Sie war seinerzeit die erste konkrete Lösung und beschreibt, wie die Raumzeit so verzerrt werden kann, dass sich etwas von der Raumzeit abkapselt.


    Umgangssprachlich:

    Komprimiere eine gegebene Masse (bzw. das Energieäquivalent) auf eine Kugel kleiner als den Schwarzschildradius und sie kapselt sich als SL ab.

    Das Lustige ist dabei, dass trotz Abkapselung die Masse nicht verschwindet, sondern die Verzerrung der Raumzeitumgebung aufrecht erhält, sich also mit ihrer Anziehungskraft nach wie vor bemerkbar macht.

  • Ich verstehe dich nicht. Was hat r=2MG/c^2 mit reiner Newtonmechanik zu tun? Wie soll man das mit Newton-Mechanik alleine herleiten.


    Man kann doch nicht an alle möglichen Gleichungen genau dieselben Korrekturfaktoren anhängen... Oder dies weshalb verlangen?


    Es haben hier einige ausführlich deine Frage diskutiert und erklärt, wo der Fehler in deiner Annahme liegt. Es kam nichtmal ein Dankeschön...


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Hallo Volker,


    Du hast natürlich Recht darin, daß der Schwarzschildradius eines schwarzen Lochs mit der gleichen Formel berechnet wird, wie der Radius eines dunklen Sterns nach Newton. Aber das ist eigentlich ein Zufall. Wenn Du Dir mal die Herleitung der Schwarzschild Lösung für Einsteins Feldgleichungen ansieht, merkst Du, daß das der Sache nach wenig zu tun hat mit dem Dunkelstern, wie Michell und Laplace ihn schon Ende des 18. Jhs. mithilfe des Newtonschen Gravitationsgesetzes berechnet haben. Solche Dunkelsterne besitzen keinen Ereignishorizont im eigentlichen Sinn, weil Partikel den Horizont durchaus überschreiten können – sie werden nur wieder eingefangen. Außerdem sind diese Dunkelsterne innen massiv, im Gegensatz zu schwarzen Löchern. Es gibt nach Newton auch gar keinen Grund, warum Partikel sich nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen können sollten.


    Deine Newtonsche Gleichung (1) stimmt also nur zufällig mit der relativistischen Gleichung für den Schwarzschildradius überein. Aus dieser Übereinstimmung zu folgern, daß Deine Newtonsche Gleichung (2) ebenfalls relativistisch, d.h. auf schwarze Löcher anwendbar sein sollte, ist unzulässig. Diese Gleichung gilt im Kontext der Relativitätstheorie nicht. Aus Gravitation stammende potentielle Energie ist nach Einstein auch gar nicht definiert. Sie wird durch die lokalen Eigenschaften des metrischen Tensors ersetzt.


    Viele Grüße

    Johannes

  • Hallo Christoph,

    Es haben hier einige ausführlich deine Frage diskutiert und erklärt, wo der Fehler in deiner Annahme liegt. Es kam nichtmal ein Dankeschön...

    Es scheint, dass der in #4 genannte "Korrekturfaktor" womöglich für ein Hirngespinst gehalten wird. Bevor Ich mich hier zurückziehe noch eine Angabe der Quelle:


    Beschleunigung ist die Ableitung einer Geschwindigkeit nach der Zeit. Die Herleitung findet sich in "Exploring Black Holes" von Taylor&Wheeler 3-32 Gleichung [53]. Mathematik der Mittelstufe ist hinreichend. Sollte mit etwas Mühe auch im Web zu finden sein.


    Grüße

    Günter

  • Servus Günter,


    falls du mich meinen solltest (was ich aber nicht wirklich glaube) – ich sehe darin kein Hirngespinst. Ohne den Korrekturfaktor würden die Ergebnisse übrigens kaum Sinn ergeben.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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