Die Andromeda und das Smartphone

  • Hallo Leute !

    Gestern erhielt ich von einem Kollegen eine WhatsApp mit dem Hinweis, ich solle mal meine Mail`s prüfen.

    Also guckte ich mir mal an, was der Kollege mir dort geschickt hat. Dass es sich hierbei um die "M - 31" handelt ist nicht das besondere an der Sache. Vielmehr musste ich über die beigefügte Information staunen.

    Diese Aufnahme wurde in der Tat mit einem Handy gemacht. Es gibt im "Store" eine "Deep Sky Camera" für Smartphones. Also, die entsprechende Kamera wurde installiert. Dann wurde das Handy auf ein Stativ befestigt.

    In dem Bild lässt sich ein Raster "einflechten" zur Orientierung, was die Nachführung betrifft wobei von Hand nachgeführt wurde und immer wieder der gleiche Punkt im Raster als Bezugspunktgenommen wurde. Das Ausgabeformat ist "TIFF" und davon wurden ca. 60 Aufnahmen gemacht.

    Diese Aufnahmen wurden anschließend auf den Rechner transportiert und dort dann mit einem Stackingprogramm bearbeitet. Dann wurde das Ergebnis (soweit wie möglich) pixelfrei vergrößert. (da fragt man sich, wieso sich andere dann "4-Meter-Rohre" mit 20" Öffnung kaufen ;))

    Diese Aufnahme hier im Forum vorzustellen, wurde mir gestattet.

    Gruß, Udo


  • Hallo Udo,


    also wenn das real ist, wäre es wirklich beeindruckend. Vor allem, wenn man die kurzen Brennweiten und winzigen Pixel der Smartphonekameras bedenkt. Das Öffnungsverhältnis ist dagegen meist besser als die in der Astrofotografie genutzten.

    Es wäre aber auch denkbar, dass das Programm mit Hilfe von Platesolving und/oder den Ausrichtungsdaten erkennt, um welche Himmelsgegend es sich handelt und dann die Bilddatei mit Daten aus einer Datenbank anreichert. Ich fürchte, derartiger Beschiss könnte in Zukunft legitim werden. Aber okay, das sind die Ängste eines alten Mannes, der noch eine traditionelle Sicht auf Bilddokumente hat.


    CS

    Jörg

  • Hallo Udo,


    wie immer wären detailliertere Angaben zur Aufnahme interessant, z.B. welches Smartphone da zum Einsatz kam
    und wie die Verarbeitung der Bilder konkret erfolgte. Ansonsten tendiere ich da zu Jörgs Einschätzung, dass da
    möglichweise etwas "nachgeholfen" wurde.


    CS Jochen

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4

  • Hallo Zusammen,


    hier die Internetseite des Entwicklers mit einer genauen Beschreibung. Da steht, dass da Smartphone nachgeführt werden muss (Minitracker, Reisemontierung, o.ä.).


    DeepSkyCamera für Android


    Gruß, Jochen

  • Diese Aufnahme wurde in der Tat mit einem Handy gemacht. Es gibt im "Store" eine "Deep Sky Camera" für Smartphones. Also, die entsprechende Kamera wurde installiert. Dann wurde das Handy auf ein Stativ befestigt.

    Wenn ich die Aufnahme in einem Programm im Vollbildmodus ansehe, denke ich mal mit einem normalen Stativ kann man keine so runden Sterne erreichen, auch wenn man diese auf dem Stativ manuell nachführt, gibt es dass die Sterne nicht ganz punktförmig dann erscheinen.



    In dem Bild lässt sich ein Raster "einflechten" zur Orientierung, was die Nachführung betrifft wobei von Hand nachgeführt wurde und immer wieder der gleiche Punkt im Raster als Bezugspunktgenommen wurde

    Wie oben schon erwähnt, sind die Sterne zu gut punktförmig, wobei die auch wahrscheinlich mit einer parallaktischen Montierung dies möglicherweise entstanden sein kann, aber per Hand nachführen, das führt meistens zu keinem optimalen Ergebnis. Ob ein Smartphone diese Auflösung schafft, was eher bei einem 500 mm Teleobjektiv zuzuschreiben.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

    Aktuelle Wetterdaten aus Wetterstation und Homepage

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    Gruß Manfred

  • Auf Seite 7+11 dieser Anleitung (pdf) werden als Beispiel der Krebsnebel und der Orionnebel gezeigt.

    Beim M1 war das Phone an einem Takahashi TOA130 befestigt, beim M42 an einem Takahashi FS60. ^^


    Also - ja, das Bild kommt aus der App, wurde aber nicht allein mit der Smartphone-Optik erstellt. ;)


    Nochmal Gruß, Jochen


    EDIT: wenn Ihr dem von Klaus geposteten Link folgt und die "Bildergalerie" dort bis ganz nach rechts durchscrollt, dann seht Ihr als letztes Bild M31 mit der Smartphone-Optik! ;)

  • Auf Seite 7+11 dieser Anleitung (pdf) werden als Beispiel der Krebsnebel und der Orionnebel gezeigt.

    Beim M1 war das Phone an einem Takahashi TOA130 befestigt, beim M42 an einem Takahashi FS60. ^^


    Also - ja, das Bild kommt aus der App, wurde aber nicht allein mit der Smartphone-Optik erstellt. ;)

    Danke, Jochen (Nord)!


    Das meinte ich mit "detailliertere Angaben zur Aufnahme".


    CS Jochen (Süd)

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4

  • Also ich bleibe bei meiner 43 Jahre (!) alten bewährten Technik.


    Egal, was Handys heutzutage können. Dafür hält meine Technik weitere 40 Jahre, ein Smartphone hingegen ist nach ca. 4 Jahren Elektroschrott. Nein danke.


    Ich nenne es "Nachhaltigkeit". ;)


    Gruß,


    Samuel

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • ...ist das für Leute denen beim ,,Aufrüsten" zur Astrofotografie das Geld für die passende Kamera ausgegangen ist..?

    Naja, so'n Takahashi kostet halt... ^^

  • Der Porsche 356 war tatsächlich mal das schnellste (Serien)Auto der Welt.


    ;)

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • Hallo Leute,


    also die Smartphones von heute können schon einiges.

    Beispielbild vom Juli 2023 in Namibia (EBV: APP + PS):

    Xiaomi Redmi Note 10 Pro - 50x38s bei ISO2000 mit besagter App


    gleiches Phone - 23x38s bei ISO2000


    und als Nightscape - so wie sich das Ganze gezeigt hat:


    Zusatz: Bei dem Skorpion-Bild hab ich noch 30 Darks verarbeitet.


    VG

    Frank

    VG Frank

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    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

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  • Hallo Frank,

    tolle Bilder. Das gleiche Phone habe ich auch und bin auch sehr angetan v.d. Kamera - vor allem in Bezug auf Preis/Leistung.


    Gruß, Jochen

  • Hallo Jochen,


    ja ich bin auch immer wieder verblüfft, was mit den heutigen Phones so geht.

    Allerdings ist das Finden des exakten Fokus schon Glückssache. Trotzdem macht es Spaß.


    Die App DeepSkyKamera hat den Vorteil, dass sie die Belichtingszeit bei diesem Xiaomi auf 39s hochdrückt. Allerdings gehen dann nur max. ISO2000.

    Mit der handyinternen Kamera-App des Xiaomis gehen zwar nur 30s aber dafür bis ISO6400. Und man hat hier auch die Möglichkeit, zeitgesteuerte Auifnahmen zu machen.


    Leider tut sich bei der Entwicklung von DeepSkyKamera seit einger Zeit nicht viel, außer immer neue Handys zu supporten.

    Gerade die angedachten Pro-Funktionen Livestacking / Startrails und Anti-Startrails würden mich reizen. Mal schauen, ob da noch was kommt. Nichts desto trotz ist es jetzt schon eine tolle App.

    VG Frank

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  • Leute, ich weiß auch nicht, was ich dazu sagen soll. Ich kenne diese App nicht habe aber auf der anderen Seite jetzt auch nicht den Eindruck, dass man mir hier Märchen erzählt hat. Persönlich habe ich mal Aufnahmen gesehen, die mit einem Smartphone vom M-42 gemacht wurden. Den Nebel konnte man erkennen, auch wenn nur ganz klein.

    Wenn ich allerdings davon ausgehe (wie man mir mitteilte), dass dier Bilder anschließend gestackt wurden, dann kann ich mir schon vorstellen, dass hier Details sichtbar werden, die zuvor nur schlecht zu erkennen waren. Meine Zweifel beziehen sich eher auf die Vergrößerung. Aber warum sollte man mir Quatsch erzählen ? Hat doch keiner was von. Ich weiß auch nicht welches Handy der hat. Müsste nochmal fragen.

  • Servus Udo

    (da fragt man sich, wieso sich andere dann "4-Meter-Rohre" mit 20" Öffnung kaufen ;))

    wenn du hier ein Thema startest und zeigst, wie gut man mit einem Handy Astrofotos machen kann, sodass man sich "4-Meter-Rohre" sparen kann, dann muss ja doch auch erlaubt sein, nachzuhaken, um was genau es hier geht. Übrigens betrifft das ganz allgemein auch EAA: warum sich ein großes Teleskop kaufen, wenn man mit einem kleinen und EAA alles sogar in Farbe sehen kann? Das wäre aber ein eigenes Thema. Ich mag meinen 22-Zöller und der visuelle Eindruck direkt und live ist mir lieber als ein Smartphone-Foto. Aber wie gesagt, das ist ein eigenes Thema für sich.


    Ich frage mich aber, warum du den Thread eröffnest, wenn Nachfragen quasi mit "vertrau mir, Bro" beantwortet werden oder wortwörtlich mit:

    Aber warum sollte man mir Quatsch erzählen ? Hat doch keiner was von. Ich weiß auch nicht welches Handy der hat. Müsste nochmal fragen.

    Nachfragen wäre sicher hilfreich. Oder mal googlen. Ich habe da folgendes gefunden:


    DeepSkyCamera App: Astrofotografie mit dem Smartphone | Astronomische Gesellschaft Orion


    Die App scheint wirklich was zu taugen. Es bleibt aber eben die Physik. Und da gilt: die Öffnung macht die Auflösung. Du wirst mit einem Handy eben nur großflächige Objekte fotografieren können. M 31 gehört dazu. Oder Milchstraßenpanoramafotos. Oder Sternspuren, wie in dem Link oben gezeigt. Die Fotos sind für ein Handy erstaunlich gut. Es hat ja, vermute ich, auch immer daran gekrankt, dass man die Handyfotos nicht im raw-Format speichern konnte. Wenn die App das hinbekommt und man sauber stacken kann, wäre das ein Fortschritt. Die winzige Öffnung bleibt aber. Dafür kann man mit einem Handy und einer kleinen, mobilen Nachführung schnell mal Fotos machen. Wobei da diese Zwergen-Smartteleskope sicherlich besser sind. Ebene wegen etwas mehr Öffnung.


    Das Foto vom Andromedanebel sieht in meinen Augen seltsam aus, weil M 110 zwar gut zu sehen ist, M 32 aber erstaunlich winzig, stellar aussieht. Dann ist beim zweiten Staubband schluss. In Richtung vom M 110 fehlt da etwas. Wenn man die Regionen um NFC 206 erkennen kann, dann sollte da auch was zu sehen sein. Da sehe ich visuell mit meinem 22-Zöller mehr, während ich rund um NGC 206 weniger sehe (nicht so hell, wenig kontrast, da ja keine so großen Unterschiede in der Flächenhelligkeit auszumachen sind). Der Vergleich ist aber wie der von Äpfeln mit Birnen. Zwei andere Systeme (mit deutlichem Preisunterschied) sowie zwei unterschiedliche Hernagehensweisen. Ein direkter Vergleich wäre nicht fair. Dass man aber durch das Sammeln von Licht für ein Foto auch große Teleskope, die visuell verwendet werden, in Sachen Tiefe, schlägt, ist klar. Wenn dem aber so ist, dann sollte es auch hier zu erkennen sein und zwar beim gesamten Objekt, nicht nur bei Teilbereichen.


    Langer Rede kurzer Sinn: das Foto verwirrt mich, denn ich kenne M31/32/110 etwas anders.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • also ehrlich, wenn mir so eine miese Qualität von M 31 genügen würde, hätte ich schon vor 20 Jahren aus Langeweile mit dem fotografieren aufgehört. Es ist auch sicher, dass man mit Smartphones oder EAA in Zukunft immer bessere Fotos machen wird und irgendwann Apps auf den Markt kommen, die einem die ganze Arbeit abnehmen. Dann kann man sein Smartphone in den Garten legen, sich ausschlafen und sich am nächsten Morgen freuen, welchen wundervollen Himmel sein Smartphone hatte. Gepaart mit ein bisschen KI und künstlichem Bewusstsein wird es dann vermutlich noch religiös und geht auf die Suche nach sein Schöpfer im Universum ... ^^

  • Ich habe auch schon mit der DeepSkyCamera herumgespielt. Hatte auch schon Kontakt mit dem Entwickler. Scheint mir sehr engagiert und war nett und zuvorkommend. Auf dieser Seite werden ein paar Ergebnisse gezeigt, die so schlecht nicht sind.


    Smartphone Astrophotography
    Smartphone Astrophotography. Gefällt 4.178 Mal · 3 Personen sprechen darüber. This page is dedicated to Astrophotography with Smartphones. Share with us your…
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    Ich denke die besten Ergebnisse sind möglich wenn man nicht nur die Optik des Smartphones benutzt, sondern zusätzlich auch ein Teleskop benutzt.

    cs


    Albert

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