Justage Newton Teleskop

  • Hallo liebe Astrotreff-Community,



    ich bin dieses Jahr erst in das Thema Astrofotografie eingestiegen.


    Letzte Woche konnte ich mein Set-up endlich mal wieder aufbauen und beim Fokussieren an Vega ist mir eine unsymmetrische Abbildung aufgefallen.



    Jetzt habe ich mittels Justagelaser die Kollimation meines Newton überprüft.

    Wenn ich das Fadenkreuz in Richtung des Hauptspiegels ausrichte, liegt der Laserpunkt genau in der Mittenmarkierung des HS und der Laserstrahl geht auch

    genau in die Bohrung des Fadenkreuzes.

    Drehe ich den Justagelaser im OAZ um 180°, dann liegt der Laserpunkt außerhalb der Mittenmarkierung des HS und die Bohrung des Fadenkreuzes wird nicht mehr getroffen.



    Fadenkreuz des Justagelaser zum HS:



    Fadenkreuz des Justagelaser zum HS um 180° gedreht:



    Jetzt bin ich etwas ratlos und würde mich über Hinweise aus der Community freuen.


    CS

    Marcus

  • Marcus85

    Hat den Titel des Themas von „Justage Newton Teleskops“ zu „Justage Newton Teleskop“ geändert.
  • Hallo Marcus,


    Justierlaser habe oft unangenehme Eigenschaft, selbst dejustiert zu sein.

    Lege ihn mal auf eine plane Fläche (Tischplatte), leuchte gegen eine Wand und rolle ihn dabei über die Fläche.

    Wandert der Punkt an der Wand nicht nur waagrecht, sondern verändert sich in der Höhe, ist das Ding dejustiert.

    Es sollten Justierschrauben vorhanden sein, da kenne ich mich aber zu wenig aus, weil ich dierse Teile nicht nutze.


    Eine andere Variante ist, dass der Laser im Okularauszug zu viel Spiel hat und "eiert". Nicht klemmen, sondern nur andrücken damit er plan aufliegt. Eine Wicklung Tesaband kann bei zu viel Spiel helfen.

    Möglich ist auch, dass Dein Okularauszug schief sitzt und sich da je nach Stellung was verändert. Da gibt es meistens Einstellschrauvben an der Basis.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Marcus,


    das kann schon noch andere Ursachen haben, aber Deine Bilder von der Wanderung des Laserpunkts zeigen die naheligendste Ursache.


    Abberationen_im_Feld_mittel.png


    Baufehler_Newton.png

    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Günther,


    danke für die Infos.

    Hab mir jetzt erst mal den Justagelaser vorgenommen.

    Hierzu hab ich mir auf Arbeit ein Fadenkreuz gelasert und meinen 1,25" Adapter in ein Laborstativ geklemmt und ausgerichtet.


    Dabei bin ich zu folgenden Ergebnis gekommen:


    Habe den ganzen Aufbau noch zweimal inklusive Ausrichtung wiederholt und komme immer zum selben Ergebnis.

    Einstellmöglichkeiten habe ich am Laser leider keine gefunden.


    Habe mir jetzt den TS Concenter VISUS 2z - Justageokular für Newtons bestellt.

    Mal schauen, zu welchem Ergebnis ich damit komme. Damit kann ich auch eine mögliche Verdrehung des FS überprüfen.


    Gruß Marcus

  • Naja Marcus,


    das Ding ist krumm und nachdem es Newtons ohne Justiereinrichtung zu kaufen gibt wundern mich nicht justierbare Justierlaser nicht mehr wirklich.


    Mein Mittel der Wahl waren Laser nie und seit es das Concenter gibt, hat es die Justierkappe und das Cheshire bei mir abgelöst.

    Du hast es selbst gefunden, ich finde die Methode wirklich gut verständlich und vor allen Dingen sehr genau und unkompliziert.


    Ich meine auch, mich damit so weit auszukennen, dass ich Dir dann bei Verständnisfragen zur Justage damit helfen kann und bin sogar so weit gegangen, den vielen Justieranleitungen noch ein paar eigene Gedankengänge hinzuzufügen, die Auf meiner Seite unter der Überschrift 1. Voraussetzung für einen guten Newton zu finden sind.

    Wenn die Justage mit dem Concenter nicht funktioniert, liegt das an baulichen Mängeln des Newtons und die findet man leider gar nicht selten.

    Teilweise kann man sie aber beheben.

    Das komplett hier auszubreiten dürfte zu langatmig werden, bei Interesse schau es Dir mal an und wenn was unklar ist, dann frage nach.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Die typischen Laser haben drei Schrauben unter dem Aufkleber, die man auch ertasten kann. Manchmal sind die Löcher mit etwas Silikon gefüllt, was man entfernen muss. Die Justierung ist aber eine ziemliche Fummelei.


    Ich habe lange Zeit einen Concenter und einen Laser benutzt, dann aber eine freie Software ähnlich Ocal mit einer Webcam benutzt und bin von der Kollimation mittels Kamera überzeugt. Mein OAZ lief nicht gerade, was mit der Kamera direkt zu sehen und zu korrigieren war, und nicht zwischen Concenter und Schrauben wechseln zu müssen war viel einfacher.


    Michael

  • Hi Marcus,


    falls du eine Barlow hast, kannst du den dejustierten Laser durch die Barlow schicken und bis er am HS angekommen ist, sollte der Punkt einige Zentimeter Durchmesser haben.


    Deine Mittenmarkierung reflektiert den aufgeweiteten Laser dann nicht, der Rest des HS aber schon.


    Auf der Fadenkreuz-Fläche des Lasers sollte jetzt alles rot leuchten, nur die Mittenmarkierung des HS ist ausgespart.


    Diese dann zentrisch über die Bohrung justieren.


    Mit dieser Methode ist es egal, ob der Laser selbst justiert ist oder nicht.


    Bekannt unter "Barlowed Laser Methode".


    So sollte das dann aussehen:


    Gruß Markus

  • Hallo Markus,

    ich habe inzwischen meinen 4. Newton, drei davon f4s, die bekanntlich schwer einzustellen sind.

    Laser und Concenter waren bei mir wenig hilfreich aus den hier schon genannten Gründen. Ich bin vorallem für die f4s bei dem Ocalsystem gelandet und wüßte nicht, wie man die ohne so eine justierbare Kamera einstellen könnte.

    Aber ich schreibe hier nur weil ich einen hier schon genannten Punkt verstärken möchte. Bei den üblichen Chinateleskopen sind in einer Serie manche Newton schlampig gebaut In einer Serie sind einge sehr gut, einige gut und der Rest kann schwierig sein. Bei meinen Skywatcher Quattro f4 war die Fangspinne zu tief angebracht. Damit war keine exakte Kollimierung möglich. Da konnte man aber die Löcher nach oben etwas auffeilen und dann ging es. Es können auch die Fangspiegel falsch aufgeklebt sein, dann wird es schwierig.

    Bei einem f5 Newton ist es einfacher und da sollte man eine exakte Kollimierung mit Laser etc hinbekommen, notfalls feine Kollimierung nachts am Stern.


    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hi Namensvetter,


    für mich sieht das Bild, das du oben gepostet hast aber nicht nach einer schlechten Justage aus. Manche Sterne sind eckig, was ich als undersampling deute.


    Ich glaube eher, dass da was (FS Rand - kleinster Muschelbruch, Spinne etc.) reflektiert oder das Schutzglas auf der Kamera oder dem Filter schmutzig ist.


    Ich kann jetzt auf dem Bild keine fehlerhafte Sternabbildung erkennen.


    Gruß Markus

  • Hallo zusammen,


    danke für die vielen Tipps.


    Heute ist das Justageokular geliefert worden und ich hab es natürlich gleich versucht auszuprobieren.

    Hätte ich mal lieber lassen sollen. Hab jetzt gute zwei Stunden versucht den FS mittig auszurichten und hab jetzt für heute aufgegeben.

    Ich bekomm das Ding einfach nicht mittig hingestellt ;( .


    @ Peter


    Vom Ocal hab ich schon gelesen, ist für mich aber aktuell keine Option. In der Liega spielt mein Newton nicht.

    ShCol von Stefan Hohenegger soll ab dem nächsten Update Astrokameras unterstützen, dann kann ich die vorhandene Technik nutzen.


    @ Markus


    Hab bei meinen Einstellversuchen gesehen, dass die Halter der Spinne verchromt sind. Ist natürlich auch suboptimal und das Problem werde ich bei Gelegenheit mal angehen.

    Denn dazu muss ich den FS ja ausbauen und dann auch wieder ausrichten ?( na dem Wiedereinbau.


    Gruß Marcus

  • Hallo Markus,


    deck erst mal den Hauptspiegel ab und schau Dir nure den Fangspiegel an.


    Wenn Du ihn im Concenter nicht rund und mittig bekommst steht er einfach in der falschen "Höhe" vor dem Okularauszug.

    Das korrigiert man mit der mittleren großen Schraube an der Fangspiegelhalterung, die Feineinstellung dann mit den drei kleinen "Kippschrauben außen rum.

    Ist Deine Spinne tatsächlich so, dass sie den Tubus exakt in vier (bei Dreiarmspinnen drei) gleiche Segmente einteilt und ist der Fangspiegel mit Offset geklebt, dann musst Du damit zwangsläufig Offset einstellen, denn wenn Du dann den Hauptspiegel aufdeckst wird er meistens nicht wirklich sauber unter dem Fangspiegel stehen. Das würde nur gelingen, wenn die optische Achse von allen Bauteilen bereits jetzt 100prozentig getroffen wird, was nie der Fall ist. Meistens muss der Fangspiegel dann weiter weg vom Okularauszug und das erreichst Du nochmal durch minimale Veränderungen auch an der zentralen Schraube der Fangspiegelhalterung.

    Das korrigierst Du dann mit dem Justierschrauben am Fangspiegel und Hauptspiegel nach. Ganz zum Schluss lochst Du nur über die Justierschrauben am Hauptspiegel die Mittenmarkeirung ein.

    Ich habe diesem Artikel schon mal verlinkt. Er ist ziemlich lang, da kommt aber auch ganz unten nochmal eine kleine Anleitung mit Bildern die Dir beim Justieren begegen werden. Das kann dir eventuell helfen.


    Gruß

    Günther

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    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Hallo Günther,


    den HS hab ich abgedeckt.

    Werde mich heute Nachmittag der ganzen Sache nochmal annehmen und werde es mal mit Distanzplättchen versuchen.

    Habe die Hoffnung, dass ich damit schon mal den Abstand zwischen Spinne und Fangspiegel eingestellt bekomme.

    Leider ist dazu kein theoretische Maß in der Beschreibung angegeben, was die ganze Sache für Einsteiger etwas erleichtern würde.


    Gruß Marcus

  • Hallo Marcus,


    was für Distanzplättchen willst du da zwischen Fangspinne und Fangspiegel machen?


    Typischer FS-Halter hat eine zentrale M6/M8 Schraube, über welche du die Höhe des FS einstellst, zumeist noch mit einer Feder versehen und die 3 Justageschrauben, über welche du die Kippung des FS einstellst, um ihn konzentrisch auf den Okularauszug zu bekommen und die optische Achse auf die Mittenmarkierung des Hauptspiegels.


    Die Schatten auf der Abbildung von Vega sind wahrscheinlich die Halteklammern des Hauptspiegels, dagegen hilft eine Hauptspiegelblende. Hat zudem den Vorteil den häufig nicht so guten Rand des HS abzudecken.

  • Hallo Marcus,

    die merkwürdigen Strahlenbüschel liegen meiner Ansicht nach nicht an einer Dejustage. Es könnten tatsächlich Teile im Strahlengang solche Effekte verursachen (siehe den Kommentar vom Astro Alex).

    Die Justage sollte aber dennoch richtig durchgeführt werden. Zuerst die Fangspiegeljustage, so dass der Fangspiegel rund im Concenter zu sehen ist. Danach die Mittelschraube bei der Fangspiegelhalterung in Ruhe lassen und über die 3 Druckschauen die Verkippung so einstellen, dass in der Mitte die Mittelmarkierung zu sehen ist. Anschließend auf der Montierung den Hauptspiegel justieren siehe z.B. Justage.

    Ich hoffe, dass es nun klappt. Mit meinen 4,5" und 6" f/8 Newtons klappt das gut, aber f/8 ist natürlich gutmütiger.

    Viel Erfolg.

    Servus,

    Roland

  • Hallo Marcus


    Die Justage eines "schnellen" Newton ist nicht so einfach - für einen Anfänger wie ich auch einer bin.

    Es gibt viele gute Ratschläge hier im Forum. Das ist i.O. auch.


    Justierlaser habe oft unangenehme Eigenschaft, selbst dejustiert zu sein.

    und das ist gelinde gesagt noch sehr zurückhaltend beschrieben.

    Man (Ich) kann sagen dass vielleicht einer von zehn Justierlaser wirklich exakt ist.

    Bei manchen Typen findet man die Justierschrauben kaum (versiegelt) und dann lässt

    sich kaum was mit den Madenschrauben verändern.

    Es ist schon ein starkes Stück, dass manche Händler solch ein Zeug anbieten.


    Also kauft man weitere Justierhilfen. Und eine Kombination aus Laser, Justierokular Concenter etc.

    setze ich jetzt ein, um ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten.



    Nicht außeracht lassen solltes du baulich bedingte Tatsachen:


    Bei den üblichen Chinateleskopen sind in einer Serie manche Newton schlampig gebaut In einer Serie sind einge sehr gut, einige gut und der Rest kann schwierig sein.

    Genau, ...... wenn du ein Montagsprodukt  "den Rest" erhalten hast - ist leider nicht mehr viel zu machen.

    Die Schatten auf der Abbildung von Vega sind wahrscheinlich die Halteklammern des Hauptspiegels, dagegen hilft eine Hauptspiegelblende.

    Bei hellen Sternen ist das leider unvermeidbar, wie ich es selbst erfahren habe.



    Ich wünsche dir trotzdem eine Lösung zu finden , die die Abbildungs-Fehler minimiert.


    VG + CS Dieter

  • Hallo Marcus,


    nicht entmutigen lassen.

    Deine Vega zeigt, dass mit Deiner Justage was nicht stimmt und Deine Bilder von der Wanderung des Laserpunktes zeigen, dass mit dem Laser was nicht stimmt.


    Die drei deutlichen Fehlstellen im Strahlenkranz sind die Beugungserscheinungen von den drei Halteklamern Deines HS.

    Der senkrechte Spike ist oben wie unten aufgefächert. Das deutet auf verdrehte, bzw. aus dem rechten Winkel gezogene Spinnenbeine hin.

    Mess bitte mal nach, ob die vier Beine gleich lang und gut gespannt sind sind und ob alle Achsen fluchten, also wirklich ein sauberes Kreuz mit vier geraden Armen, also je zwei durchgehend exakt geraden Armen bilden.

    Das wird wahrscheinlich nicht alles sein, aber wenn eine Achse verschoben/verzogen ist, kann der Fangspiegel so genau mit Offset auf dem Halter kleben wie er will, die Lage des Fangspiegels stimmt dann nicht und er wird nie komplett rund sein und gleichzeitig die Hauptspiegelmitte treffen können.


    Die Asymmetrie des Sternbildes deutet für mich aber, unter der Veraussetzung, dass Vega absolut mittig im Bildfeld stand, eine deutlich gravierendere Dejustage an, was wieder den Laser verdächtig macht.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo zusammen,


    erst mal vielen Dank für die aufmundernten Worte und die zahlreiche Unterstützung.


    Hab gestern Abend nach etwa drei Stunden probieren ein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis erreicht.

    Zumindest wenn ich dem Justageokular glauben kann, final wird das erst ein Bild am Stern zeigen.

    Hab dann auch den Laser noch mal in den OAZ gesetzt und der "kreiselt" auch so halbwegs um die Mittenmarkierung.


    Das mein SW 200 PDS noch etwas Nacharbeit benötigt, habe ich in dem ein oder anderen Beitrag hier oder bei YouTube mitbekommen.

    Unter anderen soll der HS einen Blendenring bekommen. Da stelle ich mir aber schon wieder die nächste Frage:

    Nehme ich einen 3-D-Druck oder einen aus Aluminium?

    Als Maschinenbauer bin ich dem Ring aus Aluminium näher, einfacher in der Montage ist der 3-D-Druck mit Magneten.



    Ich denke mir dabei halt auch immer, man muss auch alles wieder zusammengebaut und ausgerichtet bekommen.

    Im Maschinenbau geh ich da mit Messmitteln oder Lehren zu Werke, deswegen hat mich das mit dem Einstellen der FS über Schrauben,

    die nicht mal Feingewinde haben, echt fast zum ... gebracht.


    Gruß Marcus

  • Hallo Marcus,


    wenn ein Maschinenbauer, der bei Fernostbillignewtons von Feingewinden an Justageschrauben träumt :huh: , davon spricht, ein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis erreicht zu haben, besteht Grund zu berechtigter Hoffnung, dass der Newton nun funktioniert. :thumbup: :saint: ;)

    Nochmal ne Feinjustage am Stern oben drau ist ohnehin immer das Optimum.


    Wenn du einem geschwärzten Aluring mit "scharfer", dünner Kante selbst und sehr genau herstellen kannst, würde ich den auch einem gedruckten Plastikteil vorziehen. Befestigt wird der dann sinnvoller Weise auf den drei Sicherungsbacken, mit den gleichen Schrauben, die auch die Backen halten.

    Das wäre dann High-End, aber so ein Plastikteil tut auch, was es soll.


    Den Ring muss man ja nur abnehmen, wenn man den Spiegel ausbauen will und dann musst Du so oder so an diese Schrauben ran.


    Gruß

    Günehr

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

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    Einmal editiert, zuletzt von Cateye () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Hallo Günther,


    man wird ja nochmal Träumen dürfen 8) .

    Wobei der Aufwand in der Fertigung unerheblich wäre.


    Zur Eigenfertigung des Zubehörs fehlt mit beruflich leider aktuell die Zeit, wobei es schon viele Möglichkeiten gäbe die mir da so einfallen. Und ich müsste einen Anbieter finden, der die Teile schwarz eloxiert.

    Das geht zwar auch zuhause, aber es zeigen sich deutliche Qualitätsunterschiede zu einer professionellen Anlage.

    Von der Ausführung spricht mich eigentlich das Upgrade Set SW200 - Fangspiegelspinne und Blendenring (https://www.backyard-universe.…gelspinne-und-blendenring)

    an. Wobei ich mich jetzt schon wieder auf die Justage nach dem Umbau freu || .

    Wenn ich aber da einmal am Umbauen bin, würde ich gleich noch den Rand vom FS schwärzen.


    Gruß Marcus

  • Nun Marcus,


    das sind top Teile zu top Preisen. Wenn Deine Justierung jetzt in die richtige Richtung geht ist das durchaus überlegenswert, gerade wenn es in Richtung Fotografie gehen soll.

    Visuell bin ich, trotz eigenem hohem Anspruch, glücklicher Weise nicht mit derart hohen Anforderungen konfrontiert, wie sie Fotagrafie gehobener Quallität nun mal stellt.

    Im Übrigen hat die Justierung nur ein einziges Mal ihren Schrecken und dieses eine einzige Mal dauert eben an, bis man das Prinzip verstanden hat. Wenn der Groschen gefallen ist, freust Du Dich tatsächlich darauf, Deinem Newton zu guter Leistung verhelfen zu können und wirst darüber hinaus sehr oft keinen Handlungsbedarf haben.

    :)

    Gruß

    Günther

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    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo zusammen,

    ich habe das Gefühl, hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

    Zwei Dinge muss man voneinander trennen:

    a) Streulicht

    und b) Dejustage

    Das Streulicht ist unübersehbar, allerdings ist Wega auch 10000 mal heller als gewöhnliche Sterne in unseren Bildern. Diese "Strahlen" hier entstanden vermutlich an irgendeiner Stelle im OAZ. Einmal genau durchgucken, Taschenlampe im Gegenlicht und mögliche Fehlerquellen erkennen. (mein OAZ z.B. war innen z.T. nicht mal geschwärzt). Die Asymmetrie der Strahlen ändert sich vermutlich bei einer guten Justage und ich bin nicht mal sicher, ob das dann noch pathologisch ist. Die Halteklammern des HS tuen niemandem weh, die sieht man nur bei solch überstrahlten Bildern.

    Eine gute Justage muss zwingend am Stern erfolgen. Die ist um einen Faktor 5 bis 10 genauer, da man Beugungs- und Interferenzringe sehen kann.

    Das größte Problem bei einer Justage ist die Verkippung des Bildfeldes. Das scheint hier auch der Fall zu sein und der Lichtkegel stößt am Rand irgendwo an, (und streut). Bei einer Verkippung fächern sich die Spikes auf. Meist sind das nur 2 Streben, hier sind es 4, das ist etwas ungewöhnlich. Mit Laser und Concenter alleine, lässt sich diese Verkippung nicht messen. Das Teleskop ist dann nämlich richtig justiert, nur alles etwas schräg im Tubus.

    Deshalb mache ich nur den ersten Teil der Justage mit Concenter und Laser. In den OAZ gesteckt, leicht angedrückt und gedreht muss er einen Kreis um die Mittenmarkierung machen, egal wie dejustiert der ist.

    Danach geht es zum Stern. Da darf es keine Asymmetrien geben. Wird der Stern länglich kurz vorm Fokuspunkt, dann hat man ein Problem, aber meist ist dieser kleine Ring nur auf einer Seite heller, die andere Seite breiter. Das muss am HS jetzt justiert werden, nirgends sonst.

    Dann zurück zum Laser. Der passt vermutlich nun nicht mehr zur Mittenmarkierung. Am FS, und nur da, muss der Laserpunkt nun wieder auf die Mitte gebracht werden. Wieder zum Stern und nochmal (leichter) nachjustieren. Mehr als 2 Iterationen habe ich nie gebraucht.

    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo zusammen,


    schon möglich mit den Kanonen, aber wenn man mit dem Thema noch am Anfang ist muss man die Zusammenhänge erst einzuordnen wissen.


    @ Günther

    Ja, es soll in die Richtung Astrofotografie gehen, mich persönlich begeistert das Weltall schon seit meiner Kindheit.


    Ralf

    Der OAZ ist innen grau.


    Hab mir eben für den Anfang auch erstmal einen Newton im unteren Preissegment gekauft.

    Erstmal das Handling mit der Technik in den Griff bekommen.

    Und für den Anfang bin ich mit den Bilder auch zufrieden, die da so gemacht habe.

    Jetzt steht eben das besser werden auf dem Programm. Und da ergeben sich eben Fragen.


    Gruß Marcus

  • Hallo Marcus,


    schon für mich als rein visuell orientieren Beobachter ist es immer wichtig, das Beste aus meinen Möglichkeiten zu machen, fotografisch gilt das um so mehr, und dass Dir Deine Wega nicht gefallen hat, war ja Anlass für Dich, diesen Thread zu eröffnen.


    Du stehst also in etwa auf dem Stand, den meine erste Grafik zeigt, eventuell etwas besser, es ist schwer, das anhand eines einzigen Bildes zu beurteilen.


    Baufehler_Newton.png

    Du willst aber etwas verbessern und das geht über eine bessere Justage, Abdecken oder Rückbau der Haltebacken für den HS, Suche nach Streulichtquellen im Strahlengang und so weiter. Bis Du beispielsweise da hin kommst, dass Deine Sterne so aussehen


    baulich_guter_Newton.png


    wirst Du noch einige Male mit Kanonen auf Spatzen schießen.


    Du kannst das Dreifache und noch mehr für so einen Newton ausgegen und immer noch Problemchen haben oder Du gehst den Weg mit dem Billigeimer und dessen Optimierung weiter, lernst dabei was wie funktioniert und warum es gut oder schlecht funktioniert.


    Spatzen und Kanonen.........wie ist das?

    Steigerung von 90% Justiergenauigkeit auf 95%, Steigerung der Justierstabilität (das ist ein Unterschied) von 90% auf 98%, Beugungserscheinungen der Haltebacken vermeiden, Fangspiegelkanten schwärzen, Velours in den Tubus einziehen, Tau-/Störlichtkappe bauen, Obstruktions-/Ausleuchtungsoptimierung, Tubusdämmung-/-lüftung........alles Kanonen für Spatzen, die nur wenige Prozent Leistung, teils mit kaum sichtbaren Auswirkungen, freisetzen.

    Viele oder gar alle dieser Kleinigkeiten gut (!) umgesetzt, machen aus einem brauchbaren 8-Zöller einen guten bis sehr guten 8-Zöller und das sieht man auch. Aber niemals wird aus einem 8-Zöller ein 10-Zöller.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Hallo Günther,


    genau darum geht`s mir.

    Mit dem jetzt vorhanden Gerät meine Fähigkeiten zu entwickeln und Erfahrungen mit den Komponenten zu machen.


    Hab jetzt einfach mal meine beiden ersten Versuche in der Galerie hochgeladen.

    Die Bilder lassen ja ggf. noch weitere Rückschlüsse zu.


    Gruß Marcus

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