Liebe OdM-Freunde,
das OdM wollen Robert und ich euch gemeinsam vorstellen.
Wir bleiben wie im Vormonat im Sternbild Dreieck (lat. Triangulum) und wollen euch die Galaxie Messier 33 näher bringen, die bezeichnenderweise auch als Dreiecks- bzw. Triangulumnebel bekannt ist.
Messier 33 / RA 01h33m52s, Dekl. 30°39‘27“ / Größe 69‘ x 42‘ / Gesamthelligkeit 5.5 mag / Oberflächenhelligkeit 13.9 mag / Positionswinkel 23°
Nach den beiden Magellanschen Wolken am Südhimmel und der Andromedagalaxie gehört Messier 33 mit 5.5 mag Gesamthelligkeit zu den scheinbar hellsten Galaxien am Himmel und ist Teil der Lokalen Gruppe.
Die Galaxie hat mit ihren locker geschwungenen Spiralarmen eine Menge Beobachtungspotential.
Die Spiralstruktur wurde erstmals vom irischen Astronomen Lord Rosse (William Parsons) im Jahr 1845 beschrieben. Er beobachtete mit einem 72-Zoll-Spiegelteleskop, welches im gleichen Jahr in Betrieb genommen wurde und den inoffiziellen Namen „Leviathan“ trägt. Wenige Wochen zuvor beobachtete er ebenfalls Spiralarme in Messier 51. Allerdings wurden diese Beobachtungen lange Zeit von Astronomen angezweifelt.
Aufgrund der Helligkeit lässt sich Messier 33 unter entsprechend dunklem Himmel recht gut mit freiem Auge beobachten und erscheint als matter Nebel. Mit etwas Erfahrung ist auch die ovale Form erkennbar.
Die Galaxie ist in jedem Instrument einschließlich Ferngläsern beeindruckend und offenbart bei genauer Beobachtung in einem mittelgroßen Teleskop auch ihre Spiralstruktur. Man könnte sicherlich ganze Abende mit der Beobachtung der Einzelobjekte in Messier 33 füllen, bei denen es sich überwiegend um HII-Regionen bzw. Sternassoziationen handelt. Die meisten Objekte sind im New General Catalogue (NGC) oder Index Catalogue (IC) enthalten. UHC-Filter können bei der Beobachtung der HII-Regionen hilfreich sein.
Vier der hellsten Objekte wollen wir euch hier zusätzlich vorstellen:
Das bekannteste Objekt ist NGC 604 (12,0 mag) und wurde 1784 von William Herschel entdeckt.
Es befindet sich am Nordostrand von Messier 33 und ist mit 1.500 Lichtjahren Ausdehnung eine der größten, uns bekannten Sternentstehungsgebiete. Vielleicht gibt es Zivilisationen, die noch größere kennen, wir zumindest (noch) nicht. NGC 604 ist mit kleinen Teleskopen erreichbar. Mit zunehmender Teleskopöffnung und Vergrößerung können auch Details beobachtet werden.
Für die nächsten drei Objekte NGC 588, NGC 592 und NGC 595 gilt der deutsch-dänische Astronom Heinrich Louis d’Arrest als Entdecker, der sie in den Jahren 1861 (NGC 588 & NGC 592) bzw. 1864 (NGC 595) erstmals beobachtete.
Die HII-Region NGC 595 (13,1 mag) liegt nordwestlich des Zentrums inmitten des Halos.
Bewegen wir uns weiter westlich des Zentrums von Messier 33, kommen wir zu NGC 592 (13,0 mag). Es handelt sich um eine HII-Region und große Sternassoziation. Auffällig sind dabei zwei helle Knoten mit einem Abstand von knapp 25 Bogensekunden.
Noch weiter westlich außerhalb des Halos finden wir NGC 588 (13,5 mag). Auch hier wird man in mittleren Teleskopen lediglich eine kompakte, eher schwache Aufhellung erkennen.
Für diese drei Objekte sind Teleskope ab 8 Zoll sowie hohe Vergrößerung empfehlenswert. Des Weiteren ist eine genaue Aufsuchkarte hilfreich.
Darüber hinaus gibt es noch über ein Dutzend weiterer HII-Regionen, die größtenteils vom französischen Astronomen Camille Guillaume Bigourdan im Jahr 1889 entdeckt wurden. Aber das würde hier vermutlich zu weit führen ;)
Wir wünschen euch viel Freude und Entspannung bei der Beobachtung.
Viele Grüße
Robert & René