Der Pelikan

Hallo liebes Forum,

zwei Nächte lang war meine Sternwarte mal wieder im Einsatz. Diesmal bin ich mit dem Askar auf den Pelikan gegangen. Insgesamt 12 Stunden Belichtungszeit sind es geworden, in SHO. Ich habe wie immer Pink etwas entsättigt, da ich die knall pinken Sterne bei SHO nicht so mag. Zum RGB Sterne sammeln bin ich aber auch immer zu faul Den Ausschnitt habe ich so gewählt, dass der Pelikan nach links schaut, so gefiel es mir am besten. Von der Abbildungsleistung des Askar bin ich nach wie vor begeistert.

Askar 151PHQ @ f/7 mit ASI6200MM

Antlia 3nm Filter

Einzelframes 600s unguidet

Die üblichen Korrekturbilder, Flats Darks Dark Flats.

Es handelt sich um das nahezu volle Feld des Sensors, nur der Autocrop von PI wurde durchgeführt. Ich bin leider immer noch zu doof zum Verlinken von der Galerie hier her, das kapiere ich irgendwie nicht, wie das geht.

Ich bedanke mich wie immer fürs Anschauen und Kommentieren.

Wow, danke für die bisher wohlwollendsten Worte zu einem Bild von mir überhaupt. Dass jemand sowas schreibt, nach mittlerweile 9 Jahren Astrofotografie, das hätte ich mir niemals gedacht. Deswegen antworte ich sehr ausführlich, ich hoffe das stört dich nicht.

Ich habe ja zwei Optiken gleichzeitig in der Sternwarte montiert, einmal den 151PHQ mit 1057mm Brennweite und einmal einen GSO RC 10" mit 2000mm Brennweite. Montiert ist beides auf einer 10Micron GM2000HPS. Durch wochenlange Optimierungen kann ich den Askar 600s und den RC 300s mit den beiden hochauflösenden Sony IMX Chips laufen lassen (zugegeben, der RC läuft an der Grenze des Samplings...) und das ohne jedes Guiding.

Die Bilder werden super scharf. Da Guiding ja auch immer ein Stück weit vom Seeing abhängig ist bzw. "Bewegungen" in das System bringt die eigentlich ja eher zu vermeiden sind. Die Sterne winzig klein, musste zwar auch ein wenig rum fummeln am Askar aber nun... uff. Das Teil bildet so gut ab, fotografisch hab ich die Takahashi Brille komplett abgesetzt (visuell ist das was anderes da hab ich nur TAK, das ist Genuss allein unterm Himmel zu sitzen, da möchte ich perfekte Mechanik und Optik bedienen). Der größte Askar ist vom P/L Verhältnis einfach unschlagbar.

Kann der TOA150 alles besser? Ja. Sieht man es auf den Bildern? Ich weiß nicht. Die penibelsten Pixelpeeper werden es sicher sehen. Die mit benötigtem Korrektor 10.000€ Preisdifferenz gebe ich lieber wo anders aus. Da ich mich in meiner Sternwarte sowieso nicht aufhalte sondern komplett alles vom Haus aus steuere, ist es mir wurscht ob da der cremeweiß lackierte TOA drin hängt.

Lediglich bei der Montierung wollte ich das Beste, was es für Geld zu kaufen gibt.

Da der Bau meiner Sternwarte teilweise auch ein ziemlicher Krampf war und viele Nerven gekostet hat, ernte ich nun langsam die Früchte meiner Arbeit. Das ist das Tollste, was dieses Hobby ausmacht finde ich. So ein Gesamtsystem zu erschaffen, was einfach funktioniert. Einfach der Wahnsinn, beeindruckt mich jedes Mal selbst wieder.

Edit: Und auch danke Jörg für deine sehr wohlwollenden Worte und natürlich auch für deine Anteilnahme an meinem "Werdegang".

Zitat von astrometer

Vielleicht kann sich ja mal einer von denen äußern, falls er hier mitliest.

Liest mit, hatte lange Zeit einen FSQ106.

Ein tolles Gerät, aber eine altbekannte Mimose, was Temperaturshift angeht. Das ging mir irgendwann so sehr auf den Zeiger, dass ich ihn verkauft habe. In schnell abkühlenden Nächten musste ich alle 30 Minuten den Autofokus neu laufen lassen, damit mir diese Gegebenheit die Bilder nicht versaut hat. Das kostet irgendwann so viel Zeit, dass es keinen Spaß mehr macht. Warum das so war - keine Ahnung. Lese aber oft davon in den Ami Foren. Der Auszug war tadellos, da ist aber auch der große 4" Auszug dran, das sieht bei den kleineren Auszügen ganz anders aus.

Dankeschön