Vergütungen durch reinigen zerstörbar?

  • Hallo zusammen,


    ...ist das schon mal jemanden passiert das man beim Reinigen vergüteter optischer Glasoberflächen (jeglicher Preisklasse) die Vergütung ,,weg gewischt hat"??


    ...gemeint ist damit die chemische Reinigung, (bei nicht fehlerhaften Optiken) mittels Alkohol, Aceton, Wondermittel etc.

  • Ja, das gibt es!

    Dann war aber die Vergütung wahrscheinlich schon verletzt, sei es durch mechanische Beschädigung oder fehlerhafter Applikation beim Hersteller.

    Vergütungen sind ja speziell auch gegen äußere Einflüsse ausgerüstet, daß ihnen nicht einmal Tauwasserbeaufschlagung etwas anhaben kann, wenn es wieder verdunsten kann.

    Grüße

    Wolfram

  • Es war vor etwa 20+ Jahren. Und ich vermute, daß ein findiger chinesischer Zulieferer eine grüne Vergütung ohne Vakuum-Technik hergestellt hat.

    Sehe ich auch so. Will jetzt nicht wiederholen, was ich hier geschrieben habe:

    RE: Optik reinigen (siehe # 29)

    Highend-Vergütungen haben ihren Preis, und die Versuchung ist groß, das mit irgendeiner Fakebeschichtung zu imitieren. Anders sind m. E. auch die Qualitätsunterschiede bei Okularen nicht zu erklären. Genau wie die Preisunterschiede. Ein Plössl, das bei Tak oder TV um die 200 € kostet, lässt sich nicht in gleicher Qualität für 15 € anbieten. Und da reicht es nicht, nur an der Vergütung zu sparen…


    CS, Jörg

  • Hallo,


    meine Vergütung der Brillengläser (damals wirklich noch aus Glas) nahm mal im Labor schaden (durch Säure). Sonst ist mir bei den üblichen Reinigungsmitteln (dest.Wasser+Spüli, Alkohole, Wundermittel) kein Fall bekannt. Aceton würde ich nur verwenden, wenn sonst nichts geholfen hat.


    Viele Grüße, Volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Moin.


    Ich hatte das auch bei besagtem William Optics Flattener Typ 2 erlebt. War aber ein Einzelfall. Alle anderen vergüteten Optiken, Filter und Okulare haben bei mir bislang jede Reinigung mit Optical Wonder und Mikrofasertuch anstandslos überstanden.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Die Frage ist doch ...

    Woher willst du wissen, ob die Vergütung einer Reinigung standhält oder nicht? Und wie intensiv ist die Reinigung?

    Grundsätzlich gilt: Beim ersten Mal gilt Prinzip Hoffnung bzw. Recherche im Netz, was andere mit dem Produkt schon erlebt haben. Im Zweifel probiert man es an einer unscheinbaren Ecke aus.


    So allgemein gilt: Eine Quarzschutzschicht verträgt schon einiges. Das Problem bei großen Spiegeln ist die Qualität über die Fläche.


    Bei Linsen und Filtern ist es eine ganz andere Story mit den Multivergütungen. Beispiel die Alterung der Schutzschicht bei einigen PST-H-Alpha-Teleskopen.
    Noch gemeiner sind innenliegende Glasflächen, z.B. diverse Prismen, wenn mit einer Spiegelschicht das Licht im Glas reflektiert werden soll, andere Prismenseiten dagegen entspiegelt werden müssen. Was reinigungstechnisch für eine Prismenseite richtig ist, wird bei der Nachbarseite zum GAU.

  • Salve Alex,


    ja bei Zeiss kam das, trotz des Preises, tatsächlich öfters vor.

    Da hätte man so vorsichtig wie noch irgendwas vorgehen können.

    Das Problem lag wahrscheinlich an der Bindung zwischen Beschichtung und der darunterliegenden Optik.

    Zum Glück sind wir dank neuester Verfahren nun sicherer bei den Beschichtungen.


    Bedeutet jetzt nicht das wir nun mit Verdünung und Akopatz ran können ^^ ;)


    saluti Giovanni

  • Die urspruenglich aus dem Militaer stammenden MIL-Spezifikationen sind heute bei Antireflexbeschichtungen weit verbreitet und Standard.


    Die Schicht wird hierbei heftig gefoltert: Z.B. beim Adhaesionstest, wo ein Klebestreifen aufgebracht und dann unter rechtem Winkel wieder abgezogen wird, und dies mitunter mehrfach. Wenn wir im Instrumentenbau Beschichtungen spezifizieren, sind diese MIL-Standards immer dabei.


    Ich kenne aber auch alte Optiken, die z.B. eine simple Blauschicht haben. Und dort sieht man von der Blauschicht kaum noch etwas, als ob der Effekt wegen Alterns oder Reinigung nachgelassen haette.

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