Wie sollen Bilder orientiert sein?

  • Moin TecMar,

    das ist zum Beispiel wichtig, wenn Du Beifang (wie kleine Galaxien ö.ä.) identifizieren willst.

    Ohne Angabe der Nordrichtung ist es schwierig, diese Objekte zu finden - z.B. im Aladin o.ä.


    Gruß, Jochen

    Hi Jochen,


    dazu braucht man in Zeiten von Astrometry.net keinen Nordpfeil mehr. Einfach einen Screenshot hochladen und solven lassen. Dann das "newimage.fits" abspeichern, nach Aladin hochladen und man ist "im Bilde" ;) .


    Viele Grüße

    Peter

  • Moin Peter!

    Dann das "newimage.fits" abspeichern und nach Aladin hochladen und man ist "im Bilde" ;) .

    Hihi... Ich zitiere mich mal selbst aus diesem Post vom letzten Dienstag: :D


    Und trotzdem - wenn man mal schnell etwas nachschauen möchte, finde ich die Angabe der Nordrichtung viel einfacher. Im Aladin kann man sich das dann entsprechend hindrehen und sich den Weg über Upload/Download sparen. ;)


    Viele Grüße, Jochen

  • Bei Astrolandschaftsaufnahmen wird man sich wohl eher am Horizont als am Himmel orientieren. Wer bei Aufnahmen des Südhorizontes den Horizont an den oberen Bildrand verbannt, der darf wohl zurecht zu den Extremisten gezählt werden und sollte vielleicht sogar beobachtet werden ... ;)

    Du hast die Himmelsmechanik überhaupt nicht verstanden :D

  • Hallo nochmal,

    noch ein Versuch. Ich wollte hier jetzt eigentlich konkret lernen, wie man das in Praxis einigermaßen easy aber richtig macht,

    treffe hier aber nur auf bewertende Beiträge von entweder i) Profis machen das so, oder ii) braucht man eh nicht.


    Konkrete Tipps zur Rangehensweise?


    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo Frank,


    sorry, mein Fehler. Das kommt nach einer halb durchwachten Nacht raus, wenn man meint mal kurz ins Netz gehen zu müssen. Schlaf hat halt doch eine Funktion, leider. Gemeint war eigentlich eine Aufnahme des Horizontes auf der Südhalbkugel.



    MfG


    Rainmaker

  • Nun ja , aber auch auf der Südhalbkugel ist mit Blick nach Süden Norden oben ;)

    Allerdings fotografiert man da eher nach Norden.....außer man kommt von der Nordhalbkugel und macht statt die Saisonobjekte auch Zirkumpolares.


    Das wirft die Frage auf ob Norden oben korrekt ist und es nicht Himmelspol oben lauten müsste.


    Gruß Frank

  • Hallo nochmal,

    noch ein Versuch. Ich wollte hier jetzt eigentlich konkret lernen, wie man das in Praxis einigermaßen easy aber richtig macht,

    treffe hier aber nur auf bewertende Beiträge von entweder i) Profis machen das so, oder ii) braucht man eh nicht.


    Konkrete Tipps zur Rangehensweise?


    CS Peter

    Hallo Peter,

    die "Ausgangslage" dieses Threads war ja eher eine (Meinungs-)Umfrage dazu und die "Pros und Kontras" wurden ja schon beschrieben (Ästhetik, passt nicht auf den Chip, o.Ä).

    Stathis hat dann die Vorgehensweise zur mechanischen "Nord-Orientierung" der Kamera beschrieben.

    Geht es Dir um den Nordpfeil oder die Angabe der Ausrichtung? Ich persönlich gucke mir das immer am Nordpfeil im Aladin ab, indem ich das Haupt-(=Ziel-)Objekt in das Suchfeld eingebe.

    100% genau ist das sicher nicht, aber 100% genau ist eine grobe Kameraorientierung an der DEC-Achse vermutlich auch nicht - selbst wenn man sich einen Stern dazu im Liveview ansieht. Aber, wenn man es so wie Stathis macht, kann man sich den 100% zumindest annähern. Mir persönlich wäre das allerdings zu aufwändig (da gehen wieder 10 Minuten des knappen CS flöten... ;) ) und mir wäre eine optimale Bilddarstellung (siehe Post von pete_xl ) wichtiger. Schon deshalb finde ich die Angabe der Nordrichtung (zumindest im Text) wichtig. Im Zweifel (wenn es gar nicht passt) drehe ich in der Bildbearbeitung noch etwas nach.


    Viele Grüße, Jochen

  • Hallo,


    ich lasse meine Kamera immer fix am Teleskop mit dem gleichen Winkel montiert.


    Nach dem Preprocessing in Pixinsight hat der Rohstack automatisch eine astrometrische Lösung, somit kenne ich die Winkeldifferenz. Dann drehe ich das Bild in 90er-Schritten so, dass Norden ungefähr oben und Osten links ist. Die „Missweisung“ beträgt dann i.d.R. 1- 2 Grad, was mich aber nicht stört. Eine exakte Bldausrichtung mache ich nicht, weil bei meinem kleinen Chip (ASI533) der FOV-Verlust zu groß ist.


    Gruß Jürgen


    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

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  • Hallo Jochen #32,


    jetzt geht da Strom durch.

    Also Orientierung an der Dec-Achse macht Sinn. Tipp mit Aladin auch. Danke, was gelernt.


    CS Peter







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  • Hallo Frank,


    Warnung, ich bin immer noch nicht ganz wach. ;) Also keine Garantie für Freudscheschreibfehler oder überhaupt Korrektheit.


    Bei Aufnahmen des Südhimmels ohne Horizont sollte das aber doch gar kein Problem für den Astrotouristen aus nördlichen Breiten sein. Er orientiert die Aufnahmen einfach so wie er es bisher gewohnt ist und wie er sie in seiner Sammlung gerne sehen möchte. Eigenartig wäre es doch nur, wenn man das auch am bei Aufnahmen bei denen der Horizont einen nicht unerheblichen Teil des Bildes einnimmt durchführen würde. Von den normalen touristischen Schnappschüssen reden wir hier besser mal gar nicht. ;)

    Wie halten das eigentliche die südlichen Amateurastronomen? Drehen die alle Aufnahmen die nur den Himmel zeigen um wie wir es gerne hätten oder spielt für die ihr gewohnter Anblick des Himmels auch eine gewisse Rolle?



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo Peter,


    du fragst nach dem "Wie" und willst es "easy".


    In den wenigen Fällen, in denen meine Bilder einen wissenschaftlichen Mindestanspruch erfüllen sollten, habe ich die Aufnahmen in Astrometry.net astrometrieren lassen und den Winkel als kleines Achsenkreuz in eine untere Bildecke gesetzt. Das Kreuz wurde mit Photoshop gezeichnet. Geht auch mit anderen Programmen, die Linien mit Winkelvorgaben zeichnen können.




    Den Winkel kann man mit NINA aber auch schon vor der Aufnahme ermitteln. Entweder indem man im Bildausrichtungsassistenten den Button "Drehung der Kamera bestimmen" anklickt oder indem man beim Platesolven den Wert notiert. Eine genaue Einstellung des Rotationswinkels vor der Aufnahme ist in NINA bekanntlich auch ohne motorisierten Rotator mit dem integrierten "manuellen Rotator" problemlos möglich.


    Man kann später bei der Aufnahme den Rotationswinkel sogar automatisch in den Dateinamen jedes Subs schreiben lassen, dann hat man ihn sicher. Die Konfiguration der Dateinamen erfolgt in den "Optionen" unter dem Punkt "Aufnahme" bei den "Dateieinstellungen".


    CS Peter

  • ...Das Kreuz wurde mit Photoshop gezeichnet. Geht auch mit anderen Programmen, die Linien mit Winkelvorgaben zeichnen können...

    ...nochmal drüber nachgedacht...


    Das stimmt so nicht. Ich habe mir ein nach Norden gerichtetes und beschriftetes Achsenkreuz auf einen transparenten Layer gezeichnet. Den Layer kann man dann in beliebige Aufnahmen ziehen und entsprechend des jeweiligen Bildwinkels einrotieren. Ich mache das aber nicht in meinen "pretty pictures", weil es die Bildästhetik stört. Da reicht mir die Angabe des Winkels in den Bilddaten.

  • Stathis, Jochen und Peter,

    das ist jetzt für mich insgesamt eine hilfreiche Antwort,

    besonders auch der Hinweis auf die Nina Funktion, die ich schon teilweise benutze aber bisher noch nicht in ihrer vollen Möglichkeit erkannt habe. Von Erfahrung anderer lernen. Prima. Danke.







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  • [...]

    Es kommt ja immer auch auf den Kontext an. Was möchte ich zeigen? Ein astronomisches Zeitzeugendokument wie ein Komet, eine Supernova etc. sollte meines Erachtens nach schon "richtig" orientiert dargestellt werden. Ebenso jegliches Bildmaterial, dass in einem rein astronomischen Kontext steht. Die Gemeinschaft hat sich da schließlich auf gewisse Rahmenbedingung geeinigt.

    [...]

    Wenn sich dabei der Komet um ein paar Grad zur Seite neigt, kann ich sogar gut damit leben ;) Aber das ist genau der Aspekt, wo ich mir (auch) etwas Exaktheit wünsche. Überall wo etwas dokumentiert werden soll - sei es der Komet, die Supernova oder irgendein anderes astronomisches Ereignis - ist es sinnvoll die Situation so darzustellen, dass sie auch Jahre später noch nachvollziehbar bleibt.

    [...]

    Anders sehe ich es beim Hobby der "pretty pictures". Es wird an den Bildern so viel Bildbearbeitung betrieben, dass es doch ein wenig widersinnig erscheint, den Bildausschnitt zu Lasten des Allgemeineindrucks, dafür aber "astronomisch korrekt" zu setzen.

    [...]

    [...]

    Da es nicht nur einen Typ Bilder und nicht nur einen Typ Bildbetrachter gibt, richtet sich die Ausrichtung, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, nach dem Zweck der Bilder und nach dem Publikum. Wer hier den Wettbewerb aufmachen möchte wer tiefere Aufnahmen gemacht hat und die mit anderen Bildern vergleichen möchte, der mag gerne die Bilder entsprechend ausrichten oder mit einer Angabe für die Himmelsrichtung versehen. Bei Pretty Pictures wird das wohl eher nicht die beste Lösung sein, denn da kommt auch ein klein wenig Bildgestaltung mit ins Spiel, denn die Bilder sollen ja gefällig sein.

    [...]

    Wenn man etwas aus ästhetischen Gesichtspunkten fotografieren möchte ist dies ja okay. Die "Säulen der Schöpfung" oder den "Pferdekopfnebel" würde ich im Detail auch immer "aufrecht" darstellen. Die Zielgruppe für solche Fotos ist dann auch definitiv für mich eher der "normale Betrachter" und nicht die "Astrogemeinde".

    [...]
    Nur eins: Gespiegelt geht gar nicht.... :grinning_face_with_sweat:

    [...]

    Schön, dass wenigstens hier Einigkeit herrscht ;)


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo,


    gespiegelt geht schon, aber nur unter bestimmten Bedingungen, also etwa an Wasserflächen oder als Ei. Im Astrobereich hat man das aber eher seltener. ;)


    Was die Betrachter angeht, so kann man sicherlich problemlos beiden Gruppen angehören, schließlich sind wir doch divers. ;) Wo die Grenze zum einfachen Pretty Picture oder zum ernsthaften Astrobild im grauen Kittel verläuft bestimmt halt jeder nach Lust und Laune für sich selbst.



    MfG


    Rainmaker

  • Die Zielgruppe für solche Fotos ist dann auch definitiv für mich eher der "normale Betrachter" und nicht die "Astrogemeinde".

    Hallo Stefan,


    das ist eine steile und ziemlich abwertende These ;) . Ein sehr großer Teil der fotografierenden "Astrogemeinde", die ja weit über den deutschen Tellerrand hinaus geht, macht Pretty Pictures. Man kümmert sich dabei eher um Bildgestaltung und Sensorabmessungen.


    Viele Grüße

    Peter

  • Hallo Peter,

    danke, dass du deine Kritik zu meiner "These" mit einem Zwinkern versehen hast :) Im zweiten Satz sprichst du das an, was mich ja (auch) immer so stört, ich aber ungerne anspreche - den deutschen Tellerrand. Und ja, im Rest der Welt werden auch eher "unrealistische" knallbunte Nebel gezeigt. Auch das Marketing der NASA zeigt dem "Volk" in erster Linie "Pretty Pictures", weil diese nun mal eher auffallen.

    Einen echten Konsens werden wir hier in Thread sowieso wohl nicht erreichen. Jeder sollte einfach das tun, was er/sie für seine/ihre Fotos am sinnvollsten findet und nicht seinen/ihren Willen anderen aufzwingen versuchen. Jedem ist selbst überlassen, was er "liked" ;)


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo nochmal,

    Theorie und Praxis oder der Teufel steckt im Detail???


    ich habe jetzt mal die Tipps von JogiNet und pete_xl mit astrometry.net und aladin bezüglich Orientierung von Bildern versucht an einem Beispiel für mich umzusetzen.

    Beispiel war ein Hubble Bild von NGC2244 im Rosettennebel. Aufgenommen mit einem 10'' f4 Newton (250/1000 mm).


    Dabei kommt folgendes Bild raus, dass bei meiner gesamten Bildbearbeitung bezüglich Orientierung nicht verändert wurde. Das ist in Aladin geladen und vom PC-Monitor abfotographiert.






    Man sieht darin in der "Rosettenzentrum" den "sitzenden Geist" rechts mit "Kaputze" oben.


    Wenn ich dieses Bild vorher in astromestry.net platesolven lasse und dann in Aladin die Version new-image.fits davon einlade, bekomme ich die orientierte Version inkl. Nord-Ost Pfeil unten rechts.





    Darin ist jetzt die Kaputze unten, d.h. das Bild wurde gespiegelt!!!!


    Soweit zum Thema Spiegelversionen. Also was mache ich nun? bzw. wo ist mein Fehler.


    CS Peter


    Hier zur besserem Verständis das Bild direkt









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  • Hallo zusammen,


    Bei einer parallaktischen Montierung drehe ich die Kamera so, dass sie entlang der Ra/Dec- Achsen ausgerichtet ist. Das mache ich zunächst grob nach Augenmaß und dann im Life View mit einem hellen Stern und Fadenkreuz. Ich fahre in R.A. hin und her und beobachte auf dem Bildschirm, dass der Stern horizontal schön parallel zum Fadenkreuz und den Kamerakanten läuft.

    ich mache es genau so. Und man behält die Übersicht. Die Vorteile liegen auf der Hand.

    Alles andere sind nur Ausflüchte , kann ich nicht... will ich nicht... geht wegen dem und dem nicht...


    eine bestimmte Orientierung aufweisen erinnert mich ein klein wenig an die dogmatische Forderung anderer Fotografen, dass Bilder nicht bearbeitet werden dürfen, weil sie sonst handwerklich schlecht aufgenommen, bzw. verfälscht seien. Da kriege ich immer das Kopfschütteln.

    Da es nicht nur einen Typ Bilder und nicht nur einen Typ Bildbetrachter gibt, richtet sich die Ausrichtung, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, nach dem Zweck der Bilder und nach dem Publikum.


    Zusammengefasst: Soll das Bild einem astronomischen Zweck dienen gilt es die allgemeinen Vereinbarungen einzuhalten. Soll das Bild irgendwo an der Wand hängen und das Auge erfreuen, ist für mich erlaubt was gefällt.

    Es ist doch nur eine Empfehlung - ansonsten macht doch so weiter.... wie ihr es bisher gemacht habt.


    VG+CS

    Dieter

  • Hallo Peter,

    Darin ist jetzt die Kaputze unten, d.h. das Bild wurde gespiegelt!!!!


    Soweit zum Thema Spiegelversionen. Also was mache ich nun? bzw. wo ist mein Fehler.

    Du machst nichts falsch - Du kannst im ALADIN unter "Image" und "Symmetry" Dein Bild richtig hindrehen und "entspiegeln".


    Gruß, Jochen

  • Servus beinand,


    vermutlich wiederhole ich nur manches, was bereits geschrieben wurde. Ich gebe aber trotzdem auch meinen Senf dazu...


    Letzten Endes kann Niemand Niemandem vorschreiben, wie Fotos ausgerichtet sein "müssen" oder "sollen". Und wenn jemand bewusst ein Foto "verdreht" (also nicht Norden oben) aufnimmt oder z.B. hier veröffentlicht, dann ist das halt so. Trotzdem finde ich das für mich oft ein bisserl störend, was aber eben an mir liegt und kein Imperativ an die Fotografen darstellt. Konkretes Beispiel: Jochen (JogiNet) hat ein Foto aufgenommen und hatte in einem Thread gefragt, wie ein paar der grauen Wattebäusche katalogisiert sind. Das Foto war schräg orientiert. Ich habe per Wikisky die Koordinaten der Wattebausche bestimmen wollen und direkt in der IPAC/NASA-Datenbank nachfragen wollen. Wäre das Foto "richtig" ausgerichtet gewesen, wäre das für mich deutlich einfacher gewesen. So musste ich mich ein Bisserl an den helleren Sternen entlanghangeln, um dann klar das eine oder andere Wattebäuschchen wiederfinden zu können.


    Ich vergleiche auch gerne Fotos anderer mit den meinen. Auch da ist es einfacher, wenn die Fotos gleich orientiert sind. Sind sie gespiegelt, ist es noch schwieriger, als wenn sie nur verdreht wären. Und da frage ich mich manchmal, warum jemand, der z.B. sagen wir mal 5 Stunden Bildbearbeitung gemacht hat, nciht die eine Sekunde zeit übrig hatte, um das Bild richtig zu spiegeln. Oder nicht die fünf Minuten, das Bild z.B. über astrometry zu platesolven, um dann die Nordrichtung wenigsten in der Beschreibung anzugeben. Aber letzten Endes liegt das alles am Fotografen. Hat der keine Lust, das zu machen, dann ist das eben so.


    Ich habe trotzdem "knallhart" in der Umfrage "Norden oben, Osten links" abgestimmt, da ich das für mich am praktischsten und wünschenswertesten empfinde, insbesondere, weil ich gerne nach schwachen Objekten im Hintergrund schaue oder auf den einen oder anderen variablen Stern, der abgebildet ist (weshalb ich auch Angaben zu Datum/Uhrzeit hilfreich und wichtig finde, was vielen Fotografern auch völlig wurscht ist). Ich hätte die Umfrage nur weicher formuliert. Statt "soll" besser "ich fände es gut, wenn...".


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Moin Zusammen!

    Gegenfrage,

    wo ist beim Hubble Space Telescope Norden oder oben/unten?

    ja, das stimmt. Es gibt unsere Himmelsrichtungen (=Bezugspunkte) im Weltall nicht.

    Eigentlich projizieren wir ja nur unsere irdischen (an der Erdachse ausgerichteten) Himmelsrichtungen und das darauf fußende Koordinatensystem auf das Weltall.

    Dort haben unsere Bezugspunkte ja eigentlich keine Gültigkeit, denn das Weltall ist ja nicht an der Erdachse ausgerichtet.


    Aber wenn wir das nicht machen würden, müssten wir Orte (im Weltall) anders beschreiben.

    Mir fällt dazu spontan das walisische Dorf "Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch" ein.

    Das heisst übersetzt: "Marienkirche in der Mulde der weißen Hasel, in der Nähe eines schnellen Strudels und der Kirche St. Tysilio bei der roten Höhle".

    Auch diese Beschreibung verwendet (lokale) Bezugspunkte (Kirche, Hasel, Mulde...) und lokal mag das auch funktionieren. Mit einem vernünftigen Koordinatensystem wäre der Ort aber sicher viel schneller zu finden.:D


    Gruß, Jochen

  • Jochen,

    Meine Gegenfrage war leicht provokant gemeint.


    Fakt ist, dass wir alle Varianten an Bildern haben: Seitenrichtig, gespiegelt, doppelt gespiegelt und auch alle Varianten der Bilddrehung. Wobei schon normale Fotografie keine Regeln kennt, ob Hoch- oder Querformat.


    Was zählt sind Fragen der Ästhetik. Vielleicht den Kern von M13 im Goldenen Schnitt aus der Mitte ...


    Wer Bilder genau referenzieren möchte, bedient sich heutzutage astrometrischer Programme a la AstroBin, zeichnet Gradnetzlinien DE, RA oder eine Kompassrose ins Bild.

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