Reinigung erfolgreich, Justage versaut

  • Hallo,


    in den vergangen beiden Monate habe ich die Zeit der Kurzen Nächte genutzt um bei meinem Cassegrain de Hauptspiegel zu reinigen. Das hat hat auch gut geklappt. Danach wollte ich noch den leichten Justierfehler korrigieren den er vor der Reinigung schon hatte. Der machte sich nur photographisch bemerkbar und sah dann so aus:


    daran versuche ich mich jetzt schon eine ganze Weile. Jetzt sieht es so aus:


     


    das Blöde an der Sache ist, das sich diese Abbildung beim letzten Versuch auch nicht mehr geändert hat. Sonst wurde es mal besser mal schlechter (meistens schlechter). Aber jetzt tut sich nichts mehr. Egal wie ich an welcher Schraube drehe, das Bild bleibt immer gleich.


    Die Justierschrauben sind vorne am Fangspiegel, der Hauptspiegel hat keine.

    Vielleicht ist was verrutscht, weiß nicht ob so was passieren kann.

    Es handelt sich um ein 260/3000 Cassegrain von VIXEN. Vor dem Fangspiegel ist eine Kurekturlinse eingebaut.


    Kennt sich Jemand damit aus?


    Viele Grüße,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Bianka,

    hast du überprüft, ob alle Justierschrauben noch in ihren Gewinde stecken? Nicht dass du eine komplett lose geschraubt hast ... denn dann macht die gar nichts mehr und das Ganze hält nur über die verbleibenden Schrauben und per Schwerkraft. ;)


    Ich kenne leider den konkreten Aufbau des Justiermechanismus Deines Cassegrains nicht, wo und wie die Schrauben das machen. Also ob klassisch mit drei Schrauben und eine vierte, die den Gegendruck aufbaut, oder mit Federn usw.

  • Hallo Bianka,

    hast Du den Hauptspiegel zur Reinigung aus der Spiegelzelle herausgenommen?

    Oder anders gefragt: Hast Du an der Befestigung des Hauptspiegels etwas verändert? Eine mögliche Fehlerquelle wäre evtl., daß der Hauptspiegel etwas zu stramm in den Haltepunkten sitzt, wenn Schrauben zu fest angezogen sind und die Optik dadurch verspannt ist. Mal so eine Idee.

    Grüße

    Wolfram

  • Hallo Kalle,


    Nicht dass du eine komplett lose geschraubt hast

    das ist meine Beförchtung, ich würde das gene hinkrigen ohne den Fangspiegel auszubaun. Da sich aber auch beim reindrehen nichts mehr tut ist wohl mindestens Eine raus.


    Hallo Wolfram,


    hast Du den Hauptspiegel zur Reinigung aus der Spiegelzelle herausgenommen?

    nein, hab ich nicht. Auch war der Feler nach dem Zusanenbau nicht größer als vorher schon. Wollte ihn nur gerne ganz weg haben. Aber soll man halt nicht machen.


    Danke für eure Anntworten

    C.S., Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo Bianka

    Vermutlich ist unter der blauen Kappe eine Zentralschraube. Probier mal die Kappe vorsichtig abzuhebeln. Wenn sich darunter eine Schraube befindet, solltest Du wie folgt vorgehen:

    Dreh ganz langsam die drei Justierschrauben nach links heraus, bis sie ein wenig aus ihren Gewindebohrungen herausschauen. Dann zieh die Zentralschraube mit Gefühl ein oder zwei Umdrehungen an. Dadurch bewegt sich die Platte mit dem Fangspiegel zu Dir. Jetzt dreh die drei Justierschrauben wieder rein, bis Du einen leichten Widerstand spürst.

    Es kann sein, dass die drei Justierschrauben zu weit drin sind und nicht mehr auf die Fangspiegelplatte drücken, weil die zentrale Halteschraube in der Mitte zu weit drin war.


    Sag mal Bescheid wie weit Du gekommen bist.


    Viele Grüße Horst-Dieter

  • Hallo Bianka

    Ich kenne das Gefühl bei der Justage in einer Sackgasse zu sein.

    Eine Optik wie deine habe ich aber bisher nicht justiert, daher kann ich dir dazu

    nicht direkt etwas sagen.

    Nur eines...

    alle Schrauben die du bisher noch nicht bewegt hast lass sie erst einmal wie sie sind.

    Ich habe mal bei Google etwas rumgesucht, und unter diesem Link eine

    Anleitung von Lacerta-optics gefunden.

    Du must etwas runtersrollen bis du zu der Lacert Verlinkung kommst.

    Ich habe mal kurz reingeschaut, das liest sich recht gut.

    Das einzige was ich mich frage...

    Sitzt deine Korrekturlinse am Fangspiegel oder im Auszug :/

    In einer Grafik vom VMC260 habe ich gesehen das sie am Fangspiegel sitzt,

    in der Beschreibung liest es sich als ob sie im OAZ sitz.

    ....

    Ich würde zum jetzigen Zeitpunkt auch erst einmal, wie Horst-Dieter es schreibt, die drei Fangspiegelschrauben entlasten und die Zentralschraube leicht anziehen.

    Dann wieder mit der Justage starten.

    Nur nicht verzweifeln.... alles was mal justiert war bekommt man auch wieder hin.

    .... und wichtig immer in ganz kleinen Schritten die Schrauben festziehen und lösen damit mal jede noch so kleine Änderung an der Abbildung mitbekommt.

    Kürze Frage noch... Justiert du mit Künstlichem Stern?

    Gutes Gelingen

    Gruß

    Andreas.

  • Hallo Horst-Dieter, Andreas und Thomas,


    Horst-Dieter, die blaue Kappe ist mit doppelseitigem Klebeband befestigt. Da ist vermutlich keine Schraube drunter. Um unter die Kappe zu schauen habe ich eine der Justierschrauben jetzt ganz herausgedreht und mit einer Taschenlampe ins Loch geleuchtet. Dabei ist mir aufgefallen das der Gewindegang um etwa die Hälfte versetzt ist. Wen ich am Blendrohr drehe bewegt sich auch dieser Gewindegang mit. Das sollte er aber nicht und würde heißen das alle drei Schrauben raus sind. Mist ververfuchter.

    Als versuche ich jetzt erst mal die wieder reinzufusseln.


    Andreas, die Linse sitz im Fangspigel, der OAZ ist durchgänig frei. ( Da kann man gut den Föhn zu abtauen rienhalten ).


    Ich habe eine Taschenlampe in eine Papbox geklebt und ein kleines Loch mit einer Nadel reingestochen. Geht das als künstlicher Stern durch? Das ist aber sehr aufwending vom Aufbau her, weil das Haus zu kurz ist um in den Fokus zu kommen. Deshalb mache ich das lieber am echten Stern.


    Thomas, danke für Deine Mühe. Die Anleitungen habe bereits in Japanisch und Deutsch.


    Danke Euch nochmal, ich versuche erstmal die Schrauben wider reinzumanövrieren und melde mich Morgen Nachmittag falls es geklappt hat.


    L.G., Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo nochmal,


    ich habe den blauen Aufkleber nun abgemacht und ja da ist eine Schraube versteckt. Aber wenn ich die nach liks drehe wird der ganze Fankspigel wakelig. Also vorsichtig wider festgezogen. Die drei Justagesrauben habe ich jetzt so reingeschraubt das sie ganz leicht am Spigel anligen, aber noch keinen Druck aufbauen.


    Jetzt noch Justagewetter abwarten und hoffen das sich was tut.


    Danke Euch Allen nochal für die Hilfe.


    L.G., Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Ich habe eine Taschenlampe in eine Papbox geklebt und ein kleines Loch mit einer Nadel reingestochen. Geht das als künstlicher Stern durch?

    Nicht wirklich. Alles eine Frage der Entfernung.


    Gedankenspiel:

    Das Loch hat schnell 1 mm Durchmesser (Loch in Pappe). Bei 300-facher Vergrößerung wäre das mehr als Fußballgröße. Jetzt überleg Dir mal, wie weit ein Fußball weg sein muss, damit du ihn mit freiem Auge nur noch als Punkt siehst. Selbst der letzte Stehplatz im Stadion ist so weit nicht weg. Das schaffst du vielleicht mit Kilometer-Entfernung auf der Landebahn eines Flugfeldes und dann spielt Dir das Boden-Seeing einen Streich.


    Nimm ein Stück Alufolie und steche ein 0,1 mm Loch (mit Stecknadel Folie auf Glasplatte leicht anstechen) und dann musst du den künstlichen Stern immer noch mind. 100m entfernt aufstellen.
    Noch kleiner geht nur mit einer Projektionsoptik, z.B. mit dem 1mm Loch eine Kugel (Christbaumkugel) aus 1m Entfernung anleuchten und den Spiegelreflex dann als künstlichen Stern hernehmen.


    Nebenbei: Die 100m brauchst du eh, damit du scharf stellen kannst. Je näher, desto weiter draußen liegt der Fokus.

  • Hallo Kalle,


    danke für die Veranschaulichung.

    50m reichen tazächlich aus um Scharf zu stellen (93fach). Also von einer Grundstücksseite zur Anderen. Das ist aber auch aus aufbautechnischen Gründen sehr unpraktisch, deshalb mache ich das lieber am echten Stern, auch ist dann der Fokus schon da wo er hin soll und ich muss nicht eine halbe Stunde am Knopf drehen.


    Sag mal Bescheid wie weit Du gekommen bist.

    Die Zentrale Sraube habe ich nur soweit angezogen das nichts mehr wakelt. Das Blendrohr ist auch etwa handfest angezogen und die Justierschrauben liegen leicht am Spiegel an, drücken aber noch nicht dagegen.


    und wichtig immer in ganz kleinen Schritten die Schrauben festziehen und lösen damit mal jede noch so kleine Änderung an der Abbildung mitbekommt.

    Das werde ich beim nächsten Versuch besser berücksichtigen.


    Danke Euch nochmal.


    C.S. Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo Bianka

    Das mit der Justage am Stern finde ich recht schwierig da es sich ja um eine Grundjustage handelt.

    Das kann schon mal etwas länger dauern .

    Da hat das justieren am künstlichen Stern echt große Vorteile.

    Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast in einer Werkhalle oder sonstigen langen Räumlichkeit zu arbeiten, dann ist das

    aus meiner Erfahrung ideal.

    Da kannst du dich voll auf die Sache konzentrieren und hast keine Probleme den Stern im Zentrum zu halten.

    Später wenn alles im Lot ist kann man sicher am echten Stern mal kontrollieren ob alles passt.

    Gruß

    Andreas

  • Hallo Bianca,

    also die Grundjustage würde ich schon versuchen in der Wohnung etc. zu machen. Wenn du einigermaßen in die Nähe des Fokus' kommst, dann geht das auch. (Bei mir, C8, ging das ganz gut) Pappe und Nadel ist etwas grob. Alufolie reißt und das Loch ist nicht rund. Ich hatte so eine schwarze Kunststofffolie, die habe ich auf eine Glasplatte gelegt und mit einer heißen Nadel einige Male darauf eingestochen. Das ganze habe ich dann vor eine Taschenlampe geklebt und aus etwa 10 m Entfernung angeschaut. Das war dann sogar ein Sternhaufen.

    Für die Gundjustage hat das gereicht, denn Asymmetrien kann unser Auge gut erkennen.

    Das mit der Christbaumkugel habe ich auch schon ausprobiert, das klappt auch, aber ich will nie den ganzen Weihnachtskram auspacken :)

    Feinjustage geht nur am Stern, aber das ist dann mal ne halbe Drehung an der Justageschraube.


    VG ralf

  • Hallo


    Du brauchst zum Justieren eigentlich nur ein Parallelen Lichtbündel aus einer Punktlichtquelle

    Eigentlich könnte man das alles da haben, die Punktlichtquelle in den Fokus eines gleichgroßen oder größeren Teleskops. Dazu in ein Projektionsokular ein kleines Okular, 4mm etwa, und einen Laser dahinter.

    Das wird allerdings viel zu hell für das Auge und braucht auf der anderen Seite starke Filter.

    Das passt auf den Schreibtisch, damit das Licht aber auch gerade in den Prüfling einfällt hilft Abstand.


    Gruß Frank

  • Hallo zusammen,


    danke für Eure Rückmeldungen.


    Andreas,

    Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast in einer Werkhalle oder sonstigen langen Räumlichkeit zu arbeiten, dann ist das

    aus meiner Erfahrung ideal.

    gute Idee, ich hab heute mit meiner Vorgesetzten gesprochen und darf am Sonntag in die Halle. Bequemer geht fast nicht. Ein Palettenstapel hinten einer Vorne und Pappe zum richtigen Höhe einstellen gibt es genug. Bin aber noch am überlegen ob ich nur die Produktion nutze oder die Lagerhallen mit Freiraum dazwischen, das wäre etwa die doppelte Streke.


    Ralf,

    Ich hatte so eine schwarze Kunststofffolie, die habe ich auf eine Glasplatte gelegt und mit einer heißen Nadel einige Male darauf eingestochen.

    wenn die nicht auf beiden Seiten schwarz sein muss, tut es sicher ein Stück Blumenerdesack. Da werde ich mal daran basteln.


    Frank,

    die Punktlichtquelle in den Fokus eines gleichgroßen oder größeren Teleskops. Dazu in ein Projektionsokular ein kleines Okular, 4mm etwa, und einen Laser dahinter.

    das wäre natürlich eine super Ausrede ein größeres Teleskop anzuschaffen, aber auf meinen Schreibtich past das dann nicht mehr. Auch hab ich keinen Laser und nicht die nötigen Filter.


    Dietmar,

    Man kann auch eine kleine Christbaumkugel sonnenbeschienen aufhängen,
    dann hat man einen Reflex in weiter Ferne.

    da werde ich mir mal eine Beiseite schaffen wenn das Zeug wieder vom Dachboden geräumt wird.


    Viele Grüße,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo Bianka

    Das hört sich ja gut an.

    Du schreibst etwas von Paletten Stapel.

    Für den künstlichen Stern reicht das, aber für die Optik wäre eine Monti

    das optimale.

    Du must ja den Stern immer in der Mitte der Optik halten, das kann mit Pappstreifen

    nervig werden.

    Aber wenn es nicht anders geht dann würde ich es auch so versuchen.

    Mit Sharpcap kann man sich sehr gut Kreise auf dem PC Monitor anzeigen lassen, das macht es schon leichter bei der Ausrichtung auf die Mitte, und auch zum einschätzen der zentrisch en Kreise.

    Nimm auch eine Kamera mit der du deine Astrofotos machst, also ruhig ein großes Bildfeld.

    Das kannst du in Sharpcap auch schnell als Ausschnitt anzeigen lassen.

    Das macht das Auffinden des Stern enorm leichter, auch wenn er mal aus dem Bild flutscht beim justieren.

    Also bis dann...

    Gruß

    Andreas

  • Hallo,


    am vergangenen Sonntag hatte ich die Gelegenheit, bei stürmischem Wind und wechselnder Bewölkung, mein Teleskop in einer Wettergeschützten Halle zu justieren. Danke für die Idee Andreas, es ist schon erstaunlich wie viel leichter manche Sachen gehen, wenn man ungestört und konzentrirt arbeiten kann.

    Die entfernung zwischen Teleskop und künstlichem Stern war etwa 50m.


    Ausgangspunkt war, wie oben geschrieben, ein leichtes anliegen der Justierschrauben am Fangspiegel. Im Okular war kein exakter Fokus möglich alles bieb ein bischen unscharf. Das Bild in der Kamera dazu:


    Dann habe ich wirklich milimeterweise an den Schrauben gedreht bis sich was tat .


    Das Endresultat stellt mich nun ganz zufriden, vor allem deshalb weill ich jetzt das Grundprinzip verstanden habe.

     

    Auch der Anblick im Okular war jetzt sehr viel schärfer.


    Ein bischen braucht es natürlich noch, aber ich hoffe das direkt am echten Stern machen zu können sobald das Wetter es wieder zulässt.


    Nochmals vielen Dank an Alle für die Motivation und Denkanstöse. Manchmal braucht es gar nicht mehr um Mut zu Fassen und weiter zu kommen.


    Viele Grüße und bald wider C.S.,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Na klar bringe ich den wieder mit. Mit dem Bino bin ich aber eher skeptisch. Bei dem kleinen Gesichtsfeld dürfte das wenig gewinnbringend sein.


    C.S. Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Dieser ein paar Monate alte thread hat mich heute aufs richtige Gleis gesetzt. Lieben Dank dafür an Janka und alle anderen für die sehr nützlichen Infos!


    Warum: Vor vielen Jahren hatte ich ein altes Meade LX10 erstanden, das ich seitdem nie benutzt habe. Vor ein paar Wochen habe ich es mal auf die Monti gesetzt, weil ich gerne mit etwas mehr Brennweite als den üblichen 700mm fotografieren wollte. Aber das Scharfstellen war mit dem Meade praktisch unmöglich, die Optik übel dejustiert. Der Versuch, die Beugungsringe an einem echten Stern konzentrisch zu bekommen, war aussichtslos. Die Luftunruhe ließ das Bild dermaßen herumzappeln, dass nichts zu erkennen war.


    Wie: Heute der Versuch an einem "künstlichen Stern". Der Marktplatz sagte, dass ich entweder 50-100 Euro dafür investieren muss oder irgendwas mit Bordmitteln improvisiere. Ein Versuch kann ja nicht schaden... Ein Stück Alufolie um die Scheibe eines LED-Strahlers vom netten Chinesen gewickelt und 5x mit einer Nähnadel gefühlvoll drauf eingestochen. LED-Strahler auf Holzbrett geschraubt, aufs Bett gestellt, Teleskop in ca. 10m Abstand drauf ausgerichtet.


    LED-Strahler    Sternhaufen auf Bett


    Erfreulicherweise konnte das LX10 das scharf abbilden.


    Alufolie scharf


    Ergebnis: Zu Beginn hatten die Beugungsringe die Form eines "T", noch viel extremer als bei Janka. Leider habe ich davon keinen Screenshot. Nach kurzem Herumprobieren hat man den Dreh raus und kapiert, wo man wie herum drehen muss, um die Ringe in die gewünschte Richtung zu drücken. Nach ein paar Minuten sah das dann so aus:


    ex-/intrafokal    in-/extrafokal    Alufolien-Sternhaufen


    Das gefällt mir schon sehr gut und ich bin gespannt, wie das demnächst am Nachthimmel aussieht.

  • Salve Nugget,


    das hättest Du aber deutlich einfacher haben können.

    Wenn dein Wohnort wirklich Frankfurt am Main ist kannst und darfst Du mich natürlich kontaktieren.

    Die Kollimation am künstlichen Stern ist bei mir in wenigen Minuten durch da mein Testaufbau stets aufgebaut ist.

    Anruf und Termin vereinbaren...ich nehme da auch kein Geld für...einfach mitteilen das Du beim Astrotreff aktiv bist ;)


    Freu mich stets über spechtelnde Nachbarn.



    saluti Giovanni

  • Hallo Ceule, hallo Giovanni!


    Der Abstand Lichtquelle-Teleskop betrug etwa 10m. Insgesamt war die Prozedur einfacher und erfolgreicher, als ich gedacht hatte. Man sollte darauf achten, dass man die Alufolie nicht durchsticht, sondern sie auf eine harte Unterlage auflegt (wie z.B. das Schutzglas des LED-Strahlers) und mit einer Nadel gerade so gefühlvoll anpikst, dass nur der vorderste Teil der Nadelspitze mit der Folie in Berührung kommt. Ganz wenig reicht schon aus, auch wenn man das "Loch" mit dem bloßen Auge kaum sehen kann. Wer durchsticht, hat ein zu großes Loch fabriziert.


    Ganz lieben Dank für das nette Angebot, Giovanni! Es scheint mir angeboren zu sein, zu versuchen, mir selbst zu helfen, bevor ich andere Möglichkeiten in Betracht ziehe. Das ist zwar mühsamer als die Auslagerung zum Fachmann. Dafür macht man nützliche Erfahrungen, lernt etwas, und meistens macht es mir - wie hier - sogar noch Spaß. Sollte ich zukünftig mal keine Lust auf oder Zeit für einen eigenen Versuch haben, werde ich nich zögern, Dich zu kontaktieren. Es ist genau so, wie Du sagst: Immer gut, Gleichgesinnte in der Nähe zu kennen!


    CS!

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